Hallo in die Runde,

ich plane demnächst die Donau von Budapest bis zum Delta zu befahren und möchte mir da auch Moldavien und die Ukraien anschauen.
Dazu habe ich ein paar Fragen.
War schon jemand mal in Moldavien und der Ukraine ?
Visum ist da scheinbar nicht mehr erforderlich.
Wie ist dort die Infrastruktur ?
Sollte ich Zelt und Kocher mitnehmen oder ist es nicht nötig ?
Wie ist es um die Sicherheit bestellt ?
Was wäre die beste Reisezeit ?
Was sollte man auf jeden Fall tun und was auf keinen Fall ?

Wer könnte mir entsprechende Karten von Budapest bis zum Delta leihen ?

Danke für alle brauchbaren Antworten.

Helmut

War den Sommer u.a. in der Ukraine.
Visa brauchst nicht mehr, an der Grenze ist lediglich ein kleiner Zettel auszufüllen mit Adresse etc., hat bei mir keine 10 Minuten gedauert - falls eine Autoschlange an der Grenze steht mit dem Rad einfach vorbeidüsen.

Hauptstraßen dort sind natürlich asphaltiert, allerdings oft mit tiefen Schlaglöchern übersäht. Auf Seitenstraßen kann es auch heftiges Kopfsteinpflaster haben oder mittelmäßigen Feldwegcharakter - deswegen würde ich nur mit einem robusten, eher MTB-ähnlichem Rad in diese Gegend fahren.
"Tante-Emma-Läden" mit Grundnahrungsmittel findet man in jeden kleinerem Ort, richtige, große Supermärkte in Städten (ab 5000 Einwohner (?)).
Selber bin ich immer mit Zelt und Kocher unterwegs, deswegen achte ich nicht besonderes auf Pensionen - wirklich ins Auge gefallen sind diese mir aber nicht, auch da es nicht wirklich viele Touristen in diese Gegend verschlägt finde ich es gewagt zumindest ohne Schlafsack zu starten. Statt selber kochen kann man tagsüber meist irgendwo zu einem Spottpreis essen.
Im Hochsommer kanns im Flachland recht heiß und stickig werden, deswegen würde ich eher bis Ende Juni und wieder ab Mitte August dorthin.
Sicherheitsmäßig hatte ich wegen nix besondere bedenken. In Rumänien hatte ich täglich mehrfach sehr unschöne Begegnungen mit Hunden - deswegen immer Pfefferspray griffbereit dabei haben.

Von Bikeline gibts mittlerweile einen Donauradweg-Führer Budapest - Schwarzes Meer. Ich bin ohne Gefahren und hab nur grobe Landeskarten gehabt, die mir gereicht haben. Der Donauradweg ist zwar bis Rumänien großteils, oft sogar gut ausgeschildert, allerdings heißt dies nicht dass es dort Radwege gibt.

Ich komme selbst aus der Ecke MD/UA, allerdings bin ich da noch nie mit dem Fahrrad gefahren.
Die Straßen sind definitiv schlechter als in Rumänien oder anderen vergleichbaren südosteuropäischen Ländern,
dafür herrscht gerade in dieser Gegend (Bugeac, Süd-Bessarabien, Donaudelta...) recht wenig Verkehr, klassische Seitenstreifen gibt es nicht (am Rand bröckeln die Straßen ziemlich), dafür meist einen unasphaltierten Feldwegartigen "Streifen" entlang der Straße. Die Gegend ist meist Flach bis leicht hügelig.

Um die Sicherheit würde ich mir nicht übertrieben viele Sorgen machen, die Gegend ist sehr ländlich und eher rückständig, große Städte gibt es dort nicht, die Menschen sind daher noch ziemlich "unverdorben". Die Bevölkerung dort ist sehr gemischt, Ukrainer, Bulgaren, Rumänen(Moldawier), Russen, Gagauzen, Roma... es gibt keine klare Mehrheit einer Bevölkerungsgruppe, es unterscheidet sich von Dorf zu Dorf, daher ist russisch dort die "Lingua franca" , trotz der Völkervielfalt leben da alle recht friedlich zusammen. Insgesamt ist es da ziemlich dünn besiedelt, wird bestimmt Momente geben wo man für längere Zeit keinen Menschen sieht...

Große Infrastruktur sollte man dort nicht erwarten, teilweise wurden da Straßen seit 60 Jahren nicht erneuert.
Sowas ähnliches wie touristische Infrastruktur gibt es bestenfalls an der Schwarzmeerküste, aber eher aus privater Initiative und zugeschnitten auf einheimische Touristen.

Zum Wetter, die Gegend ist ziemlich trocken, im Sommer regnet es eher selten und wenn dann meist nur kurz, drückende Hitze im Hochsommer ist da so gut wie täglich garantiert, Bäume und Schatten gibts da nicht viele, ist eher mit leicht hügeliger Steppe zu vergleichen.

Eventuell würde ich Transnistrien meiden, das ist ein nicht anerkanntes Land innerhalb Moldawiens an der Grenze zur Ukraine, es ist nicht gefährlich, aber man muss damit rechnen das Beamte an der Grenze Schmiergeld erwarten.

Sehenswürdigkeiten gibt's da nicht viele, es gibt eine alte türkische Festung bei " Akkerman", viele Limane,
und unendlich scheinende Weiten die man für sich alleine hat.

Falls du noch Fragen hast bin ich dir gern behilflich.

Hallo Helmut,
Sehr schöne Tour, die du dir da vorgenommen hast!
Richtig, Visa sind in beiden Ländern nicht nötig, Reisepass reicht!
Wenn du bei Galati über die Grenze fährst, rechtzeitig Geld umtauschen. Ich hatte erst nach ca. 70 km den ersten Geldautomaten in Ismail (Ukraine) gefunden. Ich würde auch das Zelt mitnehmen, gekocht habe ich einmal selber. Es gibt viele Cafe´s wo es auch einfaches Essen gibt.

