Dieser Carrier ist aber auch zum "Kübeln". Da hat sich der Radialwellendichtring komplett eingefahren, was bei den Rohloff-Carriern leider üblich ist ob der zu geringen Härte der Lauffläche.
Abhilfe schafft ein
Carrier mit gehärteter Lauffläche.
@Netbiker,
ist das tatsächlich ein bekanntes Problem das häufiger auftritt? Wollte meine Rohloff auf Steckritzel umbauen und habe noch die Wahl ob Original Rohloff oder der cyclepower
Gruß Igor
Du brauchst nur in div. I-net-Foren recherchieren und siehst dabei schnell, dass es ein
evidentes Problem beim Rohloff-Carrier bzw. dem damaligen Ritzel ist. Weil schlichtweg die
Lauffläche, auf denen die Simmerringe laufen,
zu weich ist. Das war schon beim Rohloff-Ritzel seit bestehen (vor 28 Jahre) so (dort lief der Radialwellendichtring auf einer verzinkten und gedrehten Rotationsfläche) und wurde vom Hersteller ignoriert bzw. beim später folgenden "Splined Carrier" einfach fortgesetzt.
Ja sogar als "normal" angepreist; dass sich eben die Simmerringe "einlaufen" in das Ritzel bzw. der linken Achsführung und eine Kerbe bilden, wo dann die Dichtfunktion nicht mehr gegeben ist. Zudem verliert in der Kerbe dann das Material die notwendige Oberflächenrauheit und ruiniert dabei die Gummilippe der Radialwellendichtringe, was schlußendlich die Undichtheit begünstigt/hervorruft.
Jeder, der maschinenbaulich bewandert ist ein wenig, weiß, dass solche Kerben bei Radialwellendichtringen keinesfalls "normal" sind, sondern schlichtweg auf eine unzureichende Materialauswahl samt der damit verbunden Härte des Grundwerkststoffs zusammen hängen. Abseits der erforderlichen Oberflächenrauheit, die nur wenig mit dem Material per se zu tun hat - wohl aber mit dessen mechanischer Bearbeitung. Hier gibt es (messerscharfe) technische Anforderungen an Gegenlaufflächen von Radialwellendichtringen (kurz: Härte mind. 45 HRC, geschliffen/nicht gedreht, h11-Durchmessertoleranz), die man problemlos via google-Recherche findet - oder in entsprechender maschinenbaulicher Fachliteratur (z.B. Roloff/Matek's Maschinenelemente, Schlecht's Maschinenelemente etc.). Das ist nicht meine "Erfindung" oder so, sondern ich gebe nur meine a) Erfahrung und b) Recherche wieder. Kann jeder (auch Laie) nachlesen. Diese Anforderungen erfüllt nun mal Rohloff's Carrier (bzw. auch die linke Achsführung) nicht, weil diese Fläche zu weich ist. Im übrigen macht Hope bei seinen Naben den gleichen Fehler oder Reset Racing - die lassen die Radialwellendichtringe auf Aluminiumflächen oder gar POM laufen, welche noch weicher sind.
Wie man es nun technisch/ingeneurmäßig löst, ist eine andere Frage. Zuerst einmal die Problemerhebung, dann ein Lösungsvorschlag/Umsetzung. Ich will es auch nicht zu kompliziert machen, aber die Fläche, wo der Radialwellendichtring läuft, muß eben gehärtet sein, damit 45 HRC Härte erreicht werden - abseits einer gewissen Einhärttiefe, aber das ist schon das I-Tüpfelchen). Eine solche Härte erreicht man mit Aluminium oder Kunststoffen nicht, sondern primär mit einem Stahlwerkstoff. Damit gewinnt man schon sehr viel, weil eben das Einlaufen/Kerbenbildung verhindert wird und die damit verbundene Beschädigung der Dichtlippe des Simmerrings.
Ob eine Kerbbildung wahrnehmbar vorliegt, kann man qualitativ mit dem Fingernagel selbst prüfen (ohne großartige Prüf-/Messinstrumente).
Konkret bei den Steckritzelträger ist diese Fläche dann als Ring technisch ausgeführt, wie man unschwer bei beiden Steckritzelträgern von Rohloff oder cyclepower erkennen kann. Der Punkt ist nun eben, ob diese Kontaktfläche zwischen Dichtung/Ring die technischen Anforderung erfüllt oder nicht. Die vielen Berichte in I-net-foren offenbaren, dass der Rohloff Carrier dies in einem ungenügenden Maße tut.
Der andere Werkstoff des Stecksritzelträgers bzw. dessen Härte ist (fast) egal, zumal die Kräfte an der Rohloff-Nabe/dem Steckritzelträger aufgrund einer langen Eingangsübersetzung eher niedrig sind bzw. in der vorhanden Dimensionsierung hinreichend sind. Der kritsche Faktor ist nur dieser wenige Millimeter breite Ring auf dem die Dichtlippe des Simmerrings sich dreht.
Rohloff hat das seinen Benutzern eben als "normal" über all die Jahre verkauft. Sinngemäß, Einlaufkerben am Ritzel oder Carrier sind eine Verschleißerscheinung udn daher völlig normal. Sieht man sich jedoch bei anderen Maschinen die Laufflächen von Radialwellendichtringen an (diese Form der Dichtung ist bitte keine Rohloff-Eigenheit sondern im Maschinenbau weit verbreitet), so sind diese selbst nach Jahrzehnten des Einsatzes bei vielen Millionen Umdrehungen zwar eingelaufen, aber
bilden keine Kerben im Wellenwerkstoff. Man sieht dann zwar, dass die Dichtlippe quasi die Wellen "poliert" hat an der Kontaktstelle, aber kein Material nenenswert abgetragen hat, sodass eine Rille/Kerbe entstanden ist. Welche im weiteren Verlauf für die Undichtheit verantwortlich ist.