Kann mir jemand Tipps zum radeln an der italienischen und französischen Küste geben?? Ich möchte evtl. von Genua bis Perpignan fahren.
Besonders interessiert mich ob die Strecke im April sehr befahren ist, ob es halbwegs preiswerte Unterkünfte gibt, wie die Hauptrichtung des Windes ist , ist es sehr bergig, Temperatur, trifft man evtl. andere Verrückte mit dem Rad, kann man als Frau auch gut alleine dort fahren usw, usw. Alle Tipps sind herzlich willkommen.
Heike

Hallo,

also, an der Cote d'Azur war ich letztes JAhr Ostern, mit Zelt. Einen TAg hat es geregnet, komplett, dafür war den nächste Tag so klar, wie man es im Sommer wohl nie erleben wird. Ansonsten war es schön, um die 20°
Regen kann es prinzipiell schon geben zu dieser Zeit.

Unterkunft: Dürfte um Ostern ein Problem sein, da kann ich aber nichts zu sagen, ich war mit Zelt unterwegs. Campingplätze wurden z. T. erst Ostern geöffnet.

Befahren sind die Küstenstraßen in dem Bereich zwischen MEnton und LE Lavandou (mehr kenne ich nicht) schon, aber nicht so schlimm wie im Sommer.

Ich war als Mann alleine unterwegs, wie es als Frau alleine ist, da kann ich nichts zu sagen.

Gruß
Holger

Hallo Heike,
ich habe da unten 2002 eine zweiwöchige Tour gemacht und kann eine Strecke wärmstens empfehlen: Ab Port Grimaud die Küstenstraße verlassen und über Grimaud nach Collobrières gen Westen fahren. Du durchquerst das Massiv des Maures, ist eine wunderbare Strecke und Collobières ist ein echtes Kleinod. (Allerdings muss man zwischen Grimaud und Collobières eine ganz ordentliche, aber machbare Steigung bewältigen geht aber - und danach wird man durch eine tolle Abfahrt entschädigt. Und man entkommt den starken Vekehr an der Küste, die Strecke ist sehr wenig befahren.) Von da kann man dann auch sehr nett auf ruhigen Seitenstraßen nach Aix en Provence weiterfahren.
Eine schöne Tour wünscht
Olaf

Hallo!
Ich kenne nur die Küste zwischen Marseille und ital. Grenze im Frühherbst und ich weiss nicht, ob ich diese (im Gegensatz zum Hinterland) zum Radeln empfehlen kann. Die Küstenstrasse weist einige Höhendifferenzen auf, vor allem zwischen Marseille und Toulon. Ebenso ist sie alles andere als ruhig und öfters recht schmal. Der Autoverkehr dort ist mir ziemlich auf den Keks gegangen, Stadtdurchquerungen waren richtig schlimm. Die Städte waren durchweg sehr laut und dreckig, vor allem Marseille. Wg. der Windrichtung wird die West-Ost-Richtung vielleicht besser sein. Andere Reiseradler habe ich dort nicht getroffen. Unterkünfte und Restaurants waren im Vergleich zu Deutschland und anderen frz. Regionen teuer, hat mich für diese Touristenhochburg auch nicht gewundert. Hast Du Dir schon Gedanken zu An- und Rückreise gemacht?
Gruss
Uli

Bin vor ca. 10 Jahren von Ventimiglia ueber Genua bis kurz hinter Livorno geradelt. Der Verkehr auf der Staatsstrasse nervt. Nicht nur im Grossraum Genua, sondern allgemein sehr dicht. Man faehrt zu 80% durch bebaute Gegenden, alles furchtbar zersiedelt, dennoch huebsche Landschaft.
April ist dort noch ziemlich Regenzeit angesagt, es kann gut sein dass es eine Woche lang nur schuettet, und zwar so richtig. Zumindest die Regenwahrscheinlichkeit und -menge wird in Richtung Frankreich besser.

Kann das nur voll unterstützen!

Kenne die Strasse von Bandol bis Nizza und würde es (mit wenig Ausnahmen) nie mehr machen. Die Strasse via Collobrieres lohnt die kleine Mühe tatsächlich. Auch ist das Angebot an Unterkünften im näheren Hinterland günstiger.

Und noch eine Unterstützung ...

Bin vor ein paar Jahren die Strecke Genua - Marseille geradelt, allerdings im August. Der Verkehr auf der Küstenstraße war erdrückend (ob das um Ostern anders ist?). Habe auf Campingplätzen genächtigt, ein derart hohes Preisniveau wie an der Riviera di Ponente und Cote d'Azur findet man wohl kaum wo. Und wildzelten ist kaum möglich - wie schon erwähnt, alles verbaut.
Landschaftlich hat die Küste abschnittsweise natürlich schon einiges zu bieten ... und als "duftender Radler" durch St. Tropez zu rollen hat natürlich auch seine Reize

PS: Gleichgesinnte wurden nicht gesichtet.

