Hallo,

bei meinen letzten größeren Urlaubsfahrradtouren durch Frankreich und Italien sprach ich entgegenkommende Reiseradler meist in Deutsch an, da sie, wie es sich meist zeigte, zu 80 % aus Deutschland kamen. Die restlichen 20 % der Urlaubsradler waren in der Regel Niederländer.

Einheimische Fahrradfahrer konnte man daran erkennen, daß sie entweder männlich, zwischen 35 und 70 Jahre alt und auf einen superchicken Rennrad mit aktueller Rennradbekleidung unterwegs waren, oder aber auf einem Wirdehnichtgeklaut-Fahrrad zum nächsten Bäcker oder zum Strand fuhren.

Fahren eingentlich nur Deutsche mit dem Fahrrad in Urlaub?

Gruß

Markus

Gute Frage, ein englischer Randonneur erzählte uns mal, dass man dort immernoch in verschiedenen Klassen denkt.
Wer sich ein Auto leisten kann fährt dieses auch, damit jeder sieht, dass man es sich leisten kann. Eine Radtour als Urlaub kommt garnicht in Frage. Schon Strecken über 15 Meilen sind undenkbar...

Auf der anderen Seite sind die englischen Autofahrer aber auch viel lieber .

nein, ganz sicher nicht. Brauchst du nur mal google.de zu bemühen Und nicht alle Amerikaner fahren Ultra Light Campen.Guck mal
www.adventurecycling.org
www.crazyguyonabike.com
HS

Habe mich in Schottland mit einigen englischen Radreisenden unterhalten, die sind da irgendwie in der Überzahl gewesen Ok, ansonsten nur deutsche Radreisende getroffen, ist wohl schon ne Plage
Auf meiner Deutschlandtour hab ich nur Deutsche getroffen und Leute aus München

Momme

Hallo Markus!
Nein, natürlich gibt es auch in den anderen Ländern Leute, die so "verrückt" sind , mit dem Rad in Urlaub zu fahren!
Ich hab da z.B. in Neuseeland 1994 - neben zahlreichen Deutschen - mehrere Niederländer, Schweizer, einen Japaner, ein paar Amis bzw. Kanadier getroffen.

In Russland 1999 waren es insgesamt nur 2 Reiseradler die wir überhaupt getroffen haben (auf der Autobahn von St. Peterburg nach Murmansk, in der Höhe von Kondopaga), das waren aber auch bislang für mich die abgedrehtesten... Deren Motto war "Das Leben ist eine Reise, die Reise ist das Leben!" - einer der beiden war Philosoph...

Auf Aland, auf dem CP in Marieham, hatte ich 1996 mal einen 63 j. Franzosen aus Frankreich getroffen, der mit dem Rennrad und <15kg Gepäck + Kreditkarte in 10 Tagen von Paris nach dort oben "gefahren" ist...

Und auf der estnischen Insel Saaremaa hab ich auf meiner 1993er Tour bis auf eine alleinrradelnde Deutsche nur noch ´ne 5 köpfige Hausfrauenkombo aus Stockholm getroffen, die dort 1 Woche rumtourten...

Den einen rumänischen MTBiker den wir 2000 im Wald bei Brasov (hatten uns etwas verfahren... ) getroffen haben, stellte sich dann als Reiseradler raus, der uns dann den richtigen Weg zum Risnov´er CP zeigte. Auf die Frage, ob er uns am folgenden Tag begleiten können dürfte, stimmten wir 3 zu...
Er kam dann für rund 10 Tage mit uns auf Tour, während dieser Zeit haben wir ihn so sehr fürs aktive Radeln begeistern können, das er u.a. danach sein Englisch erweiterte, eine Mailadresse + HP sich einrichtete und es nun seit Anfang 2003 nun auch in Brasov einen lokalen "ADFC" mit den entsprechenden Aktivitäten gibt... - Dieser nennt sich "run 4 fun".

Das es auch in anderen Ländern Reiseradler gibt, sieht man ja auch im internationalem Teil des Forums!
In Russland gibt es sogar einen eigenen "Reiseradlerclub"!
Wir sind also nicht alleine so "verrückt" !

