Wir wollen der Drau abwärts folgen bis Villach, suchen von dort eine möglichst wenig anstrengende Route über die Berge bis ins Murtal. Auf unserer Autokarte ist eine Straße über Feldkirchen, Glödnitz, Flattnitz, Stadl als "landschaftlich schön" ausgewiesen. Ist diese Route auch Radler-tauglich? Wie steht es mit den Steigungen?

Zuerst einmal: "Herzlich willkommen!"

Ich bin genau diese Strecke vor ein paar Jahren anders herum gefahren und versuche mal meine Erinnerungen auszugraben.

Die Route von Villach bis Feldkirchen war als Radroute ausgeschildert. Entlang des Ossiacher Sees geht es auf Radweg neben der Straße, danach durch die Felder, alles gute Wege. Auf der B93 Radweg bis zum Abzweig nach St. Ulrich, danach weiter auf der Straße, Steigung und Verkehr noch erträglich. Zur "Passhöhe" hin hatte ich in meiner Richtung eine stärkere Steigung. Bis Kleinglödnitz dann leicht abwärts auf der Straße, die in meiner Erinnerung hier auch abschnittsweise recht schmal war, die Gurk fliesst hier durch eine Klamm. Richtung Flattnitzer Höhe geht es erst leicht, später dann aber kräftig aufwärts (550 hm auf gut 7 km, kurzzeitig 15%, siehe http://www.quaeldich.de/paesse/flattnitzer-hoehe/profile/suedauffahrt-von-kleingloednitz/). Die Straße war breit, sehr wenig Verkehr, sehr angenehm zu fahren. Landschaftlich hat mir das Tal gefallen. Die Gegend um die Flattnitzer Höhe war für mich dagegen absolut reizlos, ihr könnt es auf der ruhigen Straße langsam abwärts bis zur Mur rollen lassen.

Zusammengefasst: Von der Mur zur Drau ist das eine sehr gut zu fahrende Strecke, in eurer Richtung nicht so, weil man den nicht so angenehmen Abschnitt entlang der B93 größtenteils aufwärts fährt und die Steigung zur Flattnitzer Höhe kräftig ist. Ob der Übergang weiter östlich entlang der B317 eine gute Alternative ist, weiss ich nicht.

Gruß
Uli

Hallo Eva-Maria,
auch von mir ein Willkommensgruß. Ich bin ebenfalls die Flattnitzer Höhe schon gefahren, sogar in der von dir gedachten Richtung. Allerdings kam ich zuvor von der Ebene Reichenau über Hochrindl/Sirnitz. Dieser Übergang wäre eine reizvolle und sehr ruhige Nockbergroute, ist aber mit noch mehr Höhenmetern verbunden, zumal man auch erstmal zur Ebene Reichenau aus dem Drautal kommen muss. Meine Beschreibung zu dem Abschnitt findest du in Teil 7, 20.7., #676452 in diesem Bericht. Uli's Urteil "langweilig" über die Passhöhe ist relativ zu werten - aus Sicht des Radfahrers wohl nachvollziehbar (erinnert mich auch an Champ du Feu in den Vogesen), ist aber aus Natursicht eine wertvolles Hochmoorbiotop, das dem aufmerksamen Wandererauge einiges zu bieten hat. Viele der Autos, die dort fahren, sind Wanderausflügler.

Von Feldkirchen aus gäbe es alternativ zur Gurktaler Straße nach Glödnitz eine verkehrsärmere Variante - zwar auch diese mit mehr Höhenmetern, aber einem insgesamt nur sanften Anstieg. Diese Route führt über St. Ulrich zum Goggausee, einem lieblichen See mit gepflegtem Strandbad auf einer Hochebene, von der aus man ohne allzu große weitere Steigungen auf der Goggausee Landesstraße ins Gurktal gelangt, wenig östlich von Kleinglödnitz. Über den Goggausee - allerdings via Wimitztal von St. Veit kommend, bin ich auch selbiger Tour am 17.7. (anfangs Teil 7) gefahren.

Verglichen mit Katschbergpass, Schönfelder Sattel oder Turracher Höhe ist die Flattnitzer Höhe ein Leichtgewicht, da keine Extremsteigungen zu bewältigen sind und auch die Gesamthöhe bescheiden ist. Ein Berg ist es aber trotzdem. Es sei auch gleich gewarnt, dass der Murradweg zwischen Stadl und Murau einige unerwartete Rampen enthält, die bei einer allzu leichtfüßigen Erwartungshaltung schon mal zur Qual werden können. Durch die recht östliche Lage verpasst man auch einige Schönheiten des oberen Murtales westlich von Stadl - dazu gibt müsste man dann den Katschberg oder zumindest den verkehrsarmen Schönfeldsattel als Übergang wählen.

Kann dir einen Track von Murau nach Feldkirchen/Bodensdorf anbieten, landschaftlich über die Flattnitz top, recht schlechter Straßenzustand und daher auch wenig Verkehr, die meisten nehmen die Strecke über Friesach oder die Turracher Höhe.
Ich finde es waren einige kurze, aber recht ambitionierte Anstiege und Abfahrten dabei.

