Moin moin,

ganz im Sinne von "Frühlingsanfang" habe ich heute Kette und Ritzelpaket an meiner XT gewechselt.
Nun habe ich das erste Mal das Phänomen, dass das Schaltwerk unter Last nach vorne schlägt beim fahren. Ohne Last ist das Schaltwerk ganz ruhig und geschmeidig. Die Kettenglieder sind alle leichtgängig.
Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte?
Vielen Dank im Voraus für Eure Ratschläge.

Sind die Kettenblätter schon abgenutzt? Zieht es dir darum die Kette am Kettenblatt mit? „Chainsuck“ nennt sich das …

Edit: Oh, ich glaub das sollte eigentlich nur bei abgenützten Ketten auf neuen Kettenblättern passieren und nicht umgekehrt.

Naja, die neuesten sind sie nicht mehr. Und beim mittleren ist es auch am "schlimmsten". Meinst Du wirklich das Blatt "läßt nicht los"? Ich hätte eher gedacht, wenn das Blatt verschlissen ist, "rutscht" die Kette durch.

Sehr wahrscheinlich liegts am Kettenblatt. Hatte genau die selbe Situation just diese Woche.

Jo, sieht wohl so aus. Ich war eben noch einmal kurz draußen. Kleinste Blatt = keine Problem, größtes Blatt = keine Problem und mittleres Blatt = "schlagen".
Dann muss wohl mal ein neues Mittleres her.
Vielen Dank auch Mike und Friso.
Wußte ich es doch, hier wird einem geholfen.

Tu dir einen Gefallen und fahr mit dem abgenützten Kettenblatt nicht mehr. Im blödsten Fall bleibt die Kette so richtig hängen und es wickelt sich alles wunderbar auf.

Hallo Volker,

wenn die Kette nach einem Umlauf quasi am Kettenblatt kleben bleibt und wieder mit hochgenommen wird dann "schlägt" das Schaltwerk nach vorne. Das passiert verstärkt unter Last. Im schlimsten Fall verklemmt sich die Kette dann wenn sie bis oben mitgenommen wird und blockiert.

Gerade am viel genutzten mittleren Kettenblatt bilden sich manchmal Grate, die dieses kleben bleiben bei neuer Kette verursachen.

Das Problem hatte ich früher öfters aber seit ich die Kette immer frühzeitig wechsel ist das bei mir nicht mehr aufgetreten. Zumindest nur noch minimal. Weist du wie viele Kilometer du die Kette gefahren hast?

Das ist aber nicht zwingend ein Grund das mittlere Blatt zu tauschen. Ob du tauschen solltest hängt davon ab wie das Blatt aussieht (Foto?). Wenn das Blatt eigentlich noch gut aussieht macht es durchaus Sinn nur die Grate weg zu kratzen bzw. das Blatt auf die neue Kette wieder einzuschleifen also ca. 100 km unter wenig Last fahren. Wenn der Schaden nur minimal ist (und so wie du das beschreibst, klingt das für mich so) dann fährt sich das ganz schnell wieder ein und macht danach keine Probleme mehr.

In Zukunft die Kette rechtzeitig tauschen, dann sollte sowas normalerweise nicht mehr passieren.

Gruß
Jörg

Das Kettenblatt ist bereits ausgebaut. Ich schau morgen mal bei einem großen Örtlichen, ob er Ersatz für mich hat. An fahren, war wirklich nicht zu denken.
Meine Frühjahrsstarttour habe ich dann mit einem anderen Rad absolviert.

Hallo Jörg,

wie schon geschrieben, das Kettenblatt wird getauscht.
Und normalerweise wechsele ich die Ketten rechtzeitig. Nur jetzt im Winter mit dem ganzen Salz, hat es halt ein wenig länger gedauert.
Das Kettenblatt hat so ca. 7000km auf der "Uhr". Ich denke da kann ich es ruhig einmal austauschen.
Dank Dir.

Zusätzlich könntest Du überprüfen, ob die Kette die richtige Länge hat - das hat mir damals beim selben Problem geholfen.

LG. Tobias

Sie hat die richtige Länge.

Hi Joerg und Volker,



Geht "ohne ausbauen" auch mit einem Dremel und Schleifscheibe.

7000 km ist nicht viel. Ich würde, auch wenn es Arbeit macht, beim zukünftigen Kettenwechsel immer auch die Kettenblätter auf dem Kurbelstern ein Loch weiter montieren = Kettenblatt abnehmen und z. B. um 90° weitergedreht wieder anbauen (bei Vierlochkurbelstern). Die "Grabschaufeln" an den Kettenblättern treten nur in einem begrenzten Bereich auf. Nämlich just in dem Bereich, wo du mit Kraft reintrittst.

(bei unserem ersten Tandem waren das mittlere Kettenblatt auf Deore-Niveau nach 1200 km samt Kette hinüber und blieb an den "Grabschaufeln" hängen. An unserem jetzigen Tandem halten die Kettenblätter trotz Alumaterial schon über 16 tkm).

Rolf

Ist das aber nicht ungünstig, weil die Steighilfen so angeordnet sind, dass sie die Kette in der Position geringster Last schalten? Um 90° gedreht hat das gerade den gegenteiligen Effekt.

Das Problem mit dem kettenhochziehenden Kettenblatt hatte ich auch schonmal. Leider schon nach 3000km mit dem mittleren Kettenblatt. Damals hatte ich auch versucht Grate abzuschleifen, es hat aber leider nichts genutzt. Im direkten Vergleich mit einem neuen Kettenblatt habe ich auch fast keinen Unterschied sehen können (beide Kettenblätter nebeneinander gehalten). Ich hatte auch gehofft, dass es sich noch einfährt, was aber nicht der Fall war. Am Ende habe ich dann doch ein neues mittleres Blatt montiert.

Grüße
Florian

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was eine 90Grad Drehunung des Kettenblatts bringen soll. Welches Glied der Kette beim Schalten nun greift ist doch egal, oder verstehe ich da was falsch?
Zudem greift doch sowieso nicht jedes Kettenglied immer in den gleichen Zahn.
Viele Grüße
Armin

Es geht um eine gleichmäßige Abnutzung des Kettenblattes. Die Zähne, die die Kraft in den Totpunktstellungen übertragen, verschleißen viel weniger als die, die es bei 90° Kurbelstellung tun.

Genau da habe ich auch Nachteile befürchtet, konnte aber nichts dergleichen feststellen. Bei Kettenblättern auf Fünflochbefestigung ebenso.

Rolf