Städtepartnerschaften fördern den interkulturellen Austausch, stärken das gegenseitige Verständnis und vertiefen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Städte und Gemeinden weltweit. Sie ermöglichen Zusammenarbeit in Bereichen wie Bildung, Kultur, Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Durch gemeinsame Projekte und Begegnungen tragen sie zur Völkerverständigung und zum Zusammenhalt in einer globalisierten Welt bei.
Europäische Partnerschaften gewinnen zunehmend im Radverkehr an Bedeutung, da sie durch die stetig wachsende Fahrradinfrastruktur immer besser vernetzt sind und oft auf gut ausgebauten und ausgeschilderten Radwegen mit dem Rad erreicht werden können. Dies fördert nicht nur den grenzüberschreitenden Austausch, sondern stärkt auch nachhaltige Mobilität und umweltfreundliche Reisemöglichkeiten.
Genau hier setzt das Projekt
#radwegweiserpartnerstadt an: Spezielle Wegweiser sollen nicht nur auf die europäischen Partnerstädte aufmerksam machen, sondern auch dazu ermutigen, sich mit dem Fahrrad auf den Weg zu ihnen zu machen. So wird die Verbundenheit zwischen den Städten auf eine erlebbare Weise gestärkt.
Spätestens im Jahr 2005 hat mich das Radreisen in seinen Bann gezogen. Während es anfangs vor allem eine Möglichkeit war, mit wenig Geld viel zu sehen, entwickelte es sich im Laufe der Zeit zu einer echten Leidenschaft. Es ging nicht mehr nur darum, aus finanziellen Gründen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel zu nutzen, sondern vielmehr darum, wunderbare Erlebnisse zu sammeln. Für mich bietet das Fahrrad die perfekte Geschwindigkeit. Schnell genug, um voranzukommen, aber nicht zu schnell, sodass die Umgebung nicht einfach vorbeizieht. Düfte, Geräusche und optische Eindrücke lassen sich intensiv wahrnehmen und wirken unmittelbar auf einen ein. So bin ich über die Jahre auf zahlreichen Radtouren durch Europa gereist.
Im Jahr 2023, am Abend vor der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt, sagte ich zu Mike Josef, einem der Kandidaten: „Wenn du morgen gewinnst, reise ich in den kommenden sechs Amtsjahren jeweils in eine der Frankfurter Partnerstädte.“ Er gewann die Wahl und ich hielt mein Versprechen. Inzwischen war ich bereits in Mailand und Budapest und in diesem Jahr führt mich meine Reise nach Krakau.
Aus dieser Aktion entstand schließlich das Projekt
#radwegweiserpartnerstadt. Während meiner Reisen fiel mir auf, dass nur wenige Frankfurterinnen und Frankfurter die Partnerstädte der Stadt überhaupt kennen. Gleichzeitig fand ich die klassischen Pfeilmasten in sämtliche Städte der Welt, schon immer etwas unübersichtlich und wenig inspirierend. So entwickelte ich ein Konzept für Frankfurt, das Radwegweiser gezielt dort platziert, wo sie wirklich Sinn ergeben. Neben der Sichtbarmachung der europäischen Partnerstädte war es mir auch wichtig, die tatsächlichen Entfernungen mit realen Zahlen darzustellen. Es gibt schnellere Verbindungen, doch ich wähle Routen, die mit wenig Anstrengung auf gut ausgeschilderten und vorhandenen Radwegen befahrbar sind.
Mein großes Ziel ist es, dass auch weitere Städte Radwegweiser aufstellen, die auf ihre europäischen Partnerstädte hinweisen. Jede Partnerstadt erhält als Geschenk ein eigenes Schild, das die Verbindung zur deutschen Stadt sichtbar macht. So verbreitet sich die Idee immer weiter und mit ihr die Wahrnehmung und Wertschätzung europäischer Partnerschaften.
Konzeptskizze für Frankfurt