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#1365990 - 12/06/18 03:34 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Uwe Radholz]
Keine Ahnung
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Ich denke ebenfalls, dass man nicht bewusst Regeln überschreiten soll, auch wenn sie in anderen Ländern aufgestellt wurden. Damit will ich nicht sagen, dass ich das nicht auch schon getan hätte, aber dann eigentlich nur, weil die Alternativen mir als nicht akzeptabel erschienen. So bin ich z. B. in Norwegen durch einige Tunnel gefahren, die für Fahrräder eigentlich gesperrt waren, da die Umfahrungen zwar existierten (und die Höhenmeter hätte ich klaglos in Kauf genommen), diese aber Anfang Juni noch mit hohem Schnee blockiert waren. Es ging gut und ich sah weder für mich noch für andere eine Gefährdung.

Im Fall der Bosporus-Überquerung kann ich zwar nachvollziehen, dass es etwas Besonderes wäre, von Europa nach Asien mit dem Rad zu fahren, aber hierfür die entsprechenden Verkehrsregeln zu brechen, würde ich nicht gut heißen wollen, und zwar unabhängig davon, ob die türkische Regierung mir gefällt oder nicht. Ich fahre auch nicht irgendwo mit dem Fahrrad die Autobahn entlang, nur um einen bestimmten Grenzübergang oder Pass nehmen zu können.

Ob man nun eine Strafe einkassiert oder nicht, sollte hierbei eher nebensächlich sein. Anders würde ich es sehen, wenn als Alternative zur Brücke lediglich ein Umweg von z. B. 100 km möglich wäre (das war bei einem der Tunnel in Norwegen so) und der Staat keinerlei sinnvolle Alternativen für Fußgänger und Radfahrer geschaffen hätte. Aber im vorliegenden Fall gibt es eine spottbillige Fähre, die sogar noch eine günstige Bootsfahrt auf dem Bosporus bieten kann.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1366013 - 12/06/18 05:45 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: fema]
fema
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Als ich das erste Mal nach Istanbul gefahren bin, habe ich mich mit jemandem unterhalten, der einen kleinen Lebensmittelladen an der Straße hatte. Dieser erzählte mir, dass jeden Tag mindestens zehn Leute mit dem Rad oder auch zu Fuß durchkämen. Wenn nun alle diese Leute, und dazu noch jene, die über andere Wege nach Istanbul kommen, über die Brücke fahren wollten, kann ich mir schon vorstellen, dass ein gemeiner Stadtbewohner, der zu/von der Arbeit fährt, Waren ausliefern oder aus einem anderen Grund die Brücke nutzen muss, genervt wäre, wenn ständig eine Spur durch Reiseradler mit Eskorte blockiert wäre, obwohl es eigentlich verboten ist, mit dem Rad dort zu fahren. Ob das Verbot wirklich sinnvoll ist bei inzwischen drei Brücken, und ob es nicht vielleicht möglich wäre, ein zwei Meter für Radler und Fußgänger abzuzwacken, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber in vielen Ländern hat der Radverkehr halt noch weniger Stellenwert, als es in Deutschland ohnehin schon der Fall ist. Es ist ärgerlich, aber man muss es leider akzeptieren.

Würde jemand (der in Mitteleuropa aufgewachsen ist), tatsächlich in Erwägung ziehen, außerhalb des Sommers durch den Gotthard-Tunnel zu fahren, wenn der Pass gesperrt ist, nur um jeden Meter aus eigener Kraft gefahren zu sein? Wohl kaum. Ich habe zwar schon Berichte gelesen, dass es versucht wurde. Aber das waren Leute von anderen Kontinenten, die gar nicht auf die Idee kämen, dass so etwas eventuell verboten sein könnte. Und das ist dann natürlich anders zu bewerten.

In Südostasien, wo ich aktuell gerade bin, ist es beispielsweise üblich, stückweise gegen die Fahrtrichtung zu fahren. Es ist (vermutlich) nicht erlaubt, aber es wird (überwiegend von Zweiradfahrern) allgemein praktiziert. Das finde ich dann auch okay und mache es gelegentlich auch selbst, wenn ich (auf dem Standstreifen) im Prinzip niemanden wirklich behindere und dadurch mehrere Kilometer vor- und zurüchfahren spare. Es ist somit nicht wirklich unnötig (im Gegensatz zur Bosporusüberquerung), außerdem rechnet jeder damit.

