Hallo zusammen,

Wie die Überschrift schon vermuten lässt, handelt es sich um einen ausgemachten Fall von winterlichem Beratungshunger, aber von vorne:

Mein Arbeitgeber hat mir von Februar bis Juni 2013(!) eine Auszeit zugestanden, der Termin steht also fest, diese Zeit möchte ich alleine, ohne meine Frau auf Radreise gehen.

Ursprünglich war Neuseeland mein erklärtes Ziel, nachdem ich einen Reiseführer gekauft hatte, merkte ich aber, dass ich mit diesem Land nicht warm werden konnte. Ein Freund setzte mir dann die Idee Südamerika ins Ohr, ein Gebiet dass ich bisher auch nicht aus der Ferne auf dem Schirm hatte. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr kristallisierte sich das Ziel heraus:

Chile und Argentinien, von Santiago ausgehend in die chilenische und argentinische Schweiz, auf der Carretera Austral nach Süden bis zu den Torres und El Calafate. Dies war die erste Planungsphase, getragen von optimistischem Überschwang, besoffen von den Landschaftsbildern im Netz.

Phase 2 schloss sich an mit der genauen Betrachtung des Wetters und gipfelte in der Erkenntnis zu spät, zu kalt, zu nass und zu viel.

Als Alternative dazu erschien nun Plan 2, bald gefolgt von Plan 3:

Mexico (Yucatan sowie das Hochland nördlich von Mexico City)

Der Südwesten der USA plus ein Teil der Westküste.

Ich weiß, dass einigen schon beim Lesen etwas schwindlig wird, mir geht es momentan so, dass ich beides haben möchte, Mexico und die USA und nach einer eleganten Aufteilung suche, die möglichst angenehmes Radklima mit wenig Flügen oder Fahrten zwischendurch verbindet.

Für meine Ideen sind neben dem Forum die Bikebücher USA/Kanada sowie Lateinamerika Grundlage.

Beste Grüße

nobjudge

Hallo,

Südamerika würde mich zu erst reizen. Du bist zwar etwas spät, könntest aber etwas weiter nördlich starten. Chile und Argentinien gefielen mir sehr gut. Leider war ich noch nicht mit dem Rad dort, sondern nur zum Bergsteigen.

Ich habe Mittel- und Südamerika überwiegend aus dem Busfenster erfahren. Aus meiner Sicht ist die Panamerikana fürs Radeln zumindest auf großen Teilstrecken eine Katastrophe. Die Zahl der Autos, deren Zustand und der Fahrstil der Eingeborenen setzten meinen europäischen Vorstellungen neue Horizonte. Mexico und Ecuador fielen mir dabei besonders negativ auf. In Chile/Argentinien gibt es Nebenstrecken, die nach und nach asphaltiert werden. Ich bin nicht nach Südamerika geflogen, sondern nach Neuseeland. Der ausschlaggebende Grund, waren horrende Gebühren für die Fahrradmitnahme, praktisch bei allen Fluggesellschaften, die Orte wie Ushuaia oder Punta Arenas anflogen. Ob der Geiz richtig war, weiß ich nicht genau. Ich habe es aber nicht bereut, die 3 Monate in Neuseeland zuzubringen. Was behagt Dir daran nicht?

fragt der Peter

Hi,

hast über 2 Jahre Zeit, das sollte für 1 Jahr Nord- und Mittelamerika und 1 Jahr Südamerika reichen.

Gruß
Thomas

hm,
Deine Idee einen ganzen Kontinent zu bereisen ist gereift, da würde ich auch nicht viel mehr dran ändern.
Meine Frage geht eher dahin, wie Du dorthin kommen möchtest.

Meine Idealvorstellung wäre, von Deutschland aus mit dem Rad nach Lissabon zu reisen und von dort immer nach Osten auf dem 40 Breitengrad nach New York mit einem Frachtschiff.

So kannst Du dich langsam eingewöhnen, bist im Früh-Sommer in Nordamerika, im Winter vielleicht in Mittelamerika und im nächsten Winter an der Magellan Strasse? Wer weiss das schon.
Stefan Zweig hat übrigens ein wunderschönes Buch Über diesen alten Entdecker geschrieben. Der Mann und seine Tat
Beste Grüsse
Jürgen

Hi Thomas!

Ich glaube, Nobjudge hat 5 Monate im Jahre 2013 Zeit und nicht ab schon ab diesen Februar. So habe ich es zumindest verstanden. Über 2 Jahre Tour wäre sicher auch schwierig der Frau zu vermitteln (und man könnte ihr kaum böse dafür sein).

