Hallo ihr Lieben!

Bin am Planen meiner Tour und wollte mal die geballte Kompetenz des Forums befragen:

Wie sieht denn die Campingplatzsituation zwischen Wien und Prag entlang des Greenways aus?

Davon hängt nämlich ab, ob ich mein helles Zelt nehme, oder in eine Hennessy Hängematte investiere und mich dann im Wildcampen versuche...

lieben Dank für eure Antworten !

Elisabeth

Hallo!

Unverzichtbar für meine Radtouren in Tschechien ist dieses Campinplatz-Verzeichnis vom SHOCART-Verlag in einer Straßenkarte von Tschechien im Format 1:500000:
CESKO Kemping & Karavaning.

Ich kenne kein vollständigeres und aktuelleres. Es übertrifft dabei sogar meine digitalen Verzeichnisse. Es kostet bei Mapfox etwa 8 Euro, in Tschechien weniger als die Hälfte. Mapfox liefert Dir die neueste Version für die Planung zuhause. Es ist natürlich ratsam, die Karte beim Grenzübertritt schon in der Tasche zu haben.

Im Grenzgebiet Znaim/Hranice/Mitterretzbach/Kleinhaugsdorf gibt es sowohl auf österr. als auch auf tschech. Seite eine gute Auswahl kleiner, nur im Sommer geöffneter CP. Von dort nach Wien über kleine Landstraßen sind es ca. 90 km (der Grennway Prag - Wien führt insbesondere auf österr. Gebiet über ziemliche Umwege).

gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo Gerold!

Du, Gerold, fährst von Wien in einem Tag nach Tschechien und kannst dort einen Zeltplatz nehmen. Elizabeth von Altötting braucht mit dem Segen der "Schwarzen Madonna", zur Not mit Hilfe der Bahn, zwei Tage, also sucht sie einen Platz an der Donau oder im Bayerischen Wald. Unser Papst nennt Altötting" das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas. Wo es lang geht, weiß nur Elizabeth. Meine Mutter kam in der Nachkriegszeit jedes Jahr einmal aus ihrem Anwesen - auf der Wallfahrt nach Altötting, mit mir an der Hand.

Ich war im Weinviertel auf den Zeltplätzen in Poysdorf und Oberretzbach, fast schon an der tschechischen Grenze. Meine guten Karten geben nur diese beiden Plätze her. Im Waldviertel ist das Angebot besser, aber auch nicht umwerfend. Unvergessen ist mir der Platz beim Bauern Binder in Groß Schönau. Der hat hinter seinem Stadl hoffnungsvoll in einen schönen Zeltplatz mit luxuriösen Sanitäranlagen investiert. Bis jetzt war ich drei Mal dort, und immer der einzige Bewohner. Ich genieße die ungestörte Nachtruhe und das Morgenkonzert der Vögel.

Hallo Sepp und Gerold!

Danke schon mal für die Antworten!
Tatsächlich reise ich mit dem Segen der Hl. Jungfrau . Für die Teilstrecke nach Prag fahre ich von Wien aus los. Ich weiß noch nicht genau, ob ich direkt fahre, oder die Umwege des Greenways in Kauf nehme. Wird wohl auf meine Stimmung in ankommen, wenn ich in Wien bin. Groß Schönau nehm ich schon mal in die Liste auf :), klingt ja wirklich super.

glg

Hallo!

Hier gebe ich Dir noch einen Link zu einem brauchbarem tschechischem Camping-Portal: http://www.czech-camping.com/de/
Hier die digitale Karte von Tschechien, die bei entsprechender Zoom-Stufe im Modus "Turisticka" die Lage jedes Zeltplatzes anzeigt: http://www.mapy.cz/

Wenn Du das Risiko für unliebsame Überraschungen gering halten willst, solltest Du Dir nach Möglichkeit über Internetseiten einen ersten Eindruck vom gewählten Platz verschaffen. Gute Plätze sind nicht mehr spottbillig.

Ich wünsche Dir eine gute Reise.

