Hallo an alle Südamerikareisenden und -kenner

Habe nächstes Jahr vor, durch Südamerika zu reisen (Andenländer bis Patagonien). Was hattet Ihr für Reiseführer und Karten dabei. Waren diese empfehlenswert oder nicht? Reicht z.B. eine 1:4 Mio Karte oder sollte die schon ein bisschen genauer sein? Bin natürlich auch auf Erfahrungberichte und gute Internetseiten gespannt.

Was waren Eurer Meinung nach die Höhepunkte der Reise?

Danke für Infos
Gruss Michi

www.bikevisions.ch.vu

Die besten Karten für Bolivien und Perú (handgezeichnet!) gibt's hier: http://www.irisentoreopreis.nl
Sonst kann ich natürlich noch meine Homepage empfehlen.
http://www.betzgi.ch ist auch sehr gut.

Grüsse
Sasa

Hi Michi!

Ich war 1998/99 in Chile, allerdings ohne Rad. Ich hatte seinerzeit vor der Reise versucht, beim spezialisierten Fachhandel Karten zu bekommen. Das (wenige) Material war entweder 25 Jahre alt, vollkommen ueberteuert, zum Radeln nicht zu gebrauchen weil keine Strassenkarte oder alles zusammen. Schau mal in den Lonely Planet, was die im Kapitel "Facts for the Visitor" zu diesem Thema schreiben. Da stehen meist Empfehlungen, was an brauchbarem Material zu bekommen ist.

Hi,
für Chile (und im Süden ist auch Argentinien mit drauf) kannst du bei den Tankstellen die Karte von Copec kaufen. Dort ist auch verzeichnet welche Straßen asphaltiert ist und welche nicht. Dort sind auch ein paar Stadtpläne und sonstige nützliche Hinweise enthalten. War für mich besser als alle Karten die es zu Hause gibt und zudem sehr preiswert.
In Argeninien gibt es ähnliche.

Hallo Michi,

ich war letzte Jahr 3 Monate in Südamerika (Bolivien, N-Chile) unterwegs. Die von Sasa empfohlenen Links sind super und haben auch mir bei der Reiseplanung sehr geholfen. Ergänzend möchte ich noch http://www.geocities.com/TheTropics/Island/6810/ivan/ivan.html empfehlen.

1 : 4 000 000 ist selbst in Südamerika nur für Hauptstrecken geeignet. Ich würde schon Karten im Maßstab 1 : 1 000 000 bis 2 000 000 empfehlen, noch detailliertere Karten sind schwer zu bekommen. Sehr gut gefallen mir die Karten vom Reise-Know-How-Verlag (http://reisebuch.de/index.php), sie sind sehr aktuell und aus reisfestem Papier.

Gruß
Wolfgang

Hi,


hat mir auch gut zu Hause gefallen die RKH von Argentienien.
die Praxis hat gezeigt, man kann fast nichts mit ihr anfangen, dicke, rote Fernstraßen können in der Praxis 3m breite Pisten sein auf denen kein Mensch fährt. Sie war die schlechteste Karte die ich mithatte. Sie zeigt nicht wo Asphalt ist und wo nicht. Das ist aber in Südamerika für eine sinnvolle Planung entscheident.

Hallo HvS,

meine Erfahrungen in Südamerika beschränken sich weitgehend auf Bolivien und ein klein wenig Süd-Peru und Nord Chile. Zu Argentinien kann ich daher nichts sagen, dort sind sicherlich wie in Chile halbwegs brauchbare Karten zu bekommen.

Bolivien ist da anders, die im Land verkauften Karten sind noch schlechter als die die hier in Europa angeboten werden. Von den Straßenverhältnissen her ist dort ohnehin alles klar, keine 10000 km asphaltierte Straße in einem Land das 2-3x so groß ist wie Deutschland. Für den Rest der "Straßen" gilt, schlechter Zustand ist ein positives Prädikat und die Überraschung bei den Straßenverhältnissen besteht oft darin ,ob Du mit dem Rad 30 oder 50 km am Tag schaffst.

