Hallo,

dieses Jahr möchte ich das Erstmal mit dem Fahrrad verreisen.

Da ich eigenlich eine schönere Strecke fahren wollte als den direkten Weg zu meinem Ziel, möchte ich mit der Bahn nach Rostock fahren und dann (Ostseeradweg) weiter Richtung polnische Ostsee.

Zu dieser Tour wollte ich meinen Einradanhänger mitnehmen, da ich dort meine Campign-Sachen bequemer verstauen kann. Ich zelte einfach lieber, ausser es schüttet.

Jetzt habe ich gelesen, dass es nicht erlaubt ist, dass man Anhänger mit der Bahn transportiert. Ausser man klappt diese zusammen.
Ebenso habe ich gelesen, dass man die Packtaschen im Fahrradabteil von den Rädern nehmen muss/soll.

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit dem Thema:

Alleine mit
Anhänger +
Packtaschen
in der Bahn unterwegs.

Gruß
lofty

Hallo Lofty,

erstmal willkommen im Forum !

Bei der Bahn musst du zwischen Nahverkehr und Fernverkehr unterscheiden. Im Nahverkehr gibts keine Reservierungspflicht, wenn Platz ist, kann dein Gerassel mit. Meist geht dies unproblematisch.
Im Fernverkehr (IC, EC) musst du einen Stellplatz reservieren. Je nach Verbindung wird es mal sehr voll, mal herrscht gähnende Leere.

Ansonsten gilt grob: Köpfchen einschalten und so wenig wie möglich Platz versperren. Daher die Vorgabe die Taschen abzunehmen, so lassen sich meist deutlich mehr Räder in der Bahn verstauen. Die Abnahme vor dem Einsteigen halte ich nur für sinnvoll, wenn man ansonsten mit dem Verladen überfordert ist (zu schwer, Einstieg zu sperrig). Nutz mal die Suchfunktion, das Thema hatten wir hier erst.

Anhänger war bisher kein Thema für mich. Für einen Einspurer findet man sicher immer ein Plätzchen, mehrspurer sind kritischer. Letztlich geht dies aber auch.

Im Nahverkehr ist unser (Mehrspur-)Anhänger immer problemlos mitgekommen, auch ohne diesen zusammenzufalten. Taschen abnehmen ist einfach sehr fair für alle die nach dir noch mit Rad in den Zug möchten. Den Hänger würde ich nicht abpacken, evtl. kann der ja hochkant in eine Ecke gestellt werden.

Beim Austieg in Rostock habe ich schon zweimal(!) die etwas unangenehme Erfahrung gemacht das es sehr schwer war aus dem Zug zu kommen. Bei Ankunft wartete am Bahnsteig bereits die Meute für die Rücktour, die beim Kampf um die besten Sitzplätze leider 'vergaß' die bisherigen Passagiere aus dem Zug zu lassen. Falls dies immer noch so üblich ist, stell dich darauf ein, dich langsam aber bestimmt mit allem Gepäck auf einmal aus dem Zug zu schieben. Das ist als Alleinfahrer ja nicht weiter schlimm, wir waren damals als 5-köpfige Familie unterwegs und mussten mehrmals rein- und raus um alles Zeug aus dem Zug zu holen.

Da hilft nach meiner Erfahrung ganz gut wenn du einen Lieger oder ein Trike hast , Kettenblatt vorne verschafft Platz und Respekt Einfach drauf los schieben.

Klaus

Falls es um diesen Hamburg Rostock Zug handelt, ja der ist meist seeehr voll, wir sind da auch schon mal nicht mitgekommen.
Ob Hamburg oder Rostock, dass ein und aussteigen ist bei dem Zug eine Ellenbogen Angelegenheit.
Ich bin mit dem Zug schon X mal gefahren, und kenne diesen Zug eigentlich nur überfüllt.

Bevor du überhaupt mit den Zug fahren kannst musst du erst mal zu den Bahnsteig hinkommen, das kann bei Rad mit Anhänger schon lustig werden. Vor allen dann wenn kein Aufzug vorhanden ist oder ähnliches. Und alleine dann Rad, Gepäck, und Hänger über irgendwelche Treppen zu schleppen ist mal nicht gerade angenehm. Vor allen solltest du entsprechende Zeit einplanen beim wenn du Umsteigen musst. Denn sonst könnte es passieren das der Anschlusszug ohne dich fährt.
Beim Regional-Expresszug solltest du unproblematisch mit deinen Gespann durch die Tür kommen. Und wenn du nicht gerade am We. zu Hauptverkehrszeiten fährst auch genug Platz haben.
Beim IC sieht es schon wieder anders aus. Erstmal musst du Reservieren, auch für deinen Anhänger. Dann wirst du sicher dein Gespann leerräumen und trennen müssen, sonst kommst nicht die Tür bzw. damit wieder raus. Und das alles alleine...viel Spaß.

