Kunststoff ist, richtig angewandt, ein guter Werkstoff (Kein "schlechter Werkstoff", wie gewisse in Radlerkreisen gepflegte, unausrottbare Vorurteile suggerieren wollen !).
Aber für eine Adapterhülse würde ich keinen Kunststoff verwenden. Dafür gibt es im Wesentlichen 2 Gründe:
Erstens haben die meisten Kunststoffe einen sehr niedrigen E-Modul (Ca. 2 Zehnerpotenzen kleiner als z.B. Stahl). Für die gleiche Klemmkraft wie bei Metall müssen Hülsen aus Kunststoff proportional dem E-Modul zusammen gedruckt werden. So viel Weg ist bei den Adapter-Hülsen (Wanddicke !) gar nicht vorhanden. Zweitens haben Kunststoffe mit Kriechvorgängen bei kaum größeren Temperaturen als doppelte (?) 20 [Grd] zu kämpfen. Für das Beispiel einer Sattelstützen-Hülse heißt das: Der durch die Zusammenpressung (diese bleibt über einen längeren Zeitraum bestehen = konstant) der Wanddicke erzeugte Reaktionsdruck baut sich schon für viel geringere Temperaturen ab. Das ist z.B. für Kunststoffe im Gegensatz zu Metallen bei der Konstruktion zu beachten.
Eine Alternative zu Metallen könnte z.B. ein Faser-Verbund-Kunststoff sein. Ob ich nun eine GFK-Hülse oder Aluminium-Hülse nehme , ist dann eine Kosten-Frage (Präferenzen-Frage). Immerhin, bei der Möglichkeit, Innen-Form und Außen-Form herzustellen, könnte ich eine Hülse aus GFK im Bastel-Keller selbst herstellen (der Optik halber aus CFK ?). Die kann sogar im Backofen getempert werden (Vorher die Frau/Freundin o.Ä. in Urlaub/Kur schicken !).
Wär mir aber zu aufwändig.
Noch einige Definitionen, weil ich den Begriff "Kriechen" = langsam ablaufender Vorgang als Oberbegriff sowohl für Retardation als auch Relaxation benutze (In Gegensatz zu dem üblichen Gebrauch !), wo Kriechen mit "Retardation" gleich gesetzt wird.
Relaxation (Spannungs-Abbau bei konstanter Dehnung), im Spannung-Dehnungs-Diagramm eine vertikale Gerade (Richtung "Null")
Retardation (Dehnungs-Vergrößerung bei konstanter Spannung), im Spannung-Dehnungs-Diagramm eine horizontale Gerade (Richtung "+unendlich")

MfG EmilEmil