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#801845 - 02/20/12 12:29 PM
Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
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Vom 4. Oktober 2011 bis zum 28. Dezember war ich in den USA und bin auf der „Southern Tier“-Route von Kalifornien nach Florida unterwegs gewesen: Die offizielle Streckenlänge ist 3058 Meilen gleich 4921 Kilometer. Ich bin von San Diego bis St. Augustine 5378 Kilometer gefahren, hinzu kommen die vom Flughafen San Diego und nach Orlando macht 5849 Kilometer. Pro Fahrtag – es gab Pausentage – habe ich mit rund 75 Kilometer gerechnet. Damit bin ich gut hingekommen. Man sollte bedenken: Es gibt zum Teil erhebliche Steigungen und starken Gegenwind. An einem Tag war ich froh, über 5 km/h zu kommen. Es war der erste USA-Besuch für mich. Dafür hatte ich zwei Gründe: Zum einen wollte ich wissen, ob die „Amis“ so sind, wie meine gesammelten Vorurteile besagen (dazu später mehr). Zum anderen war mein Ziel, zwei kalte dunkle Monate in Deutschland zu vermeiden. Das habe ich auch geschafft. Allerdings war es dort auch öfters kalt – ich hatte rund zehn Nächte mit Minusgraden – und insbesondere Ende November/Anfang November in Louisiana gab es wenige Sonnenstunden. Das hing auch damit zusammen, das der Himmel öfters bedeckt war und Zeltplätze sowie Strecke oft im Wald waren. Die erste Hälfte bis Austin in Texas fand ich landschaftlich am reizvollsten: Wald, Berge mit Pässen, Wüste mit Sanddünen, aride Gebiete, riesige Viehweiden und mehr. Ich „durfte“ auch einen Sandsturm miterleben – glücklicherweise auf einem Campingplatz. Ich habe ungefähr einmal die Woche wild gezeltet. Im Osten von Texas ist europäisch anmutendes Hügel- und Weideland – es könnte fast Deutschland sein. Tatsächlich lebe dort viele Menschen mit deutschen Vorfahren. Louisiana fand ich vergleichsweise langweilig – das lag auch daran, dass ich die Cajuns oft nicht verstanden habe, wenn sie versuchten, amerikanisch zu reden (das Problem haben allerdings auch die Amis aus den anderen Staaten...). Und die Strecke ging meist durch Wald, der ziemlich gleichförmig aussah. In Florida wurde es teuer – es gibt dort Campingplätze, die 60 Dollar für eine Site verlangen. Westlich von Austin habe ich meist 5 bis 10 Dollar gezahlt. Austin hat übrigens eine sehr interessante Musikszene, es gibt jeden Abend ein Dutzend Bands, die live spielen. Insgesamt habe ich knapp 2000 Dollar in den fast drei Monaten ausgegeben – die USA ist ein preiswertes Reiseland, wenn man auf Hotels/Motels verzichtet (und der Euro zum Dollar nicht völlig abschmiert). Ich bin mit vielen Amis ins Gespräch gekommen. Dabei gab es zwei Überraschungen: Zum einen sind viele auf Politik gekommen. In älteren Reiseführern hatte ich gelesen, dass die Amis solche Themen nicht mögen. Ein erfahrener Tourist hatte mir erzählt, dass sich das geändert habe. Zum anderen waren fast alle Amis sehr pessimistisch – früher galt Optimismus als ein Wesenszug der US-Amerikaner. Die Gespräche habe ich in einem Buch festgehalten. Wer das liest bekommt ein Gefühl dafür, wie die Menschen in den südlichen Staaten denken und leben – und wie unterschiedlich dies bei den einzelnen Bürgern ist. Obdachlosigkeit, Waffen, Konsum und Politik sind nur einige der Themen, um die es geht (Buch kann direkt bei mir bestellt werden). Zusammengefasst: Die Leute, die ich kennenlernte, waren durch die Bank sehr nett. Die politischen Einstellungen fand ich extrem: Leute, die sich selbst als politisch in der Mitte einordnen, wären hier rechts von der CSU... Ich will das hier nicht zu sehr ausführen, dann wird der Bericht hier sehr lang. Auf meiner Homepage www.roland-schmellenkamp.de steht ein Auszug des Buches. Da schildere ich die Begegnung mit einem Rentner, der erzählte, wie er Selbstjustiz begangen hat: Er schoss einem Spanner in die Augen, so dass der erblindete. Wilder Westen im Jahr 2011! Und es sind dort 183 Fotos zu sehen. Weiter gebe ich im Buch viele Tipps für Leute, die diese Stecke selbst fahren möchten. Es ist nämlich so, dass es bei der Versorgung Tücken gibt, man kann zum Teil Abkürzungen nehmen und bei den Campingplätzen gibt es große Preis- und Qualitätsunterschiede, die nicht unbedingt zusammenhängen. Und es ist sehr wichtig, zur richtigen Zeit zu fahren, damit es nicht zu heiß oder zu kalt ist oder womöglich Straßen unpassierbar sind. Zweiter Teil folgt!
