Hi!
Kann mir jemand etwas über die Verkehrssituation auf der Strecke Berane - Rozaje - Pec - Andrijevica - Berane zwischen Montenegro und dem Kosovo sagen?
Die Rugova-Schlucht sei ja landschaftlich der Wahnsinn - allerdings habe ich bislang nichts gutes über die Strecke gehört.

Bin um jede Antwort dankbar.

VG Gabs

Die strecke Pec, Rozaje, Berane, Andrijevica, bin ich vor 2 Jahren an einem Samstag gefahren den verkehr empfand ich als angenehm, der verkehr entspricht etwa einem mäßig befahrenen Alpen Pass. Die Straße ist gut ausgebaut, geht erst ein paar Serpentinen hoch mit schönen blick über den Kosovo, die letzten 400Hm geht es dann mit 10% in in einem Hochtal bergauf die Passhöhe ist nicht beschildert. Der Grenzübergang in KS ist vor dem Hochtal und NME ist er auf halber Höhe.
Rugova bin ich nicht gefahren, da ich nicht weiß wie streng die es mit den Grenzübertritten Handhaben, ist nämlich ohne Grenzposten. Siehe hier

Hallo,
bin letztes Jahr an einem Donnerstag von Brezne über Prizren, Pec nach Rozaje gefahren. Ab Pec nur alle paar Minuten ein Auto. Nächsten Tag von Rozaje über Berane nach Prijepolje war schon etwas mehr los – aber sicher nicht beunruhigend. Die Straßen (besonders Pec – Rozaje) sind erstklassig – würde man in diesem Eck nicht vermuten – und die Gegend traumhaft schön.
Zur Rugova-Schlucht kann ich dir leider auch nichts sagen.
Gottfried

Hi Gabs,

ich bin ebenfalls vor 2 Jahren die Strecke von Nord nach Süd geradelt.

Die Straßen waren gut und nur mäßig befahren. Der Tunnel zwischen Berane und Rozaje ist beleuchtet und hat einen Seitenstreifen, so dass er kein Problem darstellt. Landschaftlich ist die Gegend wirklich großartig, insbesondere der Blick über das Kosovo hinweg bis hinüber zum makedonischen Grenzgebirge.

Zur Strecke Rugova-Schlucht und Cakorpass, die ich selbst nicht gefahren bin, sondern nur von einer Busfahrt in den Achtzigern kenne, habe ich in Erfahrung bringen können, dass sie auf kosovarischer Seite mittlerweile bis auf 1100 m hinauf asphaltiert ist. Wenn Du dort fahren willst, empfehle ich Dir dies von Peje (Pec) aus zu tun und auf gleichem Weg wieder zurück zu fahren. Die Straße auf montenegrinischer Seite ist nicht asphaltiert, die Grenze selbst ist gesperrt, wobei ich von zumindest einem Radler (http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=396385&page=70) weiß, dass er sie illegal ohne Probleme überquert hat. Du hast aber dann keinen Einreisestempel im Paß und müsstest, wenn Du bei der Ausreise keine Schwierigkeiten bekommen willst, das Einreiseland ebenfalls wieder illegal verlassen.

Hallo Gabs,
der Cakor ist nicht asfaltiert. Wäre an sich kein Poblem, aber es gibt keinen offiziellen Übergang dort vom Kosovo nach Crna Gora. Die Rugova-Schlucht ist bestens ausgebaut, damit allerdings eine Einbahnstraße.

mfg, Micha

Die (Hauptverkehrs-)Straßen im Kosovo sind generell in gutem Zustand, die wurden alle mit EU-Geldern, nämlich 900Mio/jährlich saniert.

Hallo,

wir sind vor 3 Wochen die Strecke Prishtina-Pec-Cakor-Plav gefahren (und dann weiter durch Albanien).

Straße Flughafen Prishtina-Pec: Zunächst autobahnähnlich mit Mittelleitplanke und breitem Seitenstreifen, später ohne Seitenstreifen, dann irgendwann normale Landstraße. Auf dem Seitenstreifen gut zu fahren, später dann etwas anstrengend insbesondere mit den LKWs. Wir waren Dienstag Nachmittag unterwegs. Schlimmer waren noch Gegenwind und Hitze.

Rugova-Schlucht: Tolle Schlucht, bis auf den letzten Kilometer zur Grenze asphaltiert (Zustand war glaube ich ganz gut). Unten enge Schlucht weiter oben dann weiteres Tal. Angenehme Steigung, zieht sich aber dadurch.

