wollte mich mal an die Insider wenden. Wir planen nächstes Jahr im März einen einwöchigen Aufenthalt auf der genannten Insel. Von dem Standort im Süden aus würden wir dann entsprechende Tagestouren unternehmen. Die bisherigen Recherchen haben schon ergeben, dass es überwiegend anspruchsvolle Touren werden, bei denen man ordentlich Höhenmeter sammeln kann. Vor den bergigen Anstiegen haben wir zwar Respekt, aber keine eigentliche Angst.

Wo ist aus eurer Sicht das optimale Standquartier. Könnt ihr erschwingliche Radhotels empfehlen. Welche Touren würdet ihr vorschlagen und wo findet man den richtigen Radverleih.

Für die eine oder andere Anregung wäre ich dankbar.

Gruß Bernd

Hallo Bernd.

da gibt es FREE MOTION die haben 3 Läden, in Playa de Ingles, Meloneras und Puerto de Mogan.

Gruß Uwe

Die drei Tourizentren im Süden um Playa del Inglés sind, was schöne Fahrradstrecken betrifft, ein bisschen weg vom Schuss. Zwischen Puerto Rico und Mogán sieht es meiner Meinung nach besser aus. Hinter Mogán in La Pie de la Cuesta beginnt schonmal ein Glanzstück der Insel. Der Name des Weilers darf wörtlich genommen werden »Fuß der Steigung«. Die Fahrt hoch bis Ayacata dauert eine Weile, ist aber verkehrsarm. Die wenigen mietwagenfahrenden Urlauber machen das Kraut nicht fett. Eine schöne Tour ist von Ayacata weiter über Tejeda und Artenara und dann runter durch den Barranco de la Aldea über die GC210 nach San Nicolás de Tolentino. Der Rückweg bringt dann noch einen mühsamen Anstieg auf der GC200 über Tocomodán. Abkürzen lässt sich die Runde über die Verbindung von Ayacata über El Tozcón und El Carrizal direkt runter zum Stausee im Barranco de la Aldea.
Weitere Strecken lassen sich finden, nur große weite Ebenen gibt es eben nicht.
Leihfahrräder sind eigentlich immer Mist. Nehmt eure Eigenen mit.

Leihräder sind in der Tat meistens Schrott, bis auf die von FreeMotion in Playa Ingles ( http://www.free-motion.net/ ). Ich bin selbst Vielflieger mit eigenem Rad, aber wenn du nicht gerade was superspezielles fährst, wirst du bei dem Laden fündig und glücklich werden. Bei einer Woche Reisezeit ists je nach Airline und Airporttransport wahrscheinlich fast billiger, als den eigenen Bock mitzuschleppen.

Du kannst mit denen auch Touren fahren oder dich nur morgens auf den Berg shutteln lassen, falls dein Ego das erlaubt :-). Wenn man kurz unterm Pico startet, kann man als Südbewohner auch ohne Monsterwadeln die Nordseite der Insel per Tagestour erkunden.

Hallo Falk,

zunächst ganz herzlichen Dank für deine Informationen. Ich habe mir jetzt mal eine Rad- und Wanderkarte von Gran Canaria zugelegt. Der von dir vorgeschlagene Standort ist sicherlich sehr interessant. Tagestouren von dort aus erscheinen mir aber weit und teilweise sicherlich sehr anspruchsvoll. Wir haben uns mal auf das Sonnenland von Maspalomas eingestimmt. Von dort aus werden wir die Gegend unter die Räder nehmen.

