Hallo beisammen,

wir wollten demnächst nach München radeln, mal wieder ins deutsche Museum und bei Globi ein paar Dinge kaufen Zwischenübernachtung ist geplant in Lauingen oder Dillingen/Donau, das ist so etwa die geografische Mitte.

Bis zum Raum Geislingen/Ulm/Heidenheim kennen wir uns ganz gut aus, und die Donau finden wir dann auch vollends. Ab dann beradeln wir aber Neuland; deshalb ein paar Fragen:

- Über Fernradwege haben wir hier nicht viel gefunden, die scheinen alle den Flüssen zu folgen und verlaufen grob in Nord-Süd-Richtung.

- Ist die in der Generalkarte rot eingezeichnete Straße Dillingen-Wertingen-Biberbach gut zu radeln, oder gibt's eine leicht zu findende Alternative?

- Gleiche Frage für Aichach-Dachau (Augsburg wollten wir umgehen). Durch die nicht allzuferne Autobahn müsste sich hier der Verkehr eigentlich in Grenzen halten, oder ist das eine Heizerstrecke für LKW-Mautvermeider? Wenn ja, wären wir auch für einen alternativen Tipp dankbar. Ab Dachau scheinen ja Radwege nach München ausgeschildert zu sein.

Ach ja, GPS haben wir nicht - bitte also um Tipps, die auf der Papierkarte nachvollziehbar sind. Vielen Dank schon mal vorab!

Gruß Thomas
no GPS, no Handy, no Federgabel

Ja, die Flüsse in Bayerisch-Schwaben laufen hauptsächlich in Süd-Nord-Richtung, deshalb ist etwas Planung nicht unangebracht. Zwei Routenempfehlungen:
* Meine Routenempfehlung München-Augsburg und Augsburg-Ulm mit südlicher Umgehungsmöglichkeit von Augsburg
* Uli Lamms Radweit-Empfehlung München-Stuttgart, ebenfalls mit Südumgehung von Augsburg

Eure Idee, die Augsburger Wälder nördlich zu umgehen, ist auch nicht schlecht. Die von Euch angesprochene Straße Wertingen-Biberbach ist ein Neubau, man findet nördlich davon meist noch die alte Straße, auf der sich ruhiger radeln lässt. Nach Überquerung des Lech könntet Ihr vor Aichach auf der Route Nördlingen-München weiterradeln.

Entfernungs- und steigungsmäßig kommen alle drei Möglichkeiten etwa aufs Gleiche raus.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Thomas,

vielleicht wär die Via Julia eine passende Verbindung. Verläuft von Günzburg via Augsburg nach München, und letztlich weiter nach Salzburg: viajulia Genaueres gibt die OpenCyclemap preis, da ist die Route mit dem Kürzel VJ eingezeichnet

schönen Gruss,
Peter

Ich bin mal eine Route zwischen Ulm und Schwabmünchen via Weißenhorn und Krumbach gefahren. Ist zwar nicht ein landschaftlicher Brüller, aber doch ganz ruhig und angenehm, Steigungen halten sich auch in Grenzen. Von Schwabmünchen kommt man dann ja ziemlich genau in den Münchener Westen, über Fürstenfeldbruck oder Ammersee-Nord.

also so geht das nicht! Wenn schon wer meine Geburtsstadt Dillingen an der Donau anschauen will, dann sollst du ihn nicht daran hindern.

Lauingen mußte ich dann vor 40 Jahren verlassen. Ich hatte Angst, daß ich vor den Augen von „Albertus Magnus“ vom „Schimmelturm“ am Seil herabgelassen werde und als Hexe verbrannt werde. Das machen die heute noch jährlich am gumpigen Donnerstag (=Altweiberfastnacht)

Dann würde ich gemäß der Empfehlung von Bayerninfo die regionalen Radweg „Donauried-Radweg“ und bis kurz vor Augsburg „Landrat-Dr.-Frey-Radweg“ wählen.