Grenze bis Cakor-Pass: Der letzte Kilometer auf der Kosovarischen Seite grober Schotter, Straße oberhalb wurde gerade frisch angelegt. Grenze ist nur aufgrund der Panzersperre zu erkennen (kein Schild, nix). Straße in Montenegro komplett neu asphaltiert (maximal 1 Jahr alt). Nochmals einige Hundert Höhenmeter bis zum Pass,(auch das zieht sich) danach etwas älterer Belag aber in ordentlichem Zustand bis ins Tal. Kühle Quelle auf der Passhöhe einige Schritte in südlicher Richtung.

Tolle Radstrecke mit wenig Verkehr insbesondere in Montenegro. Allerdings tatsächlich kein offizieller Grenzübergang. Wir haben nur einen Hirten getroffen, es fehlt uns aber der Ausreisestempel aus dem Kosovo.

Hoffe das hilft.

Gruß
Philipp

Interessante Neuerung. Also wird doch mittelfristig ein Grenzübergang angelegt. Man sollte das im Auge behalten.

vg,
Micha

In der Hoffnung, dass der Grenzübergang tatsächlich schon besteht sind wir dort hin gefahren. Grund für die Annahme war der Eintrag bei Wikipedia hier und der darin verlinkte Artikel. Hinzu kamen Gerüchte aus dem Albanienforum hier.

Gruß
Philipp

Wir sind da vor 2 Jahren gewesen und wurden auf der Abfahrt vom Cakor von der Grenzpolizei gestoppt. Die Polizisten meinten daß da ein Übergang geplant sei, nur wußten die selber nicht wann.
vg,
Micha

Wir planen dieses Jahr unter anderem auch durch den Kosovo zu radeln. Einreise soll von Albanien an der Grenze Kukes-Prizren erfolgen. Von dort geht es nach Pec und weiter über die Grenze zu Montenegro nach Rozaje. Von Rozaje wollen wir nach Serbien einreisen, Richtung Novi-Pazar. Mehrheitlich führt die Strecke über "Hauptstraßen". Wenn ich hier den richtigen Eindruck erhalten habe, ist trotzdem nicht mit allzuviel Verkehr zu rechnen, oder? Wie sieht es mit den Grenzen aus? Die direkte Einreise vom Kosovo nach Serbien wird ja nicht empfohlen (wg. der Nichtanerkennung des Kosovos durch Serbien). Ist bei dem Schlenker über Montenegro mit Problemen zu rechnen?

Wenn du nicht aus dem Kosovo direkt nach Serbien einreist, passiert gar nichts, weil du ja an einem von den Serben offiziell akzeptierten Grenzübergang einreist. Aber bei meiner Ausreise aus Serbien in den Kosovo wurde ich auch von den Serben abgefertigt(ohne Stempel in den Pass aber mit Austragen im Computer), das heißt, diese Vorsichtmaßnahme ist vllt gar nicht mehr nötig und ihr könnt theoretisch auch direkt vom Kosovo nach Serbien fahren. Aber das müsste man ausprobieren, um es sicher sagen zu können.

Aber mich würde noch eure Streckenplanung durch Albanien interessieren. Wie kommt ihr nach Kukes?

Hallo.
bin letztes Jahr von Lezhe, über Kukes, Prizren, Pec, Rozaj und bei Brodarevo nach Serbien eingereist. Kurz nach Lezhe fährt man auf einer neuen Autobahn (die angeblich bis Istanbul gebaut werden soll) mit wenig Verkehr. Ca. 30 km vor Kukes ist ein mehrere km langer Tunnel, der mit Helm befahren werden darf (ein dort stationierter Polizist überwacht das). Die Grenzkontrollen sind nicht anders als früher z.B. zwischen A und D. Auf einen Nenner gebracht: keinerlei Probleme.
Überall freundliche Leute (im Kosovo sprechen sehr viele auch Deutsch), wunderschöne Gegend aber sehr, sehr heiß und windstill.
Gottfried

Vielen Dank für Eure Antworten. Brauche ich mir für diesen Teil der Route also keine Sorgen mehr zu machen. Im Ganzen fahren wir von Istanbul nach Budapest und wollen dabei möglichst viele Balkan-Länder mitnehmen. Nach Albanien kommen wir von Macedonien (Bitola, Struga). Von dort geht es nach Peshkopi und schließlich weiter nach Kukes.

Ich bin auch von Bitola, Struga und Debar nach Peshkopi und dann Kukes gefahren und will euch nur warnen, dass die Straßenqualität selbst in Afghanistan besser sein sollte als auf der Strecke Peshkopi- Kukes. Aber unglaubliche Landschaft!!! Und kauft euch immer genug ein, bevor ihr die Städte verlasst. In den Dörfern gibts nichts.

So, in eineinhalb Wochen geht unsere Radtour von Istanbul nach Budapest über Macedonien, Albanien, den Kosovo, Montenegro und Serbien endlich los. Wer mag, kann sich die Strecke vorab schonmal unter: www.europa-radtour.de/rad12.html anschauen.