Hallo, da ich viele Fragen habe, sind sie mit - markiert:

Ich überlege noch immer ein wenig was ich im Sommer nur machen soll.
Georgien und China liegen eng in der Auswahl, allerdings wäre der Karakorum Highway auch super.

Jetzt frage ich mich wie ich den angehen soll. Je nach Berufslage habe ich zwischen 3 Wochen und 2 Monaten Zeit. Außerdem ist mein Budget ja immer stark beschränkt, ich müsste also möglichst gute Fluganbindungen haben.

-Da in den vielen Berichten der KKH meist im Rahmen einer längeren Reise gemacht wird, frage ich mich wie man ihn als normalen "Urlaub" in ein paar Wochen machen soll. Wohin würdet ihr da anreisen?

Zur Diskussion stehen da:
China: ich müsste nach Urumqi und dann irgendwie Richtung Süden gelangen.
Kasachstan, Almaty: Billiger Flug, ich wäre schon näher dran, allerdings müsste ich extra persönlich nach Wien fahren, um ein Visa zu besorgen.
Kirgistan: Meine Wahl wenn ich viel Zeit habe, dann könnte ich mich endlich auch im Tien Shan austoben.

Jetzt weitere Fragen:
-Wie lange braucht man etwa für die Strecke Kashgar - Islamabad?
-Wie könnte man schnell nach Kashgar gelangen?
-Gibt es in China ein Busnetz? Könnte ich es einfach so wie in Kasachstan machen? - zufälligen Busfahrer unterwegs einfach ansprechen, ihm abseits etwas Geld geben und einfach mitfahren?

- Ich hörte, dass man am KKH ein Visum on Arrival bekommt? Gilt das noch immer, oder sollte ich mir in Europa ein Visum besorgen?

- Außerdem habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass sich die Situation für Touristen am KKH verschlechtern soll, was ist denn damit gemeint?

mfg, Hannes

Hallo Hannes!

Ich hatte 2000 sechs Wochen Urlaub und habe den KKH gemacht. Ich bin mit Emirates über Dubai nach Islamabad geflogen. Von dort aus bin ich über Murree zum KKH geradelt und dann die ganze Strecke bis nach Kashgar gefahren. Von Gilgit aus habe ich eine Wandertour zur Märchenwiese am Nanga Parbat gemacht.
Ein paar Tage habe ich in Kashgar verbracht, bevor ich mit Bussen wieder zurück gefahren bin. Da ich noch etwas Zeit hatte, habe ich meinen Rückweg in Gilgit nochmal unterbrochen, um einen Abstecher nach Baltistan zu fahren (Skardu, Khaplu). Wenn Du von Khaplu aus noch ein paar Kilometer weiter rausfährst, kriegst Du einen tollen Blick auf den Gasherbrum II.
Danach ging es endgültig wieder zurück nach Islamabad. Direkter Weg von Rawalpindi nach Kashgar sind vielleicht 1800 km. Man kann es in drei Wochen fahren, wenn man keine Wanderungen und Abstecher macht.
Die Visa für Pakistan und China hatte ich mir beide schon vorher in Deutschland besorgt.
Es gibt ein Busnetz in China. Man kommt von beispielsweise von Urumqi nach Kashgar. Schon vor 12 Jahren waren viele Traveller unterwegs, die aus dem Osten Chinas im Bus angereist sind.

Was für Dich auf dem KKH noch interessant ist, ist der See, der sich nach einem gewaltigen Steinschlag unterhalb von Karimabad gebildet hat. Da geht es derzeit nur mit dem Boot drüber. Seit 2001 darf der Kunjerab Pass nicht mehr geradelt werden darf. Du mußt den Bock in Sust oder Tashkurgan verladen und mit dem Bus fahren.

Sicher haben hier aber ein paar Leute aktuellere Informationen.

