Italienexperten gesucht!

Ich arbeite im Moment intensiv an der Planung unserer grossen Italientour 2012: Lupfig (Aargau, Schweiz) - Porto Cesareo (Apulien) und zurück. Ich werde Euch die Route so bald wie möglich zur Diskussion stellen.
Im Moment grüble ich noch an Detailproblemen. Hier die ersten beiden:
- Nicht nur in unserem Forum findet man sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen, wie man von Trento ins Valsugana kommt: Version Radreise-Wicki (Via Claudia Augusta), über die SS349, mit der Bahn (steht für uns nicht zur Debatte) usw.
- Bologna und Florenz sind als Etappenorte gesetzt. Verbindung durch den Appenin? Meine Idee: Hoch durch das Idice-Tal und dann auf der SS 65 hinunter Richtung Lago die Bilancino. Vernünftig?

Randbedingungen: Mit Gepäck ohne Zelt. So gut in Form, wie man halt mit 62 noch sein kann. Priorität: Italien erleben und nicht km oder Hm "fressen".

Eure Empfehlungen?

Ein grosses Merci zum Voraus.

Bourbon

Naja, das Problem taucht ja nur auf, wenn man mit möglichst wenig Pedalaufwand der Hauptroute der Autos folgen will. Die ehemals bedeutenden Römmerrouten sind heute eigentlich nichts anderes als die Hauptverkehrsachsen. Exakt die Ecke bin ich noch nie gefahren, habe ich aber planerisch schon mehrfach auf dem Zettel gehabt. Neben der Umfahrung per SS349 gibt es auch im Norden eine Umfahrungsmöglichkeit - wenngleich länger und hügeliger. Mit etwas mehr Umweg kommt man aber z.B. noch zu den Erdpyramiden in Segonzano. Wenn Trento nicht gesetzt ist, kann man auch bereits im Norden bei Auer Richtung Val di Fiemme abzweigen und sich so via Segonzano auf kurvenreicher Strecke annähern. Das ist sicherlich spannender als die Etschtalebene. Natürlich werden da einige Höhenmeter fällig. Aber so ist das eben, langsam und müsham durch schöne Landschaften oder als D-Zug durch planes Land.

Moin Bourbon,

also ich bin dieses Jahr von Trento ins Valsugana dem Track aus den Radreise-Wiki gefolgt, also der alten Strada della Valsugana. Für mich war die Strecke mit ca. 35kg Gepäck grenzwertig, weil steil (schätze teilweise über 12%) und heiß (genau zur Mittagszeit bei über 35°). Zwischen den Häusern gab's kaum Schatten, es sind wohl auch noch mehr Autos gefahren als zu anderen Tageszeiten.
Hab's überlebt, war aber froh, wie ich endlich am wunderschönen Lago di Caldonazzo ankam. Der Brenta-Radweg ist wiederum ein Highlight.

Viele Grüße
Dieter

Hallo,

wir haben die Strecke hoch ins Valsugana mit der Bahn zurückgelegt. Das war einfach und kein Problem.
Andererseits ist die Strecke auf der alten Straße so kurz, das man die steilen Abschnitte auch schiebend (in der Schweiz sagt man, glaube ich, "stoßend" ) zurücklegen kann.

vg

edwin

Trento-Pergine mit dem Rad nur, wenn Du Deinen Ehrgeiz befriedigen willst. Die Strecke auf Nebenstraßen über Civezzano ist mehr als grenzwertig. Über die SS349 gönnst Du Dir noch 250 hm mehr. Die Zugfahrt wäre m.E. auf jeden Fall eine Überlegung wert. Werktags gibt's hier einen Stundentakt mit Fahrradmitnahme.

Toni

Kannst evtl noch erklären, warum nicht?

Eine falschen Einschätzung aufgrund mangelnder Kenntnis der Sachlage: Ich habe meine Internetrecherchen zu diesem Thema so interpretiert, dass Tourenanbieter mit ihren Kunden sowie "Familiengruppen" mit der Bahn hochfahren und die "normalen" Tourenradler selbst hochfahren.

Ich beuge mich jedoch gern der Erfahrung der Mehrheit.

Danke für Eure Hinweise.

Gibt es auch noch Meinungen zu meiner Routenwahl Bologna-Florenz?
(siehe ganz oben)

Gruss

Bourbon

Hier hat die Vernunft über den falschen Ehrgeiz gesiegt. Die eingesparte Zeit kann man im Valsugana gewinnbringender nutzen.
Viel Spaß

Toni

Ich bin es zwar in Gegenrichtung runtergerollt, aber ob man ca 4 km steil bergauf als "so kurz" bezeichnen kann, würde ich anzweifeln.

