Hallo zusammen!

Ich habe letzten Sommer eine Radreise von München nach Madrid unternommen und war davon begeistert. Dieses Jahr will ich eine etwas längere Tour machen und stehe nun vor einem Problem: freilaufende Hunde.

Sardinien, Sizilien und Süditalien fallen da ja leider schon mal aus wie ich gelesen habe, da soll es ja vor freilaufenden Hunden nur so wimmeln. Meine Frage nun: Wie sieht es in Albanien, Montenegro, Kroatien, Bosnien, Serbien und Slowenien aus. Hat jemand Erfahrungen was die "Anzahl" der Hunde dort angeht? Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern? Wie siehts mit Portugal und Südspanien aus? (Bis Madrid gab es keine Probleme). Und was ist mit Norditalien (Toskana etc.)? Ab wo fängt das Hundeproblem in Italien an?

Ich weiss, das Thema Hunde kam schon oft in anderen Threads vor, allerdings nur deren Abwehr. Mir geht es eher darum, ob in einer bestimmten Gegend viele freilaufende Hunde anzutreffen sind. Da ich meine Radreise geniessen möchte und ich das glaube ich nicht kann, wenn mich täglich Hunde angreifen (auch wenn sie "nur" bellend auf mich zugestürmt kommen und mich nicht beissen), habe ich mich schweren Herzens schon von Sardinien, Sizilien und Süditalien verabschiedet und bin nun auf der Suchen nach einer anderen Route...

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Hallo!

Slöowenien: Kaum bis keine, solange du auf radüblichen Pfaden wandelst. Bei meinen Touren auf eigentlich unüblichen hab ich schon den einen oder anderen heftigen Köter "gefunden" und zwei davon mit dem Pfefferspray, einen mit dem Dog Dazzer erlegt.
Albanien: Da kannst du dich, soweit ich die Diskussion verfolgt habe, auf einiges gefasst machen, das ist aber auch ortmäßig ganz verschieden.
Griechenland, auch wenn du nicht fragst, ist je nach Gegend und Straßenart auch ganz verschieden. Auf MTB-Routen im Südwesten habe ich die miesesten Erfahrungen jemals mit Hunden gemacht. Dann wieder gar keine schlechten.

Und auf Sardinien hatte ich bei meiner Radltour, die jetzt aber schon lange her ist, keine echten Probleme mit Hunden.

Moin
In Südspanien war ich mittlerweile nun schon öfters. Sowohl mit dem Fahrrad unterwegs, wie auch zum wandern.
Probleme mit freilaufenden Hunden hatte ich dort noch nicht.

Vielen Dank schon mal für die ersten prompten Antworten!

@irg: Was meinst du genau mit radunüblichen Pisten? Schotterwege, Waldwege und sowas? Die hatte ich eh nicht vor zu benutzen, Asphalt liegt mir (als Genussradler :)) sowieso mehr...

Na das hört sich doch schonmal gut an...

In Italien zwischen Brenner und Rom gabs kein Problem.

Gruß
Thoralf

Jaja, immer die Gerüchteküche...
Meine Erfahrungen bestätigen dies nicht. Zumindest so lange Du Dich auf öffentlichen Straßen bewegst, sehe ich kein Problem in Süditalien, incl. Sizilien. Ebensowenig bei den Balkanländern.
Anders ist das nur, wenn Du auf einsamen Wirtschaftswegen unterwegs sein willst, wo selten jemand vorbeikommt. Auch das gilt für alle der von Dir genannten Länder. Kann Dir in Deutschland genau so passieren...

Grüße

zaher

Danke für die Hinweise!

Ich weiss, dass das natürlich auch Gerüchte sind, wollte mich aber trotzdem vorher informieren, da ich wie gesagt in Bezug auf Hunde etwas ängstlich bin...

Kann man das verallgemeinern, dass man wilde Hunde(-rudel) auf asphaltierten Strassen eher selten antrifft?

Wenn Du auf stark verallgemeinernde Aussagen stehst, kann man das sicher machen. Aber was hilft es? Es sind ja gerade die Ausnahmen, um die es Dir geht, und die sind eher nicht vorhersagbar. Ganz ohne Hunde wirst Du kaum irgendwo auf der Welt unterwegs sein.