Es grüßt

Bernie

Wir waren 2006 amm KKH unterwegs. Da wir ebenfalls nur vier Wochen Zeit hatten und es nicht zu klären war, ob wir in China problemlos radeln könnten, sind wir von Islamabad bis zum Kunjerab Pass geradelt, oben umgedreht und von Besham ins Swat Tal und weiter nach Peshawar. Die Passage von Gilgit bis zur Passhöhe war trotz des grottenschlechten Straßenzustands ein Traum, nicht nur landschaftlich, sondern überall sehr nette Menschen. Im Gegensatz zu den anderen Regionen! Und es hat sich seither sicher nicht gebessert. Da fliegen dir die Steine nur so um die Ohren. Uns wurde auch gesagt, dass man nicht bis zur Passhöhe radeln dürfte, war aber überhaupt kein Problem und wir durften auch bei den Grenzsoldaten auf ca. 4000m übernachten. Verlass dich auf keinen Fall auf Auskünfte, die du vom pakistanischen Tourismusministerium bekommst, das sind die reinsten Märchenonkel.
Der Straßenzustand hat sich seither mit Sicherheit nochmals drastisch verschlechtert, da die Strecke auf Grund eines Erdrutsches ja auch nicht mehr durchgehen befahren werden kann. Falls du es trotzdem wagst, viel Glück und viel Spaß.

Hallo,

danke für die Antwort! Es ist eine gute Idee die Tour gleich von Islamabad aus zu machen.
Wie war denn der Chinesische Teil deiner Tour? Ich könnte stattdessen wie von Radurmel vorgeschlagen in auch über das Swat Tal zurückfahren. Wie würdest du denn die Tour machen, wenn du nochmals fahren würdest?

Hallo,

danke für die Antwort, derzeit wäge ich noch ab, ob mir so eine lange Pakistanrunde nicht doch zu stressig ist.
Wie war die Lage eigentlich 2006 im Swat Tal? Derzeit wird ja explizit auch vor dieser Region gewarnt. In welchen Regionen habt ihr eigendtlich die meisten Steine abbekommen?

Hallo!

Ob ich die Tour oder in der Gegend nochmal fahren wollte, kann ich nicht sagen. Zu viel hat sich seit 2000 getan. Das Swat-Tal wäre sicher eine Möglichkeit. Populär ist auch über Chitral nach Gilgit. Während der KKH leidlich befestigt ist, mußt Du hinter Chitral allerdings hart im Nehmen sein. Da soll es echt rauh sein.
Baltistan würde ich auf jeden Fall nochmal fahren wollen. Dort war es echt klasse. Meine Aussage, dass man den Gasherbrim II sieht, muß ich allerdings korrigieren. Man sieht kurz hinter Khaplu den Masherbrum. Der hat nur 7821 m, ist aber ähnlich spektakülär wie das Matterhorn.

Was Rennurmel schreibt ist richtig, dass man auf den Kunjerab-Pass hinauf darf, jedoch nicht mehr weiter nach China rein. Das nimmt der Aktion (für mich) etwas den Reiz. Ich fahre nicht so gern die gleiche Strecke zweimal. Ich kann aber gut verstehen, wenn man schonmal da ist, dass man die Passhöhe noch mitnimmt.

Steinwerfende Kinder waren bei mir ein Problem hauptsächlich zwischen Besham und Talechi (zwischen Chilas und Gilgit), also Indus-Kohistan. Dasu-Komila und noch mehr Chilas habe ich als besonders feindselig in Erinnerung. Die Biester sammelten sich in großen Gruppen auf einem Hügel und haben einen von oben "bombardiert". Das heißt nicht, dass es Steinwerfer in anderen Gebieten nicht gibt. Angebettelt (one pen, one pen) wird man auf der ganzen Strecke (in Pakistan).
Aber um nicht einen falschen Eindruck entstehen lassen: Ich habe natürlich auch ausgesprochen warmherzige Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erlebt. Wenn ich mich jedoch einem Dorf näherte, hatte ich gleich einen Horror vor den Kids.

