Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deine ganz persönlichen Eindrücke einer sehr vielfältigen Reise, die Du, wie immer, auf die Dir ganz eigene Art recht charmant und auch eindrucksvoll vorträgst.
Die Episode mit dem "Glas Champagner" ist geradezu bühnereif, das wird noch lange für Gerede gesorgt haben
Hinterlassenschaften der Weltkriege und ihrer Folgen begegnen einem in Europa eigentlich auf Schritt und Tritt. An manchen Stellen sind sie präsenter, an anderen muß man um ihre Existenz wissen.
Ebenso wie Du empfinde ich oft große Bedrückung, allerdings fühle ich mich für diese Katastrophen weder schuldig noch verantwortlich.
Das ganze Ausmaß dieser modernen Massenmetzeleien macht jedoch nahezu sprachlos, wohingegen ihre Verherrlichung bei mir eher Anlaß zu derben Unmutsäußerungen ist. In Kriegen solcher Art gibt es eigentlich nur eines: Verlierer, Entwurzelte, Traumatisierte und Massen von Leichen, die durch die Gräberfelder nur ansatzweise begreifbar werden.
Wenn es eine Verantwortung für die Nachfahren der beteiligten Kriegsparteien gibt, dann ist es die dafür zu sorgen, dass sich derartiges nicht wiederholt.
Leider sind in problematischen Situationen schnell Stimmungsmacher aktiv, die einfache Antworten auf schwierige Fragen geben wollen. Das sollte mit Skepsis betrachtet werden, dann ist schon viel gewonnen.
Ich bin gespannt auf die nächste Reiseepisode
Gruß
Nat