Obwohl Augsburg eine sehenswerte Stadt ist, soll diese aber umfahren werden.

Die „romantische Straße“ oder „Lechradweg?“ mag ich persönlich sehr gern, mit den vielen Staustufen. Auch Landsberg/Lech ist ein hübsches altes Städtchen und dann geht es den Ammersee-Radweg direkt nach München.

Auch ohne Navi bin ich bisher mit der Karte 1:625.000 Bayernnetz für Radler und meinem zerschnittenen Autoatlas 1:200.000 immer gut zurecht gekommen.

Viele Grüße
Margit

Hallo beisammen,

prima, jetzt sehen wir schon klarer! Herzlichen Dank mal zunächst für die guten Tipps.

@Stefan: Dein Link Nördlingen-München ist glaube ich ziemlich gut für unseren Plan. Er führt von Aichach bis Dachau exakt über die Straße, die wir uns eigentlich ausgeguckt hatten. Auch wenn sie in der Generalkarte rot eingezeichnet ist scheint sie nicht so sonderlich verkehrsreich und damit ganz radeltauglich zu sein - denke mal, die nehmen wir! Zur Augsburg-Südumfahrung und gleichzeitig

@Matthias: Auf dieser Strecke waren wir vor vielen Jahren mal unterwegs, damals waren wir mit dem Fahrrad-Bus aus Florenz gekommen und per pedales ab München auf dem Rückweg nach Stuttgart. Ich erinnere mich noch, wir fuhren endlose Schlängel durch wunderbare Wälder mit viel zwar nicht sonderlich anstrengendem, aber sich summierendem Auf und Ab, sodass wir es bis zum Eindunkeln gerade mal bis Krumbach/Schwaben schafften anstatt wie vorgesehen nach Ulm. Wir fanden dann ein prima Hotel mit schönem Biergarten und super Essen, aber für die Reststrecke mussten wir partiell die Bundesbahn bemühen, sonst wäre ich am übernächsten Tag nicht wie vorgesehen bei der Arbeit auf der Matte gestanden Schon deshalb wollten wir diesmal nördlich um Augsburg rum, und der sicher ganz gute Vorschlag von Uli Lamm scheidet deshalb aus.

@Peter: Damit ist auch die Via Julia nicht ganz das Richtige, könnte ich mir für eine spätere Tour mal durchaus vorstellen. Legen wir mal vorläufig zu den Akten Aber danke, ein guter Tipp. Außerdem haben wir schon öfter gehört, dass Lauingen und Dillingen ganz nett sein sollen - da waren wir noch nie.

@Margit: Deshalb auch besonderen Dank an dich für deinen Tipp! Dieses Bayernnetz scheint wirklich ganz brauchbar zu sein, und ich glaube, wir werden tatsächlich wie von dir vorgeschlagen über den Donauried- und Dr.-Frey-Radweg grob mal Augsburg ansteuern, dann aber nördlich vorbeiziehen, Altenmünster, Gersthofen, ein Stück parallel zur Autobahn, da scheint es etliche kleine Sträßchen zu geben, und dann etwa bei Sielenbach auf die Straße Aichach-Dachau stoßen. Sieht so ganz gut aus - wir werden berichten.

Ach ja, und hat vielleicht noch jemand einen guten Tipp, wo man in Münchens Innenstadt richtig gut bayrisch essen kann? Nicht lachen - damit meine ich so ein Gasthaus, wo der Bayer auch selber hingeht und nicht so eines, wo es mehr Japaner und Chinesen als Knödel gibt. Wobei wir bestimmt weder was gegen Touristen noch gar gegen ausländische Mitbürger haben, aber Hofbräuhaus, Donisl und Konsorten finde ich zum Fürchten

Schönen Abend noch,

Gruß Thomas

du hast aber Ansprüche: Vielleicht gehst hier essen Ansonsten chinesisch, sushi, griechisch, italienisch, indisch etc. etc. etc. alles zu bekommen in der Leopoldstraße. Innenstadt ohne Touristen ist schon extrem schwierig

Das Spanferkel wär auch was, noch weniger Touris.

