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#1315112 - 12/18/17 04:12 PM
Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
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Wir haben vom ADFC Köln aus in einer Gemeinschaftsaktion mit der Verkehrspolizei die Heckscheibe von Streifenwagen mit einem Aufkleber versehen, der auf den vorgeschriebenen Seitenabstand von 1,5 m aufmerksam macht.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1315115 - 12/18/17 04:34 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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Gute Idee!
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#1315174 - 12/19/17 06:47 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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AndreMQ
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Gute Sache, werde mal bei uns schauen, ob wir was abgucken können. In den letzten Ausgaben der Radwelt waren dazu sehr aufschlußreiche und ziemlich eindeutige Erklärungen zur Rechtslage. Problem: die Einhaltung der Regel stellt eine massive Behinderung des KFZ-Verkehrs dar. Das sieht man gut bei den wenigen und vorsichtigen KFZ-Fahrern, die es einhalten, während die große Mehrheit vorsätzlich dagegen verstößt. Im innerstädtischen Bereich bedeutet es z.B., dass bei vierspurigen Straßen ohne separaten Radweg eine Fahrspur für den KFZ-Verkehr letztlich entfällt - und zwar gerade im Berufsverkehr. Ein nicht unerheblicher Teil der Verstöße ist schlichtweg versuchter Mord/Totschlag, der aber tarifmäßig nicht annähernd so honoriert wird und viele Eltern davon abhält, ihre Kinder zur Schule radeln zu lassen (um sie dafür mit dem SUV vorzufahren und sich genauso daneben zu verhalten!). Gibt es da auch Kontakte zum ADAC, der es seinen Schäfchen auch mal beibringen muss?
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Edited by AndreMQ (12/19/17 06:49 AM) |
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#1315181 - 12/19/17 08:02 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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Gut gemeint. Sinnvoller wäre es, wenn Polis in Zivil mit dem Rad fahren würden, gefolgt von ein zweiten mit Dashcam und dann direkt das ahnden würden. Dazu fehlt aber das Personal. Und auch eine entsprechende Kodifizierung in der StVO, zB werden die Höchstgeschwindigkeiten auch genannt und keine schwammige Formulierung.
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Edited by jutta (12/19/17 08:06 AM) |
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#1315183 - 12/19/17 08:40 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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1,5 Meter Abstand sind mit Sicherheit außerorts bei Geschwindigkeiten um die 100 km/h notwendig - innerorts reicht (zumindest mir) meist 1 Meter aus.
Was diese Aktion aber zu richtig unsympathischem Pseudoaktivismus macht, ist, daß der ADFC gleichzeitig alle Arten von Radfahrstreifen, "Schutzstreifen" und ähnliches, was zu Überholabständen unter 0,5 Meter führt, propagiert.
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Edited by nachtregen (12/19/17 08:46 AM) |
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#1315184 - 12/19/17 08:49 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: jutta]
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[…]Und auch eine entsprechende Kodifizierung in der StVO, zB werden die Höchstgeschwindigkeiten auch genannt und keine schwammige Formulierung. Ja, das wäre mal eine Maßnahme. Es geht ja, wie das Beispiel Frankreich zeigt - dort stehen die Zahlen in der gesetzlichen Regelung, wenn ich das aus einem anderen Thread richtig in Erinnerung habe.