Grüße

zaher

Auf stärker befahrenen Strecken wirst Du erfahrungsgemäß weniger auf frei laufende Hunde treffen.

Während unserer Süditalien-Tour gab es folgende Erlebnisse:

1) bei Rionero in Vulture (Basilikata). Hunderudel auf Nebenstrecke bei einer Abfahrt. Ein Hund lief bellend auf mich zu (allerdings zu spät um mich noch zu erreichen).

2) in Rionero waren mehrere frei laufende Hunde - auch in kleinen Rudeln - unterwegs

3) im Nationalpark Sila (Kalabrien) fuhr ich auf einer breiten, geraden Hauptstraße. Ein Hund (Größe Schäferhund) wollte die Straße zu meiner Seite überqueren. Ein Autofahrer (der den Hund eigentlich früh genug sah) überfuhr den Hund und der wurde im hohen Bogen auf meine Seite geschleudert und blieb ein paar Meter vor mir liegen und war zum Glück sofort tot.

4) im Nationalpark Sila fuhren wir eine einsame Straße. Dann tauchte plötzlich eine Ziegenherde auf der Straße auf. Diese wurde von mehreren großen weißen Hunden bewacht. Diese liefen auf uns zu und fingen laut an zu bellen. Blieben aber in einem gewissen Abstand. Die Ziegendherde "flüchtete" von der Straße und die Hunde zogen sich auch etwas zurück (aber immer noch bellend), so dass wir vorbeifahren konnten.


Als wir dagegen bei unserer Sizilien-Tour von Paestum bis Sizilien nur an der Küste entlang gefahren sind, hatten wir kein einziges "Hundeerlebnis".

Gruß
Peter

Ich les in aller radlerforen immer wieder von hunden als problem für radler, ich hab bis jetzt keine schlechten erfahrungen gemacht, in Rumänien gabs nen haufen hunde, die auch manchmal auf mich zugelaufen kamen, aber die sind auch wiederabgehaun als sie nix zu essen bekommen haben. Aggressive Hunde sind mir noch nicht untergekommen.

Hier in Irland laufen mir auf touren ständig laut bellende vierbeiner hinterher, naja, die nehmens halt mit dem wachhundedasein ein wenig zu ernst, aber nach mir geschnappt hat noch keiner.

Ich versteh schon, dass man sich schreckt, und wenn man kein hundefreund ist kann einem sicher mulmig werden, ich glaube aber dass pfefferspray nicht unbedingt die richtige antwort ist. Auch Strassenhunde haben wenig mit wilden wolfsrudeln auf der jagd gemein....

Gute reise jedenfalls und hoffentlich keine negativen erfahrungen mit vierbeinern aller Art...

Von Pfefferspray war auch keine Rede, genau diese Situationen will ich eben vermeiden.
Aber nachdem ich allein reise, ein bisschen Schiss vor Hunden habe, muss ich nicht unbedingt jede Menge Hunde hinter mir herlaufen haben, auch wenn sie nicht beissen...
Ich bin mal einen Tag mit dem Rad ein bisschen in die Outskirts von Bukarest gefahren und das war dann ehrlich gesagt schon zuviel für mich, war froh, als ich wieder im Hostel angekommen bin.
Danke an alle für die bisherigen Posts, vielleicht weiss noch jemand was von Sardinien und den Balkan (besonders Kroatien - ist das überhaupt noch Balkan?)

Eh klar, da versteh ich dich schon, ich mag hunde, aber für schrecksekunden sorgen sie schon immer wieder mal, ich hab in serbien am rad kaum hundekontakt gehabt, und in kroatien hatte ich nur freundliche begleiter bei strandspaziergängen

Wie eben in der Rubrik Reiseberichte (Catania - München 2012) zum Thema Hunde beschrieben:
ich hatte auf Sizilien und auf dem italienischen Festland keine negativen Hundeerlebnisse (hauptsächlich Küstenstraße).
Ob es im Inland anders ist, weiß ich nicht. Das sind die Strecken von m.indurain und Dietmar...
Gruß lytze

Randbereiche von (größeren) Städten sind teilweise problematischer als ländliche Gegenden, v.a. in manchen ärmeren Ländern. Da ist es oft hilfreich, diese auf den Hauptausfallstraßen schnell hinter sich zu bringen, um die Wahrscheinlichkeit von solchen Begegnungen zu minimieren.
Rumänien und Süditalien sind in dieser Hinsicht nicht vergleichbar.