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#801850 - 02/20/12 12:46 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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Hier noch Fotos. [url=[URL="http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20120220-133534-804.jpg"] [/url]]Yuha-Wüste in Kalifornien[/url] [url= ]Wüste beim Ort Hope (Hoffnung).[/url] [url= ]Solche Pässe ging es hoch.[/url] [url= ]Die Gila Hot Springs - die Pools werden mit heißem Wasser aus einer natürlichen Quelle gefüllt.[/url] [url= ]Schöne Plätze zum wild zelten gab es selten.[/url] [url= ]Fantastischer Sonnenaufgang am Rogers Lage Campground.[/url] [url= ]Gürtelitiere habe ich öfters gesehen. Allerdings nicht lebend wie hier, sondern meist tot am Straßenrand.[/url] [url= ]Wieder am M;eer in St. Augustine: Acht Kilo leichter, aber nun mit Volbart.[/url]
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#801853 - 02/20/12 01:01 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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Die Gespräche habe ich in einem Buch festgehalten. Wer das liest bekommt ein Gefühl dafür, wie die Menschen in den südlichen Staaten denken und leben – und wie unterschiedlich dies bei den einzelnen Bürgern ist. - - Ich will das hier nicht zu sehr ausführen, dann wird der Bericht hier sehr lang. Auf meiner Homepage www.roland-schmellenkamp.de steht ein Auszug des Buches. - - Weiter gebe ich im Buch viele Tipps für Leute, die diese Stecke selbst fahren möchten. Es ist nämlich so, dass es bei der Versorgung Tücken gibt, Zweiter Teil folgt! Hallo Roland, wir sind ja hier im Radreiseforum und durchaus daran gewöhnt uns durch lange Berichte zu ackern, die uns einen Überblick und einen Eindruck vom Erlebten und Erfahrenen vermitteln. Warum ich jetzt ein Buch kaufen muss, damit ich etwas mehr von deiner Reise erfahre, erschliesst sich mir nicht. Schade, dass Du hier nicht mehr schreibst Jürgen
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#801854 - 02/20/12 01:19 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: Juergen]
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Das Buch muss nicht gekauft werden. Darin geht es auch kaum um die Reise, sondern vor allem um Gespräche. Teil 2 folgt in einigen Tagen - ich schreibe dann mehr, hatte mich mit Absicht kurz gefasst, weil mir viele Berichte zu weitschweifig sind...
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#801867 - 02/20/12 02:31 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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Austin hat übrigens eine sehr interessante Musikszene, es gibt jeden Abend ein Dutzend Bands, die live spielen. Absolut. In den letzten 12 Jahren habe ich (in Summe) einige Monate in Austin verbracht, die 6. Straße gefällt mir noch immer. andre
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#801948 - 02/20/12 07:55 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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ZWEITER TEIL
Hier der Reisebericht, in einzelne Staaten unterteilt.
Kalifornien: Auf wenigen Kilometern viel Abwechslung: Zuerst in der Großstadt San Diego an einem Fluss entlang - dort "wohnen" viele Obdachlose - geht es steil in die Berge. Und schon gibt es den ersten State Park, in dem man auf einem Campingplatz übernachten kann, dann en Indianerreservat mit Spielcasino. Dann geht es wieder hinab, bei Jacumba ist der riesige Grenzzaun an der mexikanischen Grenze zu sehen.
Einige Male müssen auch Radler die Interstate benutzen, weil es keine anderen Straßen gibt. Unter anderem fünf Kilometer steil bergab bis zur Yuha Wüste. Ich fuhr mit 60 bis 70 km/h und war nicht wesentlich langsamer als die dicken Trucks... Die Wüste fand ich atemberaubend, vor allem den Sonnenaufgang und den Bereich mit riesigen Sanddünen a la Sahara. In den ersten drei Tagen und 300 Kilometern war die Landschaft extrem abwechslungsreich - später in Texas allerdings oft eintönig, was auch einen gewissen Reiz hat.
