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#893704 - 12/28/12 02:00 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
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: | 30.7.2012 29.8.2012 |
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Genf via Lyon nach Barjac (Gard) und zurück. Hinweg: 4.5 Tage, 550km Rückweg: 6 Tage, 500km Die Hinfahrt: Unser primäres Verkehrsmittel ist neben dem Zug das Fahrrad. Wir sind auch geschäftlich viel mit dem Velo unterwegs, wobei eine Tagestour durchaus mal 120km betragen kann und mitunter auch mal 1000 Kilometer im Monat zurückgelegt werden. Doch eine längere Radreise hatten wir bis anhin noch nie gemacht. Im letzten Sommer haben wir uns endlich dazu entschieden, unsere alljährliche Feriendestination in den Ausläufern der Cevennen anstatt mit Auto mit dem Fahrrad anzupeilen. Als Absolute-Beginners, sogar nicht einmal wissend, dass wir uns im Radforum viele Tipps hätten holen können, hatten wir natürlich viel zu viel dabei. Da wir uns am Reiseziel für drei Wochen installieren wollten, durften selbstredend der Luxus nicht fehlen: Campingtisch und -stühle, Kühlbox, Dreibeiner, einigermassen geräumiges Zelt, Kochutensilien, Bücher und allerlei Krimskrams und Schnickschnack. Da erklärte sich die Notwendigkeit des Anhängers von alleine. Unsere erste Etappe von der Ostschweiz aus führte uns mit der Lokomotive zum Zürcher HB, wo wir umsteigen durften. Mittags in Genf angekommen, ging es gleich los. Puh! Mit dem Anhänger war das nicht so einfach. Zwar war sich der Zieher des Anhängers dem Fahrverhalten schon vertraut und nach einigen Metern Angewöhnung ging es schon flott vorwärts. Doch schon der erste Aufstieg aus der Genfer Innenstadt hinaus erwies sich als Geduldsprobe. Irgendwann verschwanden aber die Häuser und wir landeten inmitten von Feldern. Das der Stadtkanton Genf so ländlich sein konnte wussten wir nicht. Um die Reise zu dokumentieren, haben wir alle 10 Kilometer ein Bild gemacht, was viele Zufallsmotive ergab. Mit dem Fahrrad entdeckt man doch allerlei Kurioses. Für die Streckenplanung nahmen wir uns viel Zeit und studierten Karten und Streetview stundenlang. Mit unserer dünnen Bereifung wollten wir Schotterpisten vermeiden. Wir hatten zwar in den Michelin-Karten gesehen, dass sogenannte Voies Vertes eingetragen seien und wunderten uns darüber etwas, dachten aber kaum, dass diese für’s Vorwärtskommen geeignet wären. Unser Plan war also: möglichst nah am Flusslauf bleiben, sofern es sich um eine asphaltierte Strasse handelte; auf dem Hinweg auf der linken Seite, auf der Rückweg auf der rechten Seite der Rhone. Zunächst galt es, im Grenzgebiet einige Höhenmeter zu überwinden. Zur Belohnung gab es schöne Aussichten auf den Fluss. Nach langem Aufstieg gab’s auch eine tolle Abfahrt. Von hier aus ging es die nächsten 6 Kilometer nur noch runter. Wieder an der Talsohle angekommen. Kurz danach trafen wir drei Franzosen, welche auf Randonneuren unterwegs waren. Eine Platte hielt sie auf. So konnte unsere grosse Pumpe wenigstens einmal zum Einsatz kommen. Ansonsten hatten wir keine Probleme und füllten Luft an den Tankstellen nach. Unsere erste Etappe führte uns nach Seyssel. Dort trafen wir zum ersten