Hallo!

In Albanien wird die Sicherheit des Leitungswassers stark von der Region abhängen. In weiten flachen, dichter besiedelten Bereichen warnen die Einheimischen selbst davor, Leitungswasser zu trinken. (Wie viele davon mangels Alternativen trotzdem davon trinken, können wir nur raten.)

In Griechenland gilt das Leitungswasser allgemein als sicher. Aber: Ganz so sicher wird es auch nicht immer sein. Unsere Jüngste hat einmal eine schwere Darminfektion ein gefangen, die leinen Krankenhausaufenthalt nötig gemacht hat. Erst nach diesem Vorkommnis hat uns ein griechischer Nachbar am Campingplatz, der in der Nähe aufgewachsen ist, darauf aufmerksam gemacht, dass das Leitungswasser dort nicht sicher sei, auch wenn die Einheimischen anderes behaupten. Wir trinken nach wie vor ohne negativen Folgen Wasser aus dieser Leitung, die Darminfektion hatte sich die Jüngste wo anders zugezogen.

Sicherheit von Trinkwasser ist, denke ich, eine sehr relative Angelegenheit: Du kannst hundert Mal Glück haben, beim hundertersten Mal kann es dich erwischen. Bei meiner Griechenland-Radtour habe ich immer das Wasser der Einheimischen getrunken, auch aus Zisternen, und nie etwas davon getragen. Als ich später erzählt habe, dass ich die Angst vor schlechtem Wasser für weit übertrieben halte, hat mir ein anderer Student, ein sportlicher, kräftiger, junger Mann geantwortet: "Das habe ich mir auch einmal gedacht. Dann bin ich fast 2 Wochen auf Kreta im Krankenhaus gelegen."

In Albanien wäre ich bei Leitungen, die direkt aus dem Brunnen in dichter besiedelten oder landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten kommen, besonders vorsichtig. Da wissen auch die Einheimischen nicht wirklich, was sie da trinken. Da eine allfällige Kanalisation eher rudimentär sein wird, gibt das viele gute Gelegenheiten für Keime, sich weit zu verbreiten.

Da Wasser in Flaschen oder Kanistern kaum etwas kostet, kann man in suspekten Gegenden dem Leitungswasser meistens leicht ausweichen.

lg!
georg