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#984117 - 10/24/13 07:33 AM
Auf nach Venedig
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Hallo,
ich würde mich gerne ab Samstag mit dem Trekkingrad auf den Weg nach Venedig machen. Zeit habe ich rd. zwei Wochen (16 Tage - 1 Tag Rückreise - 1 Reserve, also genau 14 Tage zum fahren). Übernachten würde ich mit Zelt und Kocher etc. Die grobe Route wäre folgende:
- Ffm nach Wertheim 121 km über Mainradweg - Wertheim bis Rotenburg ob der Tauber 100 km über Taubertal-Radweg - Rotenburg ob der Tauber bis Donauwörth 137 km über Radweg Romantische Straße - Donauwörth bis Venedig 715 km über Via Claudia
Ist diese Strecke, oder eine vergleichbare schon jemand um diese Jahreszeit gefahren? Hier im Forum findet man ja einige Informationen zur Route. Mich würde prinzipiell die Machbarkeit ab der Mitte der nächsten Woche (Alpenberquerung) interessieren. Solange kein Schnee liegt ist die Sache für mich machbar? Oder spricht irgendetwas dagegen?
Danke und Grüße KK
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#984166 - 10/24/13 10:19 AM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Mich würde prinzipiell die Machbarkeit ab der Mitte der nächsten Woche (Alpenberquerung) interessieren. Solange kein Schnee liegt ist die Sache für mich machbar? Oder spricht irgendetwas dagegen?
Hallo, naja, welche Antwort erwartest du denn auf deine Frage? Wenn es dir nicht zu kalt ist, dann ist das natürlich machbar, aber ein Wintereinbruch kann das Vorhaben auch schnell zum Abbruch bringen. Bis Mitte nächster Woche ist der Wetterbericht ja sehr gut, danach kann in den höher gelegenen Stellen Schnee fallen. Der Reschenpass liegt immerhin auf 1.500 m. Also: es hängt alles vom Wetter ab und das wird dir für den gesamten Zeitraum niemand vorhersagen können. Wenn du Glück hast, ist es trocken und sonnig, dann steht dir eine Traumtour bevor. Hans
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#984283 - 10/24/13 06:33 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Solche lange Zeiträume sind natürlich in einem unsteten Monat schwer überschaubar. Ein 4-tägige Tour habe ich mal um Allerheiligen im Bereich Allgäuer Alpen/Lech-Arlberg gemacht (2005). Die Pässe Hochtannberg, Flexen, Arlberg sind alle höher als der Reschenpass. Ich hatte drei sonnige Tage, der letzte Tag war wohl trüb und leicht regnerisch - also Wetterumschwung trotz guter Prognose. An den schönen Tagen wird es in den Alpentälern ziemlich kalt morgens (Frostgrenze! Handschuhe!) - soweit kein Föhn. Ich erinnere mich noch gut, dass mir morgens in Kempten die Finger fast abgefallen sind (trotz Hotel und vorabendlichen Saunabesuch). Auf den Höhen ist es besser, weil trockener.
Nachteilig ist auch, dass weite Talbereiche wegen dem niedrigen Sonnenstand oft durchgehend im Schatten liegen. Frühe Dunkelheit ist ein weiteres Manko (Winterzeit!). Das bedeutet lange Abende - mit Zelt ist das nicht so prickelnd (braucht auch viel Batterielicht). Echte Schneesperren wird es kaum geben, selbst wenn ein paar Flocken kommen, da die genannten Straßen ohnehin freigehalten würden. Ein milder November ist ohnehin denkbar. Allerdings solltest du auch kühle Temperaturen, Wind und Regen einrechnen. Aufwärmen in warmen Räumen kann zu einem wichtigen, zeitfressenden Ritual werden. Nicht asphaltierte Radwege sind matschig - auch ohne Regen. Es gibt nebelnasses Laub auf Radwegen. Soweit als möglich also lieber Straße. Im oberen Etschtal bis Meran liegt der Radweg zudem auf der Süduferseite, ist also schattiger als die Straße auf der Nordseite.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#984292 - 10/24/13 06:50 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Viele Saison-Zeltplätze haben geschlossen. Wenn du ein Yeti bist, kannst du irgendwo zelten ohne Dusche und Heizung, und schön naß. Sonst würde ich die eine oder andere Gasthofübernachtung einplanen für eine schöne Zeit.
Auch würde ich die Rückfahrt vielleicht ab Trento/Bozen? mit der Eisenbahn gestalten, da es bitter sein kann, vom milden Veneto ins eisgepeitschte Österreich einzufahren, ganz zu schweigen vom klammen naßtriefenden Germanien. Würde eher noch 1-2 Tage Veneto gucken. Zu sehen ist da viel.
