Wir waren nun schon mehrmals in Frankreich. Wir besuchten die Tour de France und erklommen zahlreiche Alpenpässe. Im Juni 2010 sollte es etwas beschaulicher zugehen, aber natürlich nicht gänzlich ohne sportlichen Anspruch. Nachdem wir 2009 auf dem Col de la Bonnette standen und nicht nach Nizza hinunterrollen konnten, wollten wir jetzt das Mittelmeer erreichen. Da der direkte Weg zu unspektakulär erschien, machten wir einen Umweg durch die malerische Provence.
Die Anreise über Basel und Genf nach Barcelonnette ist etwas mühsam. Andere Alternativen, Bus, Bahn oder Flugzeug scheiden aber aus verschiedenen Gründen aus. Jenes ist zu teuer, dieses zu unflexibel. Die Anreise mit dem Rad würde zu lange dauern.
Barcelonnette ist ein kleiner beschaulicher Ort im Ubayetal inmitten hoher Alpengipfel. Es gibt mehrere Pensionen, Hotels und Zeltplätze, eine Einkaufsstraße, Kfz-Werkstätten, einen Supermarkt und sogar ein Fahrradgeschäft. Der Ort eignet sich ideal als Ausgangspunkt für Tagestouren aber auch als Startpunkt für Radreisen in unterschiedliche Richtungen. Die südliche Lage sorgt für angenehmes Wetter schon früh im Jahr, jedenfalls im Tal.
Die Menschen dort sind freundlich, auch wenn man nicht fließend französisch spricht. In den Pensionen sind auch Radfahrer, die nur eine Nacht bleiben, gern gesehen. Allzuviel Komfort sollte man jedoch nicht erwarten. Die Zimmer sind meist eher praktisch denn komfortabel eingerichtet. Dafür ist das Essen in den Restaurants vorzüglich.
Weitere Informationen gibt es unter
www.radreisefotos.net Etappe 1: Barcelonnette - Sisteron 104 Kilometer; 1.050 Höhenmeter+ ab Barcelonnette (1.150m) auf der D900 an der Ubaye entlang talwärts
+ in St-Vincent-les-Forts links halten und auf der D900 bleiben bis Selonnet
+ weiter auf der D1 bleiben, zwei kleine Pässe (Col des Garcinets - 1.185m; Col des Sagnes - 1.182m) bis zur D951
+ links Richtung Sisteron
+ in Sisteron gibt es zahlreiche Unterkünfte; z.B. Hotel Tivoli
Etappe 2: Sisteron - Murs 160 Kilometer; 2.500 Höhenmeter + auf der D946 verlassen wir Sisteron (490m)
+ nach etwa 10km nach links auf die D53 abbiegen, zunächst leicht, später steiler werdend bergan
+ über den Pas de la Graille (1.597m) zum Signal le Lure (1.750m)
+ Abfahrt nach St-Étienne-les-Orgues und auf der D951, später D950 auf der Südseite der Montagne le Lure westwärts bis Sault
+ ab Sault auf der D942 nach Monieux und hinein in die Gorges de la Nesque; Nordroute der Schlucht bis Villes-sur-Auzon
+ auf der D14A und D14 nach Süden (kaum Übernachtungsmöglichkeiten)
+ über Méthamis auf der D5 nochmals bergan, dann rechts halten und auf die D15 einbiegen
+ talwärts Richtung Murs
+ Unterkunft in Les Vergiers
Etappe 3: Murs - Moustiers St Marie 140 Kilometer; 1.950 Höhenmeter + zunächst nach Murs, auf der D4 und später auf der D227 nach Roussillon (Altstadt und Ockerbrüche)
+ Roussillon nach Süden verlassen bis Bonnieux (360m)
+ hier beginnt auf der D36 der leichte Anstieg durch die Montagne du Lubéron
+ bis Lourmarin abfahren, schmales, tief eingeschnittenes Tal
+ südlich des Lubéron, dicht am Berg über Cucuron und Grambois mal bergan, mal bergab bis Manosque; größere Stadt, viel Verkehr
+ auf der D907 über die Durance
+ auf der D6, leicht ansteigend und in voller Sonne zum Plateau de Valensole