Deshalb solltest du dir gut überlegen ob du für deine Tour wirklich einen Anhänger brauchst und Zug damit fahren willst!

Mein Mann trägt sein beladenes Rad problemlos über die Bahnsteigtreppen. Wenn du das auch kannst, musst du zweimal gehen. Einmal das Rad. Einmal den Anhänger.

Ich kann mein beladenes Rad nicht heben. Gehe also auch zweimal. Einmal das Rad. Dann das Gepäck. Oder mein Mann geht zweimal. Einmal mit seinem Rad. Einmal mit meinem.

Ich würde also eher nicht mit beladenem Rad und Anhänger fahren. Für meinen Mann wäre das kein Problem. Vielleicht ist auch das Rad nicht besonders beladen, wenn noch ein Anhänger dabei ist?

Ostseeradweg würde ich auch nicht mit Anhänger fahren wollen: zu sandig. Ist es wirklich nicht möglich, alles nur auf’s Rad zu packen?

Glaub nicht alles, was man dir in die Taschen füllt. Ein Anhängertransportverbot gibt es eigentlich nirgendwo. Fahrradanhänger, die als solche zu erkennen sind, kosten nur meinses (nicht völlig sicheren) Wissens eine eigene Fahrradkarte und bei der Fernbahn auch eine separate Platzkarte. Wenn aber das verräterische Laufrad und vielleicht auch die Kupplung abnehmbar sind, dann ist es nur noch eine etwas seltsame Tasche. Die kostet nichts extra und dafür brauchst Du auch keinen zu reservierenden Stellplatz im Gepäckraum. Mit den üblichen Aufnahmen in Fernbahngepäckräumen sind Anhänger sowieso nicht kompatibel.
Ich sehe ein ganz anderes Problem: Kannst Du den Hänger sicher handhaben, wenn er losgehängt ist? Neben der Verwindung des Gespannes halte ich die miserable Handhabbarkeit von Einspurhängern für ihre größte Schwäche. Das Kipp- und Fingereinklemmpotential ist verdammt groß. Für mich sind beides Ausschlussgründe, für die Fahrräder mit zu wenig Gepäckaufnahmen werde ich einen Zweispurhänger nach dem Prinzip »Reisetasche mit Rädern« beschaffen. Beim Laden zweimal gehen hat sich bisher nicht als problematisch erwiesen. Bei herzzerreißenden Abschiedsszenen in der Tür muss ich gelegentlich etwas deutlicher werden. Kameraden, die glauben, sie wären alleine auf der Welt, gibt es nunmal.

Na da bin ich ja nun mit unserem Pino für HH-Rostock auch gut gerüstet

Hi Lofty



Wenn Du Dir was nettes tun willst (gerade wenn Bahnfahren zu Deiner Reise gehört), lass den Anhänger da. Das Gedöns beim ein, aus umsteigen ists nicht wert. Den Krempel für 1-2Wo Radreise in Nord-D ohne Kinder kriegste doch LOCKER in ein paar Packtaschen.

Hallo Lofty,

kann mich panta-rhei nur anschließen. Auf den Ostseeküstenradweg würd ich keinen Anhänger mitnehmen. Es ist auf einigen Abschnitten ziemlich voll von Tagesausflüglern mit Rad, zu Fuss, Inlinern. Und soviel Gepäck braucht man aufgrund der guten Infrastruktur an der Küste nicht.

Und der Rostocker Bahnhof ist mit Hänger auch keine Freude. Die Fahrstühle sind zu klein, musst also die Treppen nehmen, und die haben die Architekten teilweise weitschweifend entworfen.

Ich versteh das nicht ganz...

1. Der Stress den man hat beschraenkt sich auf 10 - 15 Minuten, die Radtour dauert Tage/Wochen... tu ich mir gerne an..

2. In den Wenigsten Faellen kann man sein Reiserad mit haengenden Packtaschen locker in den Wagon heben ... so breit sind die Tueren oft nicht... muss ich also auch ganze 2x ran...

