Hallo,

nach über einem Jahr Deutschland juckt es uns wieder zumindest für ein paar Wochen die Räder kreisen zu lassen und ein wenig Fahrtwind mitzunehmen. Ausgewähltes Ziel Georgien und wenn die Zeit reicht vielleicht ein wenig nach Armenien schauen. In sechs Wochen solls losgehen und wir beschäftigen uns gerade mit Details. Daher ein paar Fragen...vielleicht kann jemand uns ja ein paar aktuelle Hinweise geben:

1) Unterkunft in Tiblisi: wer hat einen guten Tipp für einen netten Anlaufpunkt?
2) Wer weiss, ob die Strassenbahn/der Zug zwischen dem Airport und Tiblisi Fahrräder (problemlos) mitnimmt?
3) Wer hat Radeltipps (zu schönen empfehlenswerten Strecken und auch Allgemein)?
4) Wir möchten gerne nach Svaneti. Dort gibt es eine Straße von Zugdidi nach Mestia, dann so etwas wie eine Jeeppiste nach Lentekhi und Kutaisi. Wer hat Infos über diese Strecke (Zustand und Profil - insbesondere den Pistenteil)? Kann jemand etwas zum Thema Sicherheit in dieser Region sagen (Bären, Wölfe, Minen, Menschen)? Gibts irgendwelche aktuellen Vorkommnisse?
5) Kennt jemand gutes (gerne auch russisches) Kartenmaterial? Zur Übersicht haben wir die Reisknowhow-karte...hätten aber gerne bessere.

Schon mal vielen Dank für alle Beiträge
Julia & Holm

Hallo zusammen,

Tipps werden immer noch gerne angenommen

Richtig coole Unterkunft, viele ReiseradlerInnen anzutreffen:

http://tbilisihostel.com/

Unbedingt nur Nebenstraßen nehmen, denn auf der Hauptroute Richtung Batumi ist die Hölle los und es ist sehr eng. Die Berge im Kaukasus sollen super sein, ich kenne nur den Teil Richtung Türkei.

Schau mal hier, vielleicht kann man dir hier helfen.

Georgien

Viele Grüße
Joachim

Ich denke, Ihr solltet Euch erst mal die Kartensets in digitaler Form bei Mapstor besorgen. Die kosten dort nicht viel:
http://mapstor.com/map-sets/country-maps/georgia.html
http://mapstor.com/map-sets/country-maps/armenia.html

Danach könnt ihr immer noch entscheiden, ob Ihr auch Karten in Papierform, z.B. bei Därr beschafft, was aber extrem teuer werden kann:
http://www.daerr.de/Landkarten/Index_Landkarten.html

Ich persönlich würde natürlich die Russenkarten auf ein rasterfähiges GPS-Gerät bringen, in Kombination mit der digitalen RKH-Karte Kaukasus (evtl. auch Google maps / OSM). Zu Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Hoi zäme,
die Frage betr. Velotransport Flughafen - Tbilisi hat mich auch schon beschäftigt, da ich ab 31. August ab Tbilisi zu einer Schwarzmeer-Tour bis Odessa starten werde. Falls das Fahrrad noch eingepckt ist, wird ein Transport im Zg problemlos sein. Da mein Flug um 02.50 Uhr ankommt, schlafe ich wohl bis zum esten Zug im allgemeinen Aufenthaltsraum ein wenig
Als Kartenmaterial verwende ich eine (schon ältere)Marco Polo Karte "Georgie / Russie Meridional" 1:750'000 (3615 IGN) und die freytag&beendt Karte "Kaukasus" 1 : 1'000'000, hole mir aber Zusatzinfos aus dem Google Earth sowie vereinzelt aus russischen Militärkarten.
Aus einem früheren Aufenthalt kann ich die georgische Heerstrasse bis zur russischen Grenze empfehlen. Ich selber werde auf Nebenstrassen bis Gori und dann über Borjomi nach Batumi fahren, um von hier aus an der Küste nordwärts zu fahren.
Die Strassn sind meist eher schlecht bis sehr schlecht (mit Ausnahme der verkehrsreichn Hauptachsen!), aber da ist einfach ein robustes Rad mit breiten Reifen, Sattelfedererung und Rückspiegel gefragt. Anders geht man ja auch kaum in diese Gegend!
Gruss
Paarios

Hallo Julia, und Holm,

zu Armenien kann ich ein bisschen was sagen, da ich im Juni da war. Ich habe meinen Bericht zu dem Trip HIER hochgeladen.

Ich fand das Land sehr aufregend. Da ich noch nicht in Georgien war kann ich es aber schwer vergleichen.

Radeln ist ohne Probleme überall möglich. Ich weiss nicht wieviel Zeit ihr für Armenien habt, aber wenn ihr aus dem Norden kommt bietet sich eine wunderschöne Tour durch den Debed Canyon an. Da gibt es auch viele Sehenswürdigkeiten mit den zwei berühmten Klöstern Haghpat und Sanahin. Dann kann man auch noch eine Schleife nach Dilijan und Ijevan machen, und dann über Noyemberian zurück nach Georgien, wenn ihr das so wollt.

Es gibt ja mehrere Grenzübergänge von Armenien nach Georgien, da lassen sich auch andere Routen fahren. Der Debed Canyon ist aber schon ein Highlight.