Ansonsten alles sehr Ländlich, die Leute sind etwas distanziert und nicht so interessiert wie in Rumänien, wo alle gleich angelaufen kamen wenn ich im Ort mal Rast machte.

Sicher wie sonstirgendwo! Stimmt die wilden Hunde nerven in Rumänien mehr, Dort essen sie nicht so viel Schaschlik :-) Scherz!

Ich bin im März - April an der Donau entlang geradelt. Das ist Super immer dem Frühling entgegen. Ich kann mir mal überlegen ob ich meine Karten noch brauche.

Viel Spass bei der Planung

Hallo gaudimax
danke für deine Antwort.

Hallo BorisZ
auch danke für deine Antwort.



Hallo Hannes,

mal wieder in D ?

Das Problem mit dem Zelt ist, für die Tour bis an die Grenze braucht man es scheinbar nicht.
So berichten es die meisten.
Deshalb würde ich es gerne zu Haue lassen.
Bekomme ich dann in Moldavienm oder der Ukraien Problem oder finde ich da auch problemlos ein Übernachtungsmöglichkeit ?
Was meint du/ihr dazu ?

Gruß

Helmut

ich war vor 3 Jahren in Südbessarabien, an der Schwarzmeerküste hat man zumindest im Sommer kein Problem ein Zimmer zu bekommen, Pensionen und Ferienwohnungen aller Art finden sich dort genug, im Landesinneren wird es schon schwieriger. Prinzipiell sind dort sehr viele Leute bereit und erfreut für (unsere Verhältnise) wenige Euro ein Zimmer mit einem Bett in ihrem Haus zu organisieren, westliche Ausländer werden besonders freundlich behandelt, daher einfach irgendjemanden im Dorf fragen ( kOmnata, otEl', nachevAts ) der gerade da steht, selbst wenn die Leute selbst keine Möglichkeit haben, kennen Sie mindestens eine Person im Dorf die ein Zimmer anbietet oder sonst weiterhelfen kann, für die Leute lohnt sich das alle mal da fast alle ein zusätliches Bett zur verfügung stellen können und damit leicht einwenig Geld verdienen können.

Hallo Helmut!

Kann dir leider in der Zelt/Pensionfrage nicht großartig weiterhelfen, war nur drei Tage in den Waldkarpaten in der Ukraine, noch dazu als Wildcamper, hab also auch nicht groß nach Pensionen ausschau gehalten. Aber wirklich ins Auge gefallen sind mir kaum welche.

Wenn du keine Zelt mitnehmen möchtest, so rate ich zumindest für den Fall der Fälle zu einem kleinem Schlafsack. Gerade falls du mal nichts finden solltest kannst du so ein Notlager irgendwo im Wald aufschlagen bzw. bei Einheimischen gegen ein kleines Trinkgeld leichter ein Bett finden.

Aber das Problem bleibt, dass die Ukraine mal Abgesehen vielleicht von den großen Städten und der Schwarzmeerküste genau so wie ganz Moldawien keine Touristenländer sind, also auch keine/kaum Infastruktur für diese vorhanden ist.

Aber mit einem netten Fragen wirst du wohl immer irgendwie und irgendwo einen Platz finden.

Hallo Helmut,

meine Frau und ich bevorzugen auch das Zelt auf unseren Touren.
Es gibt sicher in größeren Städten, "Hotels" aus den Sovjet Zeiten. Es ist sicher eine Erfahrung wert, diese Hotels einmal auszubrubieren! :-)
Einmal bin ich nach Besichtigung der Einrichtung schnell weiter in den Nächsten Wald gefahren und habe mein Zelt aufgebaut. Das war Allerdings viel weiter im Osten.

Moldavien und die Ukraine ist abgesehen von dem Küstenstreifen vom Tourismus noch nicht erschlossen. Fährt man Freunde besuchen, übernachtet man in der Regel irgendwie bei ihnen. Die alten Hotels werden darum sehr wenig besucht und auch entsprechend renoviert!

Mich haben die Leute auch schon spontan eingeladen, oder auf die Frage nach einer Unterkunft hat sich auch etwas gefunden. Auf mein Zelt würde ich auf Touren jedoch nicht verzichten.

Schreibe mal die Leute vom Hospitality Club und Co an. Damit habe ich fast meine ganze Donautour abgedekt.

Liebe Sportfreunde,

Voriges Jahr war ich mit dem Fahrrad in Sudmoldawien, ubernachtet habe ich in einem absolut modernisierten et bequemen Hotel in Vulkaneshti, eine gagusische Kleinstadt etwa 40 km von dem Giurgiulesti-Reni-Galati Dreilaendereck enfernt. An den Nebenstrassen gab es uberhaupt keinen Verkehr, aber entlang des Prut Flusses war der sudliche Teil der Hauptstrasse ziemlich schmal und deshalb nicht angenehm mit dem Rad. Von Cahul Richtung Norden (bis Leova) gab es keine Probleme. Es gibt entlang des Flusses auch eine Eisenbahnlinie die Fahrraeder mitnimmt und recht exotisch ist.

Viel Spass fur alle,

Tivadar aus Budapest

Szia Tivadar!

Üdvözöllek a fórumban/ich begrüße Dich im Forum.Es feut mich, dass noch jemand aus Budapest hier teilnimmt-von Hellibelli hat man ja lange nichts mehr gelesen. Wenn Du Interesse an einem persönlichen Erfahrungsaustausch hast, können wir uns auch mal treffen. Kannst mir einfach eine PN (persönliche Nachricht) zukommen lassen.

Üdv: Martin