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#776708 - 12/04/11 10:08 PM
Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
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EinleitungDa ich u. a. durch Beiträge und Reiseberichte in diesem Forum zu meiner Tour inspiriert wurde, habe ich mir fest vorgenommen, an einem trüben Winterwochenende euch auch selbst von meinen Erfahrungen zu berichten. Zwar kann man auch auf meinem Blog noch das Wichtigste nachlesen, an dieser Stelle will ich aber noch etwas mehr auf die speziell für Radler interessanten Aspekte eingehen, wie Straßenbeschaffenheit, Ausrüstung, Wetter etc. Außerdem gelingt es mir hoffentlich, mit etwas Abstand, z.B. von den Ereignissen am 22. Juli in Norwegen, meine Eindrücke etwas neutraler zu Papier zu bringen. Zunächst kurz zur Vorgeschichte: Die Idee, ans Nordkap zu radeln, habe ich in der Adventszeit 2010 gefasst, nachdem ich die Genehmigung für einen verlängerten Sommerurlaub von meiner Firma bekommen hatte. Die Tour war für mich weder ein lang gehegter Lebenstraum, noch Anlass zur meditativen Selbstfindung – ich hatte einfach Bock auf eine XXL-Fahrradtour und darauf, die Landschaft Skandinaviens auf eine besondere Art kennenzulernen. Ich konnte dabei noch kaum auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Sie erstreckten sich bis dato auf Wochenendtrips und kürzere Touren von maximal 500 km Länge. Dementsprechend musste ich, auch was meine Ausrüstung anging, das meiste neu beschaffen. Überzeugt von der Unkompliziertheit einer Nabenschaltung habe ich in eine Rohloff-Schaltung investiert und diese an den 28er Rahmen meines Stadtfahrrads montieren lassen. Den Kontakt zur Straße habe ich mit Marathon Supreme-Reifen hergestellt. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte auf ca. 3.800 Gesamtkilometern gerade mal eine Reifenpanne und auch sonst keine nennenswerten Reparaturen am Rad. Die insgesamt 6 Taschen wurden im Hause Ortlieb hergestellt, mein komfortables Zelt nennt sich „Rock 22“ von The North Face. Auf GPS habe ich verzichtet und stattdessen den Karten von Kümmerly + Frey vertraut, die ich mir vorher gewichtssparend zurechtgeschnitten hatte. Gekocht wurde mit dem Primus Eta Trail. Als Luxus habe ich eine Fleecedecke mitgeschleppt, die ich wahlweise als zusätzliche Unterlage zum Schlafen oder als Kälteschutz im Schlafsack genutzt habe, als sich die Temperaturen in Nordnorwegen dann doch dem Gefrierpunkt annäherten. Mein schon viele Jahre alter Kunstfaser-Schlafsack von McKinley hat sich noch einmal bewährt, auch wenn die genannte Temperatur-Komfortgrenze von +2 Grad inzwischen glaube ich nicht mehr ganz erreicht wird. Insgesamt wog meine Ausrüstung (ohne Rad), je nach Füllstand der Lebensmittelvorräte, zwischen 20 und 25 kg. Jeder konnte sehen, woher ich kam So oder so ähnlich sah es jeden Abend ausDie gesamte Route (ohne die Rückreise) könnt ihr hier einsehen. Ich will den Bericht in vier Abschnitte gliedern: Zunächst der Start in Deutschland und Dänemark von Hamburg nach Frederikshavn. Teil 2 dann das Teilstück durch Schweden von Göteborg bis Tärnaby. Der dritte Teil die Fahrt durch Norwegen von Mo i Rana bis zum Nordkap. Im letzten Teil will ich dann von der Rückreise durch Finnland berichten, auf der ich allerdings nur noch wenige Teilstücke mit dem Rad zurückgelegt habe. Teil 1 Hamburg – FrederikshavnDer Tag vor meinem Start am 3. Juli war komplett verregnet. Ich malte mir schon das Schlimmste aus, hatte dann aber Glück, bei gemäßigten Temperaturen und bedecktem Himmel, also eigentlich perfekten Radbedingungen, die ersten Etappen anzugehen. Es war ein durchaus seltsames Gefühl, für die nächsten Wochen komplett auf den gewohnten Luxus zu verzichten und sich den Elementen und Naturgewalten auszusetzen. Schon bald aber konnte ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Die Nächte verbrachte ich in Deutschland und Dänemark auf Campingplätzen, die von unterschiedlicher Qualität waren, immer allerdings ein Ort, um zwischendurch mal das ein oder andere nette Wort zu wechseln. Hochmotiviert fuhr ich in zwei Tagen bis nach Flensburg an die dänische Grenze. Bis dorthin half ich mir mit radweit-Karten (Hamburg-Kiel und