Was fuer ein Tag!!
Ich bin noch voellig fertig von den Erlebnissen heute. Nachdem wir uns mit einem schwedischen Weltenbummler in unserer Absteige noch etwas ausgetauscht hatten, machten wir uns auf den Weg zum Airport. Die Raeder sollten da sein. Anstatt ganz einfach mit dem Taxi zu fahren, wollten wir mit dem Bus los. Leider wussten wir nicht wirklich welche Linie da hin faehrt und von wo genau ueberhaupt. Mit Haenden und Fuessen ging es durch die halbe Stadt bis wir endlich die Haltestelle hatten. Nach einer halbstuendigen Busfahrt waren wir dann am Flughafen und holten die Raeder ab. Dabei wurden wir durch den stockdunklen Gepaeckabholraum gefuehrt. irgendwo nach der Dunkelheit wurde ein versifftes Buero aufgeschlossen in dem wir dann mit dem Wachmann und einem anderen Typen ganz alleine waren. etwas mulmig war uns schon. Aber die Raeder waren tatsaechlich da! Welch eine Erleichterung!!!! Nachdem sie uns noch die Paesse abgenommen haben um unsere Namen aufzunehmen, wollte er 20 Euro von uns haben. Aber wir stellten uns dumm und taten so als ob wir nichts verstanden haetten. Dann ging es ne Weile hin und her. Immer wieder wiederholte er "Twenty Euro". Als wir weiter die Unwissenden spielten, fing er an "Ten Euro". Wir aber blieben stur. Auch als man uns aufschrieb, dass man 20 Dollar haben wollte. Die offizielle Ausgabe des Gepaecks war also lange zu ende...es wurde Zeit zu gehen. Wir schuettelten den Kopf und wiederholten immer nur "Njet, njet". Dann flitzten wir durch den finsteren Raum zurueck und hofften, dass uns keiner nachjagen wuerde. Denn hier in der Abgeschiedenheit haetten sie uns glatt ausnehmen koennen, ohne das jemand was merkte. Aber keiner Folgte uns. Das ist halt Zentralasien. Es ist ja auch alles ganz locker ausgegangen. Wir haben einfach nur gesagt, machen wir nicht und sie haben auch fast gleich aufgehoert

Als wir die Raeder auspackten dann das Problem: Korbinians Hinterrad ist total schief. Man bekommt es kaum wieder gerade. Auch nicht mit dem Speichenschluessel. Na klasse! Ausserdem war die Felge an der Seite eingerissen und alles sah so aus, als wuerde sie 2000km Schotterpiste wohl nicht mehr ueberstehen...
Nachdem wir den Flughafen verlassen hatten, dort waren wir uebrigens DIE attraktion fuer die Mitarbeiter, ging es in sengender Hitze 30 km in die Hauptstadt. Wir mussten uns beeilen damit wir noch einen offenen Fahrradladen erwischen wuerden. Allerdings waren wir fast in der ganzen Hauptstadt in den naechsten Stunden unterwegs, ohne auch nur irgendwas zu finden. Mittlerweile kennen wir wohl ganz Bishkek auswendig. Alles Fehlanzeige. Es gibt einfach keine Radlaeden...verzweiflung macht sich breit...aber wir fahren noch einmal zu einem kleinen Sportladen zurueck, der auch 6 Raeder hat. Nur wollen die keine einzelnen Raeder verkaufen...Schande! Vor dem Laden treffen wir zufaelligerweise zwei Leute, die uns ansprechen. Sie waren hollaendische Radler und kamen gerade aus Usbekistan um weiter nach Hong-Kong zu fahren. Gemeinsam begutachteten wir das Hinterrad und kamen gemeinsam zu dem Ergebnis, dass die Felge wohl "Pretty

up" sei. Gemeinsam ueberlegten wir, was wir machen koennten. Sie legten uns nahe nach Kasachstan zu fahren, da es dort in der Stadt einen sehr sehr grossen Radladen gibt. Irgendwann machten sie sich allerdings wieder auf den Weg und wir diskutierten weiter. Waehrend ich im Radladen verschwand, kamen sie jedoch zurueck und brachten folgende Idee ein. Haltet euch fest: Der eine der beiden wuerde morgen zurueck nach hause fliegen und koennte uns dementsprechend SEIN hinterrad leihen...Wir konnten unser Glueck kaum fassen!!! Am Montag werden wir uns jetzt mit dem hiergebliebenen Typen treffen um das Rad abzuholen. Am dienstag wollen wir dann zu dritt los, da er auch in unsere Richtung zum Issyk-kul will. Wir bleiben also noch etwas hier. Die Adresse der anderen Radler ist uebrigens
www.marcopolobybike.com
Sie haben auch die Radnomaden in Usbekistan getroffen. Die Welt ist halt klein...Sie waren gar nicht erstaunt, dass ich Sarah und Markus auch kenne
Viele Gruesse
Tristan