aus Euren bisherigen Beiträgen zum Thema Softshell habe ich den Eindruck mitgenommen, dass sich die Softshells vor allem durch folgende Eigenschaften auszeichnen: sie sehen schick aus, tragen sich gut und wärmen in der Übergangszeit recht angenehm.

Mich würde interessieren: gibts Modelle, die man bei Temperaturen unter zehn Grad minus tragen kann ohne Fleece darunter ?

Die meisten Bekleidungssysteme sind darauf ausgelegt, das man sie mit Unterwäsche kombiniert. Dadurch sind sie flexibler über einen längeren Zeitraum einzusetzen. Ohne lange Unterwäsche im Herbst, dünne Unterwäsche im milden Winter, dicke Unterwäsche im kalten Winter.
Wenn du eine warme Jacke ohne Unterwäsche möchtest, dann würde ich bei -10° eher an gefütterte Daunenjacken denken.

na sicher. Kannst Du mit allen Jacken machen. Ist aber saukalt....

Im Ernst, das widerspricht doch total dem Zwiebelschalenprinzip.

:job

... dann fühlst Du Dich wie ein radelnder Eskimo

Muss man zu diesem Spitzenprodukt deutscher militärischer Bekleidungsforschung (wahlweise weiß oder grau) tatsächlich zurück? Ich bin heilfroh, dass es inzwischen besseres gibt als die baumwollenen Langschäfter – und ich kann sie auch keinem empfehlen.

Von Gore gibt es die „Gore Bike Wear Countdown AS Insulated Jacket“ mit PrimaLoft® Futter.
Bei -10°C reicht mir allerdings Funktionsunterwäsche+Langarm-Wintertrikot+Softshell. Als Hose kommt bei mir eine ziemlich warme Gore Windstopperträgerhose zum Einsatz, bei Bedarf ziehe ich darunter Beinlinge an.

Wer hat was von Baumwolle gesagt?
Ich nutze zunehmend echte Wolle, die insbesondere im Winter ideal geeignet ist als Unterwäsche und auch Zwischenschicht.

»Lange Unterwäsche« kenne ich nur so. Den Ausdrück halte ich für verbrannt. Naja, und über Wolle auf der Haut schweigen wir besser. Damit die nicht kratzt, muss man ein Hammel sein.

Merino ist das Geheimnis und Icebreaker oder Ortovox schaffen es tatsächlich nicht kratzende Wollkleidung herzustellen.
Diesen Sommer auf meiner Radreise durch Island habe ich zum ersten mal ein Unterhemd und ein Radhemd von Icebreaker getestet und bin nun sehr überzeugt davon. Das Unterhemd link trägt sich sehr angenehm, besser als Baumwolle und Kunststoff. Vor allem kann man es aber sehr lange tragen, ohne das es riecht. Gerochen hat es praktisch gar nicht. Ich habe es in den drei Wochen nur deshalb einmal gewaschen, weil ich dachte es kann doch nicht wahr sein, das es immer noch nicht riecht. Das musste ich einfach aus Prinzip einmal waschen. Das Trikot war dieses. Beides nutze ich bei kühlem Wetter unter einer Softshellradjacke von Gore-bike-wear.

Der Vorteil der Geruchshemmung ist natürlich vor allem auf Radreisen interessant, da man ansonsten zu Hause jeden Tag etwas frisches anziehen kann und Waschen kein Problem ist.
Ich finde die Merionsachen aber insbesondere bei kälterem Wetter vorteilhaft, da sie deutlich angenehmer sind, wenn man ins Schwitzen kommt. Sie puffern die Feuchtigkeit und sie sind auch feucht nicht kalt und unangenehm.

Nö, ich fahre inzwischen sehr gerne mit Merinowolle-Unterwäsche. Überhaupt kein Kratzproblem.

Viele Grüße,
Holger

Prinzipiell jedes winddichte Softshell, wichtiger finde ich bei diesen Temperaturen die Unterwäsche. Mit z.B. Brynje Arctic bin ich auch bei Temperaturen um die -10°C nur mit einem Softshell drüber klar gekommen. Wollpower als 400er oder 600er würde ich das auch zutrauen. Das gilt alles natürlich nur bei Aktivität!

Viele schwieriger als die richtige Isolation des Oberkörpers ist beim Radfahren bei solchen Temperaturen ja die Füße und Hände warm zu halten.

Jakob

Hallo,
ich habe ne Softshell Windstopper-Jacke von Gore. Diese reicht locker für -10 Grad und auch -20 sind kein Problem. Du musst halt ausreichend langärmlige Merino-Hemden (200er oder wärmer) drunterpacken. Als erste Schicht direkt auf der Haut empfiehlt sich ein Netzhemd. Zusätzlich ein Merino-Buff ist ne gute Sache. Für Pausen kannst Du ja zusätzlich ein dickes Fleece mitnehmen, während der Fahrt wirst Du es nicht brauchen. Bin immer wieder überrascht, wie wenig man beim Radfahren am Oberkörper tragen muss. Die eigentlichen Problemzonen in Sachen Frieren sind, zumindest bei mir, Füsse und Hände. Am Kopf friere ich nicht so schnell, da dieser bei mir aus Holz besteht.

Alles Gute,
Thomas

Falk, dann musst du mal Merino probieren, da kratzt nix
Aber wenn's richtig kalt ist zieh ich unter meiner Gore Windstopper Softshell Hose eine (relativ dünne) lange Unterwäsche aus dem Hause Wolfskin an (Kunstfaser) - die Oberflächen gleiten einfach besser aneinander.