Arnulf bringt es mit seinem Beitrag gut auf den Punkt. Und ansonsten gilt natürlich was Falk schon vor mehr als fünfeinhalb Jahren geschrieben hat:
In Antwort auf: Falk
»von Europa nach Asien« ist im Prinzip so aufregend wie von Schleswig nach Holstein.
Die Aussicht ist möglicherweise etwas besser. schmunzel

[Dieser Beitrag wurde unter dem Einfluss von Ethanol und hohen Temperaturen geschrieben. Es ist daher möglich, dass Fehler enthalten sind. Im Zweifelsfall ziehe ich alle Aussagen zurück und behaupte das Gegenteil. zwinker ]
Mark
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#1366041 - 12/06/18 07:47 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: fema]
Friedrich
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Ich zitiere mich aus Tell us your (funny!!!) story (Gegenangriff)!:

Zitat:
Auf dem Weg in den goldenen Westen via Ostroute landet der Reisradler in Istanbul. Was macht der Reisradler in Istanbul wenn er Hagia Sofia, grossen Bazar, Hafen etc. gesehen hat ? Er steht vor der Bosporus-Brücke. Und weil das Radfahren auf der Autobahn in Bulgarien grad so lustig war denkt er sich ( trotz Verbotsschildern ) diese einmalige Gelegenheit muss genutzt werden, also packen wir’s. Die Mitte der Brücke ist nicht mehr weit als die Fahrt ein jähes Ende nimmt. Ein offener Militärjeep mit drei Mann Besatzung hält mit quietschenden Reifen neben uns. Die drei Gestalten hüpfen runter, es wird gebrüllt, gestikuliert, gedroht und mit den MP’s gefuchtelt. Mit ein paar Handgriffen werden Fahrräder und Fahrer auf den Jeep verfrachtet und mit Karacho und Sirenengeheul geht’s los Richtung Asien. Dort angekommen wird das ganze Gepäck mit geübten Handgriffen zerpflückt und die verdächtigen Personen einer eingehenden Körperdurchsuchung unterzogen (könnten vielleicht getarnte PKK-Aktivisten sein, mit Sprengsätzen, Propagandamaterial und dergleichen). Als sich dann herausstellt dass man es mit harmlosen Radfahrern zu tun hat deren Reisedokumente mit Staunen und Kopfschütteln begutachtet werden kann man sich über die Höhe der zu entrichtenden Mautgebühren schwer einigen (in den Vorschriften steht nichts von Fahrrädern). Der Fall ist erledigt nachdem die Flasche mitgeschleppten rumänischen Pflaumenschnapses von Hand zu Hand und Mund zu Mund gegangen ist. Als Krönung dieses Kuhhandels ist der vergebliche Versuch der Militär’s zu werten die schwer bepackten und mit Pedalhacken ausgerüsteten Fahrräder eigenhändig einige Meter zu fahren. Für die Zaungäste war’s die reinste Gaudi, uns hat es Kopf- und Magenschmerzen bereitet.

Der zitierte Beitrag ist über 16 Jahre alt - das Erlebnis liegt 38 Jahre zurück grins
Nebenbei bemerkt; heute würde ich es nicht mehr wagen.
Fritz

Edited by Friedrich (12/06/18 07:48 PM)
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#1366454 - 12/10/18 09:20 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Keine Ahnung]
bk1
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Wir sollten uns erstmal darauf einigen:
Es gibt einige, die würden lieber die Fähre nehmen.
Und einige, die würden lieber die Brücke nehmen, zumindest einmal.
Was nun besser, richtiger, falscher u.s.w. ist, soll bitte jeder selber entscheiden. Ich möchte ausdrücklich niemandem, der die Fähre bevorzugt, diesen Entscheid schlechtreden. Aber ich möchte auch diejenigen, die die Fähre bevorzugen, bitten, es denen zu überlassen, die lieber die Brücke fahren wollen, dies auch zu tun.

Es wurde schon gesagt, dass es günstiger ist, von Europa nach Asien zu radeln, selbst wenn das "gegen den Strom" der Radtour ist, also sogar eventuell mit zwei Fährfahrten von Asien nach Europa kombiniert. Gibt es Erfahrungswerte, welche der Brücken besser geeignet ist?
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Off-topic #1366455 - 12/10/18 09:23 PM Nordkap fährenfrei [Re: stefan1893]
bk1
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In Antwort auf: bk1
Ich habe in Norwegen auch oft Fähren genommen, bin aber z.B. die gesamte Strecke von zuhause bis zum Nordkap fährenfrei gefahren. Aber natürlich nicht auf einer Radtour.