Kiel-Flensburg), was wunderbar funktionierte. Mit den ersten Pedaltritten in Dänemark besserte sich das Wetter. Die Sonne schien regelmäßig und es wurde richtig warm. Der Wind blies außerdem selten aus der falschen Richtung, so dass ich sehr gut vorankam. Dies war vor allem auch der Straße Nr. 170 zu verdanken, der ich fast ausschließlich folgte und die sich schnurgerade durchs Land zieht. Zugegeben nicht wirklich aufregend, aber ich war froh, zunächst erst einmal Kilometer „fressen“ zu können. Ich wusste ja, dass ich die landschaftlichen Highlights noch vor mir hatte. Fast immer gab es übrigens einen Fahrradweg oder einen für Räder gekennzeichneten Seitenstreifen. Warten auf die Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal So war's Immer der Nase und der Straße 170 nach Ausnahmsweise mal abseits der Straße 170 Aarhus Mariager In Dänemark gibt es Kreisverkehre nur für Fahrräder Es ging also entlang der dänischen Ostküste über Haderslev, Horsens, Aarhus, Randers, Mariager (sehr schön!) bis zur Fährstadt Frederikshavn. Die letzte Etappe dorthin war eine der wenigen total verregneten. So kam ich völlig durchnässt am Fährterminal an, löste mein Ticket und entschied mich, noch am gleichen Abend nach Göteborg überzusetzen, was sich allerdings als Fehler herausstellen sollte. Aber hierzu nächstes Mal mehr. Für die ersten 610 Kilometer meiner Tour hatte ich sechs Tage gebraucht und 34 Stunden im Sattel gesessen. Tristesse im Regen in der Nähe von Hals In der Wartespur für die Fähre nach Schweden Fortsetzung folgt sobald ich die Zeit finde...
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Edited by StarBonn (12/04/11 10:09 PM) |
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#778282 - 12/10/11 03:18 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Danke für den bis hierhin sehr interessanten Bericht. Freue mich schon auf die Fortsetzung. Auch sehr schöne Fotos!!
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#778310 - 12/10/11 06:39 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Danke für den Bericht so weit. Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung. Bin selbst vor 2 Jahren auf meiner Skandinavien-Rundtour (nachzulesen auf ca. S. 14) diese Strecke gefahren, allerdings auf dem 'Heerweg', der Radroute von Nord nach Süd. ist sehr zu empfehlen. Näxtes Jahr habe ich vor, von Trömsö runter nach Hamburg zu fahren. Deshalb: Bitte weitererzählen.
mfg H.-H.
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#778346 - 12/10/11 08:42 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Teil 2 Schweden (Göteborg – Tärnaby)Die Ankunft in Schweden hatte ich mir anders vorgestellt. Im Vertrauen darauf, am Abend noch ein Bett in einem Hostel, Hotel oder ähnlichem zu finden, wurde ich mit der Tatsache konfrontiert, dass ganz Göteborg komplett ausgebucht war. Ich hatte nicht erfahren, dass an diesem Wochenende ein beliebtes Handballfest stattfand. Es war schon spät abends und ich irrte mit dem vollbeladenen Fahrrad durch die Stadt, die ich nicht kannte. Da die Fähre erst um 23 Uhr abends angekommen war, war es zwischenzeitlich spät nachts und dunkel. Am Ende hätte ich sogar das teuerste Luxushotel oder die schmutzigste Absteige gebucht, aber es gab keine Chance. So landete ich um ca. 2:30 Uhr auf dem etwas auswärts gelegenen Campingplatz „Lisebergsbyn Kärralund“, auf dem mich zum Glück noch ein Nachtwächter aufnahm und mir die allerletzte noch verfügbare Ecke für mein Zelt zuwies. Den darauffolgenden Tag habe ich zu meinem ersten Ruhetag gemacht. Ich spürte die Anstrengungen der ersten Woche doch deutlich in meinen Beinen. GöteborgFrisch erholt ging es weiter entlang des Göta älv bis zum Vänern-See. Meistens mein Frühstück: Kanelbulle (Zimtschnecke) und KaffeeDen See hatte ich beschlossen westlich zu umfahren, durch die Provinz Dalsland. Ich mied die in dieser Gegend noch stark befahrene E45 und suchte mir aus der Karte schöne, aber auch sehr hügelige Nebenrouten zusammen. Immer wieder kamen mir dabei die Schilder des Sverigeleden zu Hilfe, anhand derer ich mich oft für eine andere Route entschied als ursprünglich geplant. Da lacht das Radfahrerherz. Allerdings: Es ging später ebenso steil wieder bergan...
