Hallo Zusammen,

ich habe folgendes Problem, ich möchte mit meiner Frau im August 4 Wochen lang Schweden von Nord (Gällivare) nach Süd (Malmö) durchqueren. Wir möchten von Deutschland bis Malmö mit den Rädern im Auto anreisen, dort in der Nähe das Auto stehen lassen und dann mit den Rädern im Bus oder Bahn irgendwie nach Norden kommen.
Der bisherige Plan ist, mit Swebus von Malmö nach Mora und dann mit den Inlandsbanan nach Gällivare. Allerdings wissen wir nicht ob Swebus auch die Fahrräder am Stück mitnimmt. Hat da jemand Erfahrungen mit der Busgesellschaft?
Die Inlandsbanan scheinen ja Fahrräder zu transportieren, zumindest wenn man rechtzeitig bucht - oder stimmt das so nicht?!
Wer kann uns denn Tipps zu unserem Transport (einschl. Räder) nach Gällivare geben?

Wäre Euch sehr dankbar

Viele Grüße

Hi,

also bei einer Anreise mit der Inlandsbanen nach Gällivare müsst Ihr ungefähr 3 Tage einplanen, da die Inlandsbanen nicht in einem Stück durchfährt. Außerdem ist die Fahrt mit der Inlandsbanen sehr zeitintensiv,weil diese sprichwörtlich an jeder Mülltonne hält.
Ich bin 2006 von Östersund nach Mora mit der Inlandsbanen gefahren und eine Fahrradmitnahme musste nicht vorgebucht werden, ja noch nicht mal das Rad kostete damals extra. Allerdings kann sich das heute geändert haben.

Busse in Schweden nehmen in der Regel Fahrräder mit im unteren Gepäckfach mit,es kann Euch aber trotzdem passieren dass der Busfahrer Euch die Mitnahme verweigert, wenn der Bus voll ist. Ich bin schon mehrfach mit dem Bus in Schweden gefahren und konnte mein Rad immer im unteren Gepäckfach transportieren, eventuell müsst Ihr das Vorderrad ausbauen und den Lenker querstellen.

Die Radmitnahme funktioniert im Norden und in Mittelschweden eigentlich ohne Probleme, da die Busse meistens genügend Platz im Gepäckfach haben. In Südschweden sind die Busse meistens voller und es kann Euch mal passieren,dass die Mitnahme der Räder verweigert wird.

Gruss
Thomas

Hallo Thomas,
Du hast recht, die Fahrt mit den Inlandsbanan dauert sehr lange, lt. Fahrplan brauch die Bahn von Mora nach Gällivare ca. 2 Tage, was mich gar nicht so stört.
Das größere Problem ist die Strecke Malmö-Mora. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann muss man darauf hoffen, dass der Busfahrer einen guten Tag hat und es erlaubt, dass die Fahrräder mit dürfen. Also im Vorfeld buchen oder reservieren geht nicht?!
Wie sieht es denn mit der Landesbahn SJ aus, hat man da die Möglichkeit mit Fahrrädern zu reservieren oder ist es überall verboten?

Viele Grüße

Nein,vorab reservieren geht nicht. Es hängt in der Tat vom Busfahrer ab, ob er die Räder mitnimmt. Wie ich schon geschrieben habe, eventuell ist es möglich, wenn hier Vorderrad ausbuat und Lenker querstellt, damit die Räder nicht so sperrig sind.
Ich hatte bislang keine Probleme mit der Radmitnahme in schwedischen Bussen, bin es aber gewohnt mein Rad für Bustransporte "zu zerlegen".



Da kenne ich nicht den aktuellen Stand was die Radmitnahme in schwedischen Zügen betrifft, da gibt hoffentlich Falk eine Aussage dazu.

Falk wo bist Du?

Gruss
Thomas

Warum nicht nach Kopenhagen und dann in den Flieger? Zwischen dem Flughafen und Malmö sind es nur ein oder zwei Zugstationen.