Arizona: Es geht weiter durch ein sehr trockenes Gebiet, Kakteen und andere Wüstenpflanzen sind zu sehen. Oft wird es mittags über 40 Grad warm, ich versuche möglichst früh zu starten. Vor Wickenburg begegne ich Dan, der seit Jahrzehnten obdachlos ist und seit vielen Jahren mit seinem schwer bepackten Rad durch alle Staaten der USA fährt. Wir unterhalten uns eine Weile, er sagte, er se Nervenkrank und könne deshalb nicht arbeiten. So wirkt er auch auf mich. Ein armer, sehr netter Kerl.
Phoenix ist ein Moloch: samt Vorstädten rund 150 Kilometer Stadt, meist sind Einfamilienhäuser mit mehreren Garagen und Autos zu sehen. Schon vorher ist mir aufgefallen, wie zersiedelt die Landschaft ist: Offenbar darf man fast überall bauen, wo man Land besitzt. Hinter Superior muss ich bergauf durch einen langen Tunnel. Der hat keinen Standstreifen - es macht keinen Spaß. Normalerweise ist das Fahren sehr sicher, weil fast alle Straßen solch einen Standsteifen haben - allerdings muss man stets ein Auge darauf haben, weil dort häufig Glas oder die Überreste von zerfetzten Lkw-Reifen samt feinen Drähten liegen.
New Mexico: Ein Höhepunkt der Reise sind die Gila Hot Springs: Dort gibt es eine natürliche Quelle mit kochend heiße Wasser, das in künstlich angelegte Pools geleitet wird. Dort kann man für nur 5 Dollar pro Nacht campen und so lange im Pool sitzen, wie man möchte. Nachts sitzen wir dort nackt - in den USA unüblich, weil viele Leute sehr prüde sind - und ein Musiker spielt Gitarre und singt unter anderem Bob-Dylan-Songs. Über uns doppelt so viele Sterne, wie man sie in Deutschland sieht - ein fantastischer Tag!
Die Nacht ist nicht so schön: Minus 5 Grad. Es könnte schneien - und es wird auch bald schneien, wenn ein kräftiger Wind aus Richtung Alaska kommt, der Wolken mitbringt. Wir haben Ende Oktober. Am nächsten Tag folgt ein Ausflug zu einer verlassenen Indianerwohnsiedlung in einer Felswand, die ist sehr interessant und die Gegend sehr schön. Ich mache viele Fotos, besonders fasziniert mich der Kontrast des roten Herbstlaubes mit den grünen Nadeln der Fichten und dem blauen Himmel.
Texas (1) beginnt mit El Paso. Eine Millionenstadt ohne Charme, die vor allem aus breiten, dichtbefahrenen Straßen besteht, an denen die scheinbar ewig gleichen Geschäfte und Schnellrestaurants zu sehen sind. Auf dem nächsten Campingplatz auf den Land (eigentlich Fischweiher, man kann gegen Geldangeln und dort auch zelten) lerne ich einen mexikanischstämmigen Anerikaner kennen, der mir viel über den Drogenkrieg erzählt, er in der Grenzstadt Ciudad Juarez seit zehn Jahren tobt. Er ist dort Aufseher. Oft werden, so erzählt er, nicht nur eine Person umgebracht, sondern gleich alle Anwesenden, damit es keine Zeugen gibt. Das geschah kürzlich auf einer Teenager-Party.
Nun folgt eine sehr dünn besiedelte Gegend, zwischen den Orten liegen oft 50 einsame Kilometer und Ranches, bei denen man nur wegen einer Einfahrt und einer Poste weiß, dass es sie irgendwo hinter dem Horizont gibt. Das Kunstwerk Prada Marfa beim Ort Marfa ist ein Kontast in der staubigen Einöde: In diesem "Prada-Geschäft" sind feinste Schühchen und Handtaschen zu sehen. Hat mich sehr beeindruckt.
