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Zu Mittag erreiche ich nach 30 km guter, jedoch verschlammter Piste das erste Mal den Baikalsee.
Gebetsfahnen.
Der Ort ist 2km vom Ufer entfernt, und besitzt 2 Märkte, wo ich meine Digitalkameraakkus aufladen kann. Allgemein ist auch dieser Ort heruntergekommen und zerfallen, ein aufgelassenes Granitbergwerk erklärt so eine große Ansiedlung.
Wie die verbliebenen Einwohner eigentlich ihr Leben unterhalten ist nicht erkenntlich.
Landwirtschaft gibt es nur rudimentär.
Auch Russen mit denen ich später in Englisch darüber spreche können mir das nicht erklären.
Im Dorf spricht mich ein Betrunkener an, der zuvor noch bewusstlos halb in seinem Auto, halb auf der Straße gelegen ist.
Er versteht irgendwie nicht, dass ich seiner Sprache nicht mächtig bin. Er will komischerweise immer wieder meine Hand angreifen, die er dann kräftig zusammendrückt. Vlt. freut er sich nur, jemanden mit ähnlich großen Händen zu sehen.
Als er weiter keine Ruhe geben will, fahre ich einfach weg.
Der Baikalsee ist erreicht, die Landschaft schaut derzeit noch ähnlich wie eine Almlandschaft in Europa aus.
Jetzt geht es ca. 40 Km parallel zum Ufer entlang, allerdings ohne Sicht auf den See.
Wieder sieht man wie gerade die Straße in die Landschaft gebaut wurde. Auf dem Satellitenbild kann man deshalb keinerlei Steigung erkennen.
Manche der bewohnten Häuser sehen nicht so schlecht aus, allerdings habe ich sie recht vorteilhaft fotografiert.
Die Landschaft verändert sich abermals, bald gibt es keine Bäume mehr.
Die weitere befahrene Strecke ist die Hauptstraße nach Olchon.
In einem kleien Laden decke ich mich abermals ein, und lade den Akku auf.
Beim Warten schließe ich einige Kontakte mit russischen Backpackern, deren Minibusse dort pausieren. Ich erfahre die Abfahrtszeiten der Fähre im Sommer:
Von 5 Uhr morgens, bis 1 Uhr abends, jede 1/4 Stunde.
Das ist meiner Meinung nach viel besser als jede Mittelmeerfährverbindung.
Später erfahre ich noch, dass die Fähre kostenlos ist.
Außerdem werde der Asphalt bald enden, und die Straße sehr schlecht werden.
Ich finde die Asphaltstraße in Kombination mit starken Rückenwind sehr ansprechend. 200 Höhenmeter geht es auf die "Hochebene" hinauf.
Die Szenarie ist genial, so eine Landschaft findet man nicht so bald.
Es geht etwa 30km Luftlinie durch diese Art Plateu, das in einer hügeligen Halbinsel liegt.
Der Baikalsee ist ein 2. Mal erreicht, die Aussicht herrlich. Es muss aber gesagt sein, dass ich mit dem Wetter viel Glück hatte. Die Kombination aus Sonne und Wolkenschatten war sehr ansprechend. Bei der trüben Rückfahrt war alles nicht mehr so schön.
Die Fähranlegestelle.
Dort traf ich eine Gruppe französcher und Schweizer Transib Reisende, die sich zusammen einen Minibus genommen hatten. Irgendwie waren die entgeistert hier einen Fahrradfahrer zu sehen. Einer der Franzosen hat ein Foto von mir gemacht, und gemeint, dass er das festhalten müsse da ich der verrückteste Mensch bin, dem er bis jetzt begegnet ist.
Ich frage mich welche russischen Stereotypen zu so einer Meinung führen.
Eine der Schweizerinnen fragte, was ich gemacht hätte, wenn ich kein natürliches Trinkwasser gefunden hätte.
Eine gute Frage eigentlich, auf dne Sat. Bildern habe ich genug Wasser gesehen, von dem jedoch nur wenig keine Sumpfgebiete entwässert hat, und somit ohne Filterung trinkbar war.
Auf Olchon gibt es kein Trinkwasser, jedoch notfalls den Baikalsee.
Die Fähre wird von der russischen Marine betrieben, verkehrt sehr häufig, und ist gratis.
Der Fahrer der Minibus Reisegruppe hat aber etwas gezahlt, wie er behauptete. Ich glaube aber eher, dass er damit den Fahrpreis etwas attraktiver aussehen lassen wollte.
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Die 2. Fähre.
Eines der wenigen Ferienhäuser, die eindeutig als solche erkenntlich sind.
Die gesamte Gegend ist übrigens kein separater Nationalpark, der Baikalsee und die Uferzonen sind jedoch irgendwie geschützt.
Es fällt auf, dass selbst Hotels sehr gut ins Landschaftsbild passen, sich also von den übrigen Holzhäusern nicht grob unterscheiden.
Luxusresidenzen reicher Russen sucht man vergeblich, allerdings solle diese am Baikalsee durchaus existieren.
Verstecktes Campieren ist auf Olchon mangels Bäumen unmöglich, zumindest auf der westlichen Seite der Insel.
Ich fahre einfach querfeldein die Haupthügelkette hinauf, bis mein Zelt nicht mehr von der Straße gesehen wird.
Später sehe ich, dass die Russen einfach am Ufer des Sees zelten.