Mal auf eine Voie Verte und waren beeindruckt. Eine solche schöne Velobahn findet man in der Ostschweiz nirgends. Praktisch: Das Camping befand sich direkt am Radweg. Seyssel ist auch bei Nacht hübsch. Am nächsten Tag legten wir gut 100 Kilometer zurück. Die Fahrt durch Savoyen war zunächst eine weiterhin gebirgige Angelegenheit, doch der Verkehr hielt sich in Grenzen und es gab unterwegs viel Schönes zu sehen. Einige Eindrücke: Mit der Zeit verlor die Rhone seiner Charakteristik als Bergbach, die Talsohle weitete sich immer mehr aus und die Anzahl Radwege nahm zu. Auf den schön ausgebauten Pisten war aber fast niemand anzutreffen. Überhaupt ist der obere Flusslauf recht dünn besiedelt. Aus den Bergen wurden Hügel. Natürlich durften auch einige AKWs nicht fehlen. Am Abend kamen wir im Vallée Bleue an, eine grosse Freizeit und Campinganlage bei Montalieu-Vercieu. Nicht ganz unser Geschmack aber für die Nacht war es OK. Wir hatten wohl den Fehler gemacht, die Campingplätze nicht im Voraus heraus gesucht zu haben. Das ist uns dann mehrere Male zum Verhängnis geworden. Auf Internet hatten wir bewusst verzichtet. Der Rhone Flusslauf ist derart dünn besiedelt, dass das Einkaufen zum Problem werden kann. Besonders in den Sommermonaten machen viele Bäckereien und kleinere Läden Betriebsferien und die grossen Läden konzentrieren sich auf grössere Ortschaften, welche an diesem Streckenabschnitt gänzlich fehlten. So konnte man froh sein, wenn man in einer Metzgerei Brot für das Frühstück fand. Dafür gab es dann lange Gespräche mit den Verkäuferinnen und Verkäufer, welche von unserer Tour mehr als beeindruckt waren. Kurz vor Lyon wurde alles doch wieder urbaner. Die Flugzeuge, welche den Flughafen Saint-Exupéry im Minutentakt ansteuerten, waren immer deutlicher zu sehen. Trotzdem merkte man lange nichts davon, dass man sich einer Grossstadt annähert. Der Naturpark Miribel wirkt als Puffer und lädt zum Verweilen ein. Ein abschnittweise eher dürftiger Radweg erschwerte aber das Vorwärtskommen und wir fluchten zum ersten Mal, als wir im Sand fast stecken blieben. Es sollte aber das einzige Mal bleiben, wenigstens auf der Hinfahrt. Als wir dann tatsächlich in Lyon einfuhren, schien alles bestens ausgeschildert zu sein. Bis auf eine Abzweigung, welche zu einer Brücke über die Rhone hätte führen sollen. Dort fuhren wir anstatt dessen gerade aus und landeten in einer Wohnsiedlung. Das wäre noch gegangen, doch nachdem sich die ausgebrannten Autowracks am Strassenrand häuften und die Häuser mit der Zeit mehr Baracken und Schuppen glichen, hegten wir den Verdacht, dass dies nicht richtig sein konnte. Nein, wir waren in der Banlieue gelandet. Solange man fährt, wäre das ja kein Problem. Wir mussten aber anhalten und die Karte anschauen, was zwangsläufig einige Blicke auf uns zog. Mit der prominenten Schweizer Fahne am Anhänger und gut ausgerüstet war uns da nicht mehr so wohl. Wir wurden aber letztlich natürlich nicht behelligt und wir fanden schliesslich nach viel hin und her Fahren wieder unseren Weg. Dieser führte uns direkt der Rhone entlang durch Lyon hindurch. Da wir die Stadt von früheren Besuchen bereits kannten verzichteten wir auf einen Halt. Fortsetzung folgt...