Gruß Bernd

Wenn Du Dich nur nicht in den Hintern beißt. Maspalomas ist deutlich abgelegener und Du fährst mindestens zwei Stunden (und das auch noch nicht besonders angenehm bergauf), bis Du aus der Wüste rauskommst. Im Barranco de Fataga gibt es noch dazu eine unangenehme Gegensteigung. Der Anstieg aus Playa del Inglés raus ist also verloren und einen Weg im Talgrund habe ich zumindest noch nicht finden können. Außerdem ist die GC60 die Mietwagenrennbahn ins Gebirge. De Barranco de Arguineguín ist deutlich angenehmer und meist auch grüner, auf der GC505 war in der Regel weniger los. Die kleine Gebirgsrundfahrt Mogán–la cuesta–El Barranquillo Andrés–Cercado de Espino würde ich aber sowieso besser in dieser Richtung machen. von und nach Maspalomas kommt wieder ein Stück unschöne und dort auch noch windanfällige Küstenstraße dazu.
Aus Sicht des nicht stundenlang-am-Strand-Liegenden rate ich von Maspalomas klar ab.

Wenn man günstige Pauschalangebote in Anspruch nimmt, hat man oft keine andere Wahl. Ich habe sowas auch mal gemacht, Flug mit Apartment, das war dann in Playa del Ingles und 12 Tage mit Miet-MTB. Damals war ich allerdings noch kein echter Reiseradler. Maspalomas (östlich der Dünen) ist immerhin etwas ruhiger als Playa del Ingles (westlich der Dünen). Nimmt man die geringen Wahlöglichkeiten von Routen im Süden, dann ist der Standort eigentlich relativ egal und mit Hügeln sollte man ohnehin zurecht kommen. Von Maspalamos hat man immerhin einen Rundkurs direkt vor der Haustür über den Park Los Palmitos (Schmetterlinge, Kakteen, Papageien).

Hallo Matthias,

wir werden das erste Mal auf der Insel sein und wollten uns zunächst einmal mit den Verhältnissen dort vertraut machen. Radhotel und Mieträder eventuell von Freemotion. Vielleicht versuchen aber auch die eigenen Räder mitzunehmen. Als sog. Reiseradler sind wir nächstes Jahr noch nicht unterwegs, das könnte sich aber noch ändern.Bitte um etwas Nachsicht. Trotzdem danke ich dir und Falk für die Anregungen.

Gruß Bernd

Wir hatten im letzten Dezember bei Free Motion Fahrräder für eine Woche gemietet. Sie haben neue Cannondale Bikes aller Preisklassen im Verleih. Ich fand das eine gute Gelegenheit, mal ein 29er MTB auszuprobieren. Ich kann den Verleih uneingeschränkt empfehlen.

Die Lage von Playa del Inglés ist für Tagestouren wirklich nicht optimal. Die Möglichkeit, sich von Free Motion morgens in die Berge bringen lassen, ist OK. Aber der Rückweg ist dann jeden Abend auch nicht besonders interessant.

Mit Fahrwegbeleuchtung? Ansonsten werden die Tage verdammt kurz und wenn ich daran denke, dass ich auf den Kanaren nur drei Fahrräder mit Beleuchtung gesehen habe (das waren meine eigenen), dann ist das ein weiterer Grund für einen ganz großen Bogen um Miethobel.

Nach meiner Karte ist Maspalomas/Meloneras westlich der Düne
Playa del Ingles ist östlich der Düne.
Maspalomas empfinde ich schöner als Playa del Ingles.

Ich war dieses Jahr auf GranCanaria in Maspalomas und habe eine Tour mit Free-Motion mitgemacht. Die Räder sind in Ordnung. Allerdings dauert das Shutteln vom Abholen vom Hotel bis man endlich losfahren kann eine Ewigkeit (8:30 - 11 Uhr), da könnte man den Berg auch schon aus eigener Kraft hochgeradelt sein.

Man könnte allerdings seine Akkubeleuchtung mitnehmen.

Mein Kompass ist durcheinander gekommen. Stimme auch der Zusatzbemerkung zu.

So kurz sind die Tage dort nicht. Die Sonne geht Anfang Dezember ca. 1,5h später unter als hier. Mehr als 10 Stunden Sonnenschein reichen mir aus.

