Hallo miteinander,
obwohl ich am kommenden Mittwoch zu einer knapp 3-wöchigen Tour durch den Westen Frankreichs starte, spukt seit einiger Zeit die Idee einer Rennradtour durch Nova Scotia in meinem Kopf herum. Eigentlich steht der Osten Kanadas schon seit längerer Zeit für eine ausgedehnte Radreise auf meiner Wunschliste, aber in den letzten zwei Jahren haben mich einige gesundheitliche Beeinträchtigungen etwas zurückhaltender werden lassen. Meine letzten 3 Radreisen durch Frankreich habe ich mit meinem Rennrad und deutlich verringertem Gepäck gemacht. Im letzten Jahr habe ich dann auch noch etwas kleinere Kettenblätter montiert. Zur Zeit könnte ich noch zu halbwegs vernünftigen Konditionen passende Flüge nach und von Halifax buchen. Unsicher bin ich mir nur, ob es wirklich ratsam ist, mit schmaler Rennbereifung und nur kleinem Gepäck dort unterwegs zu sein. Kann ich im Juli/August in nicht zu großen Abständen Motels oder B&Bs finden - auch ohne vorherige Reservierung? Sind möglicherweise die besonders schönen Regionen nur mit einem robusteren Rad bzw. breiterer Bereifung zu fahren?
Wenn ich diese Idee mit meiner Tour durch British Columbia vergleiche, müsste es eigentlich möglich sein. Damals war ich zwar mit voller Ausrüstung unterwegs, aber abgesehen von einer Etappe, hätte ich die ganze Tour auch mit dem Rennrad und kleinem Gepäck machen können. Es gab bis auf die eine Etappe immer an den für mich passenden Stellen ein Motel oder ein B&B.

Hat jemand entsprechende praktische Erfahrungen? Oder soll ich die Idee verwerfen?

MfG

- horst -

Hallo,

ich habe 2009 ein halbes Jahr in Halifax studiert. Bei unseren Ausflügen mit anderen Gaststudenten habe ich gute Teile Nova Scotia bereist. Eigentlich sind alle Straßen an die ich mich erinnere (und es waren wenig befahrene dabei) asphaltiert, eine Ausnahme ganz im Norden gab es, da waren ein paar Kilometer Schotter dabei. Würde ich mit Rennrad mit etwas breiteren Reifen (25-28mm) sofort bereisen.
Zu den B&Bs kann ich nicht zu viel sagen, wir haben meistens Tagesausflüge gemacht, da wo ich drauf angewiesen war, hatten wir sehr gastfreundliche Hausherren und gute Unterkünfte.
Für die Planung könnte ein "Backroad Mapbook" hilfreich sein, dass sollte auch in Deutschland, evtl. als PDF, käuflich zu erwerben sein. Da sind auch die kleinen und kleinsten Straßen eingezeichnet.

Hallo Horst,

ich habe mich 2001 in den maritimen Provinzen Kanadas einige Male nach B&Bs umgesehen und habe auch einmal dort übernachtet. Ich fand sie als ausgesprochen teuer; teurer als Motels, die schon nicht ganz billig waren. Wie Kanada ohnehin um einiges teurer ist als die USA. Ich empfand den Unterschied fast so wie zwischen Norwegen und Schweden.
Günstiger sind Hostels. Empfehlen kann ich z.B. das in Halifax; günstig gelegen mitten in der Stadt.
Leichtes Rad mit dünnen Reifen sind kein Problem. Würde ich für eine Reise mit kleinem Gepäck auch nehmen.

Hallo Konstantin,
hallo Lothar,

eure Antworten stimmen mich schon mal optimistisch. Die Idee einer Rennradreise durch Nova Scotia scheint ja doch kein "Hirngespinst" sondern durchaus realisierbar zu sein. Jetzt muss ich mich wohl nur noch aufraffen, trotz einiger verbleibender kleinerer Zweifel bzgl. der erwähnten gesundheitlichen Beeinträchtigungen die Flüge zu buchen, bevor es knapp und/oder teurer wird.

MfG

- horst -

Ich hab bei meiner RR-Tour durch BC allerbeste Erfahrungen mit warmshowers gemacht - die gab es wirklich fast flächendeckend und es waren sehr nette und interessante Leute dabei. Wird wohl in "deiner" Gegend ähnlich sein. So ziemlich alle Radreisenden waren dort übrigens mit RR unterwegs (viele mit dem Surly LHT) - das was wir unter "Trekking-Rad" verstehen ist dort und an der Westküste der USA fast unbekannt (mMn zu Recht...).

Ich hatte mit 25er Reifen auf fast 3000 km in BC und Washington eine Panne.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Ich war zwar noch nicht in den maritimen Provinzen, kann aber bestätigen, dass B&Bs in Canada ähnlich wie in den USA eher luxuriöse Unterkünfte mit entsprechendem Preisniveau sind. Zumindest gilt das für Orte mit einem gewissen touristischen 'Ruf'. In nicht so touristischen Ecken konnte man jedoch zumindest Ende der Neunziger noch ausgesprochen günstige B&Bs finden. Bei Preisvergleichen mit Motels sollte man beachten, dass man in B&Bs in der Regel ein extrem üppiges Frühstück bekommt, in Motels ist wenn überhaupt nur sowas wie Kaffee und ein süßes Stückchen im Preis inbegriffen. Außerdem kommt in Motels immer noch die Steuer drauf, die man sich seit einiger Zeit leider nicht mehr bei der Ausreise zurückerstatten lassen kann, bei B&Bs war das bei uns nie der Fall.

Eine erste Übersicht bietet bbcanada

Martina

Gerold, danke für diesen Hinweis. Ich habe mich dann mal dort angemeldet. Aber ob ich die Tour direkt nach Ende meiner Frankreichreise machen werde, ist noch unklar, zumal ich heute mal wieder leichte Beschwerden im linken Fußgelenk spüre. Aber mal sehen wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt. Anderenfalls muss der Osten Kanadas bis zum nächsten Jahr auf mich warten.

MfG

- horst -