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#893705 - 12/28/12 02:04 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Nach der Durchfahrt waren wir schon ziemlich müde und näherten uns der 100 Kilometer Grenze. Der Süden von Lyon ist aber voll Industrie und ein Campingplatz ist hier nicht zu finden, genauso wenig wie Hotels. Wir strampelten also weiter und fanden nach einigen Kilometern wenigstens ein Formule Une. Die Gegend ist reizend und die Zimmer sind genau gross genug, dass wir die Räder hineinstellen können. Der LKW-Fahrer im Treppenhaus schaute uns kritisch an, während wir die Velos hochhievten. Der Anhänger fand im Hof Platz. Schon bald verliessen wir die Lyoner Vororte und befanden uns wieder in ländlicher Atmosphäre. Das Wetter war schon sehr warm und wir fuhren abwechslungsweise auf Radwegen und Strassen. Manche Radwege führen dutzende von Kilometer am Stück und sind wirklich angenehm zu befahren. Nach weiteren hundert Tageskilometer lag Valence vor uns, wo es gleich Ausgangs ein Camping hat. Wir hatten aber noch Lust und entschieden uns, in den Abend hineinzufahren. Bestimmt würde das nächste Camping bald folgen. Wir verzichteten auf weitere Fotopausen um noch etwas vorwärts zu kommen, vielleicht erreichen wir unser Ziel am nächsten Tag. Das Camping blieb aber aus und aus „bald“ wurden weitere 55 Kilometer und es dunkelte ein. Erst in Loriol fanden wir ein Hotel, das zwar etwas teuer ist, aber dafür über ein schönes Schwimmbad verfügt, das bis spät in der Nacht offen hatte. Das war nach 155 Kilometer willkommen. So eine Distanz hatten wir im Leben noch nie an einem Tag zurückgelegt, und das erst noch mit Anhänger. Ein wenig Stolz waren wir schon. Am nächsten Tag hatten wir gänzlich auf Fotos verzichtet um möglichst schnell zum Ziel zu gelangen. Wir rechneten mit weiteren 80 Kilometern. Daraus wurden 110, welche bei über 35 Grad und mit einigen Höhenmetern ziemlich anstrengend wurden. Das Gesäss tat auch schon weh. Doch als wir dann in der vertrauten Gegend an der Cèze angekommen waren, fühlten wir uns wieder wie zu Hause und freuten uns, diese mit Muskelkraft erreicht zu haben. Rückweg folgt.
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#894053 - 12/30/12 10:50 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Hallo, und danke für den schönen Bericht bis hier. Ich glaube, in Lyon (Solaize) war ich schon mal im selben Hotel, und einige Teilstücke der Strecke kenne ich bis Valence, aber den Teil von Genf bis Lyon noch gar nicht. Ich hab gleich mal eine Bitte: Die Route entlang der Rhône ist für viele Leute interessant und wird auch immer wieder hier im Forum diskutiert, aber Artikel zur Rhône im Radreise-Wiki ist noch immer nicht über's Anfangsstadium hinaus. Es wäre ganz toll, wenn Du uns da mit Deinen aktuellen Erfahrungen weiterhelfen könntest, zumal jedes Jahr irgendwo ein neuer Abschnitt der Route eröffnet wird. Könntest Du Dir den o.g. Track mal bei Gelegenheit anschauen und sagen, wie Ihr im Vergleich dazu gefahren seid und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt? Evtl. auch im Vergleich zu diesem französischen Reisebericht. Viele Grüße, Stefan
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#894072 - 12/30/12 12:37 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Hi! Schöner Bericht danke für die Bilder...
LG Dave
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#894229 - 12/30/12 10:10 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Nach etwa drei Wochen (fast) Nichtstun war die Zeit langsam reif für die Rückkehr in den Alltag. Doch erfreulicherweise hatten wir ja noch eine lange Rückreise vor uns. Nur, die Motivation nach Hause zu fahren war logischerweise etwas geringer als zu unserem Ferienziel zu gelangen und so planten wir mehr Zeit ein, als um hinzukommen. Mit ein paar Erfahrungen mehr im Sack und ein paar Kilos weniger (der Campingtisch war durchgerostet und hatte seinen Dienst erfüllt) nahmen wir die Fahrt auf. Was uns nicht mehr passieren sollte, war spätabends und mit müden Beinen noch einen Campingplatz aufsuchen zu müssen, weshalb wir eine fein säuberlich aufgeführte Liste mit uns führten. Zudem sind wir von unserem Plan, auf dem Rückweg immer rechts der Rhone zu bleiben, abgewichen und haben die besten Routen, die wir auf dem Hinweg kennen gelernt haben, in die Rückfahrt integriert. So hatten wir eine (fast) optimale Streckenplanung vorbereitet. Dazu wollten wir die Strecke auch besser dokumentieren und natürlich die Fotos der letzten Etappe nachholen. Zunächst fuhren wir vom Vallée de la Cèze mit seinen beeindruckenden Felsenformationen aus über den Hügel nach Saint-Martin-d’Ardeche, wo wir schon bald auf der D86 landeten und der Rhone wieder folgten. 100 Kilometer folgten wir diese Strasse bis nach Valence, nur durch eine Übernachtung in Cruas unterbrochen. Cruas, ein eigentlich sehr pittoreskes mittelalterliches Dorf, bot auch die schöne Kulisse eines Kühlturmes, auf der ein spielendes Kind gross abgebildet wird. Das Camping ist auch nicht wirklich zu empfehlen (viele Wanderarbeiter sind dort einquartiert), auch wenn sich die Wasservögel dort besonders schön herausputzen (wie im Bild). Nun wussten wir auch, wo sich all die Campings südlich von Valence versteckten, welche wir auf der Hinfahrt vergebens gesucht haben, nämlich auf der westlichen Seite des Flusses. Vallée de la Cèze Laval St. Romain Bourg St. Andéol Zwischen Bourg St. Andéol und Cruas Cruas Fortsetzung folgt.
