In Antwort auf: tirb68
...Das Problem war der sich drehende Wind. Der hat bei Windgeschwindigkeiten von 20 m/s im Mittel das Gestänge eingedrückt, weil er sich quer zum Zelt gedreht hat. Durch die Biegung sind die Rohren den an den Steckverbindungen aufgeplatzt...
Welches höherwertige Gestänge hast Du denn gekauft?...

"Höherwertig" meint in diesem Fall nicht den Preis oder das geringere Gewicht des Gestänges, sondern ein für Deinen Einsatzzweck und Zelttyp besser geeignetes Gestänge:

Einbogenzelte sind wegen bereits der Konstruktion nicht für extreme Belastungen ausgelegt. Der eine Bogen wird stärker belastet, als bei anderen Bauformen. Der Hersteller verkauft das Zelt korrekt als Leichtbauzelt und ordnet es nicht für extreme Belastungen ein.
Die erlebten Gestängebrüche deuten auf Überlastung hin. Materialfehler sind nach 4 Jahren Gebrauch unwahrscheinlich. Das Zeltgestänge hält solche Belastungen auf Dauer nicht aus.

Erste Möglichkeit:
Nachdem die Zeltgestänge von Easton offenbar nicht mehr hierzulande vertrieben werden - obwohl vor Jahren von allen teuren Zeltmarken verwendet - bleiben nur die koreanischen Zeltgestänge von DAC. DAC bietet 4 verschiedene Modelle an, das Modell Pressfit wird vom Hersteller für Langlebigkeit und höhere Belastung empfohlen. Das Mehrgewicht wäre mir dann egal.

Zweitens könntest Du ein Gestänge mit größerem Durchmesser verwenden (10,2 mm statt 9,0 mm). Ein größerer Rohrdurchmesser würde die Belastbarkeit stark verbessern. Die Elastizität wäre bei dieser Bogenlänge trotzdem gegeben. Natürlich steigt das Gewicht etwas. Zu prüfen wäre vorab auch, ob die Befestigungen, Endstücke u.a. Kontaktstellen zum Zelt ein anderes Gestänge erlauben.

Drittens:
Ganz wichtig - die Abspannung. Die im Video gezeigte Abspannung mit einer Y-Leine zu zwei Schlaufen ist schlicht erbärmlich. Eine geringe Wirkung hat diese Abspannung nur, wenn der Wind quer zur Längsachse des Zeltes bläst. Wenn möglich, stellt man solche Zelte und Tunnelzelte aber mit der Längsachse zum Wind auf. Praktisch bläst der Wind - wie oben von Dir beschrieben - sowieso aus unterschiedlichen Richtungen. Deshalb ist das allerwichtigste, den Einbogen V-förmig zur Seite abzuspannen. Von jeder Schlaufe am Gestänge führt eine Leine im Winkel zur Seite. Straff abgespannt, steht der Gestängebogen sehr sicher im Wind und wird viel weniger auf Biegung belastet. Zusätzliche Leinen zum Zeltgewebe erhöhen die Standfestigkeit dagegen kaum und dienen nur dazu, das Flattern einzuschränken.

Leider habe ich kein besseres Foto: Mein altes VauDe Deneb wurde mit völlig sinnlosen Leinen ausgeliefert und darum verbessert. Im Foto überdecken sich 2 Leinen. Wichtig sind 2x4 V-förmig abgespannte Leinen zum Gestängebogen. Das hat sich sehr bewährt.