In Antwort auf: stefan1893
Fährenfrei bedeutet dann wohl, dass du von Kopenhagen nach Malmö den Zug genommen hast?

Nein, natürlich komplett ohne motorisierte Verkehrsmittel (Bus, Zug, Flugzeug, Schiff, Auto, E-Bike,...)

Edited by bk1 (12/10/18 09:23 PM)
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Off-topic #1366457 - 12/10/18 09:32 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: bk1]
Keine Ahnung
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In Antwort auf: bk1

Was nun besser, richtiger, falscher u.s.w. ist, soll bitte jeder selber entscheiden.


Das ist ein durchaus interessantes Konzept: "Jeder darf selber entscheiden, ob Verkehrsvorschriften befolgt werden oder nicht." wirr

Es geht nicht darum, ob einer lieber Fähre fährt oder eine Brücke überfährt, sondern darum, dass das Nutzen der Fähre erlaubt ist und das Radfahren auf der Brücke nicht. Ob Du nun trotz Verbotes die Brücke nutzen willst oder nicht, wirst natürlich Du entscheiden müssen. Aber es dann als "richtig" hinzustellen ist daneben. Ich würde auch nicht behaupten wollen, dass meine Tunnelnutzung in Norwegen "richtig" war, sie hatte sich aufgrund fehlender akzeptabler Alternativen als die für mich einzig realistische Möglichkeit ergeben. Ich wäre lieber über den Tunnel auf der Umgehung gefahren. Diese war aber nicht für Radfahrer vom Schnee befreit worden.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1366458 - 12/10/18 09:33 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: bk1]
iassu
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In Antwort auf: bk1
Wir sollten uns erstmal darauf einigen:
Es gibt einige, die würden lieber die Fähre nehmen.
Und einige, die würden lieber die Brücke nehmen, zumindest einmal.
Was nun besser, richtiger, falscher u.s.w. ist, soll bitte jeder selber entscheiden.
Ich kann mir für mein Verständnis deiner Darstellung nur 2 Alternativen hinstellen:
1. Du möchtest die Frage oben/unten fahren auf eine Geschmacksfrage reduzieren. Das kann es aber nicht sein. Denn es geht nicht um Behagen oder nicht sondern um legal oder nicht.
2. Du möchtest es dem Einzelnen überlassen, ob er sich für legales oder illegales Vorgehen entscheidet. Hat diese Souveränität jemand in Frage gestellt?
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (12/10/18 09:34 PM)
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Off-topic #1366459 - 12/10/18 09:38 PM Re: Nordkap fährenfrei [Re: bk1]
iassu
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In Antwort auf: bk1
Ich habe in Norwegen auch oft Fähren genommen, bin aber z.B. die gesamte Strecke von zuhause bis zum Nordkap fährenfrei gefahren. Aber natürlich nicht auf einer Radtour.

In Antwort auf: stefan1893
Fährenfrei bedeutet dann wohl, dass du von Kopenhagen nach Malmö den Zug genommen hast?

Nein, natürlich komplett ohne motorisierte Verkehrsmittel (Bus, Zug, Flugzeug, Schiff, Auto, E-Bike,...)
Du bist also durch den Autobahntunnel gefahren?
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1366462 - 12/10/18 09:50 PM Re: Nordkap fährenfrei [Re: iassu]
stefan1893
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In Antwort auf: iassu
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In Antwort auf: bk1
Ich habe in Norwegen auch oft Fähren genommen, bin aber z.B. die gesamte Strecke von zuhause bis zum Nordkap fährenfrei gefahren. Aber natürlich nicht auf einer Radtour.

In Antwort auf: stefan1893
Fährenfrei bedeutet dann wohl, dass du von Kopenhagen nach Malmö den Zug genommen hast?

Nein, natürlich komplett ohne motorisierte Verkehrsmittel (Bus, Zug, Flugzeug, Schiff, Auto, E-Bike,...)
Du bist also durch den Autobahntunnel gefahren?