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#894231 - 12/30/12 10:15 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Die D86 war grösstenteils recht angenehm zu befahren, der Verkehr war sehr erträglich und mit dem breiten Anhänger (samt herausragender Distanzkelle) wurden wir immer anständig überholt. Nach Valence wechselten wir dann wieder auf die ausgeschilderte Via Rhona und liessen es uns diesmal nicht entgehen, die Brücke über die Isère zu fotografieren, welche eigens gebaut wurde und einen 6 Kilometer langen Umweg einsparte. Ab Tain L’Hermitage wechselten wir die Seite erneut und fanden uns wieder auf der D86 ein, wo wir in Vion übernachteten. Le Pouzon La Voulte-sur-Rhône Valence Isère Tournon-sur-Rhône Fortsetzung folgt.
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#894233 - 12/30/12 10:20 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Unsere nächste Etappe sollte uns nach Lyon führen, wo wir diesmal übernachten wollten. Dazu fuhren wir wieder auf die ausgeschilderte Via Rhona wie auf der Hinfahrt auf der linken Seite. Die Piste ist hier sehr zusammenhängend und lässt einen regelmässigen Gang zu. Auf eine erneute Nacht im Formule Une wollten wir aber gerne verzichten und folgten der Via Rhona ab Vienne auf der rechten Seite. Der Radweg war auch hier wieder gut ausgebaut und wenigstens bis kurz vor Lyon verlässlich beschildert. Die Route hört aber irgendwo in einem Vorort auf (Loire-sur-Rhône) und wir mussten ab hier wieder die Karte behändigen. Um das Camping zu erreichen, mussten wir die Rhone verlassen, uns durch den Agglo-Verkehr quälen und einen Regenguss über uns ergehen lassen. Hoch oberhalb Lyon, in Saint-Genis-Laval, befand sich der Campingplatz, einen Stellplatz erhielten wir aber nur mit Hundeblick, da alles aufgrund eines Armbrustschiesswettbewerbs belegt war. Der Regen hörte dafür alsbald auf und wir wurden mit einem schönen Regenbogen belohnt. Andance Zwischen Andance und Vienne Vienne Loire-sur-Rhône Saint-Genis-Laval Fortsetzung folgt.