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#1315194 - 12/19/17 09:57 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: ]
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Problem: die Einhaltung der Regel stellt eine massive Behinderung des KFZ-Verkehrs dar. Das sieht man gut bei den wenigen und vorsichtigen KFZ-Fahrern, die es einhalten, während die große Mehrheit vorsätzlich dagegen verstößt. Im innerstädtischen Bereich bedeutet es z.B., dass bei vierspurigen Straßen ohne separaten Radweg eine Fahrspur für den KFZ-Verkehr letztlich entfällt - und zwar gerade im Berufsverkehr. Nö, dem möchte ich entschieden widersprechen. Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer. Als solche behindern sie ein schnelleres Fortkommen anderer Verkehrsteilnehmer - genauso wie dies auf alle anderen Verkehrsteilnehmer auch zutrifft. Manchmal frage ich mich, ob die vorausschauende Denkweise manches PkW-Fahrers die Intelligienz einer Fliege übersteigt, die immer wieder an die gleiche Scheibe fliegt. Es stellt ja keiner in Abrede, dass PkW schneller fahren können als Radfahrer (zumindest solange es nicht gerade um eine Passabfahrt geht). Aber muss des wegen immer auch gleich der BeißÜberholreflex ansetzen? Nur um dann an der nächsten Ampel ein Fahrzeug weiter vorn in der Schlange zu stehen? Jeder PkW-Fahrer, der anderen Radfahrern "massive Verkehrsbehinderung" vorwirft, sollte mal in sich gehen und so grob bilanzieren, wie viel Zeit er - auf der Suche nach einem Parkplatz durch die Innenstadt geigt, - an roten Ampeln wartet, die nur wegen der Betriebsgefahr von Kraftfahrzeugen überhaupt nötig sind, - im Berufsverkehr "festhängt" - hinter anderen langsamen Kraftfahrzeugen hertuckert (Bus, Müllauto, Schwerlasttransporter), wo man nicht im Ansatz ans Überholen denkt, - im Rückstau hinter abbiegenden zweispurigen Fahrzeugen steht Selbst der ADAC gibt in dieser Studie zu, dass die innerstädtische Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Teststrecke selbst bei Tempo50-Anordnung lediglich 25km/h betrug (mit Tempo30 wären es effektiv 20km/h) - das ist ein typischer Wert. Vor dem Hintergrund dann bitte mal gegenrechnen, wieviele Sekunden Lebenszeit verliert man, wenn man hinter einem Fahrrad mal wartet, bis Platz zum Überholen ist oder man an der Ampel mal als zweiter und nicht als erster startet. Das mit der "massiven Behinderung" ist bei objektiver Betrachtung ein Märchen, vor allem wenn man sich -wie du es ja auch tust- alternativ mal hypotetisch vorstellt, jeder Fahrradfahrer würde in einem weiteren PkW sitzen. Dass viele Überholvorgänge in den Bereich des Strafgesetzbuches fallen, da gebe ich dir recht (Nötigung, gefährlicher Eingriff, etc.). Versuchter Mord/Totschlag ist es aber wohl meist nicht. Vorsätzliches Gefährden der körperlichen Unversehrtheit anderer hingegen schon. Aber für motorisierte Gewalt als solche gibt es leider keinen Strafrechtsparagraphen. Um abschließend noch ein Wort zu den vierspurigen Straßen loszuwerden: Auf solchen erlebe ich das Fahren auf der Fahrbahn in aller Regel entspannter als auf zweispurigen Straßen. PkW-Fahrer sind innerstädtisch daran gewohnt, dass es rechts etwas langsamer geht (Parker, Abbieger) und sortieren sich bei leichtem bis mittlerem Verkehrsaufkommen links ein. Ist voller Berufsverkehr, dann fährst du als Radfahrer in aller Regel sowieso woanders lang (z.B. nichtbenutzungpflichtiger Radweg), weil das erheblich schneller ist - ganz unabhängig ob Radfahrer da sind oder nicht. Wenn du als Radfahrer trotzdem da fährst, dann schwimmst du halt im (stockenden) Verkehr mit.
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#1315199 - 12/19/17 10:14 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: derSammy]
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[…]Jeder PkW-Fahrer, der anderen Radfahrern "massive Verkehrsbehinderung" vorwirft, sollte mal in sich gehen und so grob bilanzieren, wie viel Zeit er - […] - verlieren würde, wenn alle Radfahrer auch im Auto sitzen würden Eigentlich ermöglichen Radfahrer erst einen gewissen Verkehrsfluss in Stadtgebieten.
