Hallo,

ich bewohne auf Reisen ein 1,5 Mann Zelt (Vaude) mit einem dementsprechend niedrigen Eingang (frontseitig). Trotz mäßigen Alters unter 45 und relativer Sportlichkeit tue ich mich schwer, möglichst unblöd aus dem Zelt zu steigen.
Man kann sich ja auch nirgends festhalten.

1) Auf allen Vieren, mit den Armen voran, hat was devotes, oder was aus der Tierwelt, oder was aus dem Reich der verbotenen Spiele, oder mindestens was Mr.-Bean-haftes. Und erzeugt auf jeden Fall feuchte Handflächen, evtl. auch schmutzige.

2) Mit den Füssen voran und dann im Limbo - Style aufrichten? So probier ich es meistens, schaffe das aber nicht ohne festhalten, wozu mir beim Kuppelzelt die Stange fehlt.

3) Rückwärts? oder im Gänsemarsch?

- ich bin gespannt.

Hähä. Das ist nun Marke "Was ich schon immer mal übers zelten wissen wollte, aber nie zu fragen wagte": Ich habs einerseits leichter, weil der Eingang mittig der Längsseite liegt, und andererseits schwerer, weil fast garnicht unter 45 und nicht sonderlich gelenkig. Votiere für Methode 1, Versuche im Rückwärtsgang waren meiner Vermutung nach noch uneleganter als ohnehin. Wie auch immer, es bleibt bei mir jedenfalls nur dann bei angeschmuddelteten Handflächen, wenn es nicht nass ist, sonst kommen die Grasflecken am Knie etc dazu.

Wie wär's mit raushechten und Rolle vorwärts?

Machst du es vor, Markus?

genau so.
Da ich aber immer eine Bastmatte dabei habe, erreiche ich das draussen meist mit trockenen Händen, sauberen Knien und nehme dann erst mal Platz und schaue,wo ich bin.

Die Bastmatte wird so zum wichtigsten Teil einer Radreise.

Gruss
Jürgen

Machen wir am Jurasüdfuß-Treffen ein Seminar draus: "Ergonomische Grundlagen des Aufstehens in niedrigen Zelten mit praxisbezogenen Übungen." Jedes erfolgreiche Aussteigen bei festgelegter Zeitobergrenze wird mit einem Teilnahmeurkunde quotiert. Ein Fortbildungsseminar zu Situationen unter schwierigen Bedingungen wie Starkwind und Regen wird in Abhängigkeit von der aktuellen Wetterlage zusätzlich angeboten.

Ich trainier schon mal!

Nicht geeignet für Kniegeschädigte.


Mache ich i.d.R. abends vorher bzw. schaue auf die Karte.

Bei mir ist es die Variante 2 - also Füße voraus, mit dem Poppes nachrutschen und hoch gehts. Allerdings ohne Limbotanz.

Ich frage mich gerade, was Du vor Deinem Zelt erwartest?
Playboy Häschen, die Dein morgendliches Aufstehen beobachtend sich mit Grausen abwendend gegen Dich entscheiden, weil Dein aus dem Zelt kommen, zu uncool war?

Wär ich nur cooler aus dem Zelt gekommen, hätt ich jetzt 'ne geile Braut?

Yahya

Hallo,
ich würde eher versuchen etwas gegen die zunehmende Unbeweglichkeit im Alter anzugehen. Ich habe dazu mit Yoga begonnen, der ideale Ausgleich zum radeln. Dadurch kommt man auch leichter ins Zelt und wieder raus. Hilft auch sonst gut zum Entspannen.

4. ein größeres Zelt benutzen (seit Jahrzehnten bewährt)

Im Zelt krabbel ich in der regel, wie ein Baby...Knie auf den Boden Hände auf den Boden und dann in alle Richtungen...
Zum Rausgehen knie ich mich dann hin und gehe vom Knien ins sitzen über...Schuhe anziehen und aufstehen, schon bin ich draußen. Wenn ich die Schuhe schon an hab und es trocken ist, dann wird auch schonmal raus gekrabbelt und dann aufgestanden.