3. Auch ist das erklimmen von Bahnsteigen mit einem vollgepackten Rad ähnlich muehsam wie mit Haenger, die Gewichtsverteilung ist einfach deppert

Ein Hänger bietet mehr Optionen, wenn man sie nutzen kann, macht der schon Sinn.


Ich fahr beides...

moin Toxxi
sind wir nicht alle ein büschen Bluna?

Gerade in der Stadt (btw.: ist Berlin eine Großstadt oder nur eine Zusammenmengung mehrerer verwachsener Städte?) macht doch die Liege Spass!

Klar auf Radwegen ist das schwer mit den Autos die von rechts kommen, aber wenn du selbstbewusst auf der Straße rollst, hat man/frau auch genug Platz für den größeren Wendektreis.
Mir macht es besonders viel Laune mit Liege und Hänger durch Bremen zu gurken & natürlich muss das "Long Vehicle" auch das Urlaubsgerät werden.
Ich mache mir ebenfalls Gedanken wie das mit den Zügen klappen soll Anreise mit Liege und Hänger.
Und, um zum Schluß zu kommen:
das ziemlich dümmste Gefährt für die Großstadt ist doch wohl der PKW.
es grüßt der
wanz

Dann versuche das einmal auf der BVG (öffentlicher Nahverkehr)-Fähre "Kladow - Wannsee". Bin da jetzt auf dem Weg nach Berlin gnadenlos gescheitert. Die habe mich partout nicht mitgenommen.
Ich bin dann mit dem RE von Spandau nach KW. Es war nicht schön mit dem Anhänger, aber es ging. Ich hatte nette Mitfahrer die mir nur "halb-widerwillig" Platz gemacht haben.

Hej,
ich habe bisher fast jedes Jahr meinen BOB Yak mit dabei gehabt. Meine Strecke ging meist von Chemnitz in Richtung Norden (Rügen, Hamburg oder nördlicher). Alle Teilstrecken wurden in Zügen des Nahverkehr zurückgelegt.
Umsteigen ist wohl das komplizierteste, wenn man allein ist, da man mindestens 2x gehen muss, falls es über Treppen geht. Übrigens: Regelwidriges Nutzen der Rolltreppen (falls vorhanden) erzeugt zwar jede Menge "doofe" Gesichter und Platz vor bzw. hinter einem, ist aber ansonsten recht angenehm. Treppab geht zur Not auch die Variante "runterpoltern" ganz gut.
Beim Umsteigen auf jeden Fall mindestens 15 Minuten einplanen, wenn es sicher ist, dass man nicht auf dem selben Bahnsteig weiterkommt.
In Zügen, wo es möglich ist, das Fahrrad mit dem Anhänger komplett reinschieben und dann im Zug trennen, umdrehen und beim Verlassen auch wieder gekuppelt verlassen.

In der Regel benötigst du im Nahverkehr eine weitere Fahrradkarte.

Beste Grüße
Martin

Hallo Socke



DAS frage ich mich allerdings auch - bei diesen taaagelangen Expeditionen in die tiefste norddeutsche Wildnis SCNR ... würde mir nie freiwillig (ohne kids, ausserhalb der Zentralsahara ) auf Reisen einen Anhänger antun.

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten.

Ja was nehme ich so alles in die norddeutsche Wildnis mit?

Bestimmt keine Sat-Schüssel und auch kein 10 teiliges Kochgeschirr inklusive Kaffenservice für 6 Personen. Den Schminktische lasse ich nach reilicher Überlegung auch zu Hause.
So etwas brauche nicht mal beim Camping-Urlaub mit dem Auto.

Da ich 3 Wochen Urlaub habe möchte ich am Endziel doch etwas verweilen.
Ich habe auch keine Ahnung wie lange ich zum Ziel brauche. Ich möchte mich weder hetzen noch stressen schließlich habe ich Urlaub.

Ich reise alleine, d.h wenn ich alles auf meine Fahrrad lade kann ich das nicht mehr schleppen.
Mein Anhänger ist nicht so groß d.h. wenn ich die wasserfeste Reisetasche dort mit Spanngurten befestige kann ich denn Hänger wie eine Tasche tragen. Schwer ist der Hänger ja nicht.

Aber ich glaube, ich werde nach einigen Anmerkungen doch nicht den Ostseeradweg fahren sondern doch die direkte Strecke ohne Zug fahren.

Vielleicht denke ich nach der Tour ganz anders über meinen Hänger.
Bis jetzt bin ich mit dem Ding eingentlich immer sehr gerne gefahren. Aber im Urlaub war ich mit dem Hänger natürlich noch nicht.

Gruß
lofty