Grüße,

Hallo Heike ! War vor drei Jahren zu Ostern 2 Wochen in Frejus und bin von dort aus auch längere Touren mit dem RR gefahren. Eigentlich hat mir das Gebiet sehr gut gefallen, insbesondere die Küstelstraße längs des Esterel-Gebirges und des Massifes de Maures. Von Cannes westwärts gibt es eine gute Auswahl an wenig befahrenen Straßen. Problematisch ist nur die Strecke zwischen Genua und Nizza, weil da die Berge steil ins Meer fallen und da ist nur Platz für Staatsstraße, die Autobahn und die Eisenbahn. Das Erstere recht frequentiert ist, hängt sowohl mit der landschaftlichen Attraktivität als auch mit den hohen Autobahngebühren in I und F zusammen. Wenn du Bergetappen nicht scheust, kann man aber mit Hilfe der genauen Michelin-Karten eine Umfahrungsstrecke zusammenbasteln (in der Feb. Tour-Ausgabe ist glaub ich auch ein Bericht über die Gegend drinnen). Auch die Verdon-Schlucht ist absolut sehenswert (halt mit ein fast tausend Höhenmetern Anstieg vorher).

Damals zu Ostern (war auch im April) fiel kein einziger Regentropfen, aber ein zweimal ein bemerkenswert kräftiger Mistral, der von West nach Ost geweht hat und die Durchschnittsgeschwindigkeit um gute 10 kmh herabgesetzt hat.

In größeren Orten gibt es teilweise (für F) ganz günstige Übernachtungsmöglichkeiten (ich glaub die heissen Etap-Hotels oder so ähnlich, zumindest am westl. Ortsende von Frejus war eines), Campingplätze haben noch nicht alle geöffnet. Klassische Radreisende hab ich keine getroffen, aber im Esterel und Maures-Gebirge fahren viele MTBler und Rennradfahrer sind auch oft unterwegs. Kann mir kaum vorstellen, dass man als Frau spezifische Probleme kriegen kann, wenn man nur ein paar Wörter französisch spricht, werden die Franzosen schnell freundlich und hilfsbereit.

Fazit : zum stress- und verkehrsfreien Genussradeln gibt es geeignetere Gegenden, wenn man Höhenmeter nicht scheut und Glück mit dem Wetter hat, kann es eine Super-Tour werden, die Gegend ist - wie ja allgemein bekannt - landschaftlich wirklich attraktiv. Gute Fahrt wünscht Gerold

Das wird wohl eher ein "gewöhnlicher Atlantik-Sturm" gewesen sein. Der Mistral ist ein Nord-Süd-Wind, der das Rhonetal herab weht plus ein paar km rechts (mehr) und links (weniger) davon. Der Mistral kann einige Tage permanent kräftig (> 60km/h) wehen und Böen über 100km/h sind dabei nicht selten. Ich habe deswegen schon einmal eine Tour abgebrochen.
(Siehe z.B. hier)
Gruss
Uli

Vielen Dank für die Infos. Bin ja jetzt doch ein wenig von der Idee abgekommen dort zu radeln.
Heike

Las gerade einen Bericht im "Tour" über Ligurien. Da werden die Strassenverhältnisse auf der Hauptstrasse als nicht gerade Radfahrer-freundlich beschrieben.

Hallo Heike,

die Cote d'azur und die Provence ist mein Heimatrevier. Ich kann dir jetzt nur kurz schreiben, weil selber unterwegs. Absolut Klasse: Esterel zw: Mandelieu und St. Rafael. Super Caping direkt am Wasser am Cap Dramont. Macht frueh im Jahr auf. Tagesausfluege in das Massif d'Esterel absolut zu empfehlen.

Zweite Lieblingsstrecke: Marseille - Cassis-naechste Stadt (blackout, habe Namen vergessen(
Abstecher in die Calanques qbsolut zu empfehlen, z.B. Morgiou, da aber Hoehenmeter oder Les Goudes mit kaum Steigung am Meer entlang.
Camping in Cassis nicht mein Liebling, aber objektiv okay. JH in Marseille in Naehe der Kuestenstrasse, aber keine Ahnung, wie die ist. Viel Spass!

Tally

PS Fragen bitte zur Zeit nur per pn, komme an meine mail nicht so leicht