Hallo Marco,

als erstes, ich bin auch noch unter 45 aber über 100.
Wir haben ein Manitoba 3 von Meru (Globi). Das Zelt hat eine sehr große Apsis. So kann ich aus dem Innenzelt auf allen Vieren heraus krabbeln. Ohne das jemand diese unelegante Weise sieht.
Knieend vor dem seitlichen Ausgang greife ich mir dann meine Schuhe und stelle diese vor den Ausgang. Dann gehts von den Knien in die Schuhe wie ein Sprinter und schon stehe ich vor dem Zelt.
Ich hoffe das war ausführlich genug.
Ich persönlich halte mich dabei für sehr elegant. Weiss aber nicht, was andere so denken wenn sie mich dabei beobachten.
Letztendlich ist es doch auch egal. Hauptsache man kommt überhaupt noch aus dem Zelt.
Gruss
Volker

Also ich sitze nun im Zelt, will raus. Füße voran. Vor dem Zelt stehen die Schuhe einsatzklar. Draussen regnets aber, wie immer, und alles ist nass.
Ich will jetzt mit den Füßen voran in die Schuhe, das klappt. Nun stecke ich vorne in den Schuhen, stütze mich hinten auf die Hände. So gehts auch raus, aber dann komm ich nicht hoch. Bauchmuskeln zu schwach (wie auch vom radfahren). Ich greife dorthin, wo mein Vorgänger-Zelt eine Stange hatte. Nichts. Ratlosigkeit macht sich breit, in unvorteilhafter Position.

Dann: Umdrehen, mit durchgestreckten Beinen (damit die Knie nicht nass werden) rückwärts raus; so ähnlich muß die Geburt gewesen sein. Anders gehts bei mir nicht, es sei denn, man nimmt ein Katastrophenzelt vom THW wie Falk. Stehend in den Tag.

LG

Endlich wieder echte Probleme, die die Welt bewegen......

Wenn ich nicht aus dem Zelt rauskomm, dann bleibe ich drin, trinke was und warte, bis ich so arg auf die Toilette muß, daß ich nur noch ein Ziel habe: Raus - egal wie - Hauptsache schnell - und der Schritt bleibt trocken........

Das klappt meistens !


Viele Grüße / Micha

Wir haben auch ein (uraltes) Vaude Zelt und das Rauskommen ist tatsächlich ziemlich abenteuerlich. Es gibt bei uns auch noch eine kleine Apsis, die man aber nur sehr komisch öffnen kann, so dass der Zeltstoff der Apsis dann auf dem Boden liegt.
Jetzt sowohl aus dem niedrigen Innenzelteingang und dann auch noch aus der Apsis zu kommen, möglichst ohne dass man auf den Zeltstoff tritt... Das ist unmöglich. Ich bin froh, wenn ich rauskomme, ohne dass ich irgendwas kaputtgemacht habe. Die Eleganz bleibt dabei auf der Strecke - egal.
Allerdings bin ich auch eine Kandidatin, die in einer Wohnung überall gegenrennt oder drauftritt, ist also vielleicht auch angeboren.

Das Zelt mag ich übrigens trotzdem gerne. Für dessen gute wasserabweisende Eigenschaften stelle ich meine Eleganz auch gerne hintenan.

Klaus

Hallo zurück,



einerseits ist mein Zelt ein Salewa Micra mit Seiteneingang, andererseits bin ich doch schon ein gutes Jahrzehnt über 45. Aber als Allerwichtigstes darf ich wegen meines Rückens nicht aus Rückenlage nach oben "klappen. Daher bleibt mir nur:



Irgendwie habe ich da eine andere Phantasie als Du, Mr. Bean schau ich sowieso nicht, und wirklich blöd wird es sowieso erst, wenn mal wieder das Aufsteh-Knie spinnt und ich noch auf allen Vieren zur nächsten Bank oder sonstigen Aufstehhilfe krabbeln muss .

Und feuchte Hände kann man kurz trockenreiben, schmutzige kann man waschen. Ein angeknackster Rücken mit akutem "Hexenschuss" hingegen versaut die ganze Reise.

Zacken ist mir deswegen noch keiner aus der Krone gebrochen, vermutlich, weil ich keine aufhab .
Gruß, Karin

- Im Zelt in die Hocke (geht natürlich nur, wenn es hoch genug ist)
- dann langsam raustrippeln
- unterwegs Schuhe anziehen
- den richtigen Moment zum Aufrichten finden (bei Nässe und Regen eher später, um nicht am nassen Vorzelt hängen zu bleiben)
- dabei nicht nach hinten kippen (wichtig)

Meine Lösung:

GoLite Shangri-La

Gruß Ulli (ca. 2 Jahrzehnte ü. 45)

Hat eigentlich schon jemand die Möglichkeit einer Vorzeltmatte genannt? Auf der könnte man sich vorwärts krabbelnd ja abstützen und behält dann trockene oder zumindest saubere Pfoten.
Oder nen Tarp über den Eingangsbereich spannen, dann geht vielleicht auch noch einiges mehr.