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#1315200 - 12/19/17 10:18 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: nachtregen]
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1,5 Meter Abstand sind mit Sicherheit außerorts bei Geschwindigkeiten um die 100 km/h notwendig - innerorts reicht (zumindest mir) meist 1 Meter aus.
Mir reicht das auch. Aber der Maßstab muss sein, dass jeder Verkehrsteilnehmer sich sicher fühlen darf - auch nach seinem Fahrkönnen. So mancher Senior braucht von seiner Fahrlinie her schon mindestens 80cm Platz. Und aus dem Auto heraus kannst du selten beurteilen, wie stürmisch es draußen ist. Bei Sturmböen ist 1m Seitenabstand mit Sicherheit nicht mehr ausreichend! Was die Radverkehrsführungen betrifft: Das stieß mir in dem Artikel auch auf. Einerseits ist es rechtlich nicht sauber, andererseits tut man sich in dem eigenständig verfassten Presseartikel damit m.E. aber auch keinen Gefallen, das in einen Topf zu werfen. Bei Schutzstreifen ist der normale gesetzliche Überholabstand einzuhalten, Schutzstreifen sind Teil der Fahrbahn. Fahrradstreifen sind Sonderfahrstreifen und Radfahrer werden darauf nicht überholt, sondern man fährt an ihnen vorbei - rechtlich ein Unterschied. Der ausreichende Abstand sollte durch die bauliche Ausführung (ausreichend breit!) sichergestellt sein. Erst in zweiter Linie greift hier §1 StVO, dass man bei nicht ordnungsgemäßer Bauausführung natürlich entsprechende Sorge bei der Vorbeifahrt zu tragen hat. Vielleicht etwas zum Kontext: In Köln gibt es faktisch keine Radverkehrsanlage, die die Mindestanforderungen einhält: Hochbordradwege sind zu schmal und katastrophal geführt, Schutzstreifen markieren gerade den Dooringbereich parkender KfZ und Fahrradstreifen haben oft gerade mal die Mindestbreite von Schutzstreifen (wenn überhaupt). Außerdem gibt es ein kunterbuntes Sammelsurrium an verschiedensten Umsetzungsvarianten die völlig unnachvollziehbar wild einander abwechseln. Aus dieser Vor-Ort-Erfahrung heraus ist der Ortsverband diesen Anlagen grundsätzlich relativ skeptisch gegenüber gestellt und fordert (wie nun anscheinend der ADFC auf höherer Ebene auch) vermehrt "geschützte" Radstreifen, sprich Fahrradstreifen mit einer baulichen Trennung zum KfZ-Verkehr. Ich sehe das wegen zahlreicher Probleme etwas skeptisch (erschwertes direktes Linksabbiegen für den Radverkehr, weiterhin problematische Kreuzungskonflikte mit rechtsabbiegenden KfZ, Gefahr von Geisterradeln, Kosten und Flächenbedarf, Verkehrsleitung für Radfahrer nachvollziehbar und vorhersehbar?, rechtliche Voraussetzungen nicht völlig klar), sehe aber auch insbesondere in Köln viele Argumente, die dafür sprechen (Parkanarchie, gefährliches Überholverhalten, Sicherheitsbedürfnis vieler Radfahrer).
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#1315203 - 12/19/17 11:19 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: derSammy]
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... Jeder PkW-Fahrer, der anderen Radfahrern "massive Verkehrsbehinderung" vorwirft, sollte mal in sich gehen und so grob bilanzieren, wie viel Zeit er - auf der Suche nach einem Parkplatz durch die Innenstadt geigt, - an roten Ampeln wartet, die nur wegen der Betriebsgefahr von Kraftfahrzeugen überhaupt nötig sind, - im Berufsverkehr "festhängt" - hinter anderen langsamen Kraftfahrzeugen hertuckert (Bus, Müllauto, Schwerlasttransporter), wo man nicht im Ansatz ans Überholen denkt, - im Rückstau hinter abbiegenden zweispurigen Fahrzeugen steht ... und mal darüber nachdenken, wieviel Platz er für sich in Anspruch nimmt, wenn er/sie allein im Pkw sitzt und sich dann auch noch das Recht rausnimmt, Radfahrer anzuhupen, wegzudrängeln etc.