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#894234 - 12/30/12 10:24 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Edited by Grüne Peperoni (12/30/12 10:25 PM) |
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#894236 - 12/30/12 10:32 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Das war ein Fehler. Denn der nächste Morgen war ein Montag und da hatte nichts, aber auch gar nichts offen. Schliesslich fuhren wir 40 Kilometer und es wurde Mittag, bis wir eine Bäckerei fanden, die aber wenigstens tolle Pizzas anbot. Wieder etwas gelernt: wenigstens eine Packung Nudeln sollte man immer zur Not mit sich mitführen, selbst in Westeuropa. Wieder mit sattem Magen fuhren wir frohen Mutes weiter Richtung Seyssel, das uns ja als Etappenziel schon bekannt war. Dazwischen trafen wir auf einige neue Abschnitte der Via Rhona, welche erst in den vergangenen Wochen eröffnet wurden und konnten somit von der gut ausgebauten Piste profitieren. Die Franzosen scheuen keine Mühe, die Strecke attraktiv zu machen. Selbst Tunnels wurden in die steilen Berghänge gesprengt, um das Fahren zügig und angenehm zu machen. Was wir auch herausfanden: In Belley kriegt man (auch am Montag) alles, was man braucht. Lohnenswert war auch ein Halt in Chanaz, circa 20 Kilometer südlich von Seyssel, wo der Kanal vom Lac de Bourget in die Rhone mündet. Das Dorf ist wirklich süss und ist Ziel von allerlei Touristen. Vor Seyssel machten wir noch ein Bild unserer Lieblingsstrassentafel. Fortsetzung folgt.
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Edited by Grüne Peperoni (12/30/12 10:32 PM) |
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#894239 - 12/30/12 10:40 PM
Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Da wir die Strecke der Via Rhona von Seyssel nach Genf bereits kannten und wussten, dass uns keine weiteren Höhenpunkte anboten nahmen wir erneut die rechte Seite des Tals für die letzte Etappe nach Genf. Zuerst ging es einmal hoch hinauf. Rund 250 Höhenmeter mussten auf wenige Kilometer verteilt überwunden werden. Die alpin wirkenden Dörfer waren ein schöner Gegensatz zum mediterranen unseres Abgangsortes. Doch irgendwann gab es wieder eine tolle Abfahrt und wir düsten runter nach Bellegarde. Diese Kleinstadt ist nichts Besonderes, scheint aber eine besondere Velokultur zu pflegen. Nun kam der unangenehmste Teil unserer ganzen Reise. Die Strasse von Bellegarde nach Osten war stark befahren und sehr kurvenreich, so dass hinter uns immer wieder lange Autokolonnen bildeten. Erneut mussten wieder 250 Höhenmeter überwunden werden. Doch auch hier wartete eine tolle Abfahrt. Mit viel Schwung ging es kilometerlang den Berg wieder hinunter. Zuwenig Schwung allerdings für den LKW-Fahrer, der seine Ungeduld immer wieder signalisierte. Doch treu nach dem Motto, wenn’s läuft, dann läuft’s, liessen wir ihm keine Chance, uns zu überholen, den abbremsen und Platz machen wollten wir auf keinen Fall, 40-50 km/h mussten doch auch ihm reichen. Die Strasse war ohnehin zu unübersichtlich und eng. Als der Chauffeur hupte, winkten wir freundlich. Als er unten angekommen dann im Tunnel (!) erneut hupte, klang das lange in den Ohren nach. So etwas hatten wir nach 1‘000 Kilometer stressfreien Fahrens dann doch nicht erwartet. Aber in der Ferne tauchte der Jet d’Eau vom Lac Léman auf, wir fanden wieder ein paar kleinere Landstrassen, die uns durch die Genfer Vororte führten und der nächste Zug nach Hause liess nicht lange auf sich warten. Bellegarde Zwischen Bellegarde und Genf Letzte Etappe mit Wasserstrom Zu Hause angekommen, nahmen wir alles beiseite, was wir während der Reise nicht benötigt hatten und packten schon mal für die nächste Reise vor und siehe da: die zwei Ortliebs hinten und die Lenkertasche hätten jeweils genügt. Wir drehten eine kleine Runde und freuten uns schon auf die nächste Reise mit weniger Gewicht: Von Basel aus soll es nach London gehen und dann anschliessend erneut nach Barjac, das uns süchtig macht, um selbstverständlich wieder per Zweirad nach Hause zu treten. Vielen Dank für Eure Interesse Bluemliwiese (Vera) + Grüne Peperoni (Eddie)
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Edited by Grüne Peperoni (12/30/12 10:41 PM) |
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#894245 - 12/30/12 10:59 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: StefanS]
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Lieber Stefan Tja, Solaize scheint eine besondere Anziehungskraft auszuüben Zur Via Rhona werde ich noch ein paar zusätzliche Infos nachliefern, muss mir dafür noch etwas Zeit nehmen, genauso wie die Vergleiche. Ich habe auch einen Bericht für das Velojournal geschrieben, der ist zwar veröffentlicht, aber ich schalte ihn erst im Februar online. Evtl. fahren wir im nächsten Sommer von Barjac aus auch ein paar Tage ans Meer, um zu schauen, wie der südlichste Teil aussieht. Lg, Eddie
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#894285 - 12/31/12 09:05 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Danke für die Arbeit - ein toller Bericht! Am Rhone Weg bastel' ich auch noch (bisher nur auf dem Papier:-), da helfen eure Erfahrungen sehr.