Am effekivsten finde ich aber: "Augen zu und durch".

Das wäre DER Event für die nächsten Forumstreffen!

Best Thread ... na ja, vielleicht nicht ever, aber seit langem.

Suse

die keine Ahnung hat, wie sie aus dem Zelt raus kommt.

Für kalte Nächte ist aber ein kleines Zelt besser.

Ich mag trotzdem unsere 3-Personen-Zelte auch alleine oder zu zweit.

Hier wird doch ein Bundeswehrveteran dabei sein, der Erfahrung darin
hat aus einem kleinen Zelt zu steigen.
Ich würde sagen vorwärts rein und vorwärts raus.

Hier wiedr mein Vorschlag, evtl. in Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Zelthersteller ein Geriatrietrekkingzelt zu entwickeln. Vom entsprechenden Ein-/Ausgang möchte ich da gar nicht dran denken, was da alles rauskommen könnte

Grüße
jomo

Da wurden - weiß nicht mehr ob das hier war, oder in einem Kanuforum - mal für/in Australien recht gängige Zelte verlinkt, wo erhöht, also auf ner Art Feldbett mit Zelt drüber, genächtigt wird. Wegen der Schlangen, Skorpione und mit was man sonst noch nicht im Schlafsack aufwachen möchte.
Was ich meine, bei den Zelten legt man sich ja erst gar nicht richtig nach unten auf den Boden. Das wäre dann doch bereits die Lösung, oder?

...für die Brevet-Fahrer vielleicht ein Fahrradtarp. Die schlafen dann im Sattel. Damit ist das Problem Aufstehen auch gelöst.

Um den Threadsteller ein Gefallen zu tun, möchte ich mich auch an konkreten Lösungsvorschlägen beteiligen: Zelteingang gegenüber einem Baum aufbauen. Eines der nicht genutzten Abspannseile um den Baum wickeln, anderes Schnurende am Zelteingang ablegen oder leicht befestigen. Beim Aufstehen Schnur ergreifen (vorher auf Schneckenbefall prüfen! ) und sich aus der Bodenlage nach oben ziehen. Ausreichend geöffnete Apsis ist Voraussetzung. Fortgeschrittene könnten auch eine Seilwinde einsetzen. Hat man einen Partner oder eine Partnerin dabei, kann dieser oder diese die Seilwindefunktion übernehmen. In diesem Fall kann man auch reißfeste Handtücher o.ä. als Seilersatz verwenden. Im Idealfall fällt man seinem Gegenüber stehend in die Arme.

ein kleines Rollbrett unterm Popo und schon geht das elegant und schön. Wenn das Zelt ein klein wenig am Hang steht und alles zueinander paßt, kann man so direkt bis vor das Waschhaus oder gar bis zum Bäcker rollen.
Das Rollbrett ist auch gut zu gebrauchen, wenn man einen unheilbaren Defect am Vorderrad hat, oder als Anhänger für sperrige Andenken.
Wolf

@globetrottel:
Ich kann Dein Problem in vollem Umfang nachvollziehen. Es kann sich eigentlich nur um das Hogan Ultralight oder ähnliches handeln. Nachdem ich (in ein paar Wochen 60 jahre alt) damit ein paar Nächte ein- und aussteigen übte (mit nassen Knien, Händen und unwürdig hochgerecktem Po), habe ich mich zur Radikallösung entschieden: KEINE EXPERIMENTE!

Lieber zahle ich ein paar Euro die Nacht mehr, steige elegant und würdevoll aus einem Gasthof- oder Hotelbett, gehe auf mein eigenes Klo, kann meinen Krempel ausbreiten (ohne mit Kopf voran und Füßen aus der Zeltöffnung lange suchen zu müssen), kann zum Sitzen einen STUHL benutzen, brauche keine Schnecken vom Kopfkissen zu fegen usw.