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#1315205 - 12/19/17 11:28 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: derSammy]
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"Geschützte" Radstreifen, sprich Fahrradstreifen mit einer baulichen Trennung zum KfZ-Verkehr halten wir vom KV Köln des ADFC natürlich nicht für die allein selig machende Lösung. Für vierspurige Straßen wie die Kölner Ringen ist es aber in Verbindung mit Tempo 30 und Änderungen an Kreuzungen eine sinnvolle Lösung, der Einzelhandel steht auch dahinter. Sammy, du kannst dich gerne einbringen in die Verkehrspolitik des Kölner ADFC.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1315207 - 12/19/17 11:42 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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Sinnvoll wäre innerorts generell Tempo 30 und nur für ausgewählte Straßen höher. Würde Schilder sparen. müsste natürlich kontrolliert werden. Und darauf abgestimmte Ampeln.
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#1315208 - 12/19/17 11:47 AM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: jutta]
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Sinnvoll wäre innerorts generell Tempo 30 und nur für ausgewählte Straßen höher. Richtig, nämlich für Fahrradwege
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#1315210 - 12/19/17 12:01 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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Lieber Stephan, vielleicht ist dir entgangen, dass es außer dir noch weitere Aktive im ADFC gibt - selbst in deiner Heimatstadt. Die Aktion "Ringfrei" kenne ich natürlich und auch die Tatsache, dass da der Einzelhandel mit dahinter steht. Liegt auch auf der Hand, dass ein Radweg zwischen Kneipentür und Außentisch für die kein befriedigender Zustand ist. Ob der Einzelhandel aber dezidiert geschützte Radstreifen haben will (und nix anderes) - da habe ich meine Zweifel. So genau haben die sich nicht in dieses ihnen fremde Metier gekniet. Die wollen mehr Platz für die Fußgänger, geordnete Fahrradkundenströme und ggf. weniger Verkehrsbelastung durch KfZ - deshalb sind sie bei der Innitiative "Ringfrei" dabei. In den Zielen (Radverkehr vernünftig, komfortabel und sicher führen) sind wir uns ja einig. Und wir wissen auch beide, was die Kölner Verwaltung größtenteils für Murks anbietet. Meine Erfahrung aus Dresden ist, dass vier- (und in den Kreuzungsbereichen auch bis acht-)spurige Straße und ausreichend dimensionierter und klar erkennbar geführter/geführte Radverkehrsstreifen auf gleichem Niveau durchaus gut funktionieren kann - bei Tempo 50. In Sachen "geschützter Radverkehrsstreifen" habe ich noch nie eine Umsetzung gesehen, die mich wirklich überzeugt hat. Ich will nicht bezweifeln, dass sowas gehen kann und sinnvoll sein kann, nur frage ich mich, warum man nicht mit den bestehenden verkehrsplanerischen Konzepten eine Lösung sucht? Aber gut möglich, dass dies eine kölnspezifische Sache ist. Aber viel weiter müssen wir das hier nicht breittreten, geht schnell neben das Thema. Und egal was sich wie an den Ringen ändert, es kann eigentlich nur besser werden - so haarig ist das da.
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Edited by derSammy (12/19/17 12:01 PM) |
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#1315211 - 12/19/17 12:04 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: derSammy]
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Hier noch ein Beispiellink zu der Straße, die ich vor Augen habe - wobei da mehrere einzelne Kreuzungspunkte dabei sind, die man hätte geschickter lösen können und müssen. Ist halt auch historisch gewachsen, diese Achse.