Die Storebælt-Brücke (auch Autobahn) nicht zu vergessen. Bin sehr gespannt auf die Auflösung. zwinker
Grüße, Stefan

komoot-Profil


Edited by stefan1893 (12/10/18 09:59 PM)
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Off-topic #1366463 - 12/10/18 09:55 PM Re: Nordkap fährenfrei [Re: stefan1893]
iassu
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Dann wird er ein Tretboot genommen haben.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1366471 - 12/11/18 08:50 AM Re: Nordkap fährenfrei [Re: stefan1893]
Martina
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Kann man das Nordkapp nicht auch über Russland erreichen?
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Off-topic #1366473 - 12/11/18 09:02 AM Re: Nordkap fährenfrei [Re: Martina]
albe
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Kann man das Nordkapp nicht auch über Russland erreichen?

ich bin zumindest schon ohne Fähre nach Helsinki gefahren...
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#1366520 - 12/11/18 02:14 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: bk1]
dhomas
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Liebe Leute, schön dass wir darüber reden. Seit dem letzten Post sind geschlagene fünf (5) Jahre vergangen. In der heutigen Stimmung würd ich's auch nicht mehr versuchen.
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#1366566 - 12/11/18 08:15 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: dhomas]
freidurchatmen
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Hallo Thomas
Ich habe es im Mai 2014 auch gemacht.
Heute würde ich es mir nicht mehr trauen. Wenn du mags schau mal auf: https://freidurchatmen.de/wp-admin/post.php?post=3063&action=edit
Mein Video dazu ist hier: https://www.youtube.com/watch?v=JtsbjvL-vuQ

Dir weiterhin alles Gute.
Schaut doch mal rein bei: www.freidurchatmen.de
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Off-topic #1368449 - 01/01/19 03:40 PM Re: Nordkap fährenfrei [Re: Martina]
bk1
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In Antwort auf: Martina
Kann man das Nordkapp nicht auch über Russland erreichen?

Ja, so bin ich gefahren.
Und es müssen nicht einmal die religiösen Gefühle der Fahrradverbotsenthusiasten verletzt werden. Russland und die baltischen Länder sind sehr fahrradfreundlich und Finnland ist im Osten dünn besiedelt.
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#1368498 - 01/02/19 02:45 AM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: dhomas]
Chrisss
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Ich bin 2015 mit dem Fahrrad über die südlichere der beiden Brücken gefahren. Wir hatten an dem Tag Glück, dass auf der Brücke gebaut wurde, weshalb der Wachposten unbesetzt war. Die Geschwindigkeit des Verkehrs liegt fern der 100km/h pro Stunde, da einfach viel Betrieb immer herrscht. Nach Asien sind wir damals also gekommen. Allerdings besitzt die Brücke einen breiten Fußweg? ..vielleicht ist der ja heutzutage mal nutzbar.

Da es nur darum ging einen Fuß auf asiatischen Boden zu setzen, mussten wir auch wieder zurück. Der entgegengesetzte Wachposten war leider besetzt und man fing uns sofort ab und schickte uns zum Metrobus. Der hat seine letzte Haltestelle quasi direkt vor dem Beginn der Brücke und auf der anderen Seite gelangt man eigentlich auch sehr schnell wieder raus.

Ich würde es einfach probieren und vielleicht darfst du endlich den "Fußweg" benutzen.

Edited by Chrisss (01/02/19 02:49 AM)
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#1368512 - 01/02/19 09:21 AM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Chrisss]
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In Antwort auf: Chrisss
Illerdings besitzt die Brücke einen breiten Fußweg? ..vielleicht ist der ja heutzutage mal nutzbar.

Ja, es ist in 90% der Fälle ein Segen, wenn in einem Land weniger an Radfahrer gedacht wird. In Europa sind Rumänien, Russland, die Ukraine, Serbien, die baltischen Länder ein Traum für Radfahrer, aber Ungarn dürfte mit Fahrradverboten etwa auf dem dritten Platz rangieren. Aber so etwas wie einen Fuß/Radweg, den man benutzen könnte, würde in einem Land wo mehr an Radfahren gedacht wird, wahrscheinlich ein Thema. In DE sind fast alle Rheinbrücken für Radfahrer freigegeben und man hat es mit den religiösen Gefühlen der Autofahrer vereinbart, einen Autobahn mit einem (benutzungspflichtigen) Radweg zu beflecken. In Schleswig-Holstein ist das beim Nord-Ostsee-Kanal theologisch nicht möglich. In den sehr vielen Ländern könnte man die Brücken einfach auf der Fahrbahn benutzen und alle wären zufrieden und bei einer geringen Anzahl von Radfahrern wäre das auch für die Autofahrer kein Problem. Und bei einer großen Anzahl von Radfahrern erst recht nicht, weil die als Radfahrer weniger Platz brauchen als als Autofahrer, nur so weit denken nur wenige.