Ich war mit der Nelles-Landkarte unterwegs, dort sind in der Tat Pisten schlechtester Qualität (tiefer Schlamm und Sand bishin zu Schotter in fußballgröße ) wie Bundesstraßen verzeichnet. Viele der eingezeichneten Nebenstraßen existieren nicht mal als erkennbarer Pfad.

Die Reise-Know-How Karte Bolivien wurde erst nach meiner Abreise veröffentlicht. Im nachhinein erscheinen mir jedoch mit dieser Karte die Verhältnisse auf den von mir gefahren (oft auch geschobenen) Strecken noch am realistischsten dargestellt. Nach mitteleuropäischen Maßstäben ist auch diese Karte sehr schlecht aber alle anderen sind nun mal noch unbrauchbarer.

Ich kann nach meiner Erfahrung nur empfehlen Landkarten aus Europa mitzunehmen. Wenn es dann im Reiseland brauchbareres Kartenmaterial gibt, um so besser.

Gruß
Wolfgang

Das stimmt so nicht ganz. In Bolivien gibt es - wie in vielen anderen solchen Ländern - Militärkarten zu kaufen. In Bolivien findet man das Instituto Geográfico Militar z.B. in La Paz in einer Kaserne sowie in Uyuni - aber auch anderen Städten.
Die Karten bekommt man in einem annehmbaren Maßstab von 1:250.000, für einige Regionen sogar 1:50.000. Dann gibt es allerdings wieder Regionen, in denen die 1:250.000-Karten zum Verkauf gesperrt sind (zu viele Coca-Felder eingezeichnet?), man aber für die gleichen Regionen 1:50.000-Schnipsel bekommt.
Man erhält meist recht günstige - also weniger als je 7 Dollar teure Kopien - aus dem Plotter.

Zur Qualität der Karten. Vom Maßstab her wohl das Beste, was für Bolivien zu bekommen ist. Allerdings sind die Karten meistens schon gut 10 Jahre alt und dementsprechend können die tatsächlichen Zustände von den eingezeichneten variieren. Angaben von Asphalt oder nicht müssen auch nicht immer 100% realistisch sein.
Eine seltsame Erfahrung, die ich damit gemacht habe: Die eingezeichneten Kilometer-Abstände zwischen den Orten sind meist großzügiger angegeben als sie eigentlich sind. Motivationstechnisch also gut - man kommt schneller voran als geplant.

Grüsse
Sasa

Hallo zusammen

Also da gibts ja wirklich ein Problem für gute Karten. Hätte nicht gedacht, dass dies so schwierig ist. In Afrika bin ich nämlich mit einer 1:4 Mio. Karte gut zurecht gekommen. Das scheint in Südamerika wohl anders zu sein. Ich werde mir wohl erst mal eine 1:4 Mio. Karte kaufen, um mal einen Gesamtüberblick zu bekommen und dann allfälliges genäueres Kartenmaterial dazukaufen.

Mit was für Reiseführern seit Ihr denn gereist? Lonely Planet oder Reise-Know-How, oder...? Kennt jemand das Lateinamerika Bikebuch von RKH? Ist es zu empfehlen?

Gruss und Dank
Michi

www.bikevisions.ch.vu

Hi,

in Chile gibt es 3 (Nord / Mitte / Süd) Bände des Turistel Reise-Führers inkl. Karten. Dieser Führer wird jedes Jahr neu aufgelegt. Die Karten hier drin empfand ich als recht brauchbar in Bezug auf km-Angaben und geteerte Straße. (Neben den Karten fand ich den Führer an sich auch recht gut)

Allerdings ist die Beschaffung etwas schwierig, wenn man nicht von Santiago aus startet. Allerdings reisen sehr viele einheimische mit diesen Führern.

Vorab in Europa die Karten zu kaufen halte ich ebenfalls für sehr sinnvoll. Da vor Ort es ein Glücksfall ist eine Karte zu bekommen!!!

