Erfrischender Beitrag aus der Praxis, der zeigt, dass es auch an den Empfehlungen vorbei funktionieren kann, danke!
Fast zwei Jahrzente lang waren im vorigen Jahrhundert die Mavic MA 40 und MA 50 (Vor- oder Vorvorgänger von OpenPro und CXP Pro das Maß aller Dinge bei den Reiserad-Gruppen des ADFC: Maulweite "lumpige" knappe 14 mm. Jedermann wußte: Auf dem Mavic-Horn hält jeder Reifen. Am Institut des deutschen wissenschaftlichen Fahrradpapstes von den Osten-Sacken (hier an der TH Aachen, Lehrstuhl Maschinenelemente II, Assistent seinerzeit Schuchardt, später Leiter der Entwicklungsabteilung von Fichtel und Sachs und SRAM) wurde das mal ausführlich geprüft: Ja, stimmt. Soll jetzt alles nicht mehr wahr sein?
Meine Gefährtin hat an ihrem kleinen 26er-"Reise-MTB" seit 2000 eine Mavic-MTB-Wettkampffelge "sub ceramic" mit 13 mm Maulweite, als Reifen erst Tom Ritchey, sodann Schwalbe-Kojaks (50-559), also auch eine Art Ballon, mit der jedem Rheinländer sofort einsichtigen Begründung: "… weil das so lustig aussieht". Mittlerweile sind die dritten Kojaks dran wg. natürlichen Verschleißs der Lauffläche, die Felgen sind immer da, Abrieb wg. der Keramik-Beschichtung gleich Null. Also es geht.
Du solltest aber auch bei dicken Reifen dafür sorgen, dass das Abrollen möglichst geschmeidig von statten geht, und zwar mittels eines Cross Latex-Schlauches (die Jungs von bike-components hier in Aachen empfehlen einen Challenge Cross). Der Nachteil ist, dass der aufgepumpte Reifen nach 3-4 Tagen ein Bar verliert. Man muss halt öfter pumpen mit einer guten Pumpe. Wir haben seit Jahr und Tag eine Zéfal hpx.
Für die Anreise und sight seeing - wie in deinem Fall - würde mir ein 32er reichen …
Eine alte, "abgehangene" Felge aus dem Zubehörkeller würde ich übrigens bei einem ausgewiesenen Einspeichmeister auf Herz und Nieren durchchecken lassen.
Tot ziens
Gitanesraucher