Die Türkei ist wohl auch ein Land, wo relativ wenig Fahrrad gefahren wird, zumindest in Istanbul. Und wo man relativ wenig an Radfahrer denkt. Aber es waren doch überall an der Straße Schilder angebracht, dass man Radfahrer mit genug Abstand überholen soll. Vielleicht wird man auch merken, dass Radfahrer die Brücken auch als Übergang gebrauchen kann und diese ganz normal freigeben, insbesondere die Brücken, die einen potentiellen kombinierten Rad-/Fußweg haben, denn man nur anschließen müsste.
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Off-topic #1368515 - 01/02/19 09:38 AM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: bk1]
Toxxi
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In Antwort auf: bk1
...aber Ungarn dürfte mit Fahrradverboten etwa auf dem dritten Platz rangieren.

Was wären aus deiner Sicht die Plätze 1 und 2? verwirrt Ich persönlich würde Ungarn auf Platz 1 einordnen, ich habe noch nie so viele Radverboten gesehen wie in Ungarn. Oftmals war überhaupt nicht ersichtlich, welchen Platz einem die Verkehrsplaner zugedacht haben.

Ich dieser Extremheit habe ich das bisher in keinem anderen Land erlebt.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #1368544 - 01/02/19 02:10 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Toxxi]
martinbp
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Ja, leider gibt es oftmals Radverbote, wo es überhaupt keine vernünftige (2-3 km Umweg würde ich ja noch akzeptieren) Alternative gibt, nicht einmal über Feld-und Waldwege. Man ging einfach davon aus, dass ab einer bestimmen Anzahl von Autos pro Tag automatisch ein Radfahrverbot angeordnet wird. Ein Bekannter von mir fuhr über Jahre hinweg jeden Tag zwischen Érd und Százhalombatta, ca 6 km auf einer Straße mit Radverbot zu seinem Arbeitsplatz und musste noch nie Strafe bezahlen.

Auf die Idee zu kommen, dass jemand auch über Land mit dem Rad unterwegs sein möchte, kam man früher nicht, deswegen gab es in vielen Kuhdörfern ohne großen Verkehr einen benutzungspflichtige Radweg auf dem Bürgersteig, aber kaum welche über Land.

In den letzten Jahren hat sich da einiges getan, vor allem in der Ecke Debrecen-Nyíregyháza. Südlich von Budapest führt der Donauradweg über 11 km auf einer Holperpiste auf dem Damm, wo man auch ohne Gepäck kaum 10 km/h fahren kann- auf der einzigen Alternativstrecke steht ein Mercedes-Stern (gesperrt für Fahrräder, Traktoren, Pferdefuhrweke)
In der letzten Zeit wurden auf einigen Straßen die Radverbote aufgehoben, auch dank der Initiativen des ungarischen Radfahrklubs. Viele Autofahrer sind jedoch der Meinng, dass auf einstelligen Straßen Radfahren generell verboten ist, obwohl das so nicht stimmt, aber der Irrglaube hält sich hartnäckig.
Übrigns lässt es sich auf manchen einstelligen Straßen besser radeln, weil diese breit geung sind, während man auf vielen untergeordneten, schmaleren Straßen oft abgedrängt wird.

Für einen Ortsfremden ist die Einschätzung natürlich nicht so leicht, aber ich glaube für mich einschätzen zu können, wo ich das Radverkehrsverbot einfach ignorieren kann, oder aber wo der Verkehr so groß ist, dass die Benutzung der Straße einem Suizidversuch gleichkommt.
Ich bin- seit ich hier radle- schätzungsweise 1000 km auf "verbotenen" Straßen gefahren und habe noch keinen Ft Strafe bezahlt.

