Anfang des Monats habe ich eine achttägige Tour von Valence nach Lézignan-Corbières gemacht. Die Route führte bis Bagnols-sur-Cèze durch das Rhonetal, meist entlang der gut ausgebauten ViaRhona. In Bourg-Saint-Andéol habe ich einen kleinen Abstecher zu den Gorges de l'Ardèche gemacht, hoch auf das Plateau über Landstrassen, herunter über die Panoramastraße oberhalb der Schlucht, wo, anders als befürchtet, kaum Verkehr war. Weiter ging es über Uzès ins Tal des Gardon und über einen Bahntrassenweg zum oberen Hérault-Tal bei Ganges und am Hérault entlang nach Clérmont-l'Hérault. Von dort fuhr ich über den Lac du Salagou nach Bédarieux und auf dem Bahntrassenweg Passa Païs nach Labastide-Rouairoux und über Landstraße durch die Montagne Noire ins Aude-Tal nach Lézignan-Corbières an der Bahnstrecke Toulouse-Narbonne.
Schwerpunkt der Tour war das Radfahren und Campen, Besichtigungen und Besuche hatte ich nicht vorgeplant. Positiv aufgefallen, weil mir bisher nicht bekannt, bzw. mit dem Rad nicht gefahren: die Altstadt von Viviers, die Gorges de l'Ardèche, die Gorges d'Héric (offiziell z.Zt. gesperrt aber zumindest im unteren Teil befahrbar), der Lac du Salagou. Schon bekannt, aber immer wieder schön zu fahren: die Gorges de l'Hérault. Enttäuschung: Uzès am Samstagvormittag, völlig überlaufen.
Beobachtungen, Anmerkungen, Tipps:
Anreise: Angereist bin ich von Ulm mit dem EC/IC über Zürich nach Genf, dann mit dem TER ohne Umsteigen nach Valence. Die Fahrt hat 11 Stunden gedauert, sehr entspannt und alles pünktlich, Ankunft in Valence gegen 18 Uhr. Für mich ist das beste Option, um mit dem Zug und unzerlegtem Rad ins südliche Frankreich zu kommen. Rückreise gab es keine, da ich noch in Frankreich bleibe und nächste Woche ohne das Rad zurückfahre.
Unterkunft: In Valence habe ich im
Vélo Gîte übernachtet, einem kleinen, speziell auf Radreisende ausgerichteten Hostel mit sehr angenehmer Atmosphäre. Alle anderen Übernachtungen habe ich auf dem Campingplatz gemacht. Im Rhonetal war die Platzdichte erwartungsgemäß hoch, danach wurde es dünner, nicht alle Plätze haben schon geöffnet. Auffallend war, wie in den Vorjahren, die Diskrepanz bei der Frequentierung zwischen den Plätzen in den bei Touristen beliebten Gegenden (Gardon, Hérault, Canal du Midi) und dem Hinterland, wo ich zweimal der einzige Camper auf dem Platz war. An der Rhône waren viele Radreisende unterwegs, danach nur noch vereinzelt. Auf dem CP in Viviers waren schätzungsweise 15 bis 20 Radler. Danach waren nur noch sporadisch welche zu sehen, erst in Lézignan waren wieder einige auf dem CP, wohl wegen der Nähe zum Canal du Midi.
Route und Verkehr: Die Strecke führte etwa 1/3 über Radwege abseits des motorisierten Verkehrs, ansonsten überwiegend über verkehrsarme Straßen. Nur für Besorgunsgfahrten und die Anfahrt zu einigen CPs konnte ich stark befahrene Straßen nicht vermeiden. Es hat sich auch wieder mal gezeigt, dass die Klassifizierung der Straßen (National, Departemental) kein hinreichendes Indiz für das Verkehrsaufkommen ist. Auch die Farbgebung auf den Karten hilft nur bedingt weiter.
Auffallend waren die vielen in den letzten Jahren neu gebauten Radwege, meist Bahntrassenwege, zum Teil gerade erst kurz vor der Fertigstellung aber inoffiziell schon befahrbar, z.B. von Quissac über Saint-Hippolyte-du-Fort nach Ganges oder von Cardet nach Uzès.
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