Hallo Falk,

was den Standort Maspalomas anbelangt, kannst du in Bezug auf Attraktivität der möglichen Strecken durchaus recht haben. Bei der näheren Betrachtung meiner Radkarte ist mir das eine oder andere noch aufgefallen bzw. erst bewusst geworden, z.B. dass die Route zum Chira Stausee auf der Straße GC-604 irgendwann einfach endet und in einen Feldweg übergeht (wohl für Mountinbike Fahrer gedacht). Dann bin ich auch nicht sicher, ob man von Ayagaures mit dem Trekkingrad überhaupt in Richtung der GC-60 fahren kann (mit dem Mountinbike sicherlich).

Hättest du noch eine Idee zum Thema Standquartier in oder in der Nähe von Mogan.

Gruß Bernd

Guck doch mal nach Playa Taurito im gleichnamigen Barranco westlich von Mogán und bei weitem nicht so exklusiv wie Puerto de Mogán. Wenn es etwas mehr Rummel sein darf, fällt mir noch Puerto Rico ein. Playa Tauro wäre auch eine Überlegung wert, aber dort sah es vor ein paar Jahren noch etwas wüst aus. Dazwischen gibt es noch mehr Möglichkeiten, pass aber auf, dass du nicht zu weit oben landest. So manche Unterkunft muss Pendelverkehr zum Strand bieten, weil der Weg zu Fuß deutlich zu weit ist. Kommst Du mit dem Fahrrad aus dem Gebirge, dann müssen 200 Zusatzhöhenmeter in aller Regel nicht mehr sein.
Die GC604 bin ich noch nicht gefahren. Lag (vermutlich) eben daran, dass es eine Sackgasse ist. Was ich 2009 gemacht habe, ist eine Fahrt um den Möchtegernstausee Presa de Soría. Viel See gibt dort nicht, man hat sich beim Einzugsgebiet gründlich verrechnet. Der Stausee war noch nie auch nur annähernd voll. Die GC505 geht in eine Piste über, mit meinem Schlachtross blieb sie bis auf ein kleines Stück so halbwegs befahrbar und raus kommt man auf der schon mehrmals erwähnten GC605 Mogán–Ayacata. Ob es beim Stausee Presa de la Cueva de las Ninñas noch zum Baden reicht, kann ich nicht sagen. Von 1997 bis 2009 ist der Wasserstand sehr gefallen, meines Wissens ist das eine Folge des Waldbrandes unterhalb von Ayacata. Ob und wie schnell sich der Wald regenerieren kann, kann ich wirklich nicht sagen.
Sollte eine Mütze aus dreckigen Wolken auf dem Gebirge hängen, dann lohnt es sich nicht, reinzufahren. Es wird darin sehr kalt und ebenso nass.
Was meinst Du mit »Trekkingrad«? Sollte es sich dabei um ein dünnbereiftes 622er handeln, dann ist das für die verbliebenen Pisten tatsächlich nicht das Wahre. Zur Not hilft nur Wenden. Ich bestreite allerdings nicht, dass ich diese Hobel für einen unpraktischen Kompromiss halte. Ein richtiges Reiserad muss zumindest ein bisschen was von einem Gebirgsjägermaultier haben.

Danke für die weitergehenden Informationen. Mit "Trekkingrad" meinte ich unsere beiden Reisehobel der Marke Stevens, die wir jetzt endlich mal mitnehmen wollen. Ich habe mir auf Youtube einige Passagen von den sog. Mountenbiketouren angesehen. Man sollte es vielleicht einfach mal darauf anlegen, wenn der Weg zu schlecht wird, kann man ja immer noch umdrehen.
Auf die Radmitnahmeaktion bin ich natürlich auch mal gespannt, weil wir hier überhaupt noch keine Erfahrungen haben. Aber irgendwann muss man sich halt mal durchringen.

Gruß Bernd