Seit dieser Entscheidung macht meine Radtourplanung für nächstes Jahr (Sizilien - München) bedeutend mehr Spaß! Und genau aus dem Grund fahre ich Fahrrad - um Spaß zu haben. Tag und Nacht!

@fast alle anderen:
Ihr habt - glaube ich - das Problem von globetrottel nicht so ernst genommen, wie er es gemeint hat. Aber vielleicht kommt Ihr auch noch eines Tages drauf. Soll aber nicht besserwisserich gemeint sein... ;=)

lytze -
gerade von 700 km und 7000 HM Alpenrunde zurück (Bericht in Vorbereitung!)

Hey,
mich würde brennend interessieren, wie man sich beim Zelt an einer oberen Zeltstange festhalten kann, ohne, daß das Zelt einsackt (gehe davon aus, daß Du mehr als 1kg wiegst :-) )

Würde allerdings in diesem Umstand zu einer positiven, unterhaltsamen Morgenstimmung auf dem Zeltplatz sorgen ...

naja, das brauchst Du ja nicht unbedingt, bei den passenden Temperaturen. Finde allerdings auch hier eine Variante sehr lustig: Beim ... Raustrippeln ... unterwegs die Schuhe anziehen. Das klingt, wie "ich habe verschlafen und ziehe mich neben dem Zähneputzen noch an ... " ... sehr spannend

In meinem 2-Mann Nallo GT habe ich dieses Problem gar nicht, da Du nämlich im Vorzelt auf dem footprint komplett aufgerichtet stehen kannst, wenn der Eingang offen ist und Du sehr bequem heraustreten kannst. Jeglicher Unterhaltungswert kommt erst dann, wenn Du zuviel getrunken hast

Da ich meist auf dem Rücken aufwache, Kopf zum Eingang, schiebe ich mich dann so hinaus und sobald ich kontakt mit dem feuchten Gras bekomme, wird in eine Art auf allen Vieren mit Bauch nach oben umgestellt. Ob dies elegant aussieht kann ich nicht beurteilen. Zumindest bin ich am Morgen noch nie ausgelacht worden.

Entweder bist du Wildcamper oder Frühaufsteher

Ludger

Hallo,
für die morgentliche Vermeidung von Kontakt mit taukaltem Boden habe ich mir aus einer alten Isomatte ein Quadrat geschnitten, welches mir den Schock zwischen wohliger Schlafsackwärme und der rauhen Aussenzeltrealität verringert. Seit ich mein altes Akto gegen gegen das Minareth von Macpac getauscht habe, komme ich sogar erhobenen Hauptes mit den Beinen zuerst aus der Muschel.

Grüsse, Jakob

Vielleicht wäre so eine Schlittenvorrichtung wie in Beerdigungsfahrzeugen nicht verkehrt? Aber das ist eher was für Pedelecreisende.

Leute,

ihr habt Euch alle Mühe gegeben. Den größten Teil von Euch möchte ich morgens aber lieber nicht beobachten.

Die meisten scheinen doch so rauszukrabbeln, das man doch am liebsten gleich ne Schüssel Frolics daneben stellen würde.
Oder man denkt, es kommt noch jemand in schwarzem Lack und Leder und mit hohen Absätzen hinterher. Ich glaub, da müßt ihr nochmal in Euch kehren.

Aber die kreativste Lösung scheint mir die hier:


Vielleicht kann man damit auch gleich ganz aufs Rad verzichten.

LG

Gegen eine Schüssel Makkaroni und Tomatensoße (aber bitte keine Fleisch- oder Zwiebelsoße), eine Füllung Piepen (süß-sauer) oder ein (Bock)bier hätte ich nichts einzuwenden. Pflaumenkuchen mit Krumpeln ist selbstverständlich auch in Ordnung.
Leide ist es noch nie passiert!

Ich meine Geriatrietrekkingzelt hat echt was... oder aber eine in den Boden Rammbare Stange an der man sich hochziehen kann. Die kann dann auch zum Stangentanz genutzt werden.

Früher war es mir egal wie ich aus dem Zelt herauskrabbelte, aber seit dem ich die Beiträge hier gelesen habe, mache ich mir ebenfalls Gedanken wie es wohl aussieht wenn ich mich aus dem Zelt pule.

Eine schöne Frau kann nichts entstellen.

Gruß Mario

Also den Satz kenne ich anders:

"Den Hässlichen entstellt nichts..."
lytze