Edit: Ich habe mir das gerade auf der Karte angesehen. Ich persönlich neige ja dazu meine Richtungen von der Zivilisation weg zu wählen. Das wäre in dem Fall von Süd nach Nord. Da ich eine ähnliche Strecke Berlin Stockholm Nordkap in den letzten Jahren gefahren bin, würde ich euch auch die Süd-Nord-Richtung vorschlagen.

Man verlässt seine Welt und wird allmählich von einer anderen aufgezogen. Bei eurer Richtung nähert man sich allmählich dem Alltag wieder an.

Und ihr hätter ein Problem weniger. Ihr fliegt von Kiruna einfach zurück.

Zu fliegen habe ich mir auch überlegt, bin aber schnell davon abgekommen. Denn wenn ich sehe wie mein Koffer nach einem Flug aussieht, dann möchte ich nicht wissen wie ein großes sperriges Fahrrad danach aussieht.

An die Route von Süd nach Nord dachte ich auch, allerdings spricht hier dagegen, dass wir dann Ende August Anfang September im Norden ankommen würden und es wetter- und temperaturtechnisch ungünstiger sin könnte.

Viele Grüße

Also ich bin mit Rad nun schon über 30x geflogen und hatte bislang noch nie ein Problem oder einen größeren Schaden am Rad (kleinere Kratzer mal ausgeschlossen)

Die meisten Schäden hat mein Rad bei Bus- oder Jeeptransporte abbekommen.

Schäden sind bei einer Busmitnahme auch nicht ausgeschlossen.

Gruss
Thomas

hast Du einen Fahrradkoffer oder verpackst Du dein Rad mit einem Karton?

Weder noch, außer die Fluggesellschaft schreibt einen Karton vor.

Die wichtigsten Teile wickle ich in luftgepolsterte Folie, der Rest bleibt nackt. Ich habe immer eine Fahrradgarage vom ZEG-Händler dabei, wenn die Fluggesellschaft darauf besteht, dass das rad in Folie verpackt sein muss.

Ansonsten kann man sehr gut die Wickelmaschinen nutzen auf Flughäfen.

Ich buche meistens Gabelflüge, da ist nichts mit Fahrradkoffer.

Aber das Thema ist hier schon reichlich durchgekaut worden, die Meinungen da sind unterschiedlich.Meiner Ansicht nach gehört auch etwas Erfahrung dazu, ich habe da meine eigene Methode wie ich mein Rad verpacke und hatte bislang noch nie Probleme.

Man merkt auch schnell, wie die Fluggesellschaften ticken. Wichtig ist beim Fliegen, dass man rechtzeitig vor Abflug am Flughafen ist und notfalls improvisieren kann.

Gruss
Thomas

Zumal der Wind auch meistens Südwest Richtung kommt und man somit Rückenwind hat.

Ich würde auch die Süd-Nord Route vorschlagen und Rückflug von Kiruna oder über Norwegen mit Bus und Bahn.
Dort ist nämlich die Fahrradmitnahme kein Problem (Bus bis Bodö, bahn bis Oslo und dann mit Fähre zurück, wenn man nicht fliegen will).

Gruss
Thomas

Die SJ ist auch weiterhin fahrradunfreundlich. Reguläre Fahrradmitnahme gibt es nur in einigen Regionen im Regionalverkehr, wo die SJ oder einer ihrer Konkurrenten nur Lohnkutscher für öffentliche Auftraggeber sind. Beispiele sind die Öresundzüge und die S-Bahnen von Stockholm und Göteborg. Letztlich ist es wegen der großen Elchkisten, in denen man richtig Platz hat, sehr schade. Was immer klappt, auch in den X2000, ist der Transport als Handgepäck, also abgerüstet in einer Tasche. Den Fahrradversand, der früher leidlich funktioniert hat, gibt es schon über zehn Jahre nicht mehr.
Zumindest Veolia hat einen begrenzten Fahrradtransport. Da kann ich aber über die Modalitäten nichts sagen. Ich habe die große Lösung schon 1999 gewählt und seitdem sind mir die Restriktionen einigermaßen egal.

