Dankeschön. Das habe ich mir schon gedacht. Ist mir inzwischen mit anderen Ortsnamen auch so gegangen.
Griechisch ist eine Sprache in Bewegung. Besonders stark erkennbar am Vokal i.
Es gibt diverse Möglichkeiten, das zu schreiben:
- Η / η das Ita
- Ι / ι das Jota
- Υ / υ das Ypsilon
- Ει / ϵι Epsilon-jota als Doppellaut
- Οι / οι Omikron-jota als Doppellaut
Alle werden völlig gleich und einfach "i" ausgesprochen.
Besonders "kreativ" ist das Ypsilon. Es schreibt sich in groß Y wie bei uns, in klein wie ein "u".
Was die Altphilhellenen vor 200 Jahren dazu verleitet haben mag, es auch wie u auszusprechen. Haben sie doch grundsätzlich gemeint, das Altgriechische komplett deutsch aussprechen zu wollen. Der Witz ist, daß auch in Folge dessen, daß in GR durch die Türkenherrschaft wenig Tradition bez des alten Griechisch lebendig war, die deutsche Aussprache nach GR reimpoertiert wurde und griechische Schüler und Studenten ihre eigene Ursprungssprache mit deutscher Aussprache lernen. Als ich das erstemal einen Griechen den Anfang von Homers Odysse auf Balkandeutsch habe aufsagen hören, bin ich schier vom Stuhl gefallen.
Zurück zum u: richtig trickreich wird es, wenn das Ypsilon nach einem A oder E steht: dann wird es zum Konsonanten und wird wie f/v ausgesprochen. Beispiel: die Stadt Nafplio. Die Deutschen haben das Nauplia genannt. Aus dem au wird im Neugriechischen af.
Zu guter Letzt: steht das Ypsilon nach einem o, also ou, wird diese Kombi zum dann tatsächlich ausgesprochenen u, ganz wie im Französischen.
Mit diesen Tatsachen kommt nicht jede Ebene gleich gut zurecht. Landkarten, Google, Touristische Bezeichnungen, Ortsschilder und Aussprache differieren dann eben.