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#894409 - 12/31/12 08:48 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Tja, Solaize scheint eine besondere Anziehungskraft auszuüben Muss an dem tollen Ambiente liegen... Zur Via Rhona werde ich noch ein paar zusätzliche Infos nachliefern, muss mir dafür noch etwas Zeit nehmen, genauso wie die Vergleiche. Prima, würde mich freuen. Frohes Neues, Stefan
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#894500 - 01/01/13 03:06 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Danke für den schönen Bericht und die vielen Informationen zur Strecke im Rhone-Tal. Ich werde bestimmt von Euren Erfahrungen profitieren können.
Viele Grüße in die Schweiz Barbara
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#895275 - 01/04/13 06:46 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: barbara-sb]
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Danke für den tollen Bericht - das wäre ja eine Nachfolgeidee für meine Italien-Radreise, zumal mein Französisch etwas besser als mein Italienisch ist...
Mal abgesehen davon, dass die Reiserad-Infrastruktur (Wegenetz) wohl sehr viel besser aussieht.
lytze
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Wer schnell fährt, kann auch schnell schreiben... | |
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#895555 - 01/04/13 07:05 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Ich hab die Sache mal zum Anlass genommen (war eh schon länger fällig), den Rhône-Artikel im Wiki etwas zu überarbeiten. Für den Abschnitt Lyon-Viviers habe ich basierend auf Erfahrungen 2011 eine Beschreibung angefertigt. Wär klasse, wenn wir zusammen eine aktuelle Beschreibung für den ganzen Flusslauf kriegen könnten. Viele Grüße, Stefan
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#896440 - 01/07/13 11:58 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: StefanS]
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Lieber Stefan
Also im Wiki kann ich wohl aufgrund der Umlaute im Username nicht einloggen. Ich nehme an, das Problem wird sich so schnell nicht lösen.
Kann ich Dir die Angaben hier übermitteln damit Du selbst Vergleiche, Ergänzungen und Änderungen vornehmen kannst?
Lg Eddie
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#896444 - 01/07/13 12:10 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Ja, klar, das wär prima. Nur zu.
Stefan
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#896451 - 01/07/13 12:15 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: StefanS]
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Nun habe ich also ein Bisschen im Internet recherchiert. Die wohl aktuellste und verlässlichste Beschreibung der offiziellen Route findet man hier: http://www.itinerairevelo.eptb-rhone.fr/Es gibt eine offizielle und detaillierte Routenbeschreibung, welche ich aber nirgends online gefunden habe und auch nicht weiss, woher man sie im Voraus zur Routenplanung beziehen kann (in der Beschreibung ist auch nichts über einen Bezug oder Vertrieb vermerkt. In der Beschreibung wird die Route ab Quelle (also im Wallis) bis zum Mittelmeer in 26 Etappen aufgeteilt. Jede Etappe besteht aus einem Leporello, zusammen ergeben die 26 Faltblättchen also so etwas wie ein Buch. Eine deutsche Ausgabe haben wir nicht erhalten, keine Ahnung ob eine solche existiert, also alles auf Französisch. Erhalten haben wir sie im Touristenzentrum in Montalieu-Vercieu. Ich habe die Beschreibung aber mit der Routenbeschreibung der obengenannten Seite verglichen und sie scheint übereinzustimmen. Schwierig für die Dokumentation (mindestens bei Drucksachen) ist wohl der Umstand, dass die Strecke laufend ausgebaut wird. Nützlich für die Leserschaft hier wären wohl Alternativen, wie man grössere Umwege umgeht (wie z.B. bei Morestel) oder undefinierte Wegstrecken (die grauen Abschnitte) überbrückt. Da kann ich Abschnittsweise mithelfen. Lg Eddie