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Edited by derSammy (12/19/17 12:07 PM) |
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#1315241 - 12/19/17 04:30 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: derSammy]
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AndreMQ
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Die Straße mit 2 Fahrspuren in den ersten Sekunden des Video (also ab 7:04) meine ich, wobei es noch welche mit etwas schmaleren Fahrspuren gibt. Wenn rechts Radler fahren, dann bedeutet der Sicherheitsabstand von 1,5m, dass man bei belegter linker Spur nicht mehr überholen kann (also gerade in der Rush-Hour!!). Und diese (gerechtfertigte) "Behinderung" des KFZ-Verkehrs wird real nicht akzeptiert und deshalb trotzdem "in der rechten Spur" überholt, so dass der rechte Aussenspiegel bereits am Ärmel streift. Solche Straßen sind Kandidaten für einen Rückbau zu einer einspurigen Führung (mit dann einem breiteren Fahrstreifen) und einem Radschutzstreifen oder Radfahrstreifen. Die Pflastermalerei später ist wieder ein anderes Thema. Wieder etwas anderes ist der nicht auflösbare Widerspruch - auch im ADFC - zwischen abgetrennten, geschützten Radwegen (wird besonders von Älteren und von Eltern verlangt) und genau dem Gegenteil, das Rad als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer, das auch den schönen, glatten Asphalt nutzen möchte. Die Verkehrsplaner können diesen Widerspruch nicht auflösen.
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#1315247 - 12/19/17 05:02 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: ]
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In der Situation des Videos ist es so, dass es auf der Brücke (also zu besagtem Zeitpunkt) rechts einen Radweg gibt, verläuft noch neben den Straßenbahnschienen. Da ist mir nicht so ganz klar, wie verbindliche benutzungspflichtig der ist. Wenn man vor der Brücke aus Sicht des Videos von links kommt, dann sieht man das Schild nicht und kann folgerichtig auch über die Brücke fahren. Habe ich regelmäßig schon so praktiziert. Geht auch gut, weil der Verkehr in dem Bereich gepulst ist (viele Ampeln). Man muss sich als Radler nur breit machen und darf nicht am rechten Rand kleben. Aber ja, "angenehm" geht anders. Rückbau ist an der Stelle kaum möglich - die Leistungsfähigkeit einer zweispurigen Straße ist dort schon nötig.
Nach der Brücke kommt der gute Abschnitt, breiter Fahrradstreifen auf Fahrbahnniveau und die Rechtsabbiegespuren rechts des Fahrradstreifens. Erst drei Kreuzungen später oder so wird der Radweg wieder Hochbord geführt, Rechtsabbieger links des Radwegs und später gar nur Schutzstreifen im Dooringbereich. Das ist natürlich deutlich weniger optimal. Trotzdem DER Hauptpendelweg für Studenten in Dresden - diese Achse.
Was den vermeintlichen Widerspruch betrifft, halte ich folgendes für richtig: (1) Das mit dem "gleichberechtigten" Verkehrsteilnehmer betrifft vor allem die Wahrnehmung des Rades als Verkehrsteilnehmer, sowohl in der Verkehrsplanung, als auch von anderen Verkehrsteilnehmern (namentlich meist KfZ). Das gilt es grundsätzlich zu propagieren, ganz unabhängig von der verkehrsplanerischen Umsetzung und ob ein Radfahrer da wo er fährt "legal" unterwegs ist, oder nicht. (2) In verkehrsarmen Bereichen ist Fahrbahnradeln m.E. für alle tollerabel. Piktogramme und Schutzstreifen mögen helfen, die Akzeptanz zu erhöhen, aber eigentlich sollte die da grundsätzlich da sein (und ist es nach meiner Beobachtung in der Regel auch). (3) An Hauptachsen muss man geeignete Lösungen finden. Das ist immer eine situative Geschichte und mit Patentlösungen meist nicht zu beantworten. (4) Die Verkehrsplaner sollten meines Erachtens beiden Ansprüchen gerecht werden. Einerseits sollen sie Radverkehrsführungen anlegen, die für flotte Alltagsradler attraktiv sind. Dabei sollte man insbesondere auf einen kontinuierlichen Ausbau von Hauptachsen achten. Andererseits spricht auch nix dagegen, hier und da separate Führungen vorzusehen, die vom motorisierten Verkehr getrennt geführt sind. Sowas muss aber nicht flächendeckend sein, sondern da, wo es sinnvoll ist (z.B. an Flüssen, Parks) und wo es nachgefragt ist. Wichtig wäre, dass die Verkehrsplaner bei jeder Radverkehrsanlage im Blick haben, für wen sie gedacht und geeignet ist. Eine Anlage kann für beide Interessengruppen geeignet sein - dann muss man aber bei der Umsetzung mehr berücksichtigen, als wenn man sich nur auf die Interessen einer Gruppe konzentrieren muss.