Gruß
Thomas

Ich kenne alle drei. Der RKH Peru/Bolivien sowie der Lonely Planet Bolivia tun sich nicht viel - würden sich aber gegenseitig recht gut ergänzen. Für einige Ecken habe ich beim RKH für Radfahrer nützliche Verbesserungsvorschläge gemacht, die in der neuesten Auflage drin sein sollten.
Aus dem Lateinamerika Bikebuch habe ich mir die Seiten für die mich betreffenden Länder kopiert und mit auf die Reise genommen. An vielen Stellen seeehr (besonders die Länderinformationen zur Vorbereitung!) nützlich, kommt aber in Streckenbeschreibungen bei weitem nicht an die Webseite von Iris und Tore dran.

Grüsse
Sasa

Hallo Sasa



Die Homepage von Iris und Tore ist wirklich genial. Da fragt man sich schon bald, ob sie ausser Plänen, Statistiken, Homepage erstellen noch etwas von der Reise hatten Aber für unsereins natürlich super!

Gruss Michi

Hi,
das Lateinamerika Bikebuch scheint mir für Radler der beste Reiseführer zu sein. Allerdings fällt vor allem bei Argentinien und Chile auf das es schon recht alt ist.
Du bist damit aber meist auf der sicheren Seite. So hat es teilweise schon asphalt wo noch von Pisten die Rede ist und in Patagonien im Seengebiet wurde von winzigen Dörfern geredet die keine Läden hatten und tatsächlich gab es mehrere Supermärkte, Internet, Mezgereien, Bäckereien, Fotoläden etc.

Hi Thomas & Michi,

für Chile sind wirklich die Turistel-Führer mit Karten das beste, was ich gesehen hab. Und die Karten zumindest sind auch gar nicht schwer zu beschaffen - schaut mal hier !!! (unter "mapas ruteros"). Unter "lugares y atractivos" gibt es aber auch Infos zu allen möglichen Städten (mit Stadtplänen) und Nationalparks, wie ich grad sehe!

Ich hatte in Chile den Reise-Know-How und ein Freund von mir den Lonely Planet. Eigentlich gefiel mir der RKH sehr gut, aber im Lonely Planet waren deutlich mehr Unterkunftsmöglichkeiten angegeben, was ziemlich wichtig ist, da man in Südamerika sofort von einer Menge Leuten eine hospedaje angeboten bekommt, sobald man irgendwo hinkommt. Das nervt manchmal ziemlich, und dann ist es gut schon vorher zu wissen, wo man unterkommen möchte.

Der Lonely Planet Peru war auch gut!

Wenn ihr im kleinen Süden Chiles auch mal wandern gehen wollt (was ich nur empfehlen kann - siehe neue Outdoor -Ausgabe!), ist der Lonely Planet "Trekking in the Patagonian Andes" (oder so ähnlich) zu empfehlen!

Viel Spaß weiterhin beim Planen!!! Sicher dass ein Jahr für Südamerika reicht?

Tschöö Henning

Mir nicht !

Bin gerade in Bolivien unterwegs. Die RKH-Karte ist in weiten Teilen extrem unpraezise. Kilometerangaben weichen beliebig nach oben und unten ab (um bis zu 1/3) , Passhoehen oder Hoehen von Staedten fehlen voellig, es gibt keine Unterscheidung zwischen Staedten mit voller Infrastruktur (Hotel, Einkaufsmoeglichkeiten) und Doerfen mit 20 Haeusern, von denen 15 verfallen sind, etc.

Wollte hier eh mal meinen Frust ueber die Karte ablassen. Beispiele fuer die o.g. Maengel folgen, sobald ich wieder daheim bin.

Dirk

Hi,

der Link ist klasse

In Valdivia und Temuco habe ich die gedruckte Ausgabe für den "Mittel"-Chile nicht kaufen können.
Es war nur Nord- und Südchile in verfügbar. (Länger als 1 Stunde habe ich auch nicht gesucht).

Auch mit Straßenkarten in Puerto Montt ging es mir ähnlich, aber da kannte ich die Touristel Führer nicht.

Gruß
Thomas