Randonneure, Bikepacking, Overnighter, ultralight und 650B oder gar Fatbikes zu gehen. Gepäck....... in Rahmen-, Lenker- und Satteltaschen verteilt.
Diese Themen sind letztlich ausschließlich nach persönlichen Vorlieben und Präferenzen zu beantworten. In Diskussionen wird es dazu immer exakt "n + 1" Meinungen dazu geben - also quasi endlos debattiert werden können. Da kein Rad als "one-size-fits-all"-Lösung alle möglichen Anforderungen abdecken kann, geht bei vielen der Trend eindeutig zum Zweit- bis Fünft-Rad. Dann ist man (zumindest eine Zeit lang) für alle Eventualitäten gerüstet. Bis dann irgendwann der Bedarf nach E-Unterstützung aufkommt - dann geht der ganze Driss von vorne los.....
Die einzige Thematik, die "zeitlos" ist, ist die mit der "Low-Trail-Gabel":
Übliche Standard-Geometrien haben um 73° Lenkwinkel und ca. 45 mm Gabel-Vorbiegung, was eine Nachlauf von ca. 60 mm ergibt (als Kompromiss zw. gutem Geradeauslauf und noch agiler Lenkung). Problem bei Frontgepäck: Je nach Anbringung / Lage des Gepäcks liegt dessen Schwerpunkt ungünstig im, oder sogar vor dem Reifenaufstandspunkt (Drehpunkt des VR), was sich durch abkippende Lenkung bei langsamer Fahrt und - im ungünstigsten Fall - durch Aufschaukeln bei höherem Tempo bemerkbar macht. Das Ganze ergibt sich daraus, dass die Stabilisierung des Nachlaufs durch das vorne liegende Gewicht quasi aufgehoben wird.
Dem kann man (in Maßen) dadurch begegnen, in dem man den Reifenaufstandspunkt unter dem Gepäckschwerpunkt drunter oder - besser - davor bringt. Dazu nimmt man dann eine Gabel mit mehr Vorbiegung (z. B.
65 mm , satt der üblichen 45 mm). Das stabilisiert die Front bei entsprechender Ladung, sorgt aber durch den sehr kurzen Nachlauf (Low-Trail) ohne Zuladung für ein ausgeprägt nervöses Lenkverhalten. Ein Low-Trail-Rad fährt sich letztlich nur mit Frontladung vernünftig, ohne Zuladung vorne wird es eine wackelige Angelegenheit. "Gepäck vorne" ist ideal, wenn man viel Wiegetritt fahren will, da die Agilität des Rades weitestgehend erhalten bleibt. Gepäckberge am Hinterbau hin und her zu schleudern ist allerhöchstens materialmordend, hat mit leichtfüßigem Wiegetritt aber nichts zu tun - Wiegetritt kann man sich mit Heckladung also sparen und besser im Sitzen den Pass hochkurbeln.
Wozu man solche Gabeln nicht verwenden sollte: Als Ausgleich für einen zu kurzen Rahmen, um das VR weiter nach vorne zu bringen, damit man mit den Zehen beim Lenken nicht am VR hängenbleibt.
Zu Fatbikes nur soviel: Die Dinger sind so sinnvoll, wie ein Audi-Q7-Proll-SUV, mit dem man sich vom Reihenhaus am Stadtrand auf den beschwerlichen Weg zum Büro in der Innenstadt aufmacht........
Matthias