Typischerweise gilt für Beschichtungen:
Silikonbeschichtungen machen das Gewebe reißfester und sie sind deutlich UV beständiger = langlebiger. Die Wassersäule im Neuzustand ist geringer (irrelevant) und Nähte muss man ggf. nachdichten (das ist kein Qualitätsmangel, niemand will ein Zelt bezahlen, bei dem der Hersteller die Nähte selbst abdichtet, denn dazu muss man es aufbauen und mehrere Stunden trocknen lassen).
Silikonbeschichtungen sind glitschig und es lässt sich nur mit Spezialkleber verkleben.
Für PU gilt das genaue Gegenteil, die Reißfestigkeit wird reduziert und es ist unter UV Licht wenig haltbar, dafür bekommt man sehr hohe Wassersäulen im Neuzustand hin und man kann die Nähte verkleben, was in der Fertigung billig ist und daher auch gemacht wird.
In den USA spielen noch irgendwelche obskuren Flammschutzvorschriften eine Rolle.
Typischerweise gilt für Zeltstoffen:
Nylon ist leichter und reißfester, hat aber eine schlechte UV Beständigkeit, nimmt viel Wasser auf und wird bei Nässe deutlich länger.
Polyester ist schwerer und weniger reißfest, deutlich UV stabiler und nimmt kaum Wasser auf und längt sich bei Nässe kaum.
Für Ultraleichtzelte bei denen es auf jedes Gramm ankommt verwendet man silikonisiertes Nylon, bei Billigzelten PU beschichtetes Polyester und wenn es nicht auf jedes Gramm ankommt rate ich zu einem Außenzelt aus silikonisiertem Polyester, das ist aber heute selten geworden.
Bei Zeltböden nimmt man idR PU Beschichtungen, da dort die Glitschigkeit von Silikon ein Nachteil ist und das Material eh nicht mit UV Licht in Kontakt kommt und maximale Reißfestigkeit ebenfalls unnötig ist (im Gegensatz zu Durchstichfestigkeit und Abriebfestigkeit). Außerdem lässt sich ein PU beschichteter Boden zur Not recht einfach kleben bzw. flicken.
Spezialfälle sind Cuben (ultraleicht, hauchzartes Polyester mit Dyneemafäden verwebt, nicht abriebfest, ist bei Zelten wieder weitgehend vom Markt verschwunden) oder Baumwollstoffe bzw. Baumwoll-Polyester Mischgewebe. Diese habe nur geringe Wassersäulen, d.h. es könne geringe Mengen Feuchtigkeit hindurch dringen, dafür sind sie Dampf und Luftdurchlässig und sie sind nicht so empfindlich gegenüber Funken oder UV. Der Hauptnachteil der Baumwollstoffe ist aber das Gewicht bei nur geringere Reißfestigkeit.
Für hochwertige Biwaksäcke und manche einwandige Bergzelte mit minimaler Stellfläche verwendet man noch Membranstoffe.
MfG