Mit einem GPS oder einer guten Karte kann man den Weg sicher auch finden, ich würde jedoch die Ausfahrt aus Trento nicht mehr wiederfinden, obwohl ich erst im Sommer da runtergeradelt bin. Zu viele Straßen führen da hinauf auf den Berg und schnell ist man im falschen Seitental. Auf eine Ausschilderung würde ich nicht hoffen.
Aber vielleicht ist ja der TO besser in Bezug auf Orientierung.

Was spricht dagegen, so von Trento in Valsugana zu fahren:

http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=323565

Die SS 65 bin ich zum Teil schon gefahren. Auf der Strecke über den Passo Futa war sehr wenig Verkehr. Es läuft ja auch die Autobahn parallel. Ich denke mal, dass zwischen Bologna und San Piero auf der gesamten SS65 (außer nahe Bologna) wenig Verkehr ist. Die Fahrt durchs Idice-Tal kann man machen, ist aber zumindest wegen des Verkehrs m.E. nicht erforderlich. Auch landschaftlich dürfte die SS65 in diesem Abschnitt nicht weniger schön sein.

Zwischen San Piero und Florenz dürfte auf der SS65 mehr Verkehr sein. Hier lohnt es eventuell über Borgo San Lorenzo auf die S302 auszuweichen.

Gruß
Peter

Vermutlich spricht nichts dagegen, wie gesagt, ich kann nicht mehr nachvollziehen, auf welchen Wegen ich aus den Außenbezirken Trentos ins Stadtzentrum gerollt bin- habe immer die Strecke genommen, die mir weniger stark befahren und weniger steil erschien.
Der Teil von Pergine bis hinter Civezzano ist dieselbe Strecke, die ich auch gefahren bin. Dieser Teil hat dann auch keine (größeren) Steigungen mehr.

Hallo Peter,

hätte ich 2006 GPS gehabt, hätte ich es so gemacht. Wenn's zu steil wird, kann man ja ein bisschen schieben. Ab Pergine bin ich nach bikeline gefahren. Um den See herum war noch ein bisschen Verkehr, dann aber recht gemütlich auf dem Radweg.

Gruß Dietmar

Sorry, die Frage richtete sich nicht an Dich, sondern allgemein an das Forum.

irgendwie hat diese Straße "Bielefeld"-Status: esgibt sie irgendwie nicht. Ich habe sie bei meiner Abfahrt in 2008 vergeblich gesucht und bin dann Hauptstraße gefahren. Wenn es so einfach wäre, immerhin ist sie auf jeder Karte drauf, würde dort ja jeder fahren. Allerdings fuhren damals vor mir zwei Rennradler, die ich stark im Verdacht hatte, auch nach Trento runter zu wollen, und die waren irgendwie plötzlich vom Erdboden verschluckt. Also gibt es diese Straße irgendwie doch? Ich würde daher inzwischen definitiv Zug fahren oder auf eine nächste Inkarnation als Trentiner warten, der sich dann dort wirklich auskennt. Vielleicht haben die ja einen geheimen Fahrradtunnel nur für Einheimische.

Ich bin mir fast sicher, dass ich die verlinkte Strecke mit Navi fahren könnte. Vielleicht probier ich es nächstes Jahr mal. Bin ja öfter da unten (gibt m.E. allerdings interessantere Strecken).

Ohne Navi dürfte es allerdings problematisch werden. Berg runter auf der Hauptstraße ist wohl weniger ein Problem. Berg hoch schon eher.

Auch bergab war das eine Art Himmelfahrtskommando in den Tunnels ohne Seitenstreifen, engen Kurven und schnellem Verkehr.

Ich erinnere mich dunkel, daß es an der neuralgischen Stelle kaum vorstellbar ist, wo diese Parallelstraße sein sollte, denn es geht da schlicht die Bergwand senkrecht hoch. Aber vielleicht täusche ich mich auch.

Also ich bin die Strecke vor 2 Jahren gefahren. Mit einer 25.000 Kompass und GPS hab ich sie mir selbst zurecht gebastelt. Talwärts geht's ja zu fahren, denn sobald es abwärts geht, kann man fast nichts mehr falsch machen. Von Trento geht's bergwärts sicher sehr schlecht zu finden und da sind ganz gemein steile Stücke dabei. Mit Gepäck möchte ich da nicht rauf fahren.

Toni

Das wars dann wohl...
Besten Dank für all die Hinweise. Ich für meinen Teil, kann es damit gut sein lassen, möchte aber selbstverständlich niemanden davon abhalten, an diesem Faden weiterzuspinnen.

Die nächste Frage wird schon bald kommen.

Mit Gruss und Dank

Bourbon