Hallo Falk,

danke für die Info, auch wenn es nicht das ist was ich gerne gehört hätte. Reguläre Fahrradmitnahme gibt es nicht, meinst Du. Heißt das, dass die Schaffner schon ab und zu goßzügig sind was die mitnahme im Abteil (nicht als Handgepäck)?

Viele Grüße

Nein, die ansonsten übliche skandinavische Lockerheit und Großzügigkeit habe ich nie erlebt, wenn Schweden, Eisenbahn und Fahrrad zusammenkamen. Im Gegenteil, das Personal wurde in diesem Fall sofort dienstlich und verbissen. Möglicherweise hat es mit den Privatisierungsfolgen zu tun. Die gingen in Schweden voll auf Kosten des Personals. Ständige Neuausschreibungen für etwa zwei Jahre, Übernahmen nur mit drastischen Gehaltskürzungen und Ähnliches sind schon der richtige Weg, um das Personal dauerhaft unfreundlich zu stimmen.
Heute wird sich auch kaum mehr ein Plätzchen im Zug für ein Fahrrad finden lassen. Die dafür gut geeigneten großen IKEA-Wagen sind aus dem Fernverkehr fast völlig verschwunden. Es gibt fast nur noch Triebzüge, von denen die X2000 inzwischen die Ältesten sind. Viele Bauarten habe ich von Innen noch gar nicht gesehen.

Hej,

also Radmitnahme geht (ausser wie erwähnt auf Teilstrecken im Süden) gar nicht, Veolia hat das auch wieder eingestellt.
Wenn Ihr nicht fliegen wollt gäbe es noch eine Chance, gerade da Ihr mit der Inlandsbanan eine Weile unterwegs sein werdet. Man kann Räder (allerdings wohl nur in Karton verpackt) mit Bussgods schicken, kostet laut deren Homepage (bussgods.se) von Malmö nach Gällivare 495 SEK, oder das doppelte mit garantierter Ankunftszeit.
Auto vier Wochen bei Malmö stehen lassen... ich weiss ja nicht, oder habt Ihr da einen sicheren Platz?

Andere Alternative wäre mit der Fähre von Kiel nach Göteborg, dann nach Kristinehamn radeln (das solltet Ihr - bei geplanten 4 Wochen durchs ganze Land - in 3-4 Tagen locker schaffen) und von dort die Inlandsbanan nach Gällivare. Und dann seid Ihr auf dem Rückweg sogar frei, nach Göteborg abzukürzen, falls Ihr es nicht bis Malmö/Trelleborg schafft.
Da Ihr auch für kein Auto auf Fähre/Brücke zahlen müsst könnte sich das ganze sogar rechnen...

Gute Fahrt!
Benjamin

Hi Benjamin,

danke für den Beitrag. An diese Alternative über Göteborg dachten wir auch schon, allerdings nicht nach Kristinehamn sondern nach Mora, da die Bahn nach Kristinehamn nur bis zum 29.7. fährt und wir erst im August kommen. Ich werde jetzt mal die Fähre nach Göteborg buchen und den Rest spontan vor Ort entscheiden.

Viele Grüße

Die Busse, die ich letztes Jahr in Schweden genutzt habe, hatten hinten am Bus zwei Stangen zum ausklappen, ganz leidlich mit Moosgummi umwickelt. Dort wurde das Rad mit dem OR drauf gehängt, ein wenig gesichert, natürlich musste vorher alles abgeladen werden.

Während beim Einsteigen an Endhaltestellen die Busfahrer noch ganz entspannt geholfen haben, war dies beim Aussteigen weniger lustig, zweimal rein - raus um alle Taschen zu bekommen, immer in der Panik der fährt mit dem Rad hinten dran wieder ab, Ärger mit den Passagieren, die rein wollten, weil sie nicht verstanden, dass ich nur meine Taschen noch holen wollte, um den Bus rum sprinten, Rad runter … alles sehr unentspannt. Kann aber auch sein, dass ich DAS alles nur so erlebt habe, weil ich eigentlich schon krank war

Wer stellt da die Gurte oder mit was immer das gemacht wird.

Viele Grüße
Stephan