Hallo,

hab ich auch immer geglaubt, bis mir letztes Jahr in der Camargue eine größere Gruppe reiseradelnder Italiener (denen ich bis dahin überhaupt nur Rennräder zugetraut hätte..) entgegenkam. Es war offensichtlich eine organisierte Reise, die Räder hatten teilweise sogar Nabenschaltungen, von denen ich bis dahin geglaubt hatte, sowas gibt es nur in Deutschland.

Überhaupt scheint Südfrankreich Reiseradler aller Nationalitäten anzuziehen. Wir trafen neben den Italienern Amerikaner, Schweizer etc.
Aber wenn ich mirs recht überlege, haben wir sowohl in Canada als auch in Norwegen reiseradelnde Einheimische getroffen , einmal trafen wir in deiner Ecke (in der auch meine Eltern wohnen) drei Britinnen etc. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl haben wir auch schon recht häufig Schweizer getroffen.

Abgesehen von der Provence, wo es sich auffällig gehäuft hat, treffen wir aber generell wenige andere Reiseradler. Ich schiebe das darauf, dass wir erstens selten vorgegebenen Routen folgen und zweitens offensichtlich überdurchnittlich häufig in Hotels übernachten.

Martina

Fand, dass im Vergleich zur Wohnbevölkerung die meisten Radler dich ich traf Schweizer sind.

Moin,

uns begegnete auf unserer Isar-Inntour 2002 ein US-amerikanisches Paar aus Colorado, auf den Fotos 025 und 029 zu sehen, die aus Lissabon kommend auf dem Weg (über den Brenner) nach Rom waren. Dazwischen waren sie bereits in Spanien, Frankreich, Benelux, Deutschland, Dänemark und Polen gewesen. Von Rom aus wollten sie auch den Heimflug antreten...

Gruß aus HH,
HeinzH.

Hi,
grundsätzlich triftt man egal wo am meisten Deutsche. Schweizer sind ebenfalls überall zu finden und angesichts ihrer Bevölkerungszahl sehr häufig unterwegs.
In Südamerika traf ich doch einige Franzosen, sie tun sich mit dem Spanisch irgendwie leichter, einige Argentinier (aber keine Chilenen ), 3 Ecuadorieaner, einen Japaner, einen Belgier, einen Tschechen und manche die ich nicht gefragt hatte.

In Australien auch mehrere Spanier, 2 Japaner, ein amerikanisches Rentnerehepaar auf dem Liegerad!!! und sogar Australier.

In Tibet waren chinesiche Radfahrer unterwegs.

In Neuseeland z.B. auf der Coromandel Halbinsel hat es fast so viele Deutsche wie auf dem Donauradweg.

Insgesamt scheint es vom Material und Know How her in Deutschland die besten Voraussetzungen für Reiseradeln zu geben. Die anderen sind häufig erstaunt was für tolle und spezielle Sachen es bei uns fürs Reiseradeln gibt.

Bei den Vereinsradreisen kommen die Teilnehmer aus viele Länder, eher weniger aus Deutschland. Im nähchsten Sommer stellt sich die Gruppe aus Russen, Ukrainer, Basken, Deutsche, Nïederländer und Franzosen zusammen.
In Russland gibt es eh eine sehr lange Tradition von Radreisen, genauso wie in Frankreich.

Ivo

Wie kommt's, Urs?
Mysterös, mysteriös...

Grüsse
Sasa

P.S.: Südamerika ist übrigens voll van Radreisenden Schweizern (!).

Die Deutschen sollen ja Reiseweltmeister sein, warum nicht auch bei Radreisen?
Woran erkennt man einen deutschen Reiseradler? Sachen sind doch heute international, und auch andere sprechen deutsch.
Zu DDR-Zeiten konnte man im (uns zugänglichen) Ausland einen Wanderer ziemlich genau am Rucksack und an den Schuhen identifizieren
Gruß Jutta

Mag ja nicht verschweigen, daß selbst ich schon Reiseradler getroffen habe, die weder aus Deutschland noch aus den Niederlanden kamen.
Da gab es in der Schweiz doch einige Fahrradreisende mit Gepäck. die doch tatsächlich echte Schweizer waren. Wen wunderts bei den schönen Radwegen und der tollen Landschaft direkt vor der Haustüre.