Über Åmål erreichte ich den Ort Kil, in dem ich mich nach einem etwas regnerischen Tag zum ersten Mal auf meiner Tour für ein festes Dach über dem Kopf entschied. Langsam merkte ich, dass ich immer weiter in Richtung Norden kam: Es wurde kaum noch richtig dunkel. Campingplatz in Åmål Sehr nett: Jugendherberge in KilVon Forshaga bis Uddeholm nutzte ich die „ Klarälvsbanan“, eine fantastisch für Fahrräder ausgebaute, ehemalige Bahnstrecke, die jetzt asphaltiert ist und kaum befahren war. Dieses autofreie Teilstück kann ich jedem empfehlen, der in der Gegend unterwegs ist. In Hagfors konnte ich dann meine ersten 1.000 Kilometer feiern. So macht es richtig Spaß Teil der Klarälvsbanan waren regelmäßige Hinweisschilder. Hier wurde man auf die Überquerung des 60. Breitengrades hingewiesen. Ab jetzt, so hatte es man mir schon vorher gesagt, begann auf meiner Fahrt Richtung Norden das „richtige“ Schweden. Die Besiedlungsdicht nahm spürbar ab und es wurde waldig. Manche Straßen, die ich mir ausgesucht hatte, waren nicht asphaltiert. An diesem Tag wusste ich, dass ich keinen Campingplatz erreichen würde, und so bereitete ich mich auf meine erste Nacht in der freien Wildnis vor. Durch Zufall fuhr ich am frühen Abend auf einen anderen Nordkap-Radler auf, David aus Leipzig. Wir beschlossen, gemeinsam das Nachtquartier aufzuschlagen und fuhren auch die nächsten Tage gemeinsam weiter. Ab Mora sahen wir keine Möglichkeit mehr als der Hauptstraße E45 zu folgen. Dies stellte sich aber als weniger schlimm heraus, denn der Verkehr war hier deutlich schwächer als noch in Südschweden. Dennoch war es im ein oder anderen Moment nicht ganz angenehm, von dicken Holzlastern und Campingmobilen überholt zu werden. Meinen ersten und einzigen Platten hatte ich in Ytterhogdal zu verzeichnen Meinen zweiten Ruhetag legte ich in Östersund ein Lappland - das klingt doch schon richtig nach NordenWir hatten großes Glück mit dem Wetter und auch der Wind entschied sich dafür, uns zu unterstützen. Auf den Etappen zwischen Mora und Storuman stellten wir daher neue Tageskilometerbestleistungen auf (Rekord: 157 km). In Storuman musste ich mich von David verabschieden, der den direkten Weg zum Kap durch Nordschweden und Finnland wählte. Ich hingegen bog an dieser Stelle von der E45 ab auf die E12 in Richtung Norwegen. Zwischen Storuman und Tärnaby Alle Wege führen nach Norge Der 2.000. Kilometer kurz vor der norwegischen GrenzeHinter Tärnaby erreichte ich die norwegische Grenze. Ausgerechnet am 22. Juli begann mein erster Besuch in Norwegen. Der Tag sollte später als der schlimmste in der jüngeren Geschichte des Landes eingehen. Fortsetzung folgt...