Kurz vor Sanderson lerne ich einen Franzosen kennen, der mit dem Rad von Alaska nach Feuerland fährt. Wir übernachten im Ort auf einem Campingplatz. Am nächsten Tag ist der Gegenwind s stark, dass wir nur um die 10 km/h fahren können. Er gibt auf und trampt, ein haltender Pick-up wird seinem Namen gerecht, er wird Rad und Taschen auf die Ladefläche und weg ist er. Ich fahre weiter. Nach 100 Kilometern bin ich in Langtry und müüüüüde. Am nächsten Tag ist der Gegenwind so stark, dass ich oft nur 5 km/h vorankomme. Del Rio, mal wieder an der Grenze zu Mexiko, ist noch hässlicher als El Paso: Nur Fast Food, Autohäuser Werkstätten und ähnliches ist zu sehen. Schnell weiter!
Wunderschön ist es in Fort Clark bei Bracketville, der Campingbereich für Leute mit Zelt ist abseits von dem mit den dicken Trailern und Wohnmobilmonstern. Im nahen Bach soll es Wasserschlangen geben. Ich sehe keine. Dafür Rehe, die in der Nähe äsen und mich misstrauisch beäugen. Ich bleibe einen Tag länger. Und an dem kommt ein Radler: Björn, Rentner aus Schweden, der standesgemäß mit Hilleberg-Zelt unterwegs ist (das frei stehende Soulo, die zwei Kilo kosten 600 Euro, 9 Monate im Gebrauch und Zustand wie neu). Wir fahren in die gleiche Richtung auf dem "Southern Tier", er will allerdings noch bis Miami. Und hatte auf der Fahrt unter anderem viele große Nationalparks im Grand-Canyon-Gebiet besichtigt. Wir verstehen uns gut und fahren zwei Tage zusammen die gleiche Strecke, aber getrennt. Das ist auch gut. Björn ist mit 68 kaum langsamer als ich, aber ein wenig. So kann jeder seine persönliche Geschwindigkeit fahren - und ich meine Fotostops machen, wo ich möchte.
Teil 3 folgt!
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#801953 - 02/20/12 08:03 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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... weil mir viele Berichte zu weitschweifig sind... Du glaubst ja garnicht, wie neugierig wir sind! Also ich bin schon sehr gespannt!!! lytze
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Wer schnell fährt, kann auch schnell schreiben... | |
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#801971 - 02/20/12 08:48 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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Moin, dein Bericht macht Lust auf mehr... wo bleibt Teil 3 ? Und die Fotos nicht vergessen
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"Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner Ihnen aufs Maul haut." - Klaus Kinski
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Edited by Ente (02/20/12 08:50 PM) Edit Reason: Fotos nicht vergessen |
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#802382 - 02/22/12 09:21 AM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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DRITTER TEIL
Fotos möchte ich eigentlich nicht noch mehr einsellen, die sind alle fein säuberlich in derrichtigen Reihenfolge und beschriftet auf der Homapage. Öffnet man zwei Fenster, kann man abwechselnd Fotos gucken und lesen... -------------
Texas (2): Jetzt - fast auf der Mitte der Strecke - wird das Klima anders. Bisher gab es offensichtlich wenig Niederschläge, nun wird es feuchter: Bei Hunt ist ein Winzer, es gibt viel Nadelwald und vor Kerrville einen schönen Fluss. Wenig später ist "Stonehenge" zu sehen und daneben eine Figur a la Osterinsel - beides hat jemandem gut gefallen, da hat er sich das daheim mit viel Beton nachgebaut... Björn und ich wollten uns hinter Kerrville treffen - er kommt aber nicht. Wahrscheinlich ist er in ein Motel gegangen, ich war schneller und hatte es gerade noch bis zur Dämmerung gegen 17.30 Uhr zum State Park geschafft. Wir haben seitdem nur Kontakt per E-Mail. Ich vermeide übrigens aus Sicherheitsgründen Fahrten nach 16 Uhr: Alkohol ist beliebt - es soll angeblich viele betrunkene Autofahrer geben. Außerdem fängt ab 16 Uhr der Feierabendverkehr an und die Leute haben es eilig.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Nach Austin oder die Stadt umfahren. Ich will wegen der Musikszene hin und schlafe dort in einem Hostel. Der Abend im Jazzclub Elephant ist fantastisch: Eine Session, zig Musiker kommen auf die Bühne oder gehen nach ihrem Beitrag wieder herunter. Zwischendurch singen drei junge Frauen je ein Lied. Im Jazzclub lerne ich zwei Musiker kennen, einer ist Schwarzer. Ab Austin bis Florida leben viele Schwarze, auch in San Diego Dazwischen kaum, das hängt noch mit den Plantagen bzw. Sklavenhaltern zusammen. Austin ist auch architektonisch interessant, es hat ein richtiges Zentrum. Die erste Stadt in der ich mich wohl fühle.