Grüße

zaher

Das mag ich gern glauben, denn in der Nähe von Athen sind wir auf ein Rundel Hunde gestoßen, das Jagd auf Zweiradfahrer machte, auf den Inseln haben wir meint nur im Schatten dösende Hunde gesehen, die froh waren nicht behellig zu werden.

Unangenehm waren ein paar Wachhunde in Südfrankreich, an einer sehr kleinen Strasse.

Für Italien kann ich nur sagen, dass die Hunde uns in Ruhe ließen (im Gegensatz später zu den anatolischen Hirtenhunden in der Türkei) und uns, gerade auch im Vergleich zu später, als besonders harmlos in Erinnerung blieben.
Vielleicht kann man in jedem Land Glück und Pech haben, aber dass Italien (in unserem Fall vom Gotthardpass bis Brindisi, meist Nebenwege) oder auch Griechenland wegen der Hunde dort gemieden werden sollte, kann ich gar nicht bestätigen.

Viel Spaß. wo auch immer die Tour hinführen wird...
Peter

Schwierig, dass du hier eine statistisch verwertbare Aussage erhälst, weil doch alles Einzelerlebnisse sind. Bisher hatte ich in fast allen Reiseregionen schon mal ein Problem mit Hunden: Andalusien, Pyrenäen, Alpen, Deutschland, Italien (sowohl in den Alpen als auch in Sizilien). Manchmal haben die Hunde sogar versucht, nur mitzulaufen, mitzuwandern als treuer Freund sozusagen. Alles waren Einzelfälle - je häufiger ich in einer Region war, desto mehr Einzelfälle kommen zusammen (sprich: die meisten Vorfälle gab es in Deutschland und Alpen). In Slowenien (mehrfach) und Kroatien (einmal) kann ich mich an gar keine Fälle erinnern. Sagt aber nichts. Einige systematische Gründe liegen in Ländern Osteuropas darin, dass viele Hirtenhunde recht frei leben und man auf einzelne Radfahrer oder Wanderer nicht eingestellt ist (insbes. Rumänien, Bulgarien, Albanien u.a.). Man darf dabei nicht vergessen, dass man teils ganz andere Sozialwelten beradelt. Für Montenegro vermute ich, dass dies nicht zutrifft, da doch recht touristisch, auch sporltich (Wandern, Rafting, auch Mountainbiken). Hoffe Ende des Jahres wieder ein wenig schlauer zu sein. In den französischen Pyrenäen konnte ich z.B. beobachten, dass an den bekannten Radrouten - auch den einsamen - die Hunde eindeutig geschlossen gehalten werden. Die Anwohner wissen dort, dass es Probleme geben kann, wenn der Hund die Straßen bevölkert. Verlässt diese "Rennradler"-Routen, geht man lockerer damit um und dann springt auch mal ein Hund etwas heftig aus dem Grundstück. Es ist also nicht ganz unbedeutend, dass die Menschen wissen, dass Hund und Rad keine ideale Verbindung sind.

Halo!
In Südspanien sah ich keine frei umherlaufenden Hunde. Bei meiner Radtour dort sah ich weder auf Landstraßen, Nebenstraßen oder den Vias Verdes irgendwo frei laufende Hunde, die mich belästigten.
Auch bei meinen dortigen Wandertouren war es nicht anders.

