hallo liebe fernradler,

ich möchte im juli von basel aus in richtung franz. mittelmeerküste starten. route: besancon, dann der saone und der rhone folgend. evtl. mit (hügeligen) abstechern, da das rhonetal ja nicht so interessant sein soll. für echte berge (alpen) reicht aber bei mir die fitness nicht. gepäck: nur das nötigste, übernachtung in pensionen o. ä.

daran schließt sich meine erste frage an:

1. hat jemand erfahrung mit unterkunftssuche in frankreich? vorbestellen möchte ich nicht, da ich keine ahnung habe, wie weit ich jeweils komme. sollte möglichst günstig sein, wobei ich mir das in la france zur ferienzeit schwierig vorstelle.

2. der juli ist erfahrungsgemäß heiß, geschäfte haben über mittag zu, viele in den ferien sogar ganz (besonders in dünn besiedelten gebieten). ich erwähne das nur, falls man mal etwas zum durstlöschen braucht, oder sonstwie erfrischendes. also: was tut ihr gegen die hitze? (ich habe schon reiseberichte von leuten gelesen, die ihre tour aufgrund der hohen temperaturen abgebrochen haben.)

3. rückfahrt von marseille oder aix oder avignon per bahn im tgv. das ticket ist von hier aus derzeit günstig zu bekommen (über bahn.de). fahrradmitnahme in diesen zügen aber nicht möglich (nur demontiert). man muss sein stahlross auseinanderbauen und einpacken, z. b. in eine tüte ("housse"), wobei mir eine pappverpackung besser erscheint, weil besser geschützt vor stößen. größe darf höchstens 90 x 120 cm sein (und die dicke?). hat jemand erfahrung mit dieser art von transport?

schönen gruß & besten dank im voraus für tipps,

hhradler

1) das Problem zu Thema günstig ist, dass Du Zimmerpreise zahlst, nicht Personenpreist. Ein Zimmer habe ich - auch in Ferienzeiten- fast immer problemlos bekommen, auch in Feriengebieten wie den Alpen. Manchmal einen Ort weiter, manchmal etwas teurer. Ein anderes Problem könnte die 'Hoteldichte' sein, da ist es in dünn besiedelten Gebieten abseits der Touristengebiete manchmal nicht so einfach, weil es schlicht keine Unterkünfte gibt. Das dürfte bei Deiner Route aber kein Problem sein. Nur am Meer könnte es Probleme geben, da gibt es zwar genügend Unterkünfte, die sind in den Ferien aber voll.

2) einfach vor der Mittagspause kaufen Dass Lebensmittelläden komplett geschlossen haben in den Ferien, habe ich noch nie erlebt. Die ansässige Bevölkerung muss sich ja auch irgendwie versorgen, auch in dünn besiedelten Gebieten. In den Cevennen oder in Lothringen war es sehr dünn besiedelt (ist es wohl immer noch), es kann da passieren, dass es in den Dörfern gar keine Lebensmittelgeschäfte gibt. Du fährst auf Deiner Route aber eher nicht durch extrem dünn besiedelte Regionen.

3) ja, aber nur Rennrad ohne Gepäck. Dazu gibt es aber schon Unmengen Beiträge hier im Forum, da bin ich so frech und empfehle die Suchfunktion;)

Viele Grüße,
Holger

Falls man wirklich dringend etwas zu trinken braucht, gibts ja immer noch Cafes/Bars. Deren Dichte ist meinem subjektiven Eindruck nach größer als die der Lebensmittelgeschäfte und über mittag zu haben sie in der Regel auch nicht. Daneben habe ich in Frankreich zumindest ab und zu mal ganz offizielle Trinkbrunnen gesehen und in heißen Gegenden ist uns auch ganz ungefragt Wasser angeboten worden...

Martina

Geschlossene Lebensmittelgeschäfte im Juli/August kenne ich nur aus Großstädten im nördlichen Frankreich.


Man kann die Regionen, in denen die Hitze am extremsten ist, meiden, also raus aus der Ebene in die Berge, in deinem Fall die Alpen, das Jura und das Massif Central. Aber die Alpen hast du wohl ausgeschlossen und das Massif Central würde deine Tour um einiges länger machen.

