hallo Zweiradler!

Nach 2.5 Jahren reisen und nun fast durch die Tuerkei stehen wir vor der Entscheidung: wo lang in Europa? Zwei Wege kommen fuer uns in Frage:
- entlang der Schwarzmeerkueste durch Bulgarien auf den Donauradweg oder
- entlang der ostgriechischen Kueste und weiter durch Mazedonien und Serbien

Die Westtuerkei war extrem zugebaut und wir suchen nach ruhigen Alternativen. Hat jemand eine Idee welche Route landschaftlich schoener ist? Und zum wildcampen "geeigneter"? Wir sind auf "Heimat" fixiert und wollen grosse Anstiege (auch wegen der Hitze) meiden. Also: nicht zuuuu gebirgig. Irgendwelche Vorschlaege?

Danke.
www.2bikepackers.com

Hallo

Ich kann die Route über Mazedonien und Serbien sehr empfehlen! Sehr abwechslungsreiche Landschaft wenn auch mehr Berge als Schwarzmeer und Donau(ebene). Ich würde auch den Kosovo nicht auslassen, muss man nur mit der bekannten Ein-/ Ausreiseproblematik sehen...
Man kann auch auf dieser Route Berge etwas umschiffen, aber ein bisschen hoch und runter geht es immer. Die Fahrt entlang des Ibar von Kraljevo bis Kosovska Mitrovica war sehr entspannt und wirklich sehr spannend.
Zugebaut ist es an der Schwarzmeerküste wahrscheinlich fast überall. Im Inland weniger, aber zB die Donauebene ist nicht sehr abwechslungsreich.

Hallo ihr Beiden,
vermutlich wollt ihr über Istanbul zurück. Daher geh ich mal von den Streckentipps aus.
Es gibt nicht viele internationale Übergänge in der Region. Die größten sind bei Edirne (Griechenland oder Bulgarien). Nach Bulgarien hast du noch Dereköy/Malko Tarnovo und einen kleinen zwischen Hamzabeyli und Elhovo. Direkt an der Schwarzmeerküste kommt man meines Wissens nicht durch.
Nach Griechenland kommt man über Ipsala/Peplos rüber. Dort landest du direkt auf der Küstenschnellstraße. Der Verkehr sollte noch mäßig sein.
Weiter ist so ne Sache. Denn die Küsten sind recht Touristisch. In Bulgarien hast du zwischen Burgas und Varna Häppikonfetti mit viel Massentourismus, in Griechenland ist die Küste spätestens ab Kavala ebenfalls zugebaut und belebt. Als Alternative würde sich anbieten über Malko Tarnovo -> Yambol -> Rosental -> Balkangebirge zur Donau. Meidet die E80.
Durch Griechenland kann ebenfalls reizvoll sein wenn man ruhige Wege findet. Nach Mazedonien biete sich der Übergang beim Doriani-See an. Von dort über Strumica -> Stip nach Kumanovo. Von dort über Vranje nach Serbien rein.

Rumänien hat mittlerweile einen sehr ordentlichen Verkehr, so daß ich da nicht durchfahren würde. In Ungarn solltet ihr beachten daß so ziemlich alle Fernstraßen Fahrradverbote haben und diese auch kontrolliert werden. Auf Nebenstraßen auszuweichen bedeutet ziemlich viel Zickzackfahren.

Viel Spaß noch und gute Reise,
Micha

Hallo,

was ist die übliche Grenzproblematik im Kosovo?

Das würde mich sehr interessieren.

Gruß Heike

es gibt nicht viele (legale) Übergänge, von Serbien aus kommst Du z.B. gar nicht rein.
Nach Montenegro gibts nur einen legalen Grenzübergang und die Grenzen werden tatsächlich von Grenzern überwacht. Auch gibt es im Grenzgebiet häufiger Übergriffe zwischen Albanern und Serben aufeinander, was zu unerfreulichen Begleiterscheinungen führen kann.
Gruß Nat

Hey an alle, die hier geantwortet haben!

Danke fuer euere Hilfe! Wir werden ueber Edirne und quer durch Bulgarien nach Serbien und dann auf die Donau zu radeln. Eure Antworten haben viel geholfen - danke!

ilits-tours
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kleiner Tipp-
wenn ihr die Länder wirklich kennenlernen wollt- begebt Euch zumindest gelegentlich von der Donau weg und in die Berge. Die Donauregion ist auf Dauer eher langweilig (Ausnahme eisernes Tor in Serbien) . Die Steigungen sind ohnehin sehr einfach zu fahren, weil ja auch die altersschwachen Ost-LKW´s hochkommen müssen.
Gruß Nat

Das Problem ist, dass der Kosovo nicht von Serbien anerkannt wird. Das heißt, man bekommt theoretisch (das sind die offiziellen Infos) an der Grenze keinen Ein-/ Ausreisestempel. In eurer Richtung würdet ihr dann Probleme bei der Ausreise aus Serbien bekommen, weil ihr nicht offiziell eingereist seid. (Ich bin letztes Jahr von Serbien in den Kosovo gefahren und es gab dort an der Grenze eine serbische Polizeikontrolle, die mich in ihrem Computer ausgetragen haben).
Daher wird geraten nur über Serbien in den Kosovo einzureisen, wenn man danach nach Serbien will.

Und überlegt euch genau, ob ihr Mazedonien wirklich auslassen wollt

Ich bin gerade von einer Radreise von Basel nach Istanbul zurückgekommen. Rumänien würde ich, trotz des Verkehrs, auf gar keinen Fall auslassen! Ich fand dieses Land unglaublich faszienierend - vor allem wegen der vielen freundlichen, offenen und interessierten Menschen. Während ich noch davor in Ungarn leider oft das Gefühl hatte, als Radreisender regelrecht verachtet zu werden, bin ich in Rumänien auf Interesse gestoßen, wie ich es sonst noch nirgends erlebt habe. Die vielen negativen Vorurteile, die ich in Deutschland über die Menschen in Rumänien gehört habe, trafen übrigens allesamt nicht zu.

Mit den Fernstraßen in Ungarn habe ich auch durchweg andere Erfahrungen gemacht. Ich war wegen dem angesprochenen Zickzackfahren auf Nebenstraßen ab Budapest fast nur auf Fernstraßen mit Fahrradverboten unterwegs, bin der Polizei mehrmals täglich begegnet, einmal sogar direkt in eine Verkehrskontrolle gefahren und wurde nie angehalten.

ah- wieder was gelernt, ich dachte immer, das ginge de facto gar nicht. Ich kann übrigens in Kürze berichten ob ein kosovarischer Einreisestempel ohne Vorhandensein eines Ausreisestempels in Serbien Probleme macht, wenn man jedoch nicht aus dem Kosovo ein- oder ausreist.Wir sind das letzte Mal nämlich über eine faktisch nicht vorhandene Grenze ausgereist, was zu einem leichten Zwischenfall mit montenegrinischen Grenzbeamten führte.




mir hats da auch extrem gut gefallen, ich habe aber schon festgestellt, dass sich der Charme dieses kleinen Landes nicht jedem gleichermaßen erschließt.

Gruß Nat