Die Größenangaben im ETRTO-System beziehen sich aber auf den Durchmesser des Felgensitzes und da sind es halt 25 mm Unterschied.
Schon richtig, aber wirksam für das Laufverhalten ist doch der Radius als Abstand von Achse zu Fahrbahn und bei dem beträgt der Unterschied 12,5 Millimeter. Vorausgesetzt, bei beiden Größen werden ansonsten identische Reifen genutzt. Das ist auch der Höhenunterschied beim Einbau eines 559er und eines 584er Laufrades in einen ansonsten identischen Rahmen. Dazu kommt, dass 584 jahrzehntelang eine Variante von »sechsundzwanzig Zoll« war. Unsere Kollegen in den Niederlanden werden das wissen. Die Wulstfelgen eines Armeefahrrades 05 dürften ebenfalls 584er gewesen sein. Ein 559er Laufrad sieht in einem derartigen Rahmen ein kleines bisschen verhungert aus, das ist aber auch schon alles.
Die Verkaufskameraden hatten einfach das Problem, dass »siebenundzwanzig Zoll« schon von der (Rennrad)größe 630 belegt war. Mit »sechsundzwanzigeinhalb« hätte man niemanden hinter dem Ofen vorlocken können. Dass ein bereiftes 584er Laufrad kaum einen Laufkreisdurchmesser von siebenzwandzigeinhalb Zöllen hat, spielt dagegen kaum eine Rolle. Wer hat schon eine Messmöglichkeit in Millimetern und Zöllen? Leuten, die stolz darauf sind, von einfachsten naturwissenschaftlichen Zusammenhängen (eigentlich ist das hier viel zu dick aufgetragen) nichts verstehen zu wollen, kann man allerdings fast alles erzählen.