VG aus Budapest
Martin
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Off-topic #1368558 - 01/02/19 05:34 PM Ungarn [Re: martinbp]
bk1
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Platz 1 bei Fahrradverboten haben die Niederlande.
Das ist objektiv richtig, auch wenn man die niederländische Verkehrspolitik gut findet.
Platz 2 habe ich Dänemark gegeben, einfach weil wegen des großen Belts West- und Ostdänemeark praktisch nicht mehr verbunden sind. Darüber kann man diskutieren.
Deutschland und Frankreich haben auch viele Fahrradverbote.

Ungarn ist aber quasi der "Ausrutscher", weil viele ehemalige Warschauer-Pakt-Länder eher wenige Verbote haben.

In Antwort auf: martinbp
In der letzten Zeit wurden auf einigen Straßen die Radverbote aufgehoben, auch dank der Initiativen des ungarischen Radfahrklubs. Viele Autofahrer sind jedoch der Meinng, dass auf einstelligen Straßen Radfahren generell verboten ist, obwohl das so nicht stimmt, aber der Irrglaube hält sich hartnäckig.
Übrigns lässt es sich auf manchen einstelligen Straßen besser radeln, weil diese breit geung sind, während man auf vielen untergeordneten, schmaleren Straßen oft abgedrängt wird.

Gut, dass es zumindest Fortschritt gibt.
Ja, auf breiten Straßen ist es natürlich unter Umständen angenehmer zu fahren, je nach dem, ob einem Lärm oder Platz wichtiger ist.
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Off-topic #1368565 - 01/02/19 06:34 PM Re: Ungarn [Re: bk1]
stefan1893
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In Antwort auf: bk1

Platz 2 habe ich Dänemark gegeben, einfach weil wegen des großen Belts West- und Ostdänemeark praktisch nicht mehr verbunden sind. Darüber kann man diskutieren.

Wegen EINER Brücke?
Das ist albern. Bis 1998 gab es die Brücke nicht mal, sondern nur eine Fährverbindung. Die gibt es zwar nicht mehr, aber mit dem Zug ist ein Fahrradtransport weiterhin möglich. Ich verstehe nicht, wieso man bei absolut jeder Brücke immer gleich fordern muss, dass sie mit dem Rad befahrbar ist. Wir reden hier von einer riesigen Meerenge. Und wie gefährlich die Querung teilweise ist, hat man ausgerechnet heute wieder gesehen.
Grüße, Stefan

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#1368934 - 01/04/19 05:14 PM Über Meerengen fahren [Re: stefan1893]
bk1
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In Antwort auf: bk1
Platz 2 habe ich Dänemark gegeben, einfach weil wegen des großen Belts West- und Ostdänemeark praktisch nicht mehr verbunden sind. Darüber kann man diskutieren.
In Antwort auf: stefan1893
Wegen EINER Brücke?
Das ist albern. Bis 1998 gab es die Brücke nicht mal, sondern nur eine Fährverbindung. Die gibt es zwar nicht mehr, aber mit dem Zug ist ein Fahrradtransport weiterhin möglich. Ich verstehe nicht, wieso man bei absolut jeder Brücke immer gleich fordern muss, dass sie mit dem Rad befahrbar ist. Wir reden hier von einer riesigen Meerenge. Und wie gefährlich die Querung teilweise ist, hat man ausgerechnet heute wieder gesehen.

Ich finde es extrem wichtig, dass man diese Brücken benutzen kann, auch beim Bosporus, so sie existieren. Es geht um ein sehr grundlegendes Prinzip, das ich als Grundrecht definieren würde, dass man aus eigener Kraft alle auf dem Landweg erreichbaren relevanten Orte in einem Land erreichen kann.
Der Bahntransport mit Fähre oder Zug ist nicht mehr adäquat, wenn es eine Brücke oder einen Tunnel gibt. Dabei ist der Zug nochmal um einiges schlechter, weil man umständlich Fahrkarten kaufen muss, auf den Bahnsteig kommen muss, auf dem Bahnsteig lange warten muss, bis der nächste Zug kommt u.s.w. Die meisten Züge sind noch reservierungspflichtig, was für eine Straße merkwürdig ist.
Was die Sicherheit betrifft: Wenn es ein Sicherheitsproblem gibt, dann ist die einzige angemessene Lösung ein Autoverbot, nicht ein Fahrradverbot, sofern es sich nur durch Verbote lösen lässt. Aber warum kann man nicht einen Windschutz bauen? Z.B. einen Radweg, der Seitenwände mit Fenstern oder sogar eine Einhausung hat? Dann wäre das Windproblem nicht mehr vorhanden.