Karl

Ich kann ein Lied davon singen ....
Gruß
Uli

Herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Jetzt werde ich mal wieder ausführlich die Karte studieren.
Eva-Maria

Mir war gestern noch nicht ganz klar, wie das Antworten funktioniert.
Herzlichen Dank selbstverständlich an alle, die mir so ausführlich geschrieben haben.
Eva-Maria

Jetzt hängen wir an der Frage fest, wo es entlang unserer Route Campingplätze gibt. Der Weg soll von Villach über Feldkirchen, Glödnitz, Flattnitz, Stadl und weiter die Muhr aufwärts bis zur Quelle gehen.
Am Ossiacher See habe ich mehrere gefunden, aber dann nur etwas abseits am Goggauer See, und dann erst wieder in Stadl.
Ich hatte mal gehört, dass es in Muhr einen Camping gibt, kann ihn aber jetzt nicht finden. Habe ich mich da getäuscht?
Herzliche Grüße!
Eva-Maria

Wenn ich vom Drautal ins Murtal oder Ennstal fahre, fahre ich schon früher von der Drau weg, vor Spittal in Lenfeld. Im Sommer wird es wieder so weit sein. Die Zeltplätze an der Mur liegen so dicht, dass auch ein Rentner wie ich sein Tagespensum damit abdecken kann: Stadl an der Mur, Murau, Unzmarkt, Fisching, Grosslobming, Hinterberg, Bruck an der Mur, Ungersdorf, Graz - im Mürztal St. Lorenzen und Langenwang. Die Geo-Koordinaten zu diesen Zeltplätzen kannst du dir aus der CSV- oder GPX-Datei für Österreich von "Archies Campings" kostenlos holen.: http://www.archiescampings.eu/dui1/

Flexibler wirst du mit 2 Euro für die Smartphone-App: "ArchiesCampings App". Mehr dazu auf Archies Internetgelände.

Um passende Strecken zu finden, benutze ich vorwiegend "GPSies".

Ich heisse Josef Maria. Eva Maria weckt Erinnerungen bei mir.

Da in anderen Beiträgen von beträchtlichen Steigungen Zwischen Stadl und Murau die Rede war, und ich mich für meine Fahrten an der Mur an keine nennenswerte Steigung erinnern konnte, habe ich auf einem Track aus dem letzten Jahr nachgesehen. Zwischen Stadl und Murau liegen 70 Höhenmeter bei 0,5 Prozent Gefälle. Dieses Gefälle herrscht abgesehen von 10 Kilometern ab Quelle auf dem gesamten Murtal-Radweg. Ich fahre ihn nur bis Bruck an der Mur, dann geht es weiter an der Mürz.

Im Oberlauf der Mur führt "Archies" einen Zeltplatz bei Sankt Michael und Tamsweg. Für Muhr hat er keine Angabe. Die durchschnittliche Steigung hinunter nach Muhr liegt bei 5 Prozent.

Herzlichen Dank für die Tipps!
Wie läuft Dein Weg vom Drautal ins Muhrtal? wie hoch ist die Passhöhe?

Veloträumer" ist schon jeden Alpenpass gefahren. Er verwies auf den Katschberg, den Schönfelder Sattel und die Turracher Höhe. In diesem Bereich gibt es auch einige Zeltplätze. "GPSies" bietet dafür einige Tracks mit Höhenprofilen. Für mich scheiden mit Gepäck längere Passagen mit über 10 Prozent Steigung aus. Ich nehme den Schönfelder Sattel: http://www.passknacker.com/paesse_details.php?pass=734

Ich fahre von Lendorf an der Drau nach Kremsbrücke, von dort rechts ab die L19, weiter über Bundschuh auf der L267 Richtung nach St. Margarethen im Lungau, nahe der Mur. Es ist auch genug der Sehenwsürdigkeit, den Millstätter See aus der Ferne von oben zu betrachten.

Von Kremsbrücke auf die Passhöhe (1740 m) sind es etwas mehr als 10 Kilometer mit durchschnittlich 5 Prozent Steigung, eine gemächlilche Fahrt. Nur der letzte Kilometer hat 10 Prozent, notfalls gemächliches Schieben bei wenig Gepäck.

Vielleicht ist es erforderlich die Höhenmeter zu teilen. Übernachten kannst du auf Weg zum Schönfelder Sattel auf dem Campingplatz "Naturist Helio Carinthia, Eisentratten". Bis nach Gmünd kannst du auf der L10 fahren, dann weiter bis nach Kremsbrücke auf der B99. Der Platz liegt 3 Kilometer abseits im schönen Leobengraben im Biosphärenpark Nockberge: http://www.helio-carinthia.at/

Der Platz ist für Anhänger von FKK. Ob sie dich in Radfahrerkluft reinlassen, müsstest du noch nachfragen. Vom Leobenbach zum Platz musst du noch einen Kilometer kräftig treten. Die Plätze im Tal am Millstätter See sind mir in der Hochsaison ein Gräuel.

danke, das hört sich ja gut an!