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#1315438 - 12/21/17 03:36 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: StephanBehrendt]
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Ich frage mich, ob das realisierbar ist mit dem 1,5 m ? - Nicht wenige Straßen sind zu schmal für 1,5 m Abstand. - Bei anderen muss man als Autofahrer auf die Gegenspur wechseln, um die 1,5 m einzuhalten. Was bei dem Gegenverkehr oder Kurven ... nicht möglich ist.
Und kein Autofahrer wird sich mit 15 km/h hinter einem Radfahrer bewegen, nur weil die 1,5 m nicht einzuhalten sind.
Mein Vorschlag, keine Fixierung auf 1,5 m, sondern die Autofahrer generell zur Vorsicht beim Überholen aufrufen.
Grüsse
Rainer
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#1315440 - 12/21/17 03:48 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: radler4711]
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Ich frage mich, ob das realisierbar ist mit dem 1,5 m ? - Bei anderen muss man als Autofahrer auf die Gegenspur wechseln, um die 1,5 m einzuhalten. Was bei dem Gegenverkehr oder Kurven ... nicht möglich ist. Und kein Autofahrer wird sich mit 15 km/h hinter einem Radfahrer bewegen, nur weil die 1,5 m nicht einzuhalten sind.
Sicherheitsbewusste rücksichtsvolle Autofahrer tun das durchaus. Die sind allerdings z.B. in Norwegen häufiger als in D. Ein rücksichtsvoller Radfahrer wird gelegentlich an den Rand / auf Fußweg fahren, um Autofahrern sicheres Überholen zu ermöglichen. Sicherheit hat vorzugehen ! Karl
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#1315444 - 12/21/17 04:30 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: radler4711]
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AndreMQ
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Ich frage mich, ob das realisierbar ist mit dem 1,5 m ? - Nicht wenige Straßen sind zu schmal für 1,5 m Abstand. - Bei anderen muss man als Autofahrer auf die Gegenspur wechseln, um die 1,5 m einzuhalten. Was bei dem Gegenverkehr oder Kurven ... nicht möglich ist.
Und kein Autofahrer wird sich mit 15 km/h hinter einem Radfahrer bewegen, nur weil die 1,5 m nicht einzuhalten sind.... Das ist das Problem. Die Rechtslage ist durchaus eindeutig, aber für den KFZ-Verkehr unbequem. Auf der Landstraße wird ja auch nicht in den Gegenverkehr überholt - bzw. dann kommt man in die Zeitung oder die Abendnachrichten. Man kann dann eben nicht überholen. Weil es unbequem ist, wird permanent gegen die Abstandsregel bei Radlern verstoßen und weil keine Tickets ausgestellt werden, vergessen die Leute sogar die ganze Regel. Die Abstandsregel gilt sogar bei Radstreifen. Ein Farbstrich ersetzt keinen Sicherheitsabstand. Pro gefahrenem Kilometer im städtischen bzw. Überlandbereich erlebe ich unzählige Überholer mit Unterschreiten des Sicherheitsabstandes - das ist Normalfall - und davon einer jeweils hochgefährlich. Ist einfach tägliche Praxis, auch heute wieder.