Der chinesische Teil ist landschaftlich ganz anders, aber gleichermaßen geil. Während im Norden Pakistans alles sehr vertikal orientiert ist, hat man in China im Parmir die Weite. Trotzdem sind ringsum noch veritable Buckel zu sehen. So umrundet man den Mustagh-Ata mit seinen über 7500 m. Hinter den Karakul-Seen (nicht zu verwechseln mit dem Karakul-See in Kirgisien oder so) kommt man durch die Ghez-Schlucht, die nochmal echt der Hammer ist. Schließlich landet man in der Öde der Takla-Makan-Wüste.

Viel Spaß beim planen.

Hallo Hannes,

wir waren zwar noch nie in dieser faszinierenden Gegend und werden da wahrscheinlich auch nie hinkommen, aber Veronika und Matthias sind (bzw. waren) dort gerade unterwegs - ich lese immer mit Interesse deren Newsletter. Schreib' die beiden mal an; aktuellere Infos wirst du kaum bekommen

Happy Trails, Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Jetzt ist es entgültig:
Ich habe diesen Sommer wieder jede Menge Zeit zum Radfahren.

Was meint ihr? - Die Strecke Bishkek - Katmandu über den KKH in 2-3 Monaten?
Ist das möglich, oder stressig?
Mehr Fragen hab ich noch nicht, hab ja gerade erst zu recherchieren begonnen.

Also Katmandu und Sommer passt eigentlich nicht zusammen. Da nimmst du den Monsun mit.
Ich hatte 2010 die Strecke Dushanbe-Dehli geplant, also grob Juli Pamir Highway, August Karakorum Highway und September Ladakh.
(Wenn dass weiter so läuft mit dem Job nehm ich mir auch mal frei und hol den Spaß dieses Jahr nach )

Stimmt, danke! Daran hatte ich garnicht gedacht. Monsun hatte ich schon mal in Japan für 3 Wochen und muss ich nicht unbedingt wiederholen.

Die Fastenzeit beginnt dieses Jahr Mitte Juli. Keine Ahnung, wie sich das in Pakistan auswirkt, gewisse Einschränkungen wird es wohl geben. Sollte man bei der Zeitplanung evtl. berücksichtigen.

Grüße

zaher

Wir sind, ist aber schon 1996, von Islamabad durchs Chitraltal und dann Gilgit, hunza valley, kunjerab und Kashgar.
Chitral gilgit war sehr sehr hart. Kein Proviant miserable starssen zum teil über kilometer überschwemmt aber wunderschön. Kein verkehr da an mehreren stellen durch Erdrutsch unterbrochen, haben 7 tage gebraucht. Von gilgit an den Kunjerab nochmal 4 und weiter 4 nach Kashgar

Hallo,
danke für die Info, ich hätte alleine von den Karten für die Strecke einiges mehr an Zeit einschätzt. Also insgesamt habt ihr für Islamabad-Kashgar 15 Tage benötigt?


PS: Für die anderen die vlt. heuer dorthin kommen und gerade mitlesen:
hier

Wir sind in Mardan gestartet. Der verkehr um Islamabad ist wirklich schlimm und die Gegend nicht interessant. Von Mardan in drei tagen über den Lowari pass. dann einen halben tag zur Kalash valley. Hier eine tag rast wegen darmproblemen. Dann Chitral. Zwei tage bis nach Mastuij am fusse des Shandura. Ein sehr harter tag bis auf den Shandura, viel schieben durch sehr grobes Geröll und von da ab 3 einhalb take nach Gilgit. Mit Rasttagen haben wir 17 tage gebraucht, hatten aber 4 tage rast da wir sehr mit Darm und Magen zu kämpfen hatten.
Ich habe aber gehört das Shandura-Gilgi jetzt asphaltiert ist, wenn dies stimmt sparst du 2 tage.
Ciao