Hallo Thomas,

ich würde es im Weissen Bräuhaus probieren. Ich weiß jetzt zwar nicht, wieviele Touristen dort verkehren aber man findet dort zumindest noch jede Menge Einheimische. Dort gibt es auch noch wirklich bayerische Küche (schau doch z. B. mal unter Kronfleischküche).

Hallo Thomas,
meine bereits bewährte Route nach München (von S) führt weiter westlich- ist vielleicht dennoch eine Alternative: bis GP Neckar+Filsradweg dann in GP beim Berufschulzentrum an der Öde geradeaus weiter in den Wald, da kommt ihr an der Straße nach Jebenhausenraus-dann Heiningen-Bad Ditzenbach-Gammelshausen-Bad Boll-Aufhausen (Albanstieg)-Nellingen-Radelstetten-Langenau (auf der Alb gibts jede Menge einsamer kleiner Straßen)- Leipheim-Günzburg (hier kann ein Stückle der Donauradweg benutzt werden)-Burgau-Jettingen-Dinkelscherben (sehr schöne ruhige Gegend)-hier in den Wald und Forstweg nach Straßdorf-Bobingen-Mering (ab Bobingen wird unerfreulich wegen des Verkehrs, straßenbegleitender Radweg ist vorhanden und wechslt häufiger die Seite)-Maisach-Gröbenzell und dann bist Du schon fast am Schloss Nymphenburg.
Das letzte Mal hat mich der Verkehr im lechtal dermaßen genervt, dass ich in Mering in den Zug gestiegen bin. Einheimische kennen hier vielleicht Schleichwege.
Gruß Nat

Hallo Margit


Findst du? Wie gesagt, wir haben nix gegen Touristen - wir sind ja in dem Moment selber welche - aber wenn dieselben hinter einem Guide mit erhobenem Regenschirm in Dreierreihen an deinem Teller vorbeidefilieren ("Here you see two typical German Cyclists eating their Schweinsbraten"), das müssen wir jetzt nicht unbedingt haben. Wir suchen halt einfach ein gutes bayrisches Restaurant, das man so in etwa als "gut bürgerlich" bezeichnen könnte. Dein Tipp mit dem "Spanferkel" und der mit dem "Weißen Bräuhaus" (danke, Thomas) klingt aber schon mal ganz vielversprechend; da werden wir mal noch tiefer schürfen.

@Nat: Danke auch dir, das muss ich mal auf der Karte nachvollziehen. Wieviele km sind denn diese Version ab Stuttgart (bzw. ab Göppingen) bis München? Bislang hatten wir gedacht, wir fahren einfach den Filstalradweg bis Geislingen, dann soll man die Geislinger Steige entlang (okay, ist halt B10) ganz gut auf dem Gehweg radeln können. Dann ab Amstetten Bahnhof über die Dörfer (Neenstetten, Sontheim usw.) - so fährt ein Kumpel von uns immer, wenn er seine Verwandten in Gundelfingen besucht. Soll angeblich ganz gut gehen.

Na, mal sehen. Bis dann

Gruß Thomas

von Göppingen aus sinds etwa 170 km, von Stuttgart (Cannstatt) aus etwa 210km.
An einem Tag machbar, an 2 Tagen gemütlicher, ebenso wie wenn man ab dem Speckgürtel München in die S-springt. Mein Zielort in M war übrigens in Pasing.

Gruß Nat
Edit: die Geislinger Steige kann man ám Rad-Fußweg hochradeln. Sie ist auch die flachste Variante des Albaufstiegs, schön finde ich sie allerdings nicht. Der Aufstieg bei Aufhausen gefällt mir deutlich besser und ist auch deutlich verkehrsärmer, Stoßzeiten ausgenommen.