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#786231 - 01/07/12 08:47 AM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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hoffentlich gehts bald weiter! :-)
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#786459 - 01/07/12 09:06 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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super Fotos & Bericht, da fahre ich nächsten Sommer hin - wer kommt mit Grüßle Birgit
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#786464 - 01/07/12 09:17 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Teil 3 Norwegen (Mo i Rana - Nordkapp)Direkt hinter der Grenze wartete schon der erste Tunnel auf mich, der Umskardtunnelen, mit 3,7 Kilometern kein kleiner Fisch. Ich war noch nicht dazu gekommen, mir, wie geplant, ein zusätzliches Rücklicht zu kaufen und das Rotlicht am Fahrrad wurde durch Taschen und Zelt etwas verdeckt. So fuhr ich mit einem etwas mulmigen Gefühl zum ersten Mal durch eine der schwarzen Röhren, bis zum Nordkap sollten noch einige folgen. Die erste Nacht in Norwegen verbrachte ich auf dem nicht besonders schönen Campingplatz von Mo i Rana. Am Abend sickerten die ersten Gerüchte durch, in Oslo hätte es einen Anschlag gegeben. Niemand dachte sich aber etwas dabei und so erfuhr ich zunächst nichts von der Tragödie, die sich in der Zwischenzeit abgespielt hatte. Erst am nächsten Tag wunderte ich mich über menschenleere Straßen und Geschäfte im Zentrum von Mo i Rana. Von einer Kellnerin in einem Café erfuhr ich dann das ganze Ausmaß der Ereignisse. Ich will nicht behaupten, dass ich dadurch in der Folge meine Tour weniger genießen konnte. Man merkte den Menschen aber doch an, dass alle unter einem großen Einfluss der Geschehnisse standen. Die Stimmung in den Orten und auf den Fähren und später auch am Nordkap war bedrückt und gedämpft. Das Wetter war für ein paar Tage bedeckt mit tief hängenden Wolken, z.T. regnete es auch. Ich konnte mir daher die ganze Schönheit Norwegens noch nicht erschließen. Ich hatte aber wieder Glück und traf auf einen Radler, der ebenfalls in Richtung Norden unterwegs war. Wir beschlossen, für ein paar Tage zusammen zu fahren und so ließ sich auch nicht ganz perfektes Wetter gut ertragen. Der Globus markiert den Polarkreis, der an dieser Stelle mit der Fähre überquert wird Bald besserte sich das Wetter wieder und ich erreichte Bodø, von wo aus ich auf die Lofoten übersetzte. Die ersten Tage Radeln in Norwegen hatten einiges an Kraft gekostet. Die Landschaft ist zwar im Vergleich mit Schweden sehr viel abwechslungsreicher, aber halt aufgrund der vielen Aufs und Abs auch anstrengender zu fahren. Auf der Fähre von Bodø nach Moskenes auf den LofotenDie erste Nacht auf den Lofoten verbrachte ich im Örtchen Å, an der Spitze der Inselgruppe. Der Campingplatz dort existiert zwar nicht mehr, aber auf dem Felsplateau am Ende der Straße lässt es sich auch so wunderbar campieren. Die Strecke auf den Lofoten und den Vesteralen gehörte zu den landschaftlich schönsten der ganzen Tour, auch, da das Wetter mitspielte. Wer hätte gedacht, dass es in Norwegen weiße Sandstrände gibt? Achtung! Oben Elch, unten Rentier Erst in Tromsø zog es sich dann wieder zu und leider hatte ich auch bei der Anfahrt zum Nordkap wenig Glück mit dem Wetter. Auf den letzten zwei Etappen von Alta zum Nordkap hatte ich mit extremem Gegenwind und Regen zu kämpfen, die mich zwischendurch fast verzweifeln ließen. Der berüchtigte Nordkaptunnel war daher, da vor Wind und Regen geschützt, sogar weniger unangenehm als befürchtet. Bei meiner Ankunft in Honningsvag beschloss ich, die letzten 30 Kilometer zum Ziel meiner Reise ohne Gepäck zurückzulegen. Sonst hätte ich die beiden steilen Anstiege sicherlich nicht mehr geschafft. Angesichts noch schlechterer Wetterprognosen für die kommenden Tage, war aber auch ein Verweilen in Honningsvag keine echte Alternative. Zum Glück fand ich schnell einen netten Kleinbusfahrer, der bereit war, meine Klamotten mitzunehmen, so dass ich davon befreit die letzten Kilometer antreten konnte. Darf in keinem Nordkap-Reisebericht fehlen: Der Nordkaptunnel, mit 6,8 km der längste Tunnel meiner Tour. Der tiefste Punkt liegt 212 Meter unter dem Meer Am Ziel! 3.389 km von Haustür zu Haustür Glücklich und geschafft erreichte ich am 4. August 2011 das Nordkap. Für die gesamte Strecke von Hamburg aus hatte ich 33 Tage gebraucht, davon waren drei Ruhetage. Im nächsten und letzten Teil meines Berichts werde ich dann von meinem Aufenthalt am Nordkap und der Rückreise durch Finnland berichten. Fortsetzung folgt...
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#787175 - 01/09/12 06:40 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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super Bilder und sehr kurzweilig berichtet. Danke bis hierher und ich freue mich schon auf den Schluss.
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#787219 - 01/09/12 07:50 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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super Bericht, macht richtig Lust drauf, dass auch mal in Angriff zu nehmen.
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#787381 - 01/10/12 10:09 AM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Toll geschrieben und klasse bebildert.
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Gruß, Michael
- Buckelst du noch oder liegst du schon? - | |
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#791106 - 01/18/12 09:34 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: Landradler]
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Wow! Sehr inspirierend! Bin gespannt auf das letzte Teil.
