Hallo,
im Radforum ist die Idee entstanden, eine Wintertour nach Skandinavien zu machen.
Da es dort im Winter etwas kälter ist als in Deutschland wäre meine Frage, ob bei der Rohloff-Nabe irgendetwas zu beachten wäre?
Muss das Öl gewechsel werden und wie werden die Züge am besten behandelt?.
Vielen Dank schon im Vorraus für eure schnellen Antworten.
Thomas

Die Rohloff einfach gut mit Öl befüllen. Die Funktioniert auch bei minusgeraden ganz gut.

Bei der Kette drauf achten das sie nicht einfriert. Ich hab da böse Erfahrungen mit gemacht.

Hallo Thomas,

bei den Zügen gibt es nicht mehr oder weniger zu beachten als bei anderen Schaltungen. Vorteil bei der Rohloff ist, dass im Zweifelsfall die Bedienkräfte zwar höher werden, man das aber selbst "in der Hand" hat, während andere Schaltungen ja den schwerer gehenden Zug per Feder ggf. nicht mehr gezogen bekommen. Die Züge sollten so verlegt werden, dass sie keine Sackstellen bekommen können, also idealerweise die Enden nicht nach oben zeigend und beispielsweise nicht übers Tretlager geführt, weil das dann der tiefste Punkt wäre, in dem sich Wasser sammeln und gefrieren kann.

Zum Ölbad: Früher gab's ja Sommer- und Winteröl, das wurde durch Ganzjahresöl ersetzt. Wenn es wirklich zu kalt wird, soll ein bisschen Spülöl beigemischt werden, dann ist das wohl unproblematisch.

Gruß,
Martin

Ich verlege Züge nur noch komplett geschlossen. Die 100g Bowdenzughülle reißen es nicht raus. Wenn man keine entsprechenden Zugdurchführungen für die geschlossene Montage hat, helfen Kabelbinder. Nicht unbedingt das was des Inginörs Herz erfreut, aber wirksam.

Durchgehende Hüllen sollte man als R-Schaltleitungen generell verlegen. Die Masseersparnis ist wirklich nicht der Rede wert. Durch den langen Stellweg ziehst Du Dir sonst schnell Dreck in die Leitung und sie wird schwergängig. Wassersäcke kannst Du Dir aber auch bei unterbrochenen Hüllen einhandeln.
@Thomas, die Leitungsführung über das Tretlager, die bei Schönheitsaposteln so beliebt ist, solltest Du eben deswegen vermeiden.

Zum Winterbetrieb - wenn die R-Dosen wegen Draußenparken oder generell bei -15° wirklich regelmäßig knackig durchfrieren, kann das Ganzjahresöl durchaus störende Zähigkeit zeigen, was dann mit gelegentlichen Leertritten bei bestimmten Gangwechseln einhergeht. Wenn'S nur selten ist, darauf gewappnet sein und die Nabe "warmfahren" (mit Einschränkungen - dank gutem Wirkungsgrad wird da nix wirklich "warm" oder schön durchgeknetet wie das Fett bei Fettnaben) oder besser gemäß der offiziellen Empfehlung von Rohloff - siehe hier: "Schaltstörungen bei tiefen Temperaturen" wieder zurück zum "Winteröl" = Normalöl und Spülöl 50% gemischt. Mit der Pampe kann man eigentlich ganzjährig fahren, einziger Nachteil, daß die Dose etwas lauter wird.

lG Matthias
der anhand des setzt schon wieder beachtlichen Winterfells seiner Kater heuer wieder mit -15° und kälter im Münchner Umland rechnet...

PS.: Hat zwar mit der Rohloff nichts zu tun, aber andere Züge am Rad, die in der Verlegung nicht optimierbar sind (häufig HR-Bremszüge bei bestimmten Rahmenbauformen): Dichtungen an den Enden sorgen nach meiner Erfahrung dafür, daß Wasser, das drin ist, nie mehr rauskommt. Am problemlosesten sind bei dem von mir betreuten Fuhrpark hier tasächlich billige Züge ohne Kunststoff-Innenliner (rostfrei ist nett, aber kein muß), die vor Montage und einmal bei jeder Herbstwartung rausgezogen, geputzt und mit einer ordentlichen Maschinenfettpackung auf ganzer Länge wieder eingezogen werden - Notfallenstörung quick & dirty mit Brunox oder anderen KriechÖLEN (denke ja nicht an WD40!!!)... (Falk würde zu DER Winter-Sorglosbremse schlechthin, zur Hydraulik-Scheibenbremsen raten, aber die Option geht bei vorhandenen Fuhrpark nicht mal so nebenbei....)

Vielleicht ein Katzenfell um die Rohloff wickeln

War früher so. Da gab es Winter- und Sommeröl. Aber das Ganzjahresöl ist schon etliche Jahre Standard.

Skandinavischer Winter könnte ein Fall für das alte Winteröl sein. Ist nur die Frage, ob es das noch zu kaufen gibt.

Genau diesen Fifty-Fifty-Mix klopp ich zu Beginn jeden Winters in meine Dose (interne Schaltansteuerung) und hatte bisher nie Probleme, auch bei -25 Grad nicht. Die Schaltzüge (noch die original Züge von 2009, schön unterm Tretlager verlegt ) haben auch immer geflutscht, obwohl ich da nie was dran gemacht habe.

Alles Gute aus dem Schnee,
Thomas

PS: Womit der TE vermutlich eher mal Probleme haben wird, sind die Plastikverschlüsse der Radtaschen. Zumindest die Verschlüsse meiner Ortlieb-Taschen werden im Winter bei starken Minusgraden ziemlich spröde und zerbröseln dann beim Gebrauch. Ein Stück Band und Schnürriemen oder so ist vielleicht nicht verkehrt um die Tasche auch bei Verschlussversagen zu zu kriegen.

Winteröl braucht man nicht, man kann problemlos mit dem dünnflüssigen Spülöl verdünnen.

Hallo,
heute morgen war -20 Grad aber Gangwechseln war kein Problem obwohl ich noch das Ganzjahresöl in der Rohloff hatte. Werde die Tage jedoch trotzdem den Ganzjahresöl/Spülöl-Mix reinpacken, denn obwohl Gangwechseln noch gut ging, merkte man schon, dass es etwas schwergängiger war als im Sommer. Ausserdem wird´s hier sicher im Januar/Februar wieder um Einiges kälter werden.

Meine Ortlieb-Tasche hat sich übrigens heute Morgen ganz gut geschlagen. Bin mir jedoch sicher, dass ich auch diesen Winter irgendwann kaputte Verschlüsse haben werde und dann die Nähmaschine anschmeissen darf. Oder ich fahr dann mal zwischendurch mit offener Tasche, ist ja auch kein Problem.

Alles Gute,
Thomas