Vorschlag für eine recht nette - und direkte ! - Strecke von Wien nach Znaim : Donauinsel - KW Greifenstein - Stockerau - Wiesen - Leitzersdorf am nördl. Ortsende links - Roselsdorf - Großmugl- Füllersdorf - Hollabrunn (schöne verkehrsfreie Strecke, ein paar Hügeln) - Hetzmannsdorf - Kalladorf - Guntersdorf - Waitzelsdorf - Retz - Oberretzbach (dort ist schon der 1. kleine CP). Gleich nach der Grenze könnte man auf tschech. Seite auf den (schlecht) asphaltierten Radweg Richtung Vranov abbiegen (ist aber nix für RR).

gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo Gerold. Könntest du vielleicht einen Track dazu anbieten? Dann könnte ich deinen Vorschlag als Abkürzung für unsere Wiki "Greenways Praha - Wien" einbauen.

Gruß,
Jürgen.

Hallo!

Ich gehe in Tschechien meine eigenen Wege, den Vorschlägen von "Greenway" würde auch ich nur bedingt folgen. In den letzten Jahren sind EU-gefördert einige Radwege entstanden. Ich habe an der Eger eine längere, schöne und gute Strecke in Erinnerung. Für Mähren ("Morava") fällt mir auf Anhieb nichts ein. Tschechische Nebenstraßen sind mir lieber als ein unbekannter Radweg, der in die Irre führen kann. Für diese Situationen habe ich ein GPS-Gerät. Bei der Streckenplanung versuche ich - wie in Österreich auch - große Durchgangsstraßen zu vermeiden.

"Greenway" führt über Poysdorf (mit Zeltplatz), Mikulov, an Znaim ("Znojmo") und Trebon vorbei. Znaim wäre für mich keinen Abstecher wert. An Trebon (mit durchschnittlichem, teurem Zeltplatz) würde ich nicht vorbeifahren. Die Gegend im Süden von Trebon wird das "Radlerparadies Tschechiens" genannt. Ich fuhr dort auf langen Alleen mit mächtigen Eichen, stundenlang durch weite Wälder auf guten Waldwegen oder Nebenstraßen. Für mich genauso attraktiv wie der Wald ist der Biergarten der örtlichen Brauerei. In Tschechien gilt die Null-Promille-Grenze im Verkehr. Tschechische Radler sah ich Ausnahmen machen. Als Deutscher mit dem bei der Polizei beliebten großen Portemonnaie war ich vorsichtig. Für den Heimweg kenne ich einen Fuß- und Radweg.

Einem Wiener will ich keinen Vorschlag für eine Weinreise machen. Ich bin schon viele Jahre auf dem folkloristischem Spektakel Palaver Weinlesefest, "Pálavské vinobraní", in Mikulov, östlich von Znaim ("Zojmo"), heuer vom 12. bis 14. September. Mikulov hat keinen eigenen Zeltplatz. Die nächsten Plätze sind 10 km entfernt am "Nové Mlýny" (Neumühlen-See). Zur Zeit des Weinfestes, an dem ich alle Jahre wieder teilnehme, unterhält die Stadt einen provisorischen Zeltplatz im Stadtgebiet. Voranmeldung ist erforderlich. Deutsche habe ich dort noch keine getroffen. In Mikulov braucht man auch keine Angst zu haben, dass sich Prostituierte auf den Gepäckträger setzen, um ins Geschäft zu kommen.
http://www.mikulov.cz/kultur-sport-und-freizeit/kulturreferat/?contentId=78580

Danke für die Abkürzung! Werd's mir auf der Karte anschaun.

glg

Sorry - damit kann ich nicht dienen. Hab zwar ein GPS aber das verwende ich nur im Ausland - die Gegend nördlich von Wien beradle ich seit Jahrzehnten und daher kenn ich dort jede kleine Straße. Nach der Beschreibung müsste die Strecke aber für jedermann/frau leicht zu finden sein.

@Wendekreis : gerade Znaim finde ich (neben Mikulov und Telc) in der Gegend am sehenswertesten - die alte Innenstadt liegt malerisch auf einem Felsen über der Thaya. Und als Radler egal welcher Nationalität bist du für die tschech. Polizei sowas von uninteressant - solange du nicht betrunken Schlangenlinien mitten auf der Fahrbahn fährst... Was mich immer erneut verwundert, ist die Trinkfestigkeit der tschech. RadlerInnen (mit Betonung auf die Innen, die sind beim Biertrinken fest dabei) - ein bis zwei halbe Bier bei der Rast scheinen obligat zu sein. Ich würde mich danach in die Wiese schlafen legen...

gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo!