Ansonsten: früh losfahren, spätestens um sieben, fahren bis die Hitze unerträglich wird, also maximal bis 13 Uhr, dann eine Pause unter einer Pinie oder einer Platane einlegen, und falls man noch nicht am Zielort ist, ab 17/18 Uhr nochmal zwei/drei Stunden fahren. Damit hat man auch das Problem der Flüssigkeitslogistik im Griff. Die kleinen Geschäfte, insbesondere die Bäckereien auf dem Land, die immer auch einige Lebensmittel und Getränke verkaufen, sind morgens bis 12:30 oder 13 Uhr geöffnet, abends wieder ab 17 Uhr (außer Sonntags). Allerdings findet man diese kleinen Läden nur in größeren Orten, so ab 1000 Einwohnern. Da ist eine IGN-Karte hilfreich, auf der die Einwohnerzahlen eingetragen sind.

Gruß
Rainer

Hallo HHR


???
Fährst Du im Sommer sonst nicht Fahrrad? Herz-Kreislaufgesund? So what ... wenn Du empfindlich bist, kannste ja Deinen Rhythmus umstellen: 5:00 los, 11-17:00 Siesta, fahrn bis zur Dunkelheit. Habe ich im Zentralsinai so gemacht, aber sonst wärs mir zu anstrengend, sind ja Ferien ....
Wasser: In F kannst Du auch in jeder Bar nach "eau du robinet" fragen, einen durstigen Radler werden sie sicher nicht wegschicken. Oder (in ländlichen Gegenden) ein Brunnen oder nette Leute (Franzosen z.B. ) fragen oder... das ist eine ganz normale, zivilisierte Gegend, weisst Du, da brauchste weder Micropur nochn Seil fürn Brunnen und so, nich man GePEeS, schade aber auch

zu 1) Ich habe in Frankreich immer viele Schilder am Straßenrand gesehen, die auf Zimmer hinweisen.
zu 2) Bisher bin ich immer rechtzeitig an Wasser gekommen. Im Notfall kann man auch mal irgendwo klingeln und nach Leitungswasser fragen. Wenn man Dich mit dem vollbepackten Rad sieht, wirst Du ohne große Erklärungen überall Wasser bekommen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, die Wasserflasche in einem Café abzufüllen. In vielen Orten gibt es auch öffentliche Wasserspender. ... kurzum, ich denke mit dem Trinken sollte es keine Probleme geben.
Zum Abkühlen nutze ich immer ein feuchtes Stofftuch, dass ich mir um den Oberkörper lege. Durch die Verdunstung wird der Körper genügend abgekühlt.

1.000 Dank schonmal für die vielen guten Tipps!

Thema Hitze: An frühes Losfahren und evtl. eine "Siesta" mittags hatte ich auch schon gedacht & so werde ich es auch halten. Vielleicht ist es besser, 2 Flaschen Wasser dabei zuhaben, anstatt nur einer. Und wer weiß? Vielleicht wird der Juli ja komplett verregnet sein (wobei dann doch die Hitze bevorzugen würde...).

In Ferienlaune, hhradler

Hi,

zu 1) in der Touri Info fragen. Kostengünstig sind Betten in Wanderheimen (die gibt's speziell in dünn besiedelten Gebieten)

zu 2) "was tut ihr gegen die hitze?" Radfahren Trikot und Mütze nass machen, kühl im Fahrtwind

Gruß
Thomas

Hallo,

mutig geworden, habe ich meine Route geändert und ein wenig in die Berge verlagert: Basel - (nach Süden übers Juragebirge) - Lac de Neuchatel - Genfer See - Aix-les-Bains - Romans-sur-Isere. Ist sicher schöner als das Rhone- bzw. Saonetal. Kommentare/Tipps werden gerne entgegen genommen!

Gruß, hhradler

Basel Genf ist schoen zu fahren, ab Solothurn ein hybsches (z.T. mittelalterliches) Städtchen nach dem anderen. Falls Du eher nur Natur und ländliche Umgebung suchst, zweigst Du in Biel/Bienne ab und fährst an der Südseite des Lac de Bienne/Neuchatel. Die jeweilige nationale Veloroute (falls Du die nehmen möcchtest) ist gut ausgeschildert, hat aber manchmal (touristisch wertvolle ) Extrasteigungen auf Lager.

Zunächst zur Rückreise: Einige TGV nehmen inzwischen regulär (kostenpflichtig und reservierungspflichtig) Fahrräder mit, beispielsweise von Marseille nach Mulhouse die TGV 6885 & 6872 oder auch der ICN 4382 (Nachtzug). Ob diese über die Deutsche Bahn mit Fahrrad und noch dazu günstig zu buchen sind weiß ich allerdings nicht, aber die SNCF selbst hat teilweise auch recht interessante Angebote.