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#1315445 - 12/21/17 04:32 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: Karl der Bergische]
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Wenn da einer parkt (nur weil er sich ne Semmel holen will, muss der vorbeifahrenden Autofahrer auch seeeehr vorsichtigst fahren, wenn er nicht auf den Semmelabbeißer warten will.
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#1315449 - 12/21/17 04:41 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: radler4711]
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Bei anderen muss man als Autofahrer auf die Gegenspur wechseln, um die 1,5 m einzuhalten. Was bei dem Gegenverkehr oder Kurven ... nicht möglich ist. Bei zweispurigen Fahrbahnen ist eine Fahrbahn sowieso fast immer zu schmal um die 1,5 m einzuhalten. Deshalb darf dann bei Gegenverkehr auch nicht überholt werden. Deshalb fahre ich in solchen Grenzfällen eher in der Mitte der Fahrbahn, um ein zu knappes Überholtwerden zu vermeiden und die hinter mir fahrenden PKWs zum Abbremsen zu zwingen. Wenn dann genügend Platz ist, weiche ich nach rechts aus um ein Überholen zu ermöglichen, d.h. ich definiere die Situation. Ein Spiegel ist dabei recht hilfreich. Und kein Autofahrer wird sich mit 15 km/h hinter einem Radfahrer bewegen, nur weil die 1,5 m nicht einzuhalten sind. Das muss er aber, denn auch in diesem Fall handel ich wie soeben beschrieben. Gruß Ulli PS: Ich muss zugeben, hier in Bremen in einigen Stadtvierteln verhalten sich viele Autofahrer gegenüber Radfahrern sehr respektvoll. In Frankfurt erlebe ich allerdings genau das Gegenteil. Dort sind die motorisierten Verkehrsteilnehmer erheblich aggresiver und die Verkehrsplanung berücksichtigt anscheinend eher die Belange der Autofahrer.
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Edited by Ulli Gue (12/21/17 04:52 PM) |
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#1315451 - 12/21/17 04:52 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: radler4711]
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Ich frage mich, ob das realisierbar ist mit dem 1,5 m ? Warum nicht? Es gibt kein Recht auf Freie Fahrt für freie Bürger. Es gibt sogar Innenstädte fast ganz ohne Autos.
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#1315459 - 12/21/17 06:23 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: Ulli Gue]
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Hier parkt schon über ein Vierteljahr ein Campinganhänger, der breiter ist als die heutigen PKW (die Straßen sind für sozialistische gebaut). Der stand schon im Frühsommer >2 Wochen da, damals relativ nah zur Einmündung, (aber wohl >5m), so dass es bei flott einbiegenden Kfz ziemlich eng wurde, da schlecht einsehbar. Jetzt wird er mit Tel-nr zur Vermietung angeboten.
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#1315460 - 12/21/17 06:33 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: jutta]
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Hier stand schon im Frühsommer >2 Wochen da, damals relativ nah zur Einmündung, (aber wohl >5m), so dass es bei flott einbiegenden Kfz ziemlich eng wurde, da schlecht einsehbar. Alle zwei Wochen muss der Hänger woanderes hin; wende dich ans Ordnungsamt.
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#1315466 - 12/21/17 08:22 PM
Re: Aktion „Seitenabstand 1,5 Meter“ in Köln
[Re: ]
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Weil es unbequem ist, wird permanent gegen die Abstandsregel bei Radlern verstoßen und weil keine Tickets ausgestellt werden, vergessen die Leute sogar die ganze Regel. Die Abstandsregel gilt sogar bei Radstreifen. Ein Farbstrich ersetzt keinen Sicherheitsabstand. Pro gefahrenem Kilometer im städtischen bzw. Überlandbereich erlebe ich unzählige Überholer mit Unterschreiten des Sicherheitsabstandes - das ist Normalfall - und davon einer jeweils hochgefährlich. Ist einfach tägliche Praxis, auch heute wieder. Wir brauchen ein paar Stuntmen, die beim Überholen mit zu geringem Abstand einfach mal spektakulär und mit Geschrei durch die Gegend kugeln...
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