+ auf der D56 durch Lavendelfelder bis Puimoisson; wirkt wie ein verlassenes Kaff, auf der D56 weiter
+ am Ende der D56 nach links auf die D592 Richtung Moustiers-Sainte-Marie
+ Unterkunft in einer Art Jugendherberge auf halbem Wege links, etwas abseits der D952
Etappe 4: Moustiers St Marie - Grasse 122 Kilometer; 1.900 Höhenmeter + in Moustiers St Marie (630m) erst auf der D952 bleiben, dann, außerhalb, auf die D957 abbiegen, am Stausee entlang
+ bergauf Richtung Auguines, hinein in die Gorges du Verdon
+ die Südroute (Corniche Sublime) steigt bis auf 1.200 Meter an; zahlreiche Aussichtspunkte unterwegs; mit etwas Glück sieht man Gänsegeier aufsteigen
+ auf der D71 bis Comps sur Artuby (Rast)
+ auf der D21 in östliche Richtung; weiter auf der D6085 Richtung Grasse
+ Hotel in Grasse z.B. Hotel La Bellaudiere am Ortsrand von Grasse/Magagnosc
Etappe 5: Grasse - Puget-Théniers 130 Kilometer; 1.500 Höhenmeter + nach Nizza führt nur die stark frequentierte Hauptstraße D2085; auf Radweg am Flughafen vorbei bis zur Strandpromenade
+ Pause an der Strandpromenade und dem steinigen Strand; Altstadt
+ wieder etwas zurück, etwas bis auf Höhe Flughafen, vor der Mündung des Var nach Norden auf der D6202
+ bei La Manda Flussseite wechseln, am Industriegebiet auf Radweg am Var weiter nach Norden
+ westlich des Var bleiben, Richtung Le Broc, schmale Straße bergan
+ auf der D1 Richtung Bouyon und weiter durch die einsame Bergwelt bis Roquesteron
+ jetzt D17 bis Sigale, später D2211A nach Norden und über den Col de St Raphael nach Puget-Théniers
Etappe 6: Puget-Théniers - Guillaumes (Col de la Cayolle) 120 Kilometer; 2.850 Höhenmeter + ab Puget-Théniers (400m) am Var entlang ostwärts bis zum Abzweig in die Gorges du Cians; durch das schmale Tal bergan
+ grandiose Schluchtenfahrt
+ über Beuil nach Valberg (1.600m) und hinab nach Guillaumes
+ z.B. Hotel Le Chaudrons; Gepäck abladen
+ Südrampe zum Col da la Cayolle (2.326m); zuerst gemütlich, ab dem Abzweig zum Col des Champs steiler werdend bis stellenweise 15%
+ Talfahrt bis Guillaumes
Etappe 7: Guillaumes - Barcelonnette 117 Kilometer; 2.270 Höhenmeter + Besichtigung einer alten Trutzburg oberhalb der Stadt möglich (wenige Reste vorhanden)
+ nach Süden durch die Daluisschlucht; viele Fotomotive
+ auf den N202 westwärts; dann Abzweig nach Annot nehmen
+ die D908 hinauf zum Col de la Colle St Michel; im Tal fährt der Pinienzapfenzug
+ Abfahrt und weiter bis Colmars; nicht weit von der Stadt liegt der Wasserfall Cascade de Lance
+ weiter bergauf über Allos, einem verbauten Skiort zum Col d'Allos (2.247m); langer Anstieg, oben recht steil
+ Abfahrt nach Barcelonnette
Etappe 8: Ubayetal 92 Kilometer; 1.230 Höhenmeter + von Barcelonnette aus auf der D900 nach Jausiers (ab hier Aufstieg zum Col de la Bonnette möglich)
+ weiter ins Ubayetal hinein nach Saint-Paul-sur-Ubaye; hier recht abbiegen
+ durch den Ort auf Asphalt weiter bergan nach Maljasset
+ ab Parkplatz oberhalb des Ortes auf Wanderweg weiter bis zum Talschluss; der Col du Longet stellt einen möglichen Übergang dar, ist aber nur noch zu Fuß zu erreichen.
+ Rückfahrt ins Tal mit Abstecher zum Fort Tournoux; die Tore sind verschlossen, keine schöne Aussicht
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