Ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich will doch noch kurz meinen Eindruck vom Vortrag schreiben.
Zuerst mal hat mich die Ausstrahlung von Rainer Klaus überrascht: Da stand er vor mir - groß - hager - schlacksig (um nicht zu sagen "mager" - mit kleinen, funkelnden Augen unter hellen, buschigen Augenbrauen und erzählte in kräftigem Schwäbisch mit viel trockenen Humor von seiner Reise. Er hat eine sehr geradlinige Art, zu erzählen und eine sehr klare Erzählstruktur. Die Technik hat er nur kurz erwähnt, dafür aber um so mehr über die Begegnungen unterwegs erzählt. Dazu im Hintergrund die tollen Bilder (ich habe mich immer gefragt, wie man bei so einer extremen sportlichen Herausforderung noch so einen guten Blick (und so viel Zeit) für tolle Perspektiven und Lichtstimmungen haben kann. So ging es dann zügig durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen ans Nordkapp und zurück. Das ganze mit einem leichten Carbonrenner und Minimalgepäck (Rad + Kleidung + Gepäck mit Schlafsack und Minizelt zusammen unter 17kg)
Am Anfang stellte er seinen Traum vom Nordland in tollen Schwarzweißbildern - dann durchlebte er diesen Traum in farbigen Bildern - und zum Schluß lief der Traum als Erinnerung noch einmal im Schwarz.Weiß-Zeitraffer ab. Ich habe den Abend sehr genossen.
Im Abstand ist es mir aber deutlich geworden, daß solche Extremtouren nicht mein Traum sind. Ich will mehr Zeit haben, den Weg (und den Wegrand) zu erfahren und zu genießen. Allerdings hat mich Rainer Klaus mit seinem Nordkapsolo auf die für mich viel besser passende Idee eines "Südkapsolos" (Tarifa) gebracht: Weniger Kilometer - mehr Wärme - mehr Zeit dazu und ein paar Kilo mehr (11kg Rad + 11kg Gepäck wäre auch noch leicht genug)...... Mal sehen, ob ich dazu in den nächsten Jahren mal die Zeit finde ???
Viele Grüße / Micha