Es grüßt Willi
www.willi44.de/viasverdes.htm

Guten Morgen,
an der Küstenstraße Kroatien eigentlich keine Hunde, da die Stecke stark befahren. Im Hinterland kann man auf Hunde treffen. Unsere Erfahrungen mit Hunden, die gibt es ja eigentlich weltweit, sind recht unterschiedlich Die artigsten waren in Südostasien (liegen da nur rum). Ein wirkliches Problem war Kurdistan, Teile vom Iran und Südamerika. Immer in Gegenden, wo Hunde ihre Herden verteidigen müssen wegen gefährlicher Tiere (z.B. Wölfe, Bären z.B. Berggegend Rumänien) können die echt ungemütlich werden. Hirtenhunde sind halt Hirtenhunde. Die verteidigen ihr Revier, ihre Herde. Ich selbst habe speziell bei Hirtenhunden leichten Düsengang. Gi (meine Frau)hatte da immer hohen Düsengang. Hunde stehen halt auch mehr auf unsere Frauen. Vielleicht helfen Dir noch einige Tipps. Hunde sind oft auch an Ausfallstraßen, da dort meist die Stadtmüllhalde ist. Sobald Du eine Herde (Schafe, Ziegen usw.) siehst, sind ein oder mehrere Hunde auch nicht weit. Was haben wir gemacht? Speziell in Kurdistan sind wir immer zusammen geradelt (Gi bestand darauf). Ich fand ein langen Elektrokabel (etwas über 1 m)am Straßenrand. Sobald ich einen unserer ''Freunde'' sag, habe ich das Kabel über meinen Kopf geschwungen. Jetzt kommts, der Hund, die Hunde blieben sofort stehen. Ich habe keine Ahnung von Hunden, doch vermute ich, dass das singende Geräusch den Hunden lästig bzw. beängstigend erschien. Hunde haben ja ein sensibles Gehör (doch ein bisschen Ahnung). Von da an war für uns das Problem gelöst. Vorher hatte ich es manchmal mit Steinen versucht. Nicht jeder Hund war davon beeindruckt. Spray hatten wir nie dabei. Die Kabelvariante war für uns echt die Lösung. Einfach quer über den Lenker legen. Das Kabel muss nicht schwer, also dick sein. Es muss nur ordentlich singen. Das Kabel hat uns sehr lange begleitet, gehörte also ab da zum Radelhaushalt. Was wir noch gelernt haben, Hunden sollte man nie direkt verliebt in die Augen schauen, einfach ignorieren ist besser.

Hi,

In Kroatien (Küste, Inland und Inseln) hatte ich kein einziges Hundeerlebnis.
Zum Thema: Schiss absteigen und langsam weiter bewegen (Herden natürlich durchlassen) - so geht es.

Gruß
Thomas

Bin letzten Sommer von Palermo bis Lindau geradelt, auch durch die Berge und auf kleinsten Sträßchen und hatte kein einziges unangenehmes Erlebnis mit agressiven Hunden!!
Ich hatte Pfefferspray dabei, aber dies in erster Linie als psychologische Beruhigung für einen worst case.
Fahr im Hochsommer, da ist es den Hunden viel zu heiss...

Sehr schlimm fand ich Rumänien, auch das Baltikum hat ein kleines Hundeproblem. Dabei hab ich meine schlechten Erfahrung nicht mit freilaufenden Hunden gemacht, sondern mit den abgerichteten Hof- oder Herdenhunden, die recht selbstständig ihr zugeteiltes Revier verteidigen.

Von Kroatien, Serbien, Slowenien (sind die Länder in deiner Liste die ich kenne) kann ich nichts negatives berichten. Mir kam es so vor, dass sich mit einer politischen Grenze oft auch ein Hundeproblem völlig ändern kann.

Ein Patentrezept gegen Hunde gibts nicht, Vorschläge wurden kürzlich in diesem Thread diskutiert.

Das scheint keine gute Regel zu sein. Zum einen gibt es viele Bergregionen, in denen es auch im Hochsommer nicht unbedingt übermäßg heiß werden muss, zum anderen entfällt ein guter Teil der von mir erlebten Hundeangriffe auf sehr heiße Tage im Hochsommer (Andalusien, Sizilien, aber auch heiße Gebirgstage sonstwo). Nach meiner Regel eher bei Regen fahren - da hatte ich noch nie Probleme. Die Köter sind wohl wasserscheu - vielleicht hilft eine Wasserpistole?

Super, vielen Dank für die vielen Antworten, bin jetzt auf jeden Fall schlauer und werde mal meine Rückreise über Italien, Kroatien und Slowenien planen um mich evtl. auch an "Hundeerlebnisse" gewöhnen zu können bzw. sie besser einschätzen zu lernen...
Langsam rantasten sozusagen, ist eigentlich immer ein guter Weg.
Wer noch was beisteuern kann, gerne!
PS: Ein tolles Forum hier, bei dem auch die Antworten nicht immer vom eigentlichen Thema abschweifen (außer diese hier natürlich :-) )