Liebe Forums-Leute,

christliche Adventskalender umfassen den ganzen Zeitraum des Advents, vom ersten Sonntag bis zum Heiligabend. Die säkularen dagegen nur die Dezembertage des Advents. Normalerweise könnten wir sagen: Ist doch Schnuppe!

Aber unsere Kinder wurden durch die Verweltlichung religiösen Brauchtums dieses Jahr um mindestens vier Türchen gebracht.

In Marokko habe ich im Dezember keine Adventskalender gesehen. Aber viele Kinder. In Südfrankreich im Sommer keine Kinder, dafür viele Holländer. Und in Andalusien im Frühjahr keine Holländer, dafür Engländer. Und in Barcelona keine Engländer, aber elf Spieler aus Ossasuna. Die haben verloren - zwei zu null. Wegen Messi. Der kommt aus Argentinien, wo ich auch noch hinwill.

Irgendwie sind alle unterwegs.

Nur jetzt sind die meisten zuhause. Obwohl in Argentinien das Wetter jetzt viel schöner ist. Aber so können wir uns, während sich das Jahr dem Ende zuneigt gegenseitig Jahresendgrüße schicken. Wahrscheinlich ist dies der siebenunddreißigste für Euch.

Aber was soll ich machen? Ich mein's ehrlich.

Ich gebe mir zumindest Mühe, eine Einleitung zu schreiben, die zwar eigentlich sinnlos aber nachts um halbzwei auch nicht anders zu machen ist.

Gute Weihnachten wünsche ich Euch! Und legt Euren Kindern noch vier Stückchen Schokolade mit unter'n Baum. Und wenn sie fragen warum, dann verweist auf diesen Gruß. Dann war die Einleitung doch noch zu was gut.

2012 wird wieder spannend. Vielleicht geht's nach Kuba bevor es in der Nach-Castro-Ära ein Riesen-Disney-Land wird, vielleicht nochmal mit meinem Sohn nach Marokko. Der Kettle Valley Railway in den Rocky Mountains ist auch noch eine Option.

Vorfreude ist die schönste Freude. Ich wünsche Euch viel Vorfreude auf 2012 und einen guten Rutsch da rein.

Liebe Grüße aus Hannover

Jörg.

P.S.: Ich schreibe mir schon die Finger wund - aber bin noch stark im Rückstand in meinem Blog. Weiß ich. Ob's besser wird in 2012, weiß ich nicht. Ich will nämlich einen Vorsatz aus 2010 für 2011 umsetzen, mir in 2011 für 2012 keine Vorsätze zu machen.

P.P.S.: Darf ich hier auch noch ein Dankeschön unterbringen? An alle Moderatoren besonders. Aber auch an alle Schreiber und Ratgeber. An alle Geschichtenerzähler und Bilderzeiger. An alle Anbieter und Nachfrager. Ich find's klasse hier.

Eine fatale Lesart der Moderne ist halt dummerweise: Das Glück ist dort, wo wir nicht sind.

Ich vertete eine andere Auffassung und bin auch gerne im Hier und Jetzt: Deshalb beste Grüße und ein gutes neues Jahr.

Irgendwie sind wir alle Suchende.
Das gilt dann nicht nur unterwegs sondern auch zuhause - der Spruch ein Stück weit mehr universal halt.

Dazu fällt mir jetzt Samuel Beckett ein:

„Ever tried. Ever failed. No matter.
Try Again. Fail again. Fail better.”

Hallo jörg, hallo alle anderen,
danke für deinen Beitrag. Mir gefällt er.
Und, ich bin auch unterwegs. Weniger räumlich, da sorgen meine Kinder (und davon v.a. eines) dafür, daher bin ich mehr im qualitativen Bereich unterwegs und kümmere mich um die Bereiche der Familie, die gerne übersehen werden, weil sie "eh selbstverständlich sind". Sind sie nicht, und es kostet auch eine Menge Energie und Zeit, aber das gehört bei einer Familie dazu. Und, sich auf Zwischenmenschliches einzulassen ist oft ein weit größeres Abenteuer, als auf Reisen Limits auszutesten.
Aber trotzdem geht sich bei mir ein Familienurlaub auf griechischen Campingplätzen im Sommer aus (incl. Mountainabstecher in die Berge von mir), und eine mehr oder weniger abenteuerliche Slowenien-Radtour wird sich wohl auch ausgehen.

Dabei fällt mir immer wieder etwas Seltsames auf: Manche, die sich von Reise zu Reise in ein besonders exotisches Land schmeissen müssen (diese Leute kenne ich außerhalb des Forums, es sollte sich also bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen!), bereisen alles und -haben doch eigentlich nichts daraus wirklich mitgenommen, außer den bunten Bilderln, die im Zeitalter der Digitalisierung niemand mehr sehen kann. Und das, was das Minehmenswerte einer Reise ausmacht, finde ich, seit ich nicht mehr weiter raus kann, oft auch sozusagen hinter Haustüre. (Was gleichzeitig kein Apell ist, nur mehr im nahen Umkreis aktiv zu sein. Wenn ich kann, wie ich wollte, weite ich meine Kreise ja wieder!)

Ich wünsch euch allen schöne Touren mit schönen, im Kopf mitnehmenswerten Erlebnissen, egal ob weit weg oder gleich ums Eck!

lg! georg

Hallo zusammen,

ich find's gut, wenn auch mal abseits der Wege und Technik gedacht und ausgetauscht wird.

Stefan, ich denke auch, dass Glück im hier und jetzt statt findet. Habe mir irgendwann mal in mein Reise-Tagebuch notiert: "Was ist Glück? Rückenwind! Heute." Und ich weiß jetzt gerade nicht, ob ich da in auf dem Glenn Highway in Alaska oder in der Hildesheimer Straße in Hannover unterwegs war.

Na ja, und das ist es doch auch was Georg sagt. Meine Kinder (sie sind schon fast aus dem Haus) sind auch eine immer sprudelnde Quelle für Glück. Ich habe gerade heute auf einem langen Spaziergang darüber nachgedacht. Und so öffnet ein Spaziergang in der Natur das Herz mal wieder.

Und ja, Matthias: Wer sucht, ist sensibel. Wer sucht, fragt. Wer sucht, ist neugierig, kann (zu)hören, (hin)sehen. Egal ob in fremden Kulturen oder in der eigenen Familie. Dazu fällt mir Robert Spaemann ein: "Die Musik findet immer schon statt. Glück besteht darin, dass die Ohren geöffnet werden."

So - in diesem Sinne wünsche ich Euch und mir für 2012 offene Ohren (das müsste jetzt aber neu sein, oder hat das schon mal jemand gewünscht bekommen?)

Gruß

Jörg.

Hallo Stefan,

der Spruch ist ja rattenscharf. Könnte mein Motto für 2012 werden: Try again ...
Er darf nur unseren beiden Pubertisten nicht in die Hände fallen. Sonst wird das Thema Schule noch anstrengender.

Allen Reisenden wünsche ich für 2012 allzeit gute und gesunde Heimkehr!
Christian

Hallo Christian,

Dann solltest du mit dem Englischlehrer Reden, dass er Becket vom Literaturplan streicht .

Detlef, der die Phase mit zwei Pubertisten hinter sich hat.