Auch in Parma habe ich zwei orginale Franzosen getroffen, die sich wie ich, in der heißesten Jahreszeit mit dem Fahrrad nach Italien getraut haben. Allerdings sind die den schönsten Teil der Strecke mit dem Zug gefahren (Alpenüberquerung). Und irgendwie sahen die nicht so motiviert aus, dort bei 40 °C noch weiter als bis zur nächsten Eisdiele zu fahren.

So massenhafter Fahrradtourismus wie direkt vor meiner Haustüre (Taubertalradweg) scheint wohl aber doch eher ein deutsches Phänomän zu sein. Gut , in der Schweiz oder in Österreich (Donauradweg) kann ich mir das auch noch vorstellen.

Übrigens, ich erkenne einen Radreisenden immer ziemlich genau daran, daß er ein Fahrrad dabei hat, mit viel Gepäck darauf!

Gruß
Markus

Dann erkennst Du nur einen Teil der Reiseradler,nämlich die Sp-Fraktion. Also nix mit "ziemlich genau".

WdA

Hallo, deutsche Urlaubsradler!

Ich protestiere ausdrücklich!
Ich bin ÖSi uns radle auch! (Nunmehr seit 28 Jahren Touren) Uns gibts also auch noch!

lg irg

Fahr mal nach Tschechien, da triffst Du auf manchen Europastraßen mehr tschechische Reiseradler als Kraftfahrzeuge.

Daniel

Auch auf die Gefahr hin das ich mich das als total Unwissenden oute. Was oder wer ist die Sp-Fraktion?

gruß
Markus

Sp steht für Spediteure. Eine ausführliche und unterhaltsame Behandlung dieses Themas findest du bei Rocking Tent

Hallo Momme,


Was ist das besondere an den Leuten aus München/Münchnern/Nicht-Deuschen?

Gruß
Felix

Nich so ernst nehmen, als Norddeutscher lästert man nun mal gerne über Süddeutsche, was aber absolut nicht negativ gemeint ist! Ich habe im Süden wirklich nur nette Menschen kennengelernt (nur in Hessen hat mich einer angepöbelt, jaja, die Hessen )
Krass fand ich, wie die beiden aus München unterwegs gewesen sind: keine Karte sondern handschriftlich Wegpunkte notiert...
Bei meinem Können zum verfahren würde ich so nie ankommen!

Bis dann

Momme

PS: ich hab auch viele nette Hessen kennengelernt

Im Dez/Jan haben wir in Neuseeland zumeist Deutsche getroffen, allerdings auch viele einheimische Kiwis -aber nur ab ca. 50 Jahren aufwärts, sowie einige Australier und Schweizer.

Hallo,

also wir haben bisher immer nur Engländer (in Deutschland und Frankreich) oder Deutsche (in Deutschland) getroffen. Allerdings gehörten auch diese zu den "Transportunternehmern". Mit anderen Radlern kamen wir (zumindest tagsüber unterwegs - nicht abends auf Campingplätzen) kaum in Kontakt. Liegt´s vielleicht daran, dass wir selber Spediteure sind???

Gruß,
Micha

tja, es gibt einfach so viele von euch

Hab natürlich auch schon Reiseradler anderer Nationalitäten getroffen, Deutsche erkannte ich in den meisten Fällen auf Anhieb - ausgerüstet, daß besser kaum geht.

In Italien scheint diese Art des Reisens noch nicht wirklich zu boomen, ein paar haben aber schon meinen Weg gekreuzt, was Ausrüstung angeht sozusagen die "Anti-Deutschen", alles ein bißl improvisiert. So zumindest meine Beobachtungen.

Den Special-Improvisation-Award verleihe ich aber zwei Russen, die ich einen Tag in und um Verona begleitet habe. Fast alles Marke Eigenbau und für die Ewigkeit: robust zusammengeschweißte Gepäckträger die wohl beinahe soviel wogen wie mein ganzes (unbepacktes) Rad, riesige Packtaschen aus dickem Rindsleder selbst zusammengenäht ... die ultra-heavy Fraktion sozusagen. Mein Versuch so ein Gefährt hochzuheben blieb ohne Erfolg, die beiden haben damit u.a. sogar den Großglockkner bezwungen. Respekt. Bärenstarke Burschen. "Rocking Tent" würde da wohl mit den Ohren schlackern

Grüße,