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#896712 - 01/08/13 08:23 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Ja, an der habe ich mich auch orientiert, als ich den Track überarbeitet habe. Leider wird die Seite wohl bald dichtmachen, die Schließung war schon für den 31. Dezember angekündigt, deswegen habe ich die Überarbeitung auch vorgezogen. Für die roten Streckenabschnitte ist interessant, wie weit das mit der Realität übereinstimmt , zum anderen Details wie: Ist das vernünftig ausgeschildert, gibt es Steigungen; verläuft der Weg auf einer Landstraße oder separat, welcher Belag - also das, was relevant dafür sein könnte, ob man die Strecke fahren will oder nicht ( Streckencharakteristik). Für die grauen Strecken ist interessant, ob es da ausgeschilderte vorläufige Strecken gibt, oder ob man ganz anders fahren sollte. Wie von Dir genannt, ist der weiträumige Umweg nach Morestel so ein Kandidat. Es gibt eine offizielle und detaillierte Routenbeschreibung, welche ich aber nirgends online gefunden habe und auch nicht weiss, woher man sie im Voraus zur Routenplanung beziehen kann (in der Beschreibung ist auch nichts über einen Bezug oder Vertrieb vermerkt. Ok, falls Du noch was findest, Literaturangaben werden gerne entgegengenommen. Schwierig für die Dokumentation (mindestens bei Drucksachen) ist wohl der Umstand, dass die Strecke laufend ausgebaut wird. Daher ja auch die Motivation für eine möglichst aktuelle Online-Beschreibung Nützlich für die Leserschaft hier wären wohl Alternativen, wie man grössere Umwege umgeht (wie z.B. bei Morestel) oder undefinierte Wegstrecken (die grauen Abschnitte) überbrückt. Da kann ich Abschnittsweise mithelfen. Genau. Das wär prima, siehe auch oben. Viele Grüße, Stefan
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#896817 - 01/08/13 01:07 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Hallo Eddie, habe mit Freude und Interesse deinen Bericht gelesen. Wir sind die Rhône 2005/2006 gefahren und da hatte ich dieses gefunden: Le Rhône à vélo (23 Etappen in Faltblättern) - zu beziehen über: Francoise et Gilles Godinat Case postale 325 - 1211 Genève 21 e-mail: gilles.godinat@bluewin.ch Das sind wohl die von dir gemeinten Faltblätter, wir fanden die recht ordentlich. Falls es dich interessiert: unser Bericht: www.rudiundbille.de dort: vers la mer 2 Gruß bille
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Wer auf jede Wolke achtet, wird nie eine Reise machen! | |
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#896868 - 01/08/13 03:06 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Underway in Germany
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Also ich finde den Anhänger ziemlich Klasse! ;-) Und so beladen ordentlich Kilometer am Tag - Respekt!
Hast Du auch mal ein Bild von Eurem Zelt und allem Zubehör ausgepackt in Aktion?
Gruß,
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#898567 - 01/13/13 08:18 AM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Hallo Vera und Eddie, der Reisebericht hat mir sehr gut gefallen Am Ende sprichst du euer Gepäck an, dazu wollte ich gerade fragen. Was habt ihr denn im Hänger transportiert? edit: hab mir den ersten Post noch mal durch gelesen, nichts für ungut lg
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Edited by Pununu (01/13/13 08:20 AM) |
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#899271 - 01/14/13 06:57 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Biketourglobal]
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Nein leider nicht
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#899275 - 01/14/13 07:03 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Hoi Stefan
Ja die Seite ist inzwischen vom Netz verschwunden. Das macht die Sache wohl nicht einfacher. Die grauen Strecken waren/sind nicht ausgeschildert, nur das, was rot war/ist.
