Ich verfüge über ein Faltrad mit zugehöriger Überwurfhülle. In deutschen Zügen, auch ICE, wurde dies bisher nie vom Personal beanstandet. Kann ich mich darauf verlassen, dass dies auch in den skandinavischen Ländern funktioniert? Insbesondere die schwedische Staatsbahn hat ja bezüglich Fahrradfreundlichkeit nicht gerade den besten Ruf.
Das sind beste Voraussetzungen. Die Kollegen der SJ sehen es außerordentlich sportlich. Auch in Schweden hat der klassische Reisegepäcktransport, der ja ohnehin nur eher schlecht als recht funktioniert hat, die Jahrtausendwende nicht überlebt. Mit einem faltbaren Rahmen sind auch die X2-Triebzüge und ihre Nachfolger nicht problematisch. Dazu kommt, dass Du zwischen Kopenhagen und Göteborg auch noch die Öresundzüge nutzen kannst. Dort gibt es offiziell Fahrradtransport, doch mit einem faltbaren Hobel kannst Du Dir das Geld dafür sparen. Das funktionierte auch, wenn ich meine Fuhre erst im Wagen zusammengefaltet habe.
Denk an den Zirkus mit den Grenzkontrollen zwischen Dänemark und Schweden. Die Anlagen sind nicht darauf ausgeglegt, das macht den so erzwungenen Umstieg in Kastrup lästig. Eine Möglichkeit der Hin- und Heimfuhre ist auch die Seestrecke Puttgarten–Rødby, der besondere Vorteil ist das Durchfahren von Hamburg bis Kopenhagen. Nur, siehe Øresund und Kontrollen in Kastrup. Ob es sinnvoll ist, mit dem Zug oder dem Fahrrad bis Helsingør und dann über die kurze Verbindung nach Helsingborg zu fahren, kann ich so nicht sagen. Es klappte mal ganz hervorragend, doch dann kam die Øresundbrücke und die Verhältnisse änderten sich grundlegend.
Warum meidest Du Nachtzüge? Es gibt ohnehin nur noch wenige und gerade die bis zum Schluss ideale Verbindung Malmö/Kopenhagen–Oslo vermisse ich sehr. In Schweden hat man mit der Bahnreformation viel Schaden gemacht. Zwischen Malmö und Stockholm laufen die herrlich großen Elchkisten noch. Längere Kojen gibt es nirgendwo, dem großen Lichtraumprofil sei Dank. Zwischenübernachtungen sind eher notwendig, wenn Du Nachtfahrten um jeden Preis vermeiden willst.
Den Kartenzahlungszwang gab es vor vier Jahren bei unserer Forums-Päjenne-Tour weder in Schweden noch in Norwegen und Finnland. Im Gegenteil, dass man auch Kleinigkeiten mit der Maestrokarte bezahlen konnte, war immer eine echt Stärke. Vor 2000 hatte Schweden mal eine VISA-Phase, doch die ist eigentlich lange vergessen. Echte Pfandflaschen sind in Schweden ziemlich abgeschafft, die Plaste- und Müllmafia hatte da einen großen Erfolg. Fritzchen und Lieschen können allerdings auch bei uns Mehrwegflaschen nicht vom Mogeleinwegpfand unterscheiden.