Der Unfall ist nun aber auf der Bahnstrecke passiert, was nun nichts mit Straßenverkehr zu tun hat, außer dass diese angebliche Alternative dadurch wegfällt und Radfahrer nicht einmal mehr mit dem Zug zwischen den Teilen Dänemarks verkehren können.

Ich denke in der Tat, dass alle solchen langen Brücken für Radfahrer befahrbar sein sollten, aus eigener Kraft. Aber es hätte qualitativ einen anderen Charakter, wenn z.B. eine der Bosporusbrücken für Radfahrer freigegeben wären als wenn bei einer solchen Hindernisquerung wie im Fall von großem Belt oder vermutlich Bosporus *alle* Brücken Fahrradverbot haben.

Es gibt so etwas in Schweden mit Öland auch. Die einzige Brücke nach Öland hatte zumindest nach meinem letzten Informationsstand ein Fahrradverbot. Oder in Norwegen mit der Stadt Kristiansund, die nur über Fahrradverbottunnels erreichbar ist. Der Fall des großen Belts ist insofern krasser, als er wirklich das Land in zwei große Hälften teilt, während man in Schweden und Norwegen "nur" zwei "kleine" fahrradfreie Zonen geschaffen hat.

Edited by bk1 (01/04/19 05:16 PM)
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#1368970 - 01/04/19 08:41 PM Re: Über Meerengen fahren [Re: bk1]
helmut50
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In der Türkei kommt sozusagen Bewegung in das Thema. Ich habe heute gelesen, dass der Bürgermeister von Istanbul nur noch mit dem Rad zur Arbeit fährt und seinen Dienstwagen abgegeben hat. Er hat 500 Fahrräder für die Angestellten der Stadt angeschafft und jedem das Dienstauto weggenommen, der sich weigert aufs Fahrrad umzusteigen. Für Beschäftigte, die nicht radfahren können, gibt es Kurse. Vielleicht geht es ja auch bald legal über den Bosporus.
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Off-topic #1368983 - 01/04/19 09:58 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: martinbp]
Friedrich
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In Antwort auf: martinbp
Ich bin- seit ich hier radle- schätzungsweise 1000 km auf "verbotenen" Straßen gefahren und habe noch keinen Ft Strafe bezahlt.

Im Osten sieht man fast alles etwas lockerer und gelassener - die Paragraphenreiter wachsen nicht hinter jedem Busch grins.
Fritz
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Off-topic #1369069 - 01/05/19 10:17 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Friedrich]
mgabri
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In Antwort auf: Friedrich

Im Osten sieht man fast alles etwas lockerer und gelassener - die Paragraphenreiter wachsen nicht hinter jedem Busch

Man muß aber auch Antennen für die roten Linien haben. Ansonsten hat man mit seiner großen Klappe alsbald einen Termin beim Inlandsgeheimdienst. Kennt man in der Brd nicht, ist aber durchaus gängig.
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Off-topic #1369136 - 01/06/19 04:02 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: mgabri]
Friedrich
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In Antwort auf: mgabri
Man muß aber auch Antennen für die roten Linien haben. Ansonsten hat man mit seiner großen Klappe alsbald einen Termin beim Inlandsgeheimdienst.

Den sechsten Sinn für die roten Linien entwickelten die meisten zwangsweise. Die Hüter der roten Linien waren in nicht unerheblicher Zahl sehr korrupt – das konnte man sich zu Nutze machen (ist übrigens bis auf den heutigen Tag in manchen Gegenden Europas eine Art Nationalsport).

Einen Termin bei dem Inlandsgeheimdienst gab es ohne Anstrengung und große Klappe – den ersten weil man auf so einer Absolvententafel den Spruch „Die Gedanken sind frei“ haben wollte . Die nachfolgenden Termine gehören allesamt auch zu dem Genre „Schmierentheater“ grins.
Fritz
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#1369141 - 01/06/19 04:34 PM Re: Über den Bosporus fahren? [Re: Friedrich]
iassu
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Besteht nicht zwischen dem möglichen Erzwingen eines "Grundrechts" auf Brückenradeln in Bananenpolizeistaaten und dem ebenso möglichen Eingelagertwerden als bilaterale Erpressungsmasse ein gewisses, leichtes Mißverhältnis?
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (01/06/19 04:34 PM)
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