Ich melde mich bei Dir per PN für die einzelnen Streckenabschnitte. Die Bearbeitung wird wohl die Allgemeinschaft wohl weniger interessieren
Lg Eddie
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#905636 - 02/01/13 04:33 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Gruezi Vera und Eddi! Was uns verbindet: die "ViaRhona" etwa ab Basel. Was uns unterscheidet: die mitgeschleppten Kilos. Im Ernst: es ist ein kurzweiliger anschaulicher Bericht mit vielen schönen Fotos (zwischen die man eine Leerzeile einfügen könnte?) und Erlebnissen. Am schönsten gefielen mir, obwohl nicht France-bezogen, die bemalten Wände in Bellegarde und - die Schlange vorm "Boulanger". Ich finde es richtig, dass Ihr für den Rückweg nicht die "andere" Seite der Rhone genommen habt, sondern die einfachste, auch wenn es diesselbe war. Ihr hattet ja eine andere An-sicht --> und <-- Vielleicht findet Ihr hier "Saarland - Mittelmeer" ein paar "deja-vu"-Bilder. Weiterhin viel Spass beim Radeln und sonst auch, Faasenacht? Gruß aus 'em Saarländche (Wander-) Hans
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"Die Hütte ist das Ziel!" | |
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#1263794 - 02/02/17 03:19 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Flachlandtiroler]
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Hallo Vera und Eddi,
eure Tour war sicherlich toll und wir wollen diese in den Pfingstferien auch machen. Allerdings wollen wir uns mehr Zeit für die Fahrt nehmen und unterwegs Städte besichtigen oder auch mal einfach so einen Tag Pause machen. Wir möchten von Genf aus radeln bis Arles - wissen jetzt aber nicht , wie wir unsere Räder dorthin bringen können. bis Zürich ist alles gar kein Problem, bis Genf geht wohl auch, wir sind zum Buchen noch zu früh dran, aber ab Arles zurück (nach Stuttgart) wird ganz schwierig. hat jemand da schon Erfahrungen gemacht oder kann uns Tipps Genen?
Liebe Grüße von Tina
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#1263795 - 02/02/17 03:20 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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Posts: 2
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Hallo Vera und Eddi,
eure Tour war sicherlich toll und wir wollen diese in den Pfingstferien auch machen. Allerdings wollen wir uns mehr Zeit für die Fahrt nehmen und unterwegs Städte besichtigen oder auch mal einfach so einen Tag Pause machen. Wir möchten von Genf aus radeln bis Arles - wissen jetzt aber nicht , wie wir unsere Räder dorthin bringen können. bis Zürich ist alles gar kein Problem, bis Genf geht wohl auch, wir sind zum Buchen noch zu früh dran, aber ab Arles zurück (nach Stuttgart) wird ganz schwierig. hat jemand da schon Erfahrungen gemacht oder kann uns Tipps Genen?
Liebe Grüße von Tina Nach oben
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#1263802 - 02/02/17 05:25 PM
Re: Unsere erste Tour - Via Rhona
[Re: Grüne Peperoni]
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kosemuckel
Unregistered
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Es gibt eine offizielle und detaillierte Routenbeschreibung, welche ich aber nirgends online gefunden habe Hallo Eddie, oft ist es ganz naheliegend: https://www.viarhona.com/ ist die offizielle Internetseite der Via Rhona. Da sind alle Etappen beschrieben, Infomaterial und Tracks zum Download verfügbar. Auf der offiziellen Facebookseite werden auch Sperrungen oder Umleitungen wegen Bauarbeiten, Hochwasser oder sonstigem bekanntgegeben. Das finde ich übrigens sehr bemerkenswert, dass hier an den Radwegen nicht einfach mal so rumgebuddelt wird (wie es hier in Stuttgart so üblich ist und auch Haupradrouten plötzlich gesperrt sind ohne Umleitungsschilder oder Hinweise auf die Dauer), sonder immer die zuständige Polizei vor Ort involviert ist und über die Maßnahmen informiert! Die Umleitungen sind dann auch sehr gut ausgeschildert. https://www.facebook.com/viarhona/
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Edited by kosemuckel (02/02/17 05:25 PM) |
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