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#799860 - 02/12/12 10:56 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Teil 4 HeimreiseNun endlich komme ich dazu, vom letzten Teil meiner Reise zu berichten: Zunächst verbrachte ich knapp 30 Stunden am Nordkap und damit ungefähr 10 mal soviel Zeit wie der typische Nordkap-Bustourist. Es war beeindruckend, diesen Ort in einem Moment völlig ruhig zu erleben, im nächsten Moment total überlaufen. Ich war zu dieser Zeit einfach nur glücklich und geschafft, knüpfte Kontakte zu ein paar weiteren Nordkapradlern und erteilte Neugierigen bereitwillig Auskunft über meine Fahrt. Auch das obligatorische Nordkap-Foto durfte natürlich nicht fehlen: Ich hatte leider weiterhin wenig Glück mit dem Wetter, es war nach wie vor windig und kalt und bis auf wenige Momente war der Nordkapfelsen in dichten Nebel gehüllt. Wenn auch das Touriprogramm (Museen, Shops, Bars...) gewöhnungsbedürftig war, ich genoss den Trubel um mich herum nach einem Monat mehr oder weniger in der skandinavischen Einsamkeit. Das Nordkap-Zentrum Die Nacht am Kap war mit Abstand die kälteste, zudem drohte Wasser ins Zelt zu laufen. Wenigstens hatte ich in der Kuhle zwischen Straße und Parkplatz einen windgeschützten Ort erwischt. Einige Tage schon hatte ich mir Gedanken über die Rückreise gemacht. Ursprünglich war es immer mein Plan, mit der Hurtigruten über Trondheim und Oslo zurückzufahren, aber nicht nur die Anschläge in der norwegischen Hauptstadt, sondern auch die undurchsichtige Preisstruktur der Fährlinie ließen mich diesen Plan überdenken. Ich erfuhr vom finnischen Busunternehmen "Eskelisen Lapin Linjat" ( Link), das in der Sommerzeit jede Nacht um 1 Uhr eine Fahrt vom Nordkap nach Rovaniemi anbietet. Farradmitnahme ist dabei kein Problem. Der Bus fährt zunächst nach Honningsvag und von dort früh morgens um 5 weiter. Man kann in der Zeit im Bus bleiben und schlafen. Die Fahrt kostet knapp 130 Euro + 10 Euro für das Rad. Achtung: Es wird angeboten, mit norwegischen Kronen zu zahlen, allerdings ist der Wechselkurs extrem ungünstig. Angekommen in Rovaniemi nahm ich Kontakt auf zu einem finnischen Ehepaar, das ich in Norwegen kennengelernt hatte. Sie luden mich sofort ein, in ihrem Haus zu übernachten, Sauna inklusive. Ich genoss das Sommerwetter am Polarkreis, besuchte mehrere Museen und plante die Weiterreise. In Rovaniemi Ich bekam Lust, auch in Finnland noch ein paar Tge zu radeln und entschied mich auf eine Empfehlung hin für die Strecke von Jyväskylä über Lahti nach Helsinki, die tatsächlich, abgesehen von der Einfahrt nach Helsinki, sehr schön war. Die Strecke von Rovaniemi nach Jyväskylä legte ich per Nachtzug und Bus zurück. Die Straße gehörte mir die meiste Zeit alleinIn Helsinki nahm ich mir wieder zwei Tage Zeit für eine ausführliche Besichtigung. Ich hatte auch keine Wahl: Bis Mitte August hatte ich meine Wohnung zwischenvermietet und es war noch zu früh, um heimzukehren. Von daher machte es mir auch nichts aus, dass die Fährfahrt von Helsinki nach Travemünde noch einmal 28 Stunde dauerte, ich genoss es wie eine kleine Kreuzfahrt. In Helsinki Soumenlinna Die Fähre bot allen erdenklichen Luxus Ankunft in TravemündeBei strömendem Regen, einem von nur drei komplett verregneten Tagen auf meiner Tour überhaupt, nahm ich am 14. August, genau sechs Wochen nach meiner Abfahrt, die letzte Etappe von Travemünde nach Hamburg in Angriff. Die Tour hat mir genau das geboten, was ich erhofft hatte. Wetter, das besser kaum hätte sein können, eine sturz- und fast pannenfreie Fahrt, Begegnungen mit vielen netten Menschen, zu denen ich heute zum Teil noch Kontakt habe, und Erinnerungen, die ich mein Leben lang behalten werde. Jeder Leser, der jetzt vielleicht daran denkt, auch mal eine änliche Tour zu starten, sollte sofort mit der Planung beginnen. Ich beantworte gerne eure Fragen. Allen eine schöne Radsaison 2012!
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#799994 - 02/13/12 04:20 PM
Re: Hamburg - Nordkap im Sommer 2011
[Re: StarBonn]
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Vielen Dank für den tollen Bericht.
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