Ich warte jetzt noch auf unseren Veloträumer, der hat mir immer noch ein paar mehr Höhenmeter ans Herz gelegt.
Na denn, schreibe ich doch noch was. Für deine alte
Variante Rozjae - Andrijevica - Matesevo - Podgorica sei erwähnt, dass es Offroad-Alternativen gibt via
Top Biking Trail 3. Mündet bei Radevici/Murino auf gewichtige Verbindungsstraße. Top Biking Trail 3 ist auch in GoogleMaps eingetragen, lässt aber dort keine Rückschlüsse auf die Belagszustand zu - kann teils tourenraduntauglich sein (und teils auch über die Straßen geführt). Genaueres müsstest du über die Broschüre ermitteln, die ich der Einführung meiner "Via Dinarica" unter dem Punkt "Spurtreue" vorgestellt habe. Gemessen an deinen Schlammwegen dieses Jahr für dich ein wohl machbare Aufgabe - dürfte aber nicht schneller sein als die Straße. Eine weitere fortführende Alternative wäre dort auch via Plav und Vermosh-Tal in Albanien nach Podgorica zu fahren - auch dort aber trotz Straßenbaumaßnahmen gewichtige Teile immer noch Schotter. Landschaftlich wären dabei die Albanischen Alpen als Panorama hervorzuheben, die man schon auf montengrinischer Seite bewundern kann, am besten in den Talschlüssen der Stichtäler vom Plav-See aus.
Jetzt zur
Durmitor-Variante: Ein lohnende Alternative nach Zabljak führt bereits nach dem Erklimmen der Hochebene jenseits der Tara-Brücke Durdevica kurz vor Vrela linke Hand über Njegovada über den
Bare-Pass. Landschaftlich eindeutig die bessere Alternative, sehr schöne Flora. Der Pass ist recht einfach zu fahren, da die Basis bereits auf der Hochebene liegt. Zur "Abfahrtsseite" (kaum Gefälle) liegen noch zwei kleine Seen, die schöne Stimmungen abwerfen. Um nach Zabljak zu gelangen, muss man via Javorje etwas "zurückfahren". In Zabljak ist die kurze, einfache Stichfahrt (Eintritt) zum
Schwarzen See quasi Pflicht - eine traumhafte Kulisse. Falks Bemerkung ist dahingehend zu interpretieren, dass ein Besuch des Durmitor-Gebirges ohne eine zusätzliche Wanderung vergeudete Zeit ist. Ganz so ist es nicht, sicherlich aber würde man so weitere See-Berg-Kulissen finden - allerdings auch mehr Moskitos.
Auf der Durmitor-Querung verlässt du irgendwo die Hauptroute. Diese führt über
Trsa! Ob deine Abkürzung asphaltiert ist, weiß ich nicht genau - ich meine nein. Der Weg über Trsa lohnt aber mehrfach. Es ist die einzige solide Verpflegungsmöglichkeit zwischen Zabljak und Pluzine. Es gibt eine landestypische Hüttensiedlung (zugleich Unterkunft) zu bewundern. Die Blumenwiesen unterhalb Trsa sind diese Route auch wert zu fahren, deine Route dürfte landschaftlich weniger reizvoll sein (auch wenn ich es nicht genau sagen kann).
Bereits oberhalb Niksic gibt es Nebenwege, allerdings auch Umweg. Genaueres ggf. auch in meiner Via Dinarica. Jenseits von Niksic ist diese Nebenroute eine Passstraße, wobei der eher kleine Pass nicht der einzige Hügel ist. Die Strecke führt an den
Ostrog-Klöstern vorbei, die Durchgangsstraße selbst bleibt aber auf das untere Kloster beschränkt. Das obere Kloster, kühn in den Fels gehauen, ist per schweißtreibender Stichstraße zu erklimmen - lohnt aber in jedem Fall. Die Nebenroute lässt sich noch über Danilovgrad verlängern, einfach oberhalb Danilovgrad bleiben, etwa der Eisenbahnlinie folgen. Es ist leicht wellig und geht häufiger durch Besiedlung - insofern keine Rennstrecke. Ich bin in
Spuz dann auf die Rennstrecke. Damit du nicht verwirrt bist: Ab Danilovgrad gibt es gleich zwei Hauptlaststraßen nach Podgorica. Der gerade Strich bei dir ist keine echte Nebenstrecke - da ist richtig Verkehr.
Falls du in der Gegend Podgorica noch Zeit hast, kannst du die
Niagara-Fälle noch besuchen. Sie sind flach zu erreichen und wohl auch Flughafen-nah. Alles weitere findest du näher auch beschrieben und bebildert in den Kap.II/III zum alpinen Montengro in meinem Bericht "Via Dinarica"