Hallo Thomas,
alternativ zur Westroute kannst du ab Geislingen über die Burg Helfenstein richtung Langenau fahren. Goislenga -> Schalkstetta -> Ettleschiaß -> Woidestetta -> Nerastetta -> Langenau

Da ist nix los.

Gruß,
Micha

an einem Tag? Huh, die Zeiten liegen schon ein bisschen zurück, wo wir vom Strohgäu aus ins Elsaß zum Mittagessen geradelt sind und dann wieder zurück, das war etwa die gleiche Distanz. Und von uns bis Cannstatt sind's auch nochmal 20 km (bzw. zum Berger Sprudler/Mineralbad Leuze). Besser doch einmal zwischenlanden.

Wahrscheinlich werden wir deinen Streckentipp in die Rückfahrt einbauen. Von Langenau bis München ist das ziemlich genau die von Uli Lamm ausgearbeitete Route (s. den Link weiter oben im Beitrag von StefanS), die scheint schon ihre Qualitäten zu haben. Aber für die Hinfahrt haben wir uns jetzt entschlossen, Augsburg nördlich zu umgehen. Das heißt dann hinauf ab Geislingen, und vielleicht tatsächlich über Helfenstein und Schalkstetten. Danke, Micha - an guater Tipp

Also, bis dann,

Gruß Thomas

Servus miteinander,

zwischenzeitlich haben wir unsere kleine Radtour hinter uns, und wie immer bei mir gibt's ein Feedback: Also, wir sind die Strecke in zwei Etappen geradelt:

1. Tag bis Dillingen (von uns aus 150 km, ab Stuttgart/Mineralbäder 130 km)
Neckartalradweg, Filstal bis Geislingen, dann über den Geh-/Radweg die Geislinger Steige hoch. Dieser ist recht schmal (mit Kinderanhänger o.ä. wäre das nicht gegangen) und nicht sehr gut unterhalten - die von Micha empfohlene Strecke wäre sicher schöner gewesen. Den Ausschlag gegeben hat aber, dass wir die schon oft mit der Bahn gefahrene Geislinger Steige auch mal von der Straße aus erleben und auch oben am Bahnhof Amstetten schauen wollten, was von den beiden Nebenbahnen dort oben noch übrig ist (mit denen sind wir vor etwa 30 Jahren mal gefahren - Nostalgie halt). Dann weiter über Landstraßen: Nerenstetten, Öllingen, Sontheim/Brenz, Gundelfingen, Dillingen. Netter Etappenort, hübsche Altstadt, gute Restaurants Können wir uneingeschränkt empfehlen.

2. Tag: Dillingen - München (120 km)
Auch hier haben wir uns an kleinere Landstraßen gehalten, und an die in ganz Bayrisch Schwaben sehr gute Radler-Ausschilderung. Zunächst nach Wertingen, dann über die von StefanS empfohlene alte Straße zwischen den kleinen Ortschaften (Rieblingen, Biberbach usw.) bis Langweid am Lech. Weiter über Rehling, Stotzard, Igenhausen nach Aichach (auch alles gut ausgeschildert, aber meist nur der nächste Ort - die gute Generalkarte hilft). Von Aichach dann nach Dachau - eigentlich eine Hauptstraße, Verkehrsaufkommen ging aber, es war ein Werktag am frühen Nachmittag. Ab Erdweg gab's einen parallelen Radweg, und ab Dachau muss man dann genauer peilen, je nach der angestrebten Ecke in München. Unser bei Ebay für 1€ erworbener Münchener Radel-Stadtplan (Ausgabe 2000) war Gold Wert

Zurück ging's dann aus Zeit- und Wettergründen mit der Bahn. Fazit: Empfehlenswerte Strecke, netter Kurztrip. Die von Nat (und Uli Lamm) empfohlene Strecke wäre rund 20 km kürzer gewesen, die nehmen wir vielleicht beim nächsten Mal. Und, @ ThomasS: Dein Weisses Bräuhaus war klasse

Also, vielen Dank nochmal an alle für die vielen guten und brauchbaren Tipps!

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de