Die Strecke von Basel nach Genf über Delemont - Moutier - Biel - Neuchatel - Yverdon - Morges ist relativ flach und m.E. durchaus ganz angenehm zu fahren. Ab Genf böte sich auch die Möglichkeit, über Annecy - Aix-les-Bains - Chambery - Grenoble - Col-de-la-Croix-Haute - Sisteron - Aix-en-Pce nach Marseille zu fahren. Den Pass kann man m.E. durchaus als nicht "richtigen Berg" bezeichnen, die ganze Strecke ist recht einfach zu fahren. Sicherlich gibt es schönere und ruhigere Strecken, die allerdings wie so oft deutlich anspruchsvoller sind. Die Strecke hat durchaus einige schöne Abschnitte und eine "Verkehrshölle", wie im Link von Quäldich genannt, konnte ich nicht feststellen. Da finde ich die Route über Valence - Montelimar - Orange deutlich heftiger.

Hallo,

dass du hier durch die Gegend radeln wirst, freut mich natürlich!

Zur Route über den Jura ab Basel: Wenn du das Besondere suchst, kann ich dir anstelle des Pierre Perduis oder des Hauensteins den Passwang empfehlen, Details hier.

Nach Biel schliesse ich mich der Routenempfehlung, die Mittelland Route zu nehmen, anschliessen. Alternative ab Lausanne: mit dem Kursschiff nach Evian und der Südseite des Genfersees entlang nach Genf fahren. Die Route auf der Nordseite ab Lausanne bis Genf ist nicht besonders toll und führt viel durch verkehrsreichen Siedlungsbrei (oder der Radroute entlang via viele Umwege und unnötige Steigungen).

Zur Route ab Genf kann ich hier eine meiner erst kürzlich abgegebenen Routenempfehlung zitieren, ist fast alles auf wenig befahrenen Nebenstrassen: Genf - St.Julien- en Genèvois - Vers - Clermont - Seyssel - Chanaz - Lucey - Yenne - Peyrieu - les Abrets - Paladru - le Rivier - Beaucroissant - St.-Etienne (Übernachtung im Camping Municipale) - Roybon - Parnans - Romans sur Isère - Bésayes - Chabeuil - Montmeyran - Allex - Grane (Campingempfehlung!) - Roynac - Grignan - Ste Cécile les Vignes - Orange - Château Neuf du Pape - Avignon - Cavaillon - Maubec - Bonnieux - Lourmarin - Aix en Provence - Puyloubier - Trets - Peynier - Auriol - Aubagne - Cassis.

Mehr Empfehlungen für unterwegs und für den Endpunkt, siehe hier.

Gruss
Markus

Hallo

Meine Frau und ich sind soeben aus den Ferien zurück (Bretagne, nach einer Woche Kneippradeln mit dem Zug in die Provence)

Ab Marseille (RE 17707 ab 07.06, RE 17704 ab 09.06) fährt Schnellzug ("Interville" oder Intercité") bis Lyon bei dem Du Fahrräder unzerlegt mitnehmen kannst. Es handelt sich jedoch um ältere Schnellzugswagen (drei Treppentritte) mit relativ schmalem Eingang. Du musst also die Packtaschen abnehmen um einzusteigen. Viel Platz hat es in der Regel nicht, je nach Bauart des Wagens 2 bis 6 Fahrräder.

Es handelt sich dabei um Züge die im SBB-Fahrplan mit VL aufgeführt sind und im DB-Fahrplan fälschlicherweise nicht aufgeführt werden wenn du "Fahradmitnahme" eingibst.

Das Thema TGV würde ich vergessen: Selbst ab Zürich ist ein TGV (Lyria 9218 ab 11.34) im Fahrplan von TGV-Europe mit Fahradmitnahme aufgeführt, wenn Du aber den Zug anschauen gehst, nix mit Fahrrädern und auch der SNCF-Zugsbegleitern kommt ins Stottern wenn Du ihn darauf ansprichst.

Zur Route: Ich bin letztes Jahr die Viarhona gefahren, was ich mitr ersparen würde, ich das Teilstück Genf - Bellegarde! Ich würde dafür ab Genf den Zug bis Seyssel nehmen.