Kurz vor Austin hatte ich Probleme mit dem linken Knie - Schmerzen. Es geht im "Texas Hill County" Hügel hoch und runter, meist so sechs bis acht Prozent Steigung. Hier trainierte Lance Armstrong, der soll in Austin auch einen Radladen besitzen. Östlich von Austin wird die Gegend sehr "europäisch" dort wohnen viele deutschstämmige Leute. Mit einigen komme ich auch ins Gespräch, in einem Laden liegt ein Buch aus, in dem sich alle Southern-Tier-Fahrer eintragen können. Ab jetzt werden die Abstände zwischen den Orten geringer, statt Rancher mit riesige Gebieten gibt es kleinere Ranches und viele Farmen.
In Austin habe ich den größten Fehler auf der Fahrt gemacht und im Rückblick meiner persönlichen Jahresbilanz den größten für 2011: Eine Mahlzeit bei Church Chicken gekauft. Das ist eine Kette, die Läden gibt es fast an jeder Ecke - wie McDonald's. Bei meiner Ankunft in Austin bin ich an keinem Geschäft vorbeigekommen, der Hunger war groß, alle Vorräte aufgebraucht - deshalb habe ich Chicken bei Church gekauft. Wobei man das frittierte Zeug gar nicht Mahlzeit nennen soll, das ist einfach Dreck. Drei "Teile" für drei Dollar, fett panierte Hähnchenflügel oder Beine, darunter glibberiges Fleisch. Mein Körper hat sich beim Essen heftig gewehrt, das zweite Stück hat noch der Hunger rein und der Geiz runter gebracht, das dritte habe ich weggeworfen. Ein anderer Käufer am Imbiss hatte sich beschwert, das bei seiner Tüte mit ungefähr einem Dutzend dieser Teile eins gefehlt hätte. Der Mann war übergewichtig und sah auch ungesund aus, wie viele Amis: Industriefraß, Softdrinks, Alkohol, wenig Bewegung... Gestern habe ich im Bestseller "Tiere essen" von Foer gelesen, wie die Hühner in den USA gehalten und geschlachtet werden - widerlich.
Louisiana: Sofort nach der Staatsgrenze habe ich einen Volltreffer: Ein Nagel ist ins Hinterrad rein und wieder raus. Zwei große Löcher im Schlauch... Dann folgt ein kleiner Laden mit Obst und Gemüse von örtlichen Farmen. Ich gehe rein, weil ich so etwas gern unterstütze. Die Frau an der Kasse schenkt mir meinen Einkauf - so zwei Dollar - weil ich Radler bin. Zum einen sind viele Amis sehr großzügig und verschenken oft Essen, zum anderen gelten Radler auch als arme Leute... Kurz darauf führe ich an der Tourist-Info des Staates eines meiner vielen Gespräche: Der Einheimische sagt, dass sich Louisiana von den UA abspalten sollte: "In spätestens zehn Jahren haben wir Bürgerkrieg in den USA. Und der beginnt dann, wenn sie uns unsere Waffen wegnehmen wollen!" Er ist - wie fast alle Amis, mit denen ich geredet hatte - pessimistisch für die Zukunft der Vereinigten Staaten. Der Optimismus, der mal typisch für die Einwohner war (auch in Krisen!) scheint verflogen. Mehr zu dieser und anderen Begegnungen in meinem Buch... In Louisiana ist die Kommunikation schwierig - die französischstämmigen Einwohner sprechen ein unverständliches Englisch, mit dem auch andere Amerikaner Schwierigkeiten haben. Und ab jetzt gibt es viele Flüsschen, Sümpfe, Wald, stehendes Wasser - Mücken, Mücken, Mücken. Oft flüchte ich bis Florida ins Zelt, weil die Stiche kaum auszuhalten ist. Dazu beißen mir rote Ameisen in die Füße, wen ich nur Latschen anhabe. Die juckenden roten Stellen heilen teilweise erst nach einen Monat!