Wenn die Würze in der Kürze von Burgkirchen - Prag liegt: Gelegentlich fahre ich von mir zuhause an Altötting vorbei, "auf Bittgang" (Wahlfahrten) gehe ich nicht mehr. Für den Übergang Deutschland/Tschechien benutze ich einen der unbeschrankten, unbewachten Grenzübergänge nur für Radler und Fußgänger, meist versteckt im tiefen Wald. Von Altötting aus am besten zu erreichen wäre Haidmühle, mit guten Möglichkeiten zur Weiterfahrt durch den Böhmerwald. Das wäre auch eine Variante für Deine Rückfahrt - in umgekehrter Richtung.

Wenn ich eindrucksvolle Landschaft sehen will, fahre ich durch den Bayerischen Wald, weiter zum See "Vodni Nadrz Lipno". Zum Übersetzen kann man die Fähre nehmen. Einige Tage bleibe ich in der Gegend südlich von Trebon, wo ich einen versteckten Zeltplatz kenne, auf dem nur die kleinen Zelte der kleinen Leute Platz finden.

Wenn ich auf dem langen Weg Verlangen nach der Sohne Mährens, und Wein und Gesang habe, fahre ich mit der Bahn nach Wien, übernachte auf dem Zeltplatz in Klosterneuburg, und fahre anderntags mit dem Rad nach Mikulov.

Danke für die Route!

Diesmal hab ich allerdings am 8. August einen Termin in Wien und werd deshalb erst Donauradweg nach Wien zum aufwärmen fahren und dann eben von Wien nach Prag. Evtl. nutze ich deinen Vorschlag aber, falls ich nach Prag noch Lust hab und wieder heimradeln will!

glg

@Gerold: So, am Mittwoch geht's Richtung Prag mit Abstecher nach Cesky Krumlov... Die Route über die E59, die du mir vorgeschlagen hast wirds wohl werden. Ist die Route denn stark befahren, oder gibt's einen Radweg? Wie sieht's mit Bergen aus (bin aufm Liegerad mit viel Gepäck...)?

besten dank schon mal für die Auskunft

lg

nach Cesky Krumlov ohne allzuviele Anstiege empfehle ich dir dann doch besser eine andere Route - hast eine PM !

@gerold
kannst du mir bitte auch deinen Streckenvorschlag schicken. Ich bin gerade in Budapest und möchte nach Wien auch Prag unter die Räder nehmen. Czechski Krumlov sollte bei der Strecke natürlich nicht fehlen.

danke

Soll es flach sein ? Dann Wien über den DRW nach Tulln - weiter noch bis Altenwörth (dort über die Donau) von dort den Kamptalradweg nach Horn (scneller gehts auf den wenig befahrenen Landstraßen)dann über Messern durchs Taffatal nach Irnfritz (ist glaub ich sogar auch irgendein offizieller Radweg) - Reichharts - Ödt - Ellends - Schönfeld - Weinpolz (vorher fragen ob asphaltiert, dieses Stück bin ich noch nicht gefahren - Alternative über Groß Siegharts) - Windigsteig - Escherau - Jaudling - Heinreichs - Langschwarza (von dort Radweg nach Gmünd) - Wielands - Höhenberg - Nove Hrady (günstige Übernachtungsmöglichkeit im Kloster !) - Benesov- Kaplice (oder schöner aber länger und anfangs ein paar Hügel mehr über Malonty nach Dolni Dvoriste, von dort Richtung Vyssi Brod ins Moldautal und kurz vor dem Ort der Moldau bis Cesky Krumlov folgen - schöne Strecke, viele CP).

Gibt natürlich von 100 andere Möglichkeiten, aber das dürfte eine der mit den wenigsten Anstiegen sein - ganz flach ist weder im Waldviertel noch in CZ möglich.

gute Fahrt !

Das ist ja super. Wow sodetailierte Infos. Das ist echt Gold wert. Vielen Dank