Hügelige Pilgerfahrt nach Feldkirch Ciao a tutti,
Ich kann momentan nicht fahren, daher berichte ich hier mal ein bisschen weiter.
Diese Tour führte mich im April 2018 über die verschiedenen Hügelsysteme des Schweizer Mittellandes nach Feldkirch. Damals war ich noch mit dem Andale von MTB Cycletech unterwegs. Auf der Fahrt merkte ich, dass ich eigentlich schon noch recht gerne velofahre, und dass mir ungeteertes Gepurzel ziemlich Spass macht. Entsprechend reifte auf dieser Fahrt der Gedanke, mir nach 15 Jahren ein neues Velo anzuschaffen – und tatsächlich, im folgenden Winter kam das Cutthroat in den Stall.
Ach ja, die Ständerfetischisten dürfen sich freuen: dieser Bericht kommt ohne liegendes Velo aus
Tag 1: Mühlethurnen – Röthenbach i.E. – Langnau i.E. – Lüderenalp (Karte) Mühelturnen im Gürbetal hatte ich zuvor über mehrere Einzeltage hinweg mit dem Velo, zu Fuss und mit dem Trottinett erreicht; das heisst, es gab eine durchgehende unmotorisierte Linie vom Wallis dorthin.
Kaum dem Zug entstiegen fahre ich los. Damals hatte ich noch nicht so den Fotoreflex, daher entsteht das erste Bild erst ob Langnau, obwohl das südwestliche Emmental natürlich auch viel Schönes zu bieten hätte:
Der Aufstieg von Langnau auf die Lüderenalp ist der letzte des Tages. Für die Anstrengung werde ich mit Ausblicken auf die Berner Alpen belohnt:
Der April ist ein herrlicher Reisemonat!
Wer Hügel mag, ist im Emmental goldrichtig:
Ich finde im Hotel auf der Lüderenalp Unterschlupf. Ein guter Ort, um die die Alpen im Abendlicht zu geniessen:
Tag 2: Lüderenalp – Huttwil – Olten – Staffelegg – Klingnau (Karte) Am nächsten Tag stehe ich zeitig auf, schliesslich will der Sonnenaufgang bewundert werden:
Schön, diese Berner Alpen…
…und dieses Emmental!
Über die Fritzeflue (ein witziger Name, über den ich auf der Karte ein paar Mal gestolpert war und den ich unbedingt mal besuchen wollte)…
…gelange ich in den Oberaargau. Als Bergler gefallen mir die flachen Hügelchen ausgesprochen gut – das ist mal was anderes als zu Hause
In Gretzenbach mache ich im
Wat Srinagarindravararam eine längere Pause:
Das Aaretal um Aarau ist nicht so meins, daher weiche ich bald in den Jura aus – dort gefällt es mir besser:
Auf breiten…
…und schmalen Wegen entwickle ich eine zarte Zuneigung zum
rough stuff Cycling. Zwei MTBler sind leicht erstaunt, als ich ihnen auf dem Wurzelweg entgegenkomme
Zurück auf Teer purzle ich über Höger und Hügel nach Klingnau, wo ich in einem Hotel übernachte:
Tag 3: Klingnau – Eglisau – Tösstal – Sternenberg – Hulftegg (Karte) Der nächste Tag begingt dunstig beim Klingnauer Stausee:
Eine Todeszone: Bäume werden gnadenlos gefällt…
…und die Aare hört auch auf zu existieren – ja, und sogar die Schweiz findet hier ein Ende!
Dem Rhein entlang…
…fahre ich an riesigen Einfamilienhausquartieren (Aargauer Raumplanung
) und gewaltigen Kiesgruben vorbei…
…zur Mündung der Töss:
Ich verlasse den Rhein…
…und wende mich ungeteert und ungefedert…
…dem Tösstal zu. Hier weiche ich aber kurz ins Rumstal aus…
…denn so kann ich Winterthur durch gefällige Landschaften umgehen…
…und den Dättnauer Weiher besuchen:
Die Töss ist ein herrlicher Fluss!
Ebenso gefällt mir das Zürcher Oberland vor Sternenberg…
…und nach Sternenberg:
Im Osten ist bereits der Alpstein sichtbar:
Ich kriege im Gasthaus Hulftegg ein Zimmer und geniesse den lauen Abend mit einem feinen Znacht und ein paar alkoholfreien Bier.
Tag 4: Hulftegg – Bütschwil – Dicken – Appenzell – Oberriet SG – Feldkirch (Karte) Am nächsten Morgen ist der Osten in schönstes Licht getaucht:
Das nächste Hügelsystem steht an: das Toggenburg ist recht steil…
…und vor allem sehr gefährlich!
An vielen kleinen Weilern vorbei…
…nähere ich mich dem Alpstein…
…und dem Appenzellischen. Hier habe ich soeben Urnäsch durchfahren:
Das Dorf Appenzell ist zwar sehr hübsch, bleibt aber unfotografiert (wahrscheinlich hatte ich mal wieder nur das Essen im Kopf
). Ich verabschiede mich vom Säntis…
…und gelange auf einsamen Strässchen…
…ins St. Galler Rheintal:
Na ja, der Rhein ist hier nicht so toll anzusehen…:
Dafür gefällt mir Feldkirch:
Meine Pilgerfahrt endet in
Tashi Rabten, wo ich zwei wunderbar ruhige Tage verbringe:
Zum Abschluss purzle ich noch dem Rhein entlang…
… nach St. Margrethen, von wo aus mich der Zug wieder nach Hause bringt:
So, das wars schon