Probiert habe ich in Louisiana eine berühmte Spezialität: Gumbo. Das klingt gut - schmeckt aber schlecht. Wird im Plastikbecher serviert: Heiße Flüssigkeit, die nach Fleischbrühe schmeckt, komische fleischige Brocken, Reis und alles undefinierbar scharf.
Mississippi: Nun fahre ich Richtung Dauphin Island - die Zeit der kalte Nächte ist bis auf Ausnahmen vorbei. Es geht Richtung Küste, auf Meereshöhe und nach Süden. Ich hatte ungefähr zehn Mal Minusgrade, oft war das Zelt vereist. Und tagsüber war es in Osttexas und Louisiana oft nur 10 bis 20 Grad kühl.
Alabama: Die kleine Insel (man kommt auf einer langen Brücke dorthin) ist sehr schön, aber der Campingplatz mit rund 26 Dollar teuer. Bis Austin habe ich meist 5 bis 10 Dollar gezahlt. Nun wird es teurer - in Florida bis zu 60 Dollar für eine Site. Darauf können mehrere Zelte und Autos stehen, es ist ein Pauschalpreis. Der Solo-Radler zahlt soviel wie zwei Leute mit Riesenwohnmobil, die ständig die Klimaanlage laufen haben.
Auf dem Campingplatz ist ein Paar aus Boston, die bis zum Frühjahr zur Westküste wollen und sehr gemächlich unterwegs sind. Für sie ist der Süden sehr exotisch, sowohl Landschaft als auch die Mentalität der Bewohner. Wir reden lange über die Waffennarren, ich war mit einigen im Gespräch. Das wäre in New England ganz anders, die Leute dort hätten eine "europäische Mentalität", sagen sie.
Dauphin Island bietet ein altes Fort - dort in der Bucht wurde das erste U-Boot der Welt im Bürgerkrieg eingesetzt und "Torpedos" genannte Seeminen - und eine Ausstellung zum Meer. Dort sind viele interessante Tiere zu sehen. Dort gelingen mir viele gute Fotos, unter anderem von einer großen Qualle. Am nächsten Tag ist Zwangspause: Die Fähre über die Mobile Bay ist kaputt. Ein alter Kahn, der am nächsten Tag wieder flott gemacht war. In dichtem Nebel fahren wir dorthin, unterwegs begleiten Delphine den nach Diesel stinkenden Kahn.
Florida: Ab sofort wird es touristisch: Viele Küstenabschnitte sind bebaut. Meist mit großen Häusern, oft wegen Flutgefahr auf Stelzen. An anderer Stelle stehen Bettenburgen. Vor Pensacola gibt es es mal wieder einen schönen State Park, wo ich schlafe.
Am nächste Tag geht es ins Museum der Marineflieger. Die haben dort eine riesige Basis an der Küste, die Straße dorthin ist vierspurig. Der Eintritt ist gratis, es sind über 100 Flugzeuge zu sehen, auch den ersten Düsenjäger der Welt: Eine Messerschmitt. Das Museum wäre sicher etwas für Falk!
Ich schlafe "wild" am Blackwater Trail, einem Rad/Reiter/Joggerweg hinter Milton. Solche Wege sind sehr selten - und gute Möglichkeiten zum wild zelten auch: An der mexikanischen Grenze ist die Border Patrol unterwegs, die suchen auch nachts mit Wärmebildkameras. In anderen Gegenden wird gejagt. Einmal lag ich nachts m Zelt, und die Schüsse kamen immer näher. Macht keinen Spaß, der Schlaf war unruhig. Es gibt nachts mal wieder Frost, ich bin wieder etwas im Landesinneren.
Hinter Tallahassee habe ich ein Erlebnis in einem Mini-Statepark. Auszug aus meinem Bch: -------------------------------------- Dann folgt der National Bridge Battlefield State Park. Das ist eine Picknickwiese samt Toiletten und Tischen sowie ein Monument, dass an eine Schlacht im Bürgerkrieg im Jahr 1865 erinnert (Fotos 149 und 150).
Jedes Jahr wird dort im März der Kampf zwischen Unionstruppen und Konföderierten nachgestellt. Denkmale wie dieses gibt es viele in Florida. Dort schlage ich mein Zelt auf – und habe bei Einbruch der Dämmerung Besuch.