Von der Jahreszeit her würde sich Australien von Sydney über Melbourne, Adelaide, Alice Springs und dann weiter nach West Australia anbieten. Leider stehen im Profil von Nobjudge nur wenige Informationen, wo er alles schon war.

Es grüßt

Bernie

Hallo,

nein, es sind nicht 2 Jahre sondern 5 Monate für meine Reise. Ich werde also auf längere An-und Abreisen verzichten, das Flugzeug wird das Verkehrsmittel meiner Wahl sein.

Mit dem Rad kenne ich bisher nur "Kerneuropa", also Deutschland und die umliegenden Staaten, als Wanderer war ich aber schon für 3 Monate im Himalaya.

Neuseeland ist eins der Ziele, die ich schon seit meiner Jgend mit mir herumtrage, momentan bricht diesees Ziel aber nicht zwingend aus seinem Schlummer hervor, daher der für mich "spontane" Reiz an einem dis dahin für mich uninteressanten Teil der Welt.

Ich befinde mich in wechselnden Stadien akuter ""Planensis" - die Begeisterung und die Zuwendung für mögliche Ziele sind mächtig und wechselhaft.

Beste Grüße

nobjudge

Ich habe vor einigen Jahren Califorinien beradelt - von San Francisco bis San Diego mit ein paar Schlenkerern ins Hinterland - und das im April. War wunderschön, alle Blumen (auch in der Wüste - Joshua Tree National Park und Anza Borrego Desert) in Blüte - eigentlich meine schönste Radreise. Von Nord nach Süd empfiehlt sich - der Wind an der Küste kommt meist aus NW und schiebt so schön an.

Gernot

Hi,

kenne Deine Reise-Historie nicht aber bei in 5 Monaten zu der Zeit machbar.

1. San Diego -> Vancouver (oder Ostküste)
2. Hong Kong -> Peking
3. Thailand Laos Kamboscha Vietnam
4. West- oder Ostküste Australien
5. Indien/Nepal
6. Japan (von Süd nach Nord)
7. südl. Afrika (Namibia/Südafrika)
8. Kenia/Tanzania
9. Ekuador/Peru/Bolivien
10. Brasilien
11. Naher Osten von Muskat nach Kairo
12. usw.

Gruß
Thomas

Hallo beisammen,

wie ich Nobjudge's Beitrag entnehme möchte er am liebsten ein Stück US-Westküste, ein bisschen Southwest USA, dazu eine Runde durch die Sierra Madre und in Yucatán ausklingen lassen. Wäre eine klasse Halbjahrestour - wenn sie in der zweiten Jahreshälfte angestrebt würde, mit Start in San Francisco...

Bei Starttermin Februar ist es aber in Frisco und auch in den schöneren Nationalparks des Südwestens noch ziemlich frisch. Da empfiehlt sich eher ein Charterflug nach Cancún, dann Yucatán-Runde und Radeln bis, sagen wir mal, Oaxaca (Vorsicht, es gibt ein paar Regionen mit ziemlichem Überfallpotential, vor allem zwischen Palenque und San Cristóbal, aber dort kann man ja überbrücken). Dann z.B. mit dem Bus nach Guanajuato und eine Runde über die schönsten Kolonialstädte radeln, weiter über Durango und einen der schönsten Teile der Sierra Madre nach Mazatlán. Übersetzen nach La Paz, die Baja California hochpedalen (für mich die schönste Region Mexikos), über Tecate in die USA einreisen. Dann ein paar der südlichen US-NPs anschauen und Heimflug z.B. von Las Vegas. Die Westküste würde ich dann auslassen, wäre von Süd nach Nord auch gegen den Wind. Dies nur mal so als Idee. Nachteil: Man radelt vom schwierigeren Land ins einfachere - Mexiko kann schon ein bisschen ein Kulturschock sein, wenn man bislang nur in Europa geradelt ist.

Oder wie wäre dieses: Flug nach Phoenix/AZ und die Runde doch von Norden starten. Dann, evtl. mit Bustransfer, bis Yucatán, Flug etwa Mitte Mai nach Las Vegas (o.ä.), kleine NP-Runde und ab Phoenix wieder zurückfliegen. Mai, Juni wäre für die NPs eine gute Zeit, und so verfällt auch nicht das Rückflugticket

Hoffe, mit diesem Brainstorming ein bisschen zur Entscheidungsfindung beigetragen zu haben

Happy trails, Gruß Thomas
www.bikeamerica.de