Wie schon einige mitmbekommen haben, ist der Radversand Poison in die Insolvenz gegangen. Da mein Reiserad von Poison ist, verfolge ich das Thema.

Ich habe gerade in der aktuellen Ausgabe der TOUR 12/2012 ein kurzes Interview mit Hans-Werner Theisen gelesen. Das ist der Geschäftsführer der Teikotec Bike GmbH, der auch Posion gehört.

Sinngemäß:

(1) Der Geschäftsbetrieb wird bis Anfang Januar unter der Leitung eines Insolvenzverwalters weiterlaufen. Kunden, die jetzt bestellen, sind durch das Insolvenzrecht geschützt. Das Geld fließt auf ein Extrakonto, es wird ganz normal geliefert.

(2) Garantiefälle: Die Garantie der Baugruppen ist über die Hersteller gewährleistet. Anders sieht es bei den Rahmen aus, da gibt es im Moment noch keine Entscheidung. Das Ziel ist aber, Poison weiterzuführen.

Gruß
Thoralf

Danke für die Info.

Ich habe bei Poison schon des öfteren Laufradsätze bestellt und war im Wesentlichen (mal ein falscher Schnellspanner, dessen Ersatz aber ruckzuck und kostenfrei nachgeschickt wurde)stets zufrieden: Trotz sehr günstiger Preise (wohl ein Grund für die jetzige Situation?!) war die Qualität stets sehr gut. Auch das übrige, sehr breite Angebot an bezahlbaren Rahmen, die individuell konfiguriert werden können, finde ich löblich. Wäre schade, wenn so eine Firma verschwindet.

Laut seiner Aussage haben sie sich beim Umzug zum Jahreswechsel 2011/12 übernommen. Sie hatten viele Aufträge, aber die Pulverei und Lackiererei konnten erst (warum?) später den Betrieb aufnehmen. Dadurch konnte viel Ware nicht geliefert werden, und ein großer Teil des Umsatzes ist flöten gegangen. Zusätzlich hat der Euro gegenüber Dollar und Yen nachgegeben, das Frühjahr war aufrgund des Wetters konjunkturell schlecht, und alles zusammen hat zur derzeitigen Situation geführt.


dito

Gruß
Thoralf

Absolut schade. Ich hoffe es gelingt, dass Poison am Leben bleibt und so weitermachen kann wie bisher. Waren in meinen Augen eine absolute Bereicherung für den Radmarkt in Deutschland!

Mir geht es auch so, dass ich es sehr schade finde. Ich habe insgesamt vier Räder mit verschiedenen Poisonrahmen aufgebaut. Das letzte habe ich -kein Witz- eben ins Auto gehievt, um es Morgen einem Freund zu geben, für den ich es geschraubt habe.
Ich war auch mal in Mayen und konnte einen kurzen Blick in die (alten) Hallen werfen. War schon beeindruckend.

Woran auch immer es gelegen haben mag, dass die Sache schief ging. Wünschen wir allen Kollegen, dass es für sie nicht existenziell wird.

Größe schützt vor Kapitalismus nicht mehr. In den nächsten Quartalen werden einige folgen von denen man das nicht dachte.
Betrifft übrigens auch den Radsport...Team Rothaus Poison sagt sicher einigen was.

Nur das in dem Fall wohl eher "Fehler im Management" der Grund sein dürfte. Zumindest wenn man die Aussage aus dem Interview kritisch bedenkt, dass (entscheidend) viele Aufträge verloren gingen, da nach dem Umzug die Rahmenweiterverarbeitung (Lackiererei) nicht plangemäß in Betrieb gehen konnte.
Schlechte Planung, würde ich mal sagen und damit Versagen der Planer, sprich der Firmenführung. Wenn man zu sehr auf Kante näht, steigt das Risiko, dass doch mal nen paar Zentimeter oder gar Millimeter fehlen und dann hängt man. (Ich nähe gerade meine ICE-Radtasche - sieht gut aus, wird wohl alles passen.)

Nein. Der Betrieb stand die Abschlüse 2011 auch schon "auf Kante". Das Lager war schon lange vorher heruntergefahren und der Schweizer Vertrieb ist kurz vorher ausgestiegen.

Poison macht weiter: Klick
Gewährleistungsansprüche etc. Klack