Ein Auto hält, es stellt sich heraus, dass es sich um einen Ranger handelt, der mich freundlich begrüßt und dann sagt, dass Zelten im Park nicht erlaubt sei. Ich könne jedoch eine Nacht bleiben, weil es dämmert und kalt wird, sollte aber nicht noch einmal mein Zelt aufstellen. Ich bedanke mich. Dann sagt er noch, das er eine der beiden Toiletten nicht abschließen würde. Es würde nämlich regnen, zur Not könnte ich dann dort hinein. Und dann fragt er: „Sir, do you like Espresso?“ Ich bin überrascht, sage ja. „I start to work at 6.30, I will bring you then an Espresso.“ Schon wieder ein freundlicher Amerikaner! Nachts wache ich auf: Gewitter mit vielen Blitzen, der Regen trommelt aufs Zelt. Ich kann nur mir Ohropax weiterschlafen. --------------------------------------- Einen Tag später treffe ich einen Holländer, der in die gleiche Richtung fährt. Wir radeln zwei Tage zusammen, dann mache ich wegen Knieschmerzen Pause. Zuvor sind wir am Geburtsort von Ray Charles vorbeigekommen, in Greenville.
Kurz vor St. Augustine an der Ostküste eine traurige Begebenheit: An der Straße steht ein "Ghostbike". Das sind weiß lackierte Räder zum Gedenken an tödlich verunglückte Radler. Hier starb vor wenigen Wochen ein junger Mann, der Autofahrer, der ihn auf dem Gewissen hat, hat Fahrerflucht begangen. Ich lege eine Gedenkminute ein und bin froh, dass mir nichts passiert ist. Die schnurgerade Straße beim Unglücksort hat keine "Shoulder". Mit Randstreifen wäre wahrscheinlich nichts passiert.
Nach dem Ziel St. Augustine geht es noch einige 100 Kilometer nach Orlando. Weihnachten schlafe ich in einem Orangenhain, das war schön.
Vierter Teil folgt!
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#808334 - 03/13/12 05:06 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
[Re: ro-77654]
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VIERTER und letzter Teil
Sehr gut für unterwegs ist das Buch „Conquering The Borderlands: A Southern Tier Journal: San Diego to St. Augustine by Bicycle“ von Lorraine Veisz. Sie ist die Stecke selbst gefahren, ihre Infos sind in Etappen aufgeteilt. In dem Buch geht es vor allem um die Geschichte, aber auch um Biologie und Geographie auf den einzelnen Streckenabschnitten. Tipps zur Fahrt gibt die Autorin jedoch nicht. Die stehen in meinem Buch...
Negativ aufgefallen ist mir der verschwenderische Umgang mit Energie: Im Süden gibt es fast nur dicke Autos mit V8-Motor und deutlich über 200 PS. Außerdem wird beim Kühlen extrem viel Strom verbraucht. In allen Wohnmobilen läuft ständig die Klimaanlage. Mir erzählte jemand, dass die Amis selbst in Dachzelten (Aufklappbar auf einem Dachträger eines Autos) die Klimaanlage ständig laufen lassen. Da wird wahrscheinlich in einer Nacht so viel Strom verballert wie ich in einem halben Jahr verbrauche. Umweltschutz interessiert im Süden niemanden. Die einzigen Leute, die ich getroffen habe und die das wichtig fanden, kamen aus Boston und San Francisco. Wobei ich meinen Teil zum Klimawandel mit dem Langstreckenflug beigetragen habe...
Die US-Amerikaner sind fast durchgängig sehr nett und hilfsbereit. Man kommt auch schnell mit den Menschen in Kontakt, das betrifft auch die mexikanischstämmigen Einwohner. Da gab es allerdings welche, die kein Englisch sprachen und einige, die sehr scheu reagiert haben - vielleicht waren es Illegale. Leider bin ich nur mit einem Schwarzen ins Gespräch gekommen, einem Musiker, der in Austin in einer Session auftrat. Andere in ländlichen Regionen waren sehr abweisend. Da, so mein Eindruck, ist die "Rassentrennung" noch immer stark. Das betrifft auch Wohnviertel. Die Begegnungen mit den Menschen waren fast alle sehr angenehm sowie interessant und für mich ein Grund, wieder die USA zu besuchen. Außerdem kommt man gut zurecht, die meisten Straßen haben breite Standstreifen, auf denen man gut fahren kann.