Dagegen würde ich, wenn Zeitdruck besteht, Yerevan und den Sevan See eher auslassen. Extremes Macho-gehabe in Yerevan und Balkan-techno am See ist nicht besonders schön, aber für kurze Zeit mal ganz unterhaltsam.

Wenn ihr noch genauere Fragen habt, bitte melden. Freue mich selbst über meinen Armenien Trip zu erinnern.

Pm.

PS: Achtung bei der Reise-Know-How Karte! Für Armenien war sie recht fehlerhaft, vorallem im Süden. z.B. die kleine Straße südlich von Goris hoch nach Tatev (vom Westen aus) existiert gar nicht. Das haben wir schmerzhaft erfahrung müssen.

Hallo alle,

erstmal Dankeschön für die Rückmeldungen.
@ Paarios: wäre super, wenn du uns ne kleine Info schicken würdest, wie der Zugtransport geklappt hat.
Warum meinst du, dass die Räder dazu noch verpackt sein sollten?

Was spricht dagegen mit dem Rad in die Stadt zu fahren? Es sind doch nur etwa 15 Kilometer. Der Teil ist noch einer der einfachsten in Georgien. Hier gibt permanent eine kleine Straße direkt neben der großen Hauptstraße, auf der man quasi alleine unterwegs ist. Wir haben keinen Zug gesehen, sodass es auch schneller geht.

Hi,

das ist auf jeden Fall mal ne gute Info...sind bisher davon ausgegangen, dass es eine befahrene Hauptstraße ist.
Hatten eigentlich keine Lust, nach nem anstrengenden Flug, die Räder zusammenzuschrauben und im Dunkeln in die Stadt....aber mal gucken...wenns relativ easy ist.


Wo seid ihr denn in Georgien unterwegs gewesen? Gibts ne Steckenempfehlung von dir?

Grüße

Die kleine Straße ist zum Teil kaputt -- einige Meter werden mal zur Schotterpiste -- , aber sonst gut befahrbar. Hier ein Bild, auf welchem man Links die 6 Spuren der Hauptstraße sieht und wir auf der (leeren) kleinen Straße:



Kurz bevor die Straße in Richtung Zentrum geht, muss man dann auf die Hauptstraße. Das sollte aber kein Problem sein. Holt euch am Flughafen an der Information eine Karte von der Innenstadt. Man kann sich auf dem Weg in die Stadt gar eigentlich nicht verfahren. Unser Flieger kam morgens um 5 Uhr an, sodass wir am frühen Morgen in die Stadt gefahren sind. Keine Ahnung wie es Abends ist, wir waren in Tiflis nur auf Transit.

Wir sind nur in Richtung Türkei gefahren. Sehr viel auf und ab. Kaukasus eben. Die Straßen wurden vor 1-2 Jahren neu gemacht. Uns wurde gesagt, wegen der neuen Anbindung an die Türkei. Somit haben wir die Pässe auf sehr neuen Straßen -- mit relativ wenig Verkehr -- überquert.

Hier unsere Route -- der georgische Teil unserer Reise. Am türkischen Teil arbeite ich noch. Auch den Weg durch Tiflis habe ich markiert -- kannst also schön zoomen.

Habt ihr Euch schon einen Grenzübergang nach Armenien überlegt? Auf unserer Route wäre es der in der Nähe von Ninotsminda (Bei Google heißt der Ort Bagdanova, auch wenn Google kein Kartenmaterial hat). Falls ihr ggf. noch in Türkei wollt, hier eine wichtige Info von mir: Grenzuebergang Akhalkalaki - Kartsakhi.

Gruß Dennis

P.S.: Ich war vor Monaten mal auf Eurer Seite. Viele gute Infos.

Hallo nochmal,

da wir auf unseren Touren immer nur die groben Richtungen planen, schauen wir i.d.R. nicht nach Detailkarten. Wir hatten eine gute Türkei-Karte (ich suche nochmal raus welche), auf welcher im Osten bis Tiflis alles drauf war. Wir sind keine kleinen Straßen gefahren, da es nicht so viel Verkehr auf den großen neuen Straßen gab. Wir hatten uns zusätzlich bei der Tourist Info in Tiflis Karten geholt. Da gibt es welche - DIN A3 von jeder Region Georgiens. Die waren etwas detaillierter als unsere Türkei-Karte, und für unsere Stecke bestens geeignet. Außerdem hatten wir eine russische Karte gedruckt. Ich finde den Link gerade nicht wieder (eine russische Seite, welche man auf Englisch umstellen kann, und zum Auswählen der Region OpenStreetMap nutzt).

Mein Highlight: 100 km Schlucht/Canyon zwischen Akhalkalaki und Acalziche.

Man wird immer auf Russisch angesprochen. Wenn man etwas fragen will, kommt man ohne Russisch auch nicht weit. Ich hatte mit meinem Englisch keine Chance. Es war sehr gut, dass meine Mitfahrerin Muttersprache Russisch ist.

Allgemein: Sehr, sehr nette Menschen. Ähnlich wie in der Türkei. Wir wurden zwar vor Bären und Wölfen gewarnt, aber das wird man im Kaukasus generell.

Gruß Dennis