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#984293 - 10/24/13 06:53 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: veloträumer]
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Hallo,
danke für die Hinweise. Das die ganze Geschichte natürlich mit dem Wetter steht und fällt ist mir bewusst. Handschuhe werde ich zwei Paar + Überhandschuhe mitnehmen. Auch ausreichend Klamotten zum wechseln. Softshell + verschiedene Merinos müssten zum fahren ja ausreichend sein. Falls es nicht mehr gehen sollte kann man ja immer noch in ein Hotel gehen. Für die Pausen habe ich einen Daunenpullover. Ich werde einfach am Samstag in Ffm losfahren und versuchen bis Mittwoch in Füssen zu sein. Ist die Strecke denn in 15 Tage bei der Witterung realistisch? Ich plane bis ins Alpenvorland zwischen 100 und 130 km / Tag.
Viele Grüße
KK
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#984300 - 10/24/13 06:59 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Noch etwas. Ich fahre einen MARATHON SUPREME in 37 mm. Wenn ich mir die Videos auf YouTube anschaue komme ich bei den unbefestigten Wegen auf der VCA schon etwas ins grübeln. Ist ein Supreme total fahrlässig oder grenzwertig aber noch machber?
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#984301 - 10/24/13 07:03 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Barfußschlumpf]
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Wenn du ein Yeti bist, kannst du irgendwo zelten ohne Dusche und Heizung, und schön naß.
Das passt schon. Richtig kalt wird es ja nicht. Vielleicht -5 oder so. Klamotten und Zelt werde ich angepasst wählen. Kalt ist ja immer so eine Definitionssache
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#984474 - 10/25/13 01:09 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Ist die Strecke denn in 15 Tage bei der Witterung realistisch? Ich plane bis ins Alpenvorland zwischen 100 und 130 km / Tag. Durchaus. Meine Erfahrung bei schlechter Witterung ist, dass man weniger Pausen macht, weniger fotografiert, baden gehen ist ungemütlich usw. Auf einer Allerheiligentour im Jura habe ich mal Fahrleistungen erbracht, die sogar über denen des Sommers lagen - eben weil fast nur gefahren. Einzig wenn man pausieren muss - also ggf. bei stärkerem Regen - kann es zu Verzögerungen kommen. Die können dann ggf. zum Abbruch führen - etwa wenn eine Schlechtwetterfront sich einnistet. Ansonsten sind geringere Unterbrechungen auch im Sommer üblich - z.B. durch Gewitter. Man muss schauen, dass man die Helligkeitsphase voll ausschöpft - also z.B. morgens bereits im Dunklen Zelt einpacken etc., dass es mit der Helligkeit auf den Sattel geht. In den Vogesen bin ich auf einer Halloween-Tour fast jeden Abend auch noch ein Stück durch die Dunkelheit gefahren - das lohnt aber nur, wenn man die Landschaft schon kennt oder weiß, dass sie nicht attraktiv ist. Ansonsten wirst du das Gefühl nie mehr los, nochmal an die selben Orte zu reisen. Zelt möglichst unter ein Bäumchen stellen, damit es tocken(er) bleibt. Tagsüber wird Zelttrocknen schwierig - insbesondere bei trübem, windarmen Nieselwetter. Da der Reschenpass ein sehr langezogener Pass ist, wirst du auf der Südseite lange von enem flotten Tempo profitieren (nicht Abfahrt, aber eben flott). Es darf natürlich nicht falsch winden, sonst wird es übel. Ähnliches gilt auch für das breite, flache Etschtal zwischen Meran bzw. Bozen und Verona. Es dürfte auch für ein paar Abstecher reichen (Kalterer See, vielleicht ein Nebental im Vinschgau, Gardasee). Im Norden würde ich eher zügig direkte Linie fahren, im Süden sind die Chancen auf Milde größer. Ggf. in die Ebenen flüchten und große Städte angucken. Empfehlen kann ich dir, zwischen Reschenpass und Meran ein paar der schönen Orte zu besichtigen und nicht durchzurauschen. Meran ist kritisch, da verirrt man sich leicht - haben schon mehrere im Forum geschrieben.
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#984487 - 10/25/13 01:33 PM
Re: Auf nach Venedig
[Re: Karl-Koch]
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Also ich bin mal Mitten im Winter über die Alpen - Anfang Januar, über den Julier Pass. Das ging auch. Von dem her mach dir da mal keine Sorgen. Zur Not musst halt ein Stück Bahn fahren.
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