Ist der „Southern Tier“ empfehlenswert? Wer Land und Leute kennenlernen und zwei Wintermonate hier vermeiden möchte: Unbedingt! Allerdings muss man sich darüber klar sein, dass die spektakulären Nationalparks nicht auf der Strecke liegen, Grand Canyon und Co. sind weiter nördlich! Die Landschaft ist jedoch sehr abwechslungsreich und ein tolles Erlebnis. Wer keine 85 Tage Zeit hat, sondern nur einen sechswöchigen Jahresurlaub, sollte bis Austin oder Houston (etwas abseits der vorgegebenen Strecke) fahren. Und wer abspecken möchte, kann das gut. Ich habe acht Kilo verloren. Für Vegetarier und Leute, die sich wie ich gesund ernähren wollen, ist es manchmal schwer, gute Lebensmittel zu kaufen. Industriefraß tiefgekühlt oder in Dosen dominiert in den Geschäften (und Alkohol, Süßigkeiten und Chips). Das Obst sah manchmal merkwürdig aus, rot glänzende Äpfel wie Kunststoff... Man sieht den meisten Leuten die ungesunde Ernährung an – auch, wenn sie kein Übergewicht wie so viele dort haben. Bananen, Avocados, Nussmischungen, Erdnussbutter und Haferflocken waren meine Grundnahrungsmittel.
In San Diego zu starten ist sinnig: Dort kann man gut Ausrüstungsteile kaufen, fast am Startpunkt in einem Hostel übernachten und der nächste State Park ist in wenigen Stunden erreichbar. Von West nach Ost und im Herbst/Winter zu fahren halte ich auch gut: Dann ist noch kein Eis auf den Pässen im Westen, keine Tornadosaison an der Küste und die Chance, wegen Überflutung in Texas an überschwemmten Straßen aufgehalten zu werden, gering.
Ich war mit leichten Gepäck unterwegs, eine Rahmentasche, zwei Backroller und ein 20-Liter-Sack hinten reichten dafür. Wobei ich fünf Bücher und ein Netbook dabei hatte. Ohne diesen Kram wäre ein Backroller leer... Wichtig ist, mindestens 12 Liter Wasser transportieren zu können und Essen für mindestens zwei Tage. Unterwegs schwankte die Temperatur von gut 40 auf minus 6 Grad, oft um 30 Grad an einem Tag, da sollte man hart im Nehmen sein.
Fototechnik: Nikon D90 mit 16-85 und 2,8/180 mm Objektiven sowie ein Karbon-Stativ von Manfrotto und ein Funk-Fernauslöser.
Mein Rad war ein leicht umgebautes und damit leichteres VSF T 900 Rohloff (leichtere Schläuche, Sattel, Vorbau, Bremsen, Gepäckträger, kein Dynamo und nur ein Batterierücklicht, kein Hosen/Kettenschutz. Jedoch Lenkerhörnchen innen sowie drei 1,5/2-Liter-PET-Flaschenhaler und einen 0,7-Liter-Flaschenhalter am Lenker). Bis auf Reifenpannen (sechs vorn, sechs hinten. In der Wüste gibt es tückische kleine Dornen) und abgebrochene Seitenständer-Schrauben hatte ich keine technischen Probleme. 28 Zoll und ein eher flottes Rad halte ich für sinnvoll – mir sind jedoch Leute mit allen möglichen Rädern begegnet, vom MTB über „Expeditions-Reiserad“, Klapprad bis zum Rennrad aus Karbon.
Geld: Ich habe in den knapp drei Monaten 1800 Dollar ausgegeben. Darin war eine Hotelübernachtung (100 Dollar), eine Motelübernachtung und Handschuhe/kleine Reparatur/Ersatzreifen/Ersatz-Spiegel für 100 Dollar drin. Ich war selten essen und habe ab und zu wild gecampt. Also ein billiges Reiseland!
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#830798 - 05/28/12 06:38 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
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Hallo Roland,
hab' mich auch schon in dein Buch eingelesen und die dazugeörigen Fotos auf deiner Webseite angeschaut. Die Lektüre ist kurzweilig und steigert meine Vorfreude auf meinen eigenen Aufenthalt im Südosten der USA diesen Sommer, wenn's diesmal auch weniger mit dem Rad sein wird.
Vielen Dank noch mal für dein Geschenk! Markus
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#830812 - 05/28/12 07:00 PM
Re: Southern Tier - 5378 Kilometer durch